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Wintersport 2020/21

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AKTUELL<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 1<br />

SPORT<br />

26. November <strong>2020</strong><br />

www.mediaradius.it<br />

mit 40 Seiten Südtiroler<br />

<strong>Wintersport</strong>verband FISI<br />

<strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />

<strong>Wintersport</strong><br />

Energiegeladen<br />

Alperia fördert den<br />

Sport in Südtirol.


2 AKTUELL<br />

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3<br />

Inhalt<br />

AKTUELL<br />

4 Dorothea Wierer<br />

6 Lukas Hofer<br />

7 Dominik Windisch<br />

8 Biathlon<br />

10 Ski Alpin<br />

14 Dominik Paris<br />

22 Die Ski-WM 20<strong>21</strong><br />

26 Roland Fischnaller<br />

28 Snowboard<br />

32 Dominik Fischnaller<br />

34 Kunstbahnrodeln<br />

40 Evelin Lanthaler<br />

42 Naturbahnrodeln<br />

46 Bob & Skeleton<br />

48 Skispringen<br />

50 Nordische Kombination<br />

52 Skilanglauf<br />

54 Skicross<br />

55 Freestyle Ski<br />

58 Die Südtiroler Weltcup-<br />

Veranstaltungen <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />

FISI-WINTERSPORT-<br />

VERBAND SÜDTIROL<br />

INFO-PR & RUBRIK<br />

9 Regionaltentwicklungs-<br />

Genossenschaft Martell<br />

24 Skicarosello Alta Badia<br />

39 Gesundheit:<br />

Die Haut im Winter<br />

Titelbild: Dorothea Wierer (groß),<br />

Dominik Paris, Roland Fischnaller und<br />

Evelin Lanthaler (von oben nach unten)<br />

61 Editorial & Inhalt<br />

62 Ski Alpin<br />

68 Unsere Aufsteiger auf<br />

dem Weg zu den Profis<br />

71 Naturbahnrodeln<br />

72 Kunstbahnrodeln<br />

72 Langlauf<br />

80 Snowboard<br />

83 Freestyle Ski<br />

85 Freestyle Snow<br />

Das Titelbild der FISI-<strong>Wintersport</strong>verband<br />

Südtirol Beilage<br />

86 Biathlon<br />

90 Nordische Kombination<br />

91 Skispringen<br />

92 <strong>Wintersport</strong>-Meldungen kurz und kompakt<br />

96 Alle Gesamtsieger der Saison 2019/20<br />

EDITORIAL<br />

Es geht los, trotz<br />

allem: Obwohl<br />

uns die Corona-<br />

Pandemie weiter<br />

fest im Griff hat,<br />

Andreas Vieider steht der Winter vor Otto Schöpf<br />

der Tür. Und mit ihm Spitzensport auf höchster<br />

Ebene im Ski alpin, Biathlon, Langlauf, Snowboard,<br />

Skispringen, Nordische Kombination,<br />

Freestyle, Kunst- und Naturbahnrodeln, Bob sowie<br />

Skeleton. In allen Disziplinen gehören Südtiroler<br />

Ausnahmesportler zur Weltklasse – alles nachlesbar<br />

auf den nächsten 58 Seiten. In einigen Sportarten<br />

hat die Saison bereits begonnen, einige ziehen am<br />

Wochenende nach, einige erst ab Mitte Dezember.<br />

Sie alle haben eines gemeinsam: Es zählt nicht<br />

nur die Wichtigkeit von „König Fußball“, auch<br />

die Top-Sportler der Winterdisziplinen haben sich<br />

akribisch auf die neue Saison vorbereitet und sind<br />

nun gerüstet. Es bleibt zu hoffen, dass die Weltcupveranstalter,<br />

aber vielmehr noch die Regierungen<br />

quer über die Erdkugel, mitspielen und diesen<br />

Topsportlern erlauben, ihr Talent und Können zu<br />

zeigen. Wenn wir in der nunmehr 4. Ausgabe des<br />

<strong>Wintersport</strong>-Radius „nur“ die besten Südtiroler<br />

<strong>Wintersport</strong>ler zu Wort und Bild kommen lassen,<br />

dann ist dies die eine Seite der Medaille. Die<br />

andere sind die Trainer, Betreuer, Serviceleute,<br />

Funktionäre und in Zeiten wie diesen auch die<br />

Politik, welche das alles erst ermöglichen. Ihnen<br />

gilt der große Dank dafür, dass wir Dorothea Wierer,<br />

Dominik Paris, Roland Fischnaller & Co. ins<br />

sportliche Schaufenster stellen können.<br />

Dem <strong>Wintersport</strong>-Radius <strong>2020</strong>/<strong>21</strong> ist heuer<br />

erstmals ein Zusatzheft beigelegt: Der Südtiroler<br />

<strong>Wintersport</strong>verband FISI stellt auf 40 zusätzlichen<br />

Seiten alle größten Talente des Südtiroler<br />

<strong>Wintersport</strong>s vor – quer durch alle Disziplinen.<br />

Dazu gibt es einen übersichtlichen Rennkalender<br />

im Kleinformat. Der <strong>Wintersport</strong>-Radius<br />

<strong>2020</strong>/<strong>21</strong> ist also ein idealer Begleiter bis in den<br />

Frühling 20<strong>21</strong> hinein. Wir wünschen Ihnen viel<br />

Spaß beim Durchlesen – und bleiben Sie gesund!<br />

IMPRESSUM<br />

Eigentümer/Herausgeber: Athesia Druck GmbH, Bozen, Eintrag LG Bozen 2.4.1948, Nr.7/48 | Chefredakteur und presserechtlich<br />

verantwortlich: Dr. Toni Ebner | Verantwortlicher Projektleiter: Franz Wimmer | Produktion: Magdalena Pöder | Redaktion: Luis<br />

Mahlknecht, Michael Andres, Leo Holzknecht, Pauli Hintner, Otto Schöpf (Koordination), Andreas Vieider (Koordination)<br />

Redaktion FISI-<strong>Wintersport</strong>verband Südtirol: Sabrina Tavella (Koordination), Alex Tabarelli, Roland Brenner | Werbung/Verkauf: dott. Marita<br />

Wimmer, Michael Gartner, Alois Niklaus, Helene Ratschiller, Patrick Zöschg | Verwaltung: Weinbergweg 7, 39100 Bozen, Tel. 0471 081 561,<br />

info@mediaradius.it, www.mediaradius.it | Fotos: Otto Schöpf, FISI, Hermann Sobe, Newspower, Red Bull, Michael Andres, Felice Calabró,<br />

Luis Mahlknecht, Markus Ranalter, Helmuth Rier, AFP, APA, Dolomiten-Archiv, privat | Fotos FISI: Michael Mair am Tinkhof, Fotos der Vereine<br />

und Athleten FISI Südtirol | Grafik/Layout: Achim March, Elisa Wierer und Sabrina Tavella (FISI), Sara Kuen (FISI-Rennkalender) | Infografiken<br />

(Recherche): Dieter Seifert | Infografiken: Michal Lemanski, Ambra Delvai | Konzept und Abwicklung: MediaContact, Eppan | Produktion/Druck:<br />

Athesia Druck Bozen - www.athesia.com | Auflage: 39.000 Stück | Vertrieb: Sonderdruck zur heutigen „Dolomiten“-Ausgabe<br />

Die Redaktion übernimmt keinerlei Haftung für die Inhalte der Werbeseiten, PR-Seiten und der angeführten Webseiten.<br />

Redaktionsschluss: Montag, 23. November <strong>2020</strong>; Anmerkung: Die Weltcuptermine in allen Disziplinen könnten noch Änderungen erfahren.


4 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

BIATHLON<br />

Dorothea Wierer bei Interviews …<br />

Ein Glamour Girl, das den Rummel<br />

nicht mag. Auch das gibt es. Dorothea<br />

Wierer zum Beispiel. Öffentliche<br />

Auftritte meistert sie genauso souverän<br />

wie die Tücken der Schießstände<br />

in den Biathlon-Arenen dieser<br />

Welt. Und solche Auftritte hätten auf<br />

die Biathlon-Queen aus Rasen nach<br />

der triumphalen Heim-WM massenhaft<br />

gewartet.<br />

Doch dann kam der Corona-Lockdown<br />

und „Doro“, wie sie von<br />

allen genannt wird, blieb daheim. „Das<br />

war recht angenehm. Ich habe das<br />

normale Leben sehr genossen“, erzählt<br />

sie. Erst im Spätsommer habe sie<br />

einige Sponsorentermine nachgeholt.<br />

„Das war zwar etwas stressig mitten<br />

in der wichtigen Trainingsphase, aber<br />

es gehört dazu“, stellt sie klar. Apropos<br />

Sponsoren: Die halten ihr auch in<br />

dieser schwierigen Zeit die Treue. Es<br />

sind sogar neue dazu gekommen: Die<br />

Südtirol-Marke und die Firma Kessel<br />

aus Deutschland zum Beispiel. Beide<br />

Schriftzüge zieren nun das Gewehr<br />

von Dorothea Wierer, das jetzt chromfarben<br />

ist und eigens von der Rittner<br />

Firma Carmeter angefertigt wurde.<br />

… ganz entspannt …<br />

Dorothea Wierer<br />

Das normale Leben sehr genossen<br />

Als Werbepartnerin ist Wierer praktisch<br />

für jede Sparte interessant, für<br />

Sportartikel-Giganten (adidas) genauso<br />

wie für Finanzdienstleister (Confidi)<br />

oder Hotels (Valserhof).<br />

Was sie im letzten Winter geleistet hat,<br />

war schlicht und einfach phänomenal.<br />

Sie ist als amtierende Weltcupsiegerin<br />

zur Heim-WM nach Antholz gekommen.<br />

Mehr Druck geht nicht. Und<br />

wie ist es ausgegangen? Mehr als sie<br />

gewonnen hat, geht<br />

auch fast nicht. Zweimal<br />

Gold und zweimal<br />

Silber. Dabei waren die<br />

letzten Tage vor WM-<br />

Beginn alles andere als<br />

einfach für sie. „Ich<br />

war sehr nervös, habe schlecht geschlafen.<br />

Ich habe mich gefühlt wie vor<br />

einer wichtigen Prüfung“, erzählt sie.<br />

Ausschlaggebend sei die Silbermedaille<br />

zum Auftakt in der Mixed-Staffel gewesen.<br />

„Da war der Druck dann weg.“<br />

Die wahrscheinlich schönste WM aller<br />

Zeiten wurde dann zu einem Märchen<br />

für Dorothea Wierer, die Weltmeisterin<br />

in der Verfolgung und im Einzelwettkampf<br />

wurde und zum Abschluss<br />

noch Silber im Massenstart holte.<br />

Das war es aber noch nicht, denn sie<br />

fand dann auch noch die Kraft, ihren<br />

Weltcup-Gesamtsieg von 2019 zu<br />

wiederholen. Das ist nicht mehr zu<br />

toppen, und es wäre nur zu verständlich,<br />

wenn sie in dieser Übergangs-<br />

Saison zwischen Heim-WM und<br />

Olympia einen Gang herunterschalten<br />

würde. Aber das kommt für Doro<br />

nicht in Frage. „Ich gebe immer das<br />

Maximum. Halbe Sachen gibt es bei<br />

mir nicht“, stellt<br />

„ Ich war sehr nervös vor der<br />

WM, habe schlecht geschlafen.<br />

Ich habe mich gefühlt wie<br />

vor einer wichtigen Prüfung.<br />

sie klar. Aber sie<br />

weiß auch, dass<br />

es nicht immer<br />

so weitergehen<br />

kann. „Man<br />

erwartet sich<br />

immer die gleichen Erfolge, aber das<br />

geht nicht.“<br />

Obwohl sie den Rummel nicht so mag,<br />

hat sie sich in Antholz sehr viel Zeit für<br />

Fans und Medien genommen. „Man<br />

lernt damit umzugehen, und es war<br />

auch wichtig in dem Moment. Diese<br />

WM war ein einmaliges Event und eine<br />

top Werbung für unseren Sport, gerade<br />

in Italien, wo Biathlon nicht so bekannt<br />

ist.“ Tatsächlich ist es ihr gelungen,<br />

nicht nur mit ihren Erfolgen, sondern


BIATHLON<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 5<br />

… mit dem neuen Gewehr …<br />

… und beim Radtraining.<br />

auch mit ihrer Ausstrahlung in Italien<br />

eine gewisse Begeisterung für diesen<br />

Sport zu entfachen, bei dem zwei so<br />

konträre Disziplinen kombiniert werden<br />

müssen.<br />

Bei der Rückkehr ins Mannschaftstraining<br />

war ihre gute Freundin Federica<br />

Sanfiippo nicht mehr dabei, die in die<br />

B-Mannschaft „degradiert“ wurde, obwohl<br />

die Weltcup-Mannschaft ziemlich<br />

aufgestockt wurde. „Um Fedi mache<br />

ich mir keine Sorgen, die kommt ganz<br />

sicher wieder“, ist Dorothea Wierer<br />

überzeugt. Die Jungen, die im Hinblick<br />

auf Olympia 2026 schon frühzeitig<br />

ins A-Team aufgerückt sind, würden<br />

frischen Schwung bringen. Auch eine<br />

Irene Lardschneider hätte sich schon<br />

stark verbessert. Das Training im Sommer<br />

war gut und intensiv, so intensiv,<br />

dass sich Dorothea Wierer im Oktober<br />

eine kurze Pause gegönnt und auf das<br />

Training im Schneetunnel von Oberhof<br />

verzichtet hat. „Ich musste mental<br />

einfach einmal abschalten“, sagt sie.<br />

Wegen der zweiten Coronawelle war<br />

ein November-Training in Skandinavien<br />

nicht möglich und damit auch kein<br />

erster Vergleich mit der Konkurrenz.<br />

„Ich weiß nichts von den anderen, aber<br />

die Skandinavierinnen dürften einen<br />

kleinen Vorteil haben, weil sie mehr auf<br />

Schnee trainieren konnten. Aber eines<br />

ist sicher: Ganz schlecht werde ich auch<br />

nicht sein.“<br />

Dass sie als Sportlerin so erfolgreich<br />

geworden ist, hat sie auch viel ihrer<br />

Familie zu verdanken. „Wenn du mehrere<br />

Geschwister hast, musst du von<br />

klein auf lernen, dich durchzusetzen“,<br />

weiß sie. Und Sport hat in ihrer Familie<br />

immer eine wichtige Rolle gespielt. Ihr<br />

Vater war Naturbahnrodler, aber in<br />

seine Fußstapfen getreten ist sie nicht.<br />

„Er musste viel arbeiten, und Mama ist<br />

mit uns langlaufen gegangen. Wenn du<br />

Sport machst, lernst du früh, Regeln<br />

einzuhalten.“ Auch ihr Mann Stefano<br />

war Sportler und ist jetzt Langlauftrainer.<br />

Hin und wieder hilft er ihr auch<br />

beim Training, aber das ist eher die<br />

Ausnahme. „Wenn wir zusammen sind,<br />

versuchen wir, ein ganz normales Leben<br />

zu führen“, sagt Dorothea Wierer. Das<br />

machen sie auch gerne in Peschiera am<br />

Gardasee, wo sie seit einiger Zeit eine<br />

Wohnung besitzen. Auf eine Urlaubsreise<br />

haben sie heuer verzichtet. „Das<br />

Meer habe ich einen halben Tag lang<br />

gesehen, als ich für Red Bull ein Video<br />

in Sardinien gedreht habe“, erzählt sie.<br />

Das Ende der Karriere ist ein Thema,<br />

mit dem sich Dorothea Wierer schon<br />

öfters befasst hat. Sie will eine eigene<br />

Familie gründen. Nun soll nach Olympia<br />

2022 Schluss sein. Aber nix ist fix.<br />

„Ich habe ja schon mit 25 gesagt, dass<br />

ich bald aufhören werde.“<br />

DOROTHEA WIERER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

3. April 1990 in Bruneck<br />

Wohnort: Castello di Fiemme<br />

Sportgruppe: Finanzwache<br />

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6 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

BIATHLON<br />

Lukas Hofer<br />

Neuer Ski, neuer Schaft<br />

Wenn Lukas Hofer auf die Saison<br />

2019/20 zurückblickt, dann fällt ihm<br />

als erstes die Bandscheibe ein. Die<br />

hat ihm leider einen Strich durch die<br />

Rechnung gemacht.<br />

Nachdem er im Oktober für einige<br />

Zeit mit dem Training aussetzen<br />

musste, hat die Saison trotzdem gut<br />

begonnen. „Dann hat es aber einen<br />

Rückfall gegeben, und danach war<br />

meine Saison ein Auf und Ab. Ständig<br />

mit Spritzen die Schmerzen zu bekämpfen<br />

war auch nicht die Lösung“, erzählt<br />

Hofer. Bei der Heim-WM in Antholz<br />

ist die Bandscheibe wieder ganz Okay<br />

gewesen, aber dafür hat die Form nicht<br />

mehr gepasst. „Ich bin froh, dass es<br />

trotzdem ganz gut gelaufen ist“, betont<br />

Hofer, der von dieser WM eine Silbermedaille,<br />

errungen mit der Mixed-Staffel,<br />

daheim hängen hat. Nach der WM,<br />

erzählt er, sei die Form wieder besser<br />

gewesen, ehe die Saison vorzeitig zu<br />

Ende ging. „Wir waren eh die Letzten,<br />

die noch Wettkämpfe bestritten haben,<br />

als alle anderen schon zu Hause waren.<br />

Den Ernst der Lage haben wir am<br />

letzten Tag so richtig mitbekommen, als<br />

die Polizei keine Zuschauer mehr ins<br />

Stadion ließ und unser Rückflug nach<br />

der Verfolgung innerhalb von einer halben<br />

Stunde organisiert wurde“, erzählt<br />

der 31-jährige Pusterer, der aus Montal<br />

in der Gemeinde St. Lorenzen stammt<br />

und dort auch immer noch wohnt.<br />

Daheim im Lockdown hat sich Hofer<br />

darauf gefreut, Skitouren zu machen<br />

und die Natur zu genießen. Doch daraus<br />

wurde nichts, denn auch das war<br />

verboten. „Dann habe ich halt früher<br />

als sonst diese Pause gemacht, die es<br />

jedes Jahr braucht, damit der Körper<br />

regenerieren kann. Dann stand halt<br />

Aufräumen und Putzen auf dem Programm<br />

und Puzzle spielen“, erinnert<br />

sich Hofer. Der handwerklich begabte<br />

Lukas Hofer hat diese Zeit auch<br />

genutzt, um einen neuen Gewehrschaft<br />

zu bauen. Dabei ist ihm allerdings ein<br />

Missgeschick passiert, das zum Glück<br />

noch glimpflich ausgegangen ist. Er hat<br />

sich in die linke Hand geschnitten, und<br />

zwar so tief, dass er ins Krankenhaus<br />

musste. „Der Arzt hat gesagt, das war<br />

haarscharf an der Sehne vorbei.“<br />

Weil der Lockdown so lange gedauert<br />

hat, musste natürlich auch etwas für die<br />

Fitness getan werden. Da stand hauptsächlich<br />

Laufbandtraining an, sowie<br />

Radeln auf der Rolle. Insgesamt war<br />

es aber selbst für einen so bewegungsfreudigen<br />

Menschen wie Lukas Hofer<br />

keine schlechte Erfahrung. „Mir ist<br />

es in dieser Zeit recht gut gegangen“,<br />

versichert er.<br />

Der Einstieg ins Training war dann gewöhnungsbedürftig.<br />

„Im Einzelzimmer<br />

schlafen, immer alles desinfizieren und<br />

beim Schießen nur jede 2. Matte benutzen,<br />

das war schon komisch.“ Ansonsten<br />

aber sei die Qualität des Trainings<br />

vielleicht sogar besser gewesen, weil<br />

lange Fahrten möglichst vermieden<br />

wurden und es deshalb weniger Stress<br />

gegeben habe.<br />

Neu in dieser Saison ist bei Lukas<br />

Hofer nicht nur der Gewehrschaft,<br />

sondern auch die Skimarke. Er ist von<br />

Rossignol auf Fischer umgestiegen.<br />

„Die letzten 2 Jahre hat nicht mehr<br />

alles hundertprozentig gepasst, deshalb<br />

habe ich diesen Schritt gewagt“, nennt<br />

er den Grund für diesen Wechsel.<br />

LUKAS HOFER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

30. September 1989 in Bruneck<br />

Wohnort: Montal<br />

Sportgruppe: Carabinieri<br />

Patrick<br />

Braunhofer<br />

Der 22-jährige Ridnauner ist in<br />

dieser Saison in den A-Kader aufgestiegen.<br />

Das hat er nicht etwa herausragenden<br />

Leistungen im letzten<br />

Winter zu verdanken, sondern dem<br />

Projekt 2026, mit dem ein Team für<br />

die Olympischen Spiele im eigenen<br />

Land aufgebaut werden soll.<br />

Das Potenzial bringt er mit, sonst<br />

wäre er nicht ausgewählt worden.<br />

Der Winter 2019/20 ist für<br />

ihn allerdings nicht nach<br />

Wunsch verlaufen. In seinem<br />

letzten Jahr als Junior<br />

schaute bei der WM nur<br />

ein <strong>21</strong>. Rang im Einzelwettkampf<br />

als bestes Ergebnis<br />

heraus. Im Weltcup ist<br />

er bisher erst einmal<br />

gestartet, aber das soll<br />

sich in dieser Saison<br />

ändern.<br />

PATRICK BRAUNHOFER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

19. April 1998 in Cavalese<br />

Wohnort: Ridnaun<br />

Sportgruppe: Carabinieri


BIATHLON<br />

Dominik Windisch Tief verwurzelt<br />

Am letzten Tag der Biathlon-WM<br />

in Antholz hatte Dominik Windisch<br />

noch etwas zu feiern, was mit Biathlon<br />

nichts zu tun hatte.<br />

Am Abend gab es eine „Abrissfeier“,<br />

denn am nächsten Tag wurde mit<br />

dem Abriss seines Elternhauses begonnen.<br />

Ein neues Haus wurde gebaut,<br />

das jetzt eigentlich schon bezugsfertig<br />

sein sollte. „Durch den Lockdown im<br />

Frühling haben wir 5 Wochen verloren.<br />

Meine Eltern werden voraussichtlich<br />

gegen Weihnachten einziehen, ich<br />

werde vorläufig nur ein Zimmer beziehen<br />

und unsere Wohnung im Frühling<br />

einrichten. Im Winter geht das nicht,<br />

da muss ich den Kopf für den Sport<br />

frei haben“, sagt Windisch.<br />

Apropos Sport: Seine Vorbereitung auf<br />

die neue Saison hat unter der Coronavirus-Pandemie<br />

nicht gelitten. Zwar<br />

sei es im Lockdown nicht ganz einfach<br />

gewesen, aber danach konnte immer<br />

gut trainiert werden. Sorge bereitet<br />

Windisch eher der Ausblick auf den<br />

kommenden Winter. Eine Saison ohne<br />

Zuschauer wäre schon gewöhnungsbedürftig,<br />

aber die große Sorge ist, ob es<br />

überhaupt eine Saison geben wird.<br />

„Dass es keine Zuschauer gibt, kann<br />

sicher einen Einfluss auf die Leistungen<br />

haben. Ohne die vielen Leute<br />

kann man den Druck besser ausblenden.<br />

Wir sind es gewohnt, unsere<br />

Wettkämpfe vor großem Publikum<br />

zu bestreiten. Ich bin einer, der das<br />

im Wettkampf nicht so merkt, weil<br />

ich voll im Tunnel bin, aber vor<br />

dem Start bekomme ich es natürlich<br />

mit, und das pusht schon. Deshalb<br />

werden mir die Zuschauer fehlen“,<br />

sagt Windisch. Dass der Weltcup auf<br />

wenige Austragungsorte konzentriert<br />

wird, findet Windisch hingegen positiv,<br />

„auch wenn es nicht unbedingt meine<br />

Lieblingsorte sind.“ Gut sei aber, dass<br />

es weniger Reisen gibt, was für mehr<br />

Sicherheit sorge.<br />

Zurück zum Frühling: Da haben auch<br />

die Biathleten ihre Saison früher als<br />

geplant beenden müssen. „Für mich<br />

war das schade, weil ich mich zu<br />

Saisonende endlich von meiner Rippenverletzung<br />

richtig erholt hatte und<br />

gut in Form war. Aber es ging nicht<br />

anders, weil man nicht wusste, was auf<br />

uns zukommt“, erinnert sich Windisch,<br />

der jetzt 3 Jahre hintereinander<br />

Medaillen bei einem Großereignis<br />

(Olympia und zweimal WM) gewonnen<br />

hat. Windisch ist immer da, wenn<br />

es darauf ankommt, aber er stellt klar:<br />

„Planen kannst du das nicht. Glück<br />

gehört auch dazu.“<br />

In Antholz hat er die Medaille gleich<br />

am Anfang gewonnen, als er als<br />

Schlussläufer der Mixed Staffel doch<br />

gehörig unter Druck stand, die Aufgabe<br />

aber bravourös meisterte. „Ich war<br />

sehr nervös vor diesem Rennen. Ich<br />

habe dem Druck standgehalten, aber<br />

vielleicht ist zu viel von mir abgefallen,<br />

und die Anspannung war danach<br />

nicht mehr groß genug. Aber ich bin<br />

heute noch unglaublich froh, dass ich<br />

es nicht verhaut habe. Wenn ich nach<br />

meiner Karriere als Zuschauer nach<br />

DOMINIK WINDISCH<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

6. November 1989 in Bruneck<br />

Wohnort: Oberrasen<br />

Sportgruppe: Heer<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 7<br />

Antholz kommen werde, würde ich<br />

wahrscheinlich jedes Mal daran denken,<br />

wenn ich diese Chance verpasst<br />

hätte“, glaubt Windisch.<br />

Das Training für die neue Saison hat<br />

größtenteils nur in Südtirol und in<br />

Obertilliach in Osttirol stattgefunden.<br />

Windisch hat das als positiv empfunden,<br />

weil weniger gereist werden<br />

musste. Auch privat hat er in diesem<br />

Jahr auf Reisen verzichtet. In Südtirol<br />

war er mit seinem Camper allerdings<br />

schon unterwegs und hat schöne Fotos<br />

gepostet. Und das dürfte wiederum<br />

seinen Hauptsponsor (booking.südtirol)<br />

gefreut haben.<br />

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8 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

BIATHLON<br />

Federica Sanfilippo<br />

An frühere Zeiten anknüpfen<br />

Die Rückstufung in das zweite<br />

Glied hat geschmerzt, ganz sicher.<br />

Aber Federica Sanfilippo ist nicht<br />

eine, die so leicht aufgibt.<br />

Mit Einzel-Podestplätzen im Weltcup<br />

und auch mit Staffelsiegen,<br />

bei denen sie eine hervorragende<br />

Rolle gespielt hatte, ist ein „Leben im<br />

Schatten“ nicht das, was zur Ridnaunerin<br />

passt. Trotzdem – sie selbst<br />

gibt zu, dass die letzten Saisonen<br />

nicht das Gelbe vom Ei waren. Umso<br />

mehr ist ihr Fokus nun wieder nach<br />

oben gerichtet. „Mein Ziel ist es,<br />

zu zeigen, dass ich wieder an meine<br />

Top-Leistungen anknüpfen kann.“ So<br />

hat die nunmehr 30-Jährige in Demut<br />

ihren „Abstieg“ in Kauf genommen<br />

und im B-Team engagiert gearbeitet.<br />

„Ich bin jetzt freier im Kopf, bin total<br />

motiviert und will es noch einmal<br />

beweisen“, sind die positiven Aussagen<br />

von „Fedi“, wie sie genannt wird.<br />

NATIONALTEAM BIATHLON<br />

HERREN<br />

A-Kader: Didier Bionaz, Patrick Braunhofer<br />

(Ridnaun), Daniele Cappellari, Tommaso<br />

Giacomel, Lukas Hofer (Montal),<br />

Dominik Windisch (Rasen)<br />

Unter Beobachtung: Thomas Bormolini,<br />

Giuseppe Montello, Mattia Nicase,<br />

Saverio Zini<br />

Junioren und Jugend: Daniele Fauner, Michele<br />

Molinari, Iacopo Leonesio, Stefano<br />

Canavese, Marco Barale, Nicolò Betemps,<br />

David Zingerle (Antholz), Elia Zeni<br />

DAMEN<br />

A-Kader: Michela Carrara, Irene Lardschneider<br />

(Wolkenstein), Lisa Vittozzi,<br />

Dorothea Wierer (Rasen)<br />

Unter Beobachtung: Samuela Comola,<br />

Nicole Gontier, Federica Sanfilippo<br />

(Ridnaun)<br />

Juniorinnen und Jugend: Beatrice Trabucchi,<br />

Martina Trabucchi, Rebecca Taschler<br />

(Antholz), Hannah Auchentaller (Antholz),<br />

Linda Zingerle (Antholz), Sara Scattolo,<br />

Gaia Brunetto, Ilaria Scattolo<br />

Hohe Ziele will sie sich nicht setzen.<br />

„Ich schaue von Tag zu Tag, man<br />

muss in der heutigen Zeit mit allem<br />

rechnen. Aber ich bin bereit. Wenn<br />

man mich ruft, bin ich da. Aber ich<br />

bin mir auch bewusst, dass man sich<br />

den Start im Weltcup auch verdienen<br />

muss. Darauf arbeite ich hin“, ist<br />

Federica Sanfilippo grundehrlich und<br />

kämpferisch zugleich.<br />

Trainiert hat sie „normal“, es gab<br />

trotz aller Corona-Einschränkungen<br />

kaum Probleme. Und auch der Kontakt<br />

zu ihrer besten Freundin Dorothea<br />

Wierer ist nicht abgerissen. „Sie<br />

fehlt mir, aber ich fehle ihr auch“,<br />

sagt Sanfilippo, die aber oft telefonischen<br />

Kontakt mit der Weltmeisterin<br />

hatte. Und ab und zu gab es auch die<br />

Gelegenheit zu einem gemeinsamen<br />

Training.<br />

„Ich habe viel gearbeitet, sei es läuferisch<br />

als auch schießtechnisch. Denn<br />

Biathlon soll ja ein Mix von beiden<br />

Fähigkeiten sein“, sagt sie. Und genau<br />

diese positive Sichtweise verleiht<br />

ihr die Flügel, die sie zurück bringen<br />

Weltcup-Kalender Biathlon<br />

27. – 29.11.20 Kontiolahti Finnland Einzelwettkampf, Sprint<br />

3. – 6.12.20 Kontiolahti Finnland Sprint, Verfolgung, Staffel<br />

11. – 13.12.20 Hochfilzen Österreich Sprint, Verfolgung, Staffel<br />

17. – 20.12.20 Hochfilzen Österreich Sprint, Verfolgung,<br />

Massenstart<br />

7. – 10.1.<strong>21</strong> Oberhof Deutschland Sprint, Verfolgung, Mixed<br />

Staffel, Single Mixed Staffel<br />

13. – 17.1.<strong>21</strong> Oberhof Deutschland Sprint, Staffel, Massenstart<br />

<strong>21</strong>. – 24.1.<strong>21</strong> Antholz Südtirol<br />

9. – <strong>21</strong>.2.<strong>21</strong> Pokljuka Slowenien<br />

26.2.– 1.3.<strong>21</strong> Peking China Sprint, Verfolgung, Staffel<br />

11. – 14.3.<strong>21</strong> Nove Mesto Tschechien Sprint, Verfolgung, Mixed Staffel,<br />

Single Mixed Staffel<br />

18. – <strong>21</strong>.3.<strong>21</strong> Oslo Norwegen Sprint, Verfolgung, Massenstart<br />

-Infografik: M. Lemanski<br />

zugleich Weltmeisterschaft<br />

FEDERICA SANFILIPPO<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

4. Oktober 1990 in Sterzing<br />

Wohnort: Ratschings<br />

Sportgruppe: Polizei<br />

sollen in die vorderen Regionen der<br />

Wertungslisten.<br />

Einzelwettkampf,<br />

Massenstart, Staffel<br />

<strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />

Sprint, Verfolgung,<br />

Einzelwettkampf, Massenstart,<br />

Mixed Staffel, Single Mixed Staffel,<br />

Staffel


BIATHLON<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 9<br />

Irene Lardschneider Vom Tempo ganz überrascht<br />

Erstmals ist auch die Grödnerin Irene<br />

Lardschneider Mitglied des A-Teams<br />

der Biathleten. Für die 22-Jährige<br />

eine neue Erfahrung, die sie sofort<br />

mit der Aussage quittierte: „Das war<br />

aber rasant, mit welchem Tempo<br />

hier gearbeitet wird!“ Dabei war der<br />

Einstieg der ehemaligen Jugend-<br />

Weltmeisterin wegen der Pandemie<br />

nicht einfach.<br />

Anfangs galten selbst im Trainingslager<br />

sehr strenge Regeln, Einsamkeit<br />

kennzeichnete die Trainingstage. Doch<br />

mit der Zeit lockerte sich vieles. Besonders<br />

wichtig war Irene Lardschneider<br />

dabei, dass sie sehr gut im Team aufgenommen<br />

wurde. Dorothea Wierer<br />

ist das Zugpferd, eine Ikone, aber<br />

im Umgang mit den „Neuen“ (neben<br />

Lardschneider ist auch die Aostanerin<br />

Michela Carrara erstmals dabei) erwies<br />

sich die Biathlon-Königin als absolut<br />

kollegiale Sportlerin. Nun hofft Irene<br />

Lardschneider, die fleißig trainiert hat,<br />

auf Starts im Weltcup. Dass es keine<br />

Vorbereitungsrennen gegeben hat, hat<br />

die Wolkensteinerin weggesteckt („Wir<br />

hatten ja genug interne Tests“, meinte<br />

sie), jetzt blickt sie nach Skandinavien,<br />

wo der Weltcup starten sollte. „Wir<br />

sind nur 4 Damen im Team (Wierer,<br />

Vittozzi, Carrara und eben Lardschneider),<br />

aber ich hoffe sehr, dass für anstehende<br />

Staffel-Wettkämpfe eine fünfte<br />

Sportlerin nominiert wird. Das wäre<br />

sehr wichtig, in jeder Hinsicht“, betont<br />

Irene Lardschneider, die eigentlich<br />

nur hofft, dass der Winter <strong>2020</strong>/<strong>21</strong> zu<br />

einer gewissen Normalität zurückfinden<br />

kann. „Es wäre ein Traum, dieses<br />

Jahr meine ersten Weltcuppunkte zu<br />

erobern“, steckt sich die Wolkensteinerin<br />

erste Ziele. Vom Potenzial her kann<br />

sie aber durchaus weiter nach oben<br />

streben.<br />

IRENE LARDSCHNEIDER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

9. Februar 1998 in Brixen<br />

Wohnort: Wolkenstein<br />

Sportgruppe: Finanzwache<br />

Anzeige<br />

Das Martelltal – auch im Winter besuchenswert<br />

Biathlon und Langlaufen werden im Vinschger Seitental<br />

schon seit Jahrzehnten großgeschrieben. Neben ambitionierten<br />

Biathleten finden Anfänger und Hobbyläufer<br />

bestens präparierte und schneereiche 12 Kilometer lange<br />

Loipen verschiedener Schwierigkeitsgrade mit Einstiegen<br />

beim Hotel Waldheim und beim Biathlonzentrum Groggalm<br />

vor.<br />

Ausgeübt werden kann der Langlaufsport im Herzen des<br />

Nationalparks Stilfser Joch, aufgrund eines Schneedepots,<br />

von Mitte November bis Ende März.<br />

Das Biathlonzentrum, das auf 1.700 Meter Meereshöhe<br />

liegt, bietet neben den Loipen auch einen modernen<br />

Schießstand mit 30 vollautomatischen Schießständen. Gerne<br />

nutzen internationale Biathlonmannschaften das Zentrum<br />

für Trainingslager und große nationale und internationale<br />

Biathlonwettkämpfe, wie den Biathlon IBU-Cup, bei<br />

dem sich die besten Biathleten für den Weltcup qualifizieren.<br />

Familien und Kinder können außerdem mit dem 180<br />

Meter langen Zauberteppich neben dem Biathlonzentrum<br />

oder dem Snowtubing ins Wintervergnügen eintauchen.<br />

Oder lieber mit der Rodel oder den Schneeschuhen unter<br />

den Füßen einen Spaziergang auf einem der verschneiten<br />

Winterwege durch den Wald genießen? Da haben wir im<br />

Martelltal gleich mehrere Varianten im Angebot: Stallwies,<br />

Lyfi, Hölderle und vieles mehr. Darüber hinaus sind auch<br />

Skitouren im winterlichen Martelltal sehr beliebt. Immer<br />

wieder werden Skitourenrennen organisiert. Auch im kommenden<br />

Jahr 20<strong>21</strong> darf man gespannt sein. Denn am 20.<br />

und <strong>21</strong>. Februar 20<strong>21</strong> wird die Marmotta Trophy in Form<br />

eines Weltcups ausgetragen.<br />

Regionalentwicklungs-Genossenschaft Martell 3B<br />

Meiern 96 | 39020 Martell<br />

Tel. 0473 745 509<br />

info@martell.it | www.martell.it


10 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

SKI ALPIN<br />

Riccardo Tonetti<br />

Die WM im Blick<br />

Riccardo Tonetti fiebert den Weltcup-Riesentorläufen<br />

in Val d’Isere<br />

entgegen. Dort beginnt für ihn die<br />

Saison nach einer recht problematischen<br />

Vorbereitung.<br />

Bei einem kapitalen Sturz Anfang<br />

September im Super-G-Training hat<br />

er sich gleich 2 Brüche (Mittelhandknochen<br />

und Fußknöchel) zugezogen<br />

und konnte erst in der letzten Oktober-<br />

Woche erstmals wieder Ski fahren.<br />

Rennmäßig trainieren kann er erst seit<br />

2 Wochen. Deshalb ist für ihn auch das<br />

Parallelrennen in Lech/Zürs zu früh<br />

gekommen.<br />

In seiner stärksten Disziplin, der<br />

Kombination, gibt es in dieser Saison<br />

nur ein Rennen: die Weltmeisterschaft<br />

in Cortina d’Ampezzo. Die Weltcuprennen<br />

sind alle gestrichen worden.<br />

Tonetti ist Dritter der Weltcup-Startliste<br />

und geht deshalb davon aus, dass<br />

er für die WM in dieser Disziplin fix<br />

nominiert wird. Aber das reicht ihm<br />

nicht. „Es ist schon mein Ziel, mich<br />

auch im Riesentorlauf für die WM zu<br />

qualifizieren“, stellt er klar. Tonetti hat<br />

Cortina 20<strong>21</strong> schon fest im Blick.<br />

Auf dem Weg dorthin möchte er<br />

freilich vorher schon Erfolgserlebnisse<br />

sammeln. Im Riesentorlauf will er erst<br />

einmal schnell zurück in die Top-30<br />

der Weltcup-Startliste. Da ist er ganz<br />

knapp heraus gefallen, weil er in<br />

Hinterstoder nach einer überragenden<br />

Fahrt im 2. Lauf kurz vor dem Ziel<br />

ausgeschieden ist und danach wegen<br />

Corona kein Rennen mehr gefahren<br />

wurde.<br />

„Dieses Wochenende in Hinterstoder<br />

hat mich schon geärgert, aber es<br />

hat mir auch gezeigt, was ich drauf<br />

habe“, blickt Tonetti auf ein Weltcup-<br />

Wochenende zurück, in dem er seinem<br />

ersten Podestplatz im Weltcup so<br />

nahe war wie noch nie. In der Kombination<br />

war er Vierter nach dem<br />

Super-G, hat aber dann den Slalom<br />

verbremst. Überhaupt war es seine<br />

vermeintlich stärkere Disziplin, in<br />

der es gehapert hat. In Wengen war<br />

er nach Rang 7 in der Abfahrt auch<br />

als Sieg-Kandidat gehandelt worden,<br />

konnte sich dann aber nur um einen<br />

Rang verbessern.<br />

Für diesen Winter hatte er sich auch<br />

vorgenommen, mehr Speed-Rennen<br />

zu bestreiten. Nach der Verletzung<br />

fehlt ihm jetzt allerdings das nötige<br />

Training. Trotzdem gibt er seine<br />

Speed-Ambitionen<br />

nicht auf. „Allein<br />

schon im Hinblick<br />

auf die Kombination<br />

bei der WM<br />

ist es wichtig, dass<br />

ich vorher ein paar<br />

Rennen fahre, aber<br />

wo das sein wird,<br />

das müssen wir<br />

erst entscheiden“,<br />

sagt er.<br />

Vielleicht<br />

ja schon<br />

beim<br />

Heim-Weltcup<br />

in<br />

Gröden.<br />

RICCARDO TONETTI<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

14. Mai 1989 in Bozen<br />

Wohnort: Bozen<br />

Sportgruppe: Finanzwache


SKI ALPIN<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 11<br />

Nicol Delago Nie zufrieden<br />

In der Schule wäre sie wohl so etwas<br />

wie eine Vorzeigeschülerin. Eine,<br />

die immer nachfragt, die sich kaum<br />

einmal mit einer Antwort zufrieden<br />

gibt. So ist Nicol Delago auch auf der<br />

Skipiste. Für die 24-jährige Grödnerin<br />

rückt der erste Weltcupsieg immer<br />

näher. Woran sie noch arbeiten<br />

muss, ist die Konstanz.<br />

Es war eine Saison mit 2 Gesichtern:<br />

Zum einen stieg sie mit den zweiten<br />

Plätzen von Lake Louise (Super-<br />

G) und in Altenmarkt-Zauchensee<br />

(Abfahrt) 2 Mal auf das Podest, zwei<br />

weitere Male klassierte sie sich in den<br />

Top 10. Aber dann waren da auch<br />

mehrere Abstürze, wie Rang 40 in der<br />

2. Abfahrt von Bansko oder Rang 32<br />

im Super-G von La Thuile. Nicol Delago<br />

weiß um ihre Schwächen und geht<br />

auch entsprechend selbstkritisch damit<br />

um: „Wer meint, dass ich ausgelernt<br />

habe, der täuscht sich. Ich habe noch<br />

gewaltiges Verbesserungspotenzial, in<br />

jeder Hinsicht. So haben in mehreren<br />

Rennen wichtige Faktoren nicht<br />

mitgespielt, egal ob technischer oder<br />

mentaler Natur.“<br />

Wo sie sich verbessern will und muss,<br />

ist im Riesentorlauf. Entsprechend<br />

wurde diese Disziplin in der bisherigen<br />

Saisonvorbereitung forciert, wobei<br />

Delago in der Gruppe mit den Spezialistinnen<br />

Francesca Marsaglia, Roberta<br />

Melesi und Laura Pirovano auch optimale<br />

Vergleichsmöglichkeiten hatte.<br />

Ansonsten gilt die gleiche Maxime wie<br />

immer: „Skifahren ist Freude, und ich<br />

mache es mit Herz. Dass Rückschläge<br />

und schwierige Momente jederzeit<br />

dazu gehören, haut mich nicht um. Ich<br />

versuche, aus jeder Situation das Beste<br />

zu machen und daraus zu lernen.“<br />

Das Ende der vergangenen Abbruchsaison<br />

ging an Nicol Delago eher<br />

schmerzlos vorüber. Sie hat den<br />

Vorteil, mit der nicht ganz 2 Jahre<br />

jüngeren Schwester Nadia trainieren<br />

zu können. Und dies im Elternhaus in<br />

traumhafter Lage unterhalb des Langkofels.<br />

„Wir haben vormittags trainiert<br />

und konnten den restlichen Tag perfekt<br />

abschalten. Mittags hielt ich mich<br />

oft in der Küche auf, um neue Rezepte<br />

meiner Omas Agnes und Christina<br />

auszuprobieren. Vor allem Süß- und<br />

Nachspeisen haben es mir angetan.“<br />

Erst nach und nach, als das Leben<br />

wieder seinen gewohnten Gang nahm,<br />

kam auch Trockentrainer Günther<br />

Taschler, der eigentlich der Trainer<br />

der Kunstbahnrodler ist, öfter nach<br />

Gröden. „Ich arbeite mit ihm schon<br />

NICOL DELAGO<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

5. Jänner 1996 in Brixen<br />

Wohnort: Wolkenstein<br />

Sportgruppe: Finanzwache<br />

seit Landeskaderzeiten zusammen, er<br />

kennt meine körperlichen Defizite bis<br />

ins Detail.“<br />

Weiterhin verlassen kann sich die Hundeliebhaberin<br />

– Samojede-Hund Mika<br />

ist immer an ihrer Seite – auf ihren<br />

Atomic-Servicemann Christoph Atz,<br />

der auch ihre Schwester Nadia betreut.<br />

Nicht gefehlt hat ihr das November-<br />

Überseetraining in Copper Mountain,<br />

wo die Speed-Spezialisten die letzten<br />

Jahrzehnte immer den Feinschliff<br />

erhielten. „Wir waren in Schnals, in<br />

Sulden und zuletzt in Cervinia. Dort<br />

konnten wir auf einer Strecke von<br />

1.40-Minuten Abfahrt trainieren. Es<br />

war perfekt.“<br />

Sind in der Küche ein tolles Team: Nicol Delago und Oma Agnes.


12 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

SKI ALPIN<br />

Alex Vinatzer<br />

Die Latte sehr hoch gesetzt<br />

„Es ist schon noch sehr ungewohnt,<br />

mit Maske in die Seilbahn zu steigen“,<br />

sagt Alex Vinatzer und spricht damit<br />

gleich einmal das Thema Corona an.<br />

Er macht das aber aus Überzeugung,<br />

weil er sich sicher ist, dass die<br />

Einhaltung gewisser Regeln hilft, die<br />

Ausbreitung des Virus einzudämmen.<br />

„Totale Kontaktvermeidung ist natürlich<br />

nicht möglich. Aber wir müssen<br />

einfach aufpassen und Distanz halten,<br />

auch daheim. Wenn wir aus dieser Krise<br />

heraus wollen, müssen wir diszipliniert<br />

sein“, mahnt Vinatzer.<br />

Sein Start in die Saison verschiebt sich,<br />

nicht wegen Corona, sondern zunächst,<br />

weil es in Lech/Zürs einfach zu warm<br />

war, um für Mitte November eine<br />

Skipiste präparieren zu können. Dort<br />

sollte seine Weltcup-Saison mit einem<br />

Parallel-Riesentorlauf beginnen. Aber<br />

nun wird auch mit Verspätung nichts<br />

daraus, weil er sich vor einigen Tagen<br />

einer Blinddarm-Operation unterziehen<br />

musste. In seiner stärksten Disziplin,<br />

dem Slalom, geht es im Weltcup erst<br />

am <strong>21</strong>. Dezember los. Bis dahin ist er<br />

sicher wieder topfit. Anfang Dezember<br />

wollte Vinatzer Europacuprennen im<br />

Riesentorlauf bestreiten, um dort wichtige<br />

FIS-Punkte zu holen. Er möchte<br />

nämlich auch in dieser Disziplin bald<br />

einmal fix im Weltcup starten. In Sölden<br />

hat es noch nicht gereicht, da hat<br />

er eine teaminterne Qualifikation gegen<br />

Tommaso Sala um 0,3 Sekunden verloren.<br />

Nun sind die Europacups auf der<br />

Reiteralm allerdings abgesagt worden.<br />

Im Slalom gehört der Wolkensteiner<br />

schon zur Weltklasse, ist mit seinen<br />

<strong>21</strong> Jahren bereits 11. in der Weltcup-<br />

Startliste. „Die 1. Startgruppe war in<br />

der letzten Saison das Ziel, das habe<br />

ich erreicht. Ich habe einige sehr gute<br />

Rennen gemacht, bin aber auch einige<br />

Male ausgeschieden, weil ich Fehler gemacht<br />

habe. In diesem Sommer bin ich<br />

athletisch noch besser geworden, und<br />

ich glaube, dass ich auch taktisch besser<br />

vorbereitet bin“, sagt Vinatzer, der nun<br />

den nächsten Schritt machen will. Da<br />

er schon auf dem Podest gestanden ist,<br />

würde das bedeuten, ein Rennen zu<br />

gewinnen. Und das traut er sich auch<br />

zu. „Ich würde schon gerne den ersten<br />

Weltcupsieg feiern. Auf alle Fälle möch-<br />

te ich aber im Slalom in die Top-7 der<br />

Weltcupstartliste. Und eine Medaille<br />

bei der WM wäre auch schön“, legt<br />

sich Vinatzer die Latte selbst sehr hoch.<br />

Um seine Ziele zu erreichen, hat er<br />

nicht nur hart trainiert, sondern auch<br />

viel am Material getüftelt, vor allem an<br />

den Skischuhen. „Da haben wir sehr<br />

viel probiert. Ich habe 8 verschiedene<br />

Schuhe probiert und 2 gefunden, die<br />

optimal sein dürften. Wir haben auch<br />

viel Ski getestet. Ich war vorher mit<br />

meinem Material schon zufrieden,<br />

aber jetzt ist es noch besser“, erzählt<br />

Vinatzer. Das Testen war heuer nur im<br />

Sommer und im Herbst möglich. Die<br />

sonst üblichen Tests im April sind ja<br />

coronabedingt ausgefallen.<br />

Nicht ausgefallen ist bei Alex<br />

Vinatzer der Sommer-Urlaub.<br />

Mit Freunden war er 10 Tage<br />

lang in Gargano in Apulien.<br />

Und dann war er noch eine<br />

Woche in der Toskana, wo<br />

er sich viele Sehenswürdigkeiten<br />

rund um Siena<br />

angeschaut hat. Da war die<br />

Corona-Situation noch viel besser als<br />

jetzt, aber Vinatzer muss versuchen, das<br />

auszublenden. „Wir trainieren einfach<br />

normal und gehen davon aus, dass alles<br />

stattfindet.“<br />

ALEX VINATZER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

22. September 1999 in Bozen<br />

Wohnort: Wolkenstein<br />

Sportgruppe: Carabinieri


AKTUELL<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 13<br />

Christof Innerhofer<br />

Adrenalin und Nervenkitzel<br />

Der letzte Weltcupwinter war für<br />

Christof Innerhofer ein besonderer:<br />

Nach seinem Kreuzbandriss im März<br />

2019 entschied er, nur 2 Rennen zu<br />

fahren, um seine gute Startliste-Position<br />

in Abfahrt und Super-G wegen<br />

des komplizierten FIS-Verletztenstatus<br />

nicht zu gefährden.<br />

Dieses Argument gilt ab Dezember<br />

nicht mehr. Da will der bald<br />

36-Jährige wieder voll angreifen.<br />

Den Super-G in Kitzbühel und die Abfahrt<br />

in Garmisch-Partenkirchen: Das<br />

waren die 2 Rennen, die „Inner“ Anfang<br />

<strong>2020</strong> bestritt. Beide Male machte<br />

er seine Sache ordentlich und wurde<br />

15. Für den ehrgeizigen Gaiser eine<br />

Enttäuschung: „Eine Top-5-Platzierung<br />

war in beiden Rennen mein Ziel.<br />

Aber ich musste mir eingestehen, dass<br />

ich mit dem zuvor verletzten linken<br />

Bein nicht gnadenlos Druck gemacht<br />

habe, sondern eher in Abwehrhaltung<br />

durch die Kurven gefahren bin.“<br />

Den ganzen Frühling und Sommer<br />

über konnte der fünffache Medaillengewinner<br />

bei Olympia und WM top<br />

Kondition bolzen. So absolvierte er<br />

mit dem Rad rund 7000 Kilometer<br />

– den Großteil in neuer Umgebung:<br />

Im Leistungszentrum von Magnitudo<br />

Training in Verona tankte er nicht<br />

nur Kraft, sondern neue Motivation.<br />

Inmitten Weltklasseathleten anderer<br />

Disziplinen wie Sprintstar Filippo<br />

Tortu, Rugby- und Basketballern,<br />

aber auch mit Skirennfahrerin Sofia<br />

Goggia. Zuletzt arbeitete Innerhofer<br />

wieder vermehrt im Bodytec-Zentrum<br />

in Bruneck, und nachdem er zuletzt<br />

wegen einer Schienbeinkopfprellung<br />

einige Tage pausieren musste, sagt er<br />

pünktlich zum Saisonstart: „Ich bin<br />

körperlich fit wie lange nicht mehr.<br />

Einziges Problem: Das viele Radtraining<br />

hat mich einige Kilos gekostet,<br />

und diese jetzt wieder zuzulegen, ist<br />

schwierig. Ich esse extrem viel, aber<br />

ich nehme kaum zu.“<br />

Der Sieger von bisher 6 Weltcuprennen<br />

– das letzte im Februar 2013,<br />

seitdem wurde er 7 Mal Zweiter –<br />

sagt, auf die neue Saison angesprochen:<br />

„Der Wettkampf hat mir zuletzt<br />

schon sehr gefehlt, das Adrenalin, der<br />

Nervenkitzel, die Challenge mit den<br />

Konkurrenten.“ Ob er sich ausmalt,<br />

gleich wieder on top zu sein? „Vom<br />

Willen und vom Kopf werde ich 1000<br />

Prozent geben. Aber es wird einige<br />

Rennen brauchen, bis ich die richtige<br />

Balance zwischen voller Attacke<br />

und idealer Linienführung gefunden<br />

habe. Feinheiten, die man nur über<br />

den regelmäßigen Rennrhythmus<br />

bekommt.“<br />

Das Wichtigste ist für den zweifachen<br />

Südtiroler Sportler des Jahres ohnehin,<br />

dass die Saison losgehen kann. „Wir<br />

haben das Glück, dass wir unseren<br />

Beruf ausüben können. Ich hoffe, das<br />

bleibt so. Und so traurig es auch ist,<br />

dass die Weltcuprennen wohl alle ohne<br />

Publikum über die Bühne gehen, so<br />

ist es dennoch ein wichtiges Zeichen<br />

in die Wohnzimmer unserer Fans.<br />

Sie können uns vor dem Fernseher<br />

zuschauen. Vor allem für Kinder und<br />

ältere Leute, die sonst wenige Möglichkeiten<br />

haben, nach draußen zu<br />

gehen, können unsere Skirennen ein<br />

Highlight des Tages sein.“<br />

CHRISTOF INNERHOFER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

17. Dezember 1984 in Bruneck<br />

Wohnort: Gais<br />

Sportgruppe: Finanzwache


14 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

SKI ALPIN<br />

Dominik Paris<br />

Wie es kommt, so kommt es<br />

„Ich weiß nicht, was es für eine Saison<br />

wird und ob es überhaupt eine<br />

Saison gibt. Ich hoffe immer noch,<br />

dass wir fahren können, so wie es<br />

geplant ist, aber langsam kommen<br />

mir schon Zweifel. Ich weiß auch<br />

nicht, ob es einen Plan B gibt oder<br />

Plan C oder D.“<br />

Das sagt Dominik Paris, der um das<br />

Thema Corona auch nicht herumkommt,<br />

aber versucht, es im Training<br />

auszublenden. „Wenn ich Ski fahre,<br />

denke ich nicht daran. Dann konzentriere<br />

ich mich nur darauf. Es ist ja<br />

meine Arbeit.“ Was sonst passiert,<br />

könne er ohnehin nicht beeinflussen.<br />

„Ich bin flexibel und auf alles vorbereitet.<br />

Wie es kommt, so kommt es.“<br />

Die Gefährlichkeit dieses Virus hatte<br />

Dominik Paris schon früh richtig eingeschätzt.<br />

Noch bevor er sich das<br />

Kreuzband riss, hatte er beschlossen,<br />

an den Olympia-Testrennen in China<br />

nicht teilzunehmen. Er wollte seine<br />

Familie nicht in Gefahr bringen. Die<br />

Rennen sind dann abgesagt worden.<br />

Es war die erste direkte Auswirkung<br />

des Sars-Cov2-Virus auf den Skisport.<br />

Als die Saison<br />

„ Ich hatte immer das Gefühl,<br />

dass es gut geht, habe nie<br />

Schmerzen gehabt. Aber ich<br />

hatte keine Eile, mich wieder<br />

auf die Ski zu stellen.<br />

vorzeitig abgebrochen<br />

wurde, da<br />

hatte Paris nach<br />

seiner Kreuzband-<br />

Operation die<br />

Krücken längst<br />

wieder in die<br />

Ecke gestellt und befand sich mitten<br />

im Reha-Training mit den Physiotherapeuten<br />

Luis Kuppelwieser und Paolo<br />

Cadamuro. Kuppelwieser ist jetzt auch<br />

Physiotherapeut im Nationalteam und<br />

deshalb immer dabei. „Das ist sehr<br />

gut, denn er überzeugt mich<br />

immer wieder davon, dass das<br />

Knie hält.“<br />

Paris hat 6 Wochen nach der<br />

Operation wieder mit richtigem<br />

Training begonnen. Das<br />

war in der Zeit des Lockdowns<br />

kein Problem, weil er<br />

daheim einen sehr gut ausgestatteten<br />

Fitnessraum hat.<br />

Auf einem Video war auch zu<br />

sehen, wie er auf Red-Bull-<br />

Dosen Liegestützen macht. „Das<br />

war eine Challenge, bei der ich<br />

mitgemacht habe. Aber es ist nicht<br />

zu empfehlen, denn da könnte man<br />

sich ordentlich weht tun“, warnt Paris<br />

mögliche Nachahmer. In der Zeit des<br />

ersten Lockdowns ist er übrigens auch<br />

zum zweiten Mal Vater geworden.<br />

Seine Trainingspläne hat wie immer<br />

Mattias Schnitzer erstellt. Als die<br />

Sportstätten wieder offen waren, hat<br />

Paris mit Schnitzer<br />

auch wieder ein- bis<br />

zweimal die Woche<br />

auf dem Sportplatz in<br />

Lana trainiert.<br />

„Ich hatte immer<br />

das Gefühl, dass es<br />

gut geht, habe nie<br />

Schmerzen gehabt. Aber ich hatte<br />

keine Eile, mich wieder auf die Ski<br />

zu stellen“, erzählt Paris, der sich<br />

den Kreuzbandriss im rechten Knie<br />

bei einem harmlosen Ausrutscher im<br />

Super-G-Training am Tag vor dem<br />

ersten Trainingslauf in Kitzbühel<br />

zugezogen hat. Bis dahin war er sogar<br />

im Rennen um den Weltcup-Gesamtsieg<br />

und auf Rang 4 sogar sehr<br />

aussichtsreich.<br />

Am 1. September, genau 223 Tage<br />

nach dem Kreuzbandriss, hat er auf<br />

dem Stilfser Joch wieder seine ersten<br />

Schwünge gemacht. Weil dort nach<br />

dem ersten Tag das Wetter schlecht<br />

wurde, ist er weitergefahren nach<br />

Zermatt, wo die Teamkollegen waren.<br />

Dort ist er sogar schon wieder Tore gefahren.<br />

„Aber das Knie habe ich natürlich<br />

nicht voll belastet. Ich passe auch<br />

jetzt noch auf, will es nicht überstra-


SKI ALPIN<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 15<br />

Der König<br />

von Bormio<br />

Hier jubelt Dominik Paris über seinen 6. Sieg in Bormio.<br />

pazieren“, sagt Paris, der noch nicht<br />

ausreichend Gelegenheit hatte, richtig<br />

Abfahrt zu trainieren. „Wir waren<br />

immer auf den Gletschern. Ushuaia<br />

ist ja ausgefallen heuer. Da konnte<br />

man immer einen ganzen Monat lang<br />

richtig viel Ski fahren. Das hat schon<br />

gefehlt.“<br />

Obwohl er durch die Änderungen<br />

im Rennkalender etwas Zeit gewinnt<br />

(die erste Abfahrt findet am 12.<br />

Dezember in Val d’Isere statt), wäre<br />

ihm das gewohnte Programm lieber.<br />

„In Nordamerika kann man immer<br />

gut anfangen. Meistens haben wir<br />

sehr gute Trainingsbedingungen in<br />

Copper Mountain, und Lake Louise<br />

wäre eine gute Abfahrt, um wieder<br />

einzusteigen“, weiß Paris. In Val<br />

d’Isere wird auf der alten OK-Piste<br />

gefahren, die Paris kaum kennt. Nur<br />

einmal war er dort. Im Dezember<br />

2016 wurden 2 Rennen gefahren,<br />

und im Super-G ist er immerhin Dritter<br />

geworden.<br />

Das Gefühl bei der ersten Fahrt nach<br />

der Verletzung sei so gewesen wie<br />

alle Jahre, wenn er nach der Sommerpause<br />

auf den Schnee zurück kehrt.<br />

„Die erste Fahrt ist immer ein eigenes<br />

Gefühl. Vielleicht war ich unbewusst<br />

ein bisschen vorsichtiger als sonst, aber<br />

gemerkt habe ich das nicht“, erzählt<br />

Paris, der mit Aussagen zu seinem<br />

Formzustand zurückhaltend ist. „Ich<br />

glaube nicht, dass ich schon bei 100<br />

Prozent bin. Aber auch wenn alles<br />

passt, wo du wirklich stehst, weißt du<br />

erst bei den Rennen.“<br />

DOMINIK PARIS<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

14. April 1989 in Meran<br />

Wohnort: St. Walburg in Ulten<br />

Sportgruppe: Carabinieri<br />

Vor 2 Pisten im Weltcup haben die<br />

Abfahrer den meisten Respekt: Die<br />

Streif in Kitzbühel und die Stelvio in<br />

Bormio. Da ist selbst den unerschrockenen<br />

Speed-Piloten am Start ein<br />

wenig mulmig.<br />

Genau auf diesen 2 Kult-Abfahrten<br />

hat Dominik Paris in den letzten<br />

Jahren dominiert. Vielleicht für die<br />

Ewigkeit ist seine Serie in Bormio. Er<br />

hat dort schon 6 Siege errungen, und<br />

die letzten 5 Abfahrten, die auf der<br />

Stelvio gefahren wurden, alle gewonnen.<br />

Dabei wurde in Bormio 4 Jahre<br />

lang zwischen 2013 und 2016 gar<br />

nicht gefahren. Wer weiß, wie sonst<br />

die Paris-Bilanz von Bormio aussehen<br />

würde.<br />

In Kitzbühel hat er die wichtigste Abfahrt,<br />

die es im Skisport gibt, schon<br />

dreimal gewonnen (2013, 2017,<br />

2019). Dazu kommt noch ein Sieg im<br />

Super-G (2015).<br />

Seine insgesamt 10 Siege in Bormio<br />

und Kitzbühel machen ihn schon zur<br />

Legende, aber insgesamt hat Domme<br />

schon 18 Weltcuprennen gewonnen.<br />

Nur ein Südtiroler war jemals erfolgreicher,<br />

und zwar Gustav Thöni mit 24<br />

Siegen. In der ewigen Bestenliste der<br />

„Azzurri“ ist Paris schon Dritter hinter<br />

Alberto Tomba (50) und Thöni.<br />

Dazu ist er noch amtierender Weltmeister<br />

im Super-G und hat 2019<br />

auch den Weltcup in dieser Disziplin<br />

gewonnen.<br />

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16 SKI ALPIN<br />

Manfred Mölgg<br />

Simon Maurberger<br />

Simon Maurberger, Manfred Mölgg<br />

In der Pechsträhne vereint<br />

Nach ihrem Kreuzbandriss, zugezogen<br />

im Jänner und im Februar dieses<br />

Jahres, schien Routinier Manfred<br />

Mölgg und Shootingstar Simon<br />

Maurberger auf dem Weg zurück zur<br />

Weltspitze nichts aufhalten zu können.<br />

Mölgg zeigte dies bereits beim<br />

Weltcup-Opening in Sölden mit Rang<br />

<strong>21</strong>, Maurberger war im Trainingschon<br />

wieder sehr schnell. Aber dann…<br />

Manfred Mölgg<br />

… kam beim 38-jährigen Mölgg<br />

das Corona-Virus. Am 9. November<br />

wurde er positiv getestet. Anders<br />

als bei vielen anderen, die positiv<br />

getestet wurden, aber ohne Symptome<br />

blieben, schlug beim Enneberger<br />

der Corona-Hammer voll zu. „Ich<br />

war hundeelend beieinander. Fieber,<br />

Husten, Schüttelfrost, Gliederschmerzen<br />

– das ganze Programm hat mich<br />

voll erwischt.“ Mölgg ist seit mehr als<br />

14 Tagen zu Hause in St. Vigil weggesperrt,<br />

am heutigen 26. November<br />

ist ein weiterer („und hoffentlich<br />

negativer“) Test vorgesehen. „Mir soll<br />

keiner mehr sagen, dass Corona auf<br />

die leichte Schulter zu nehmen ist“,<br />

meinte Mölgg. Und fügte hinzu: „Als<br />

Profisportler habe ich mich von Anfang<br />

an an die Vorschriften gehalten,<br />

war mitunter übervorsichtig. Aber<br />

im Endeffekt kann es jeden von uns<br />

erwischen.“<br />

Mölgg hofft nun, dass es sich für<br />

die 2 Weltcup-Riesentorläufe in<br />

Val d’Isere am 5. und 6. Dezember<br />

trotzdem noch ausgeht. „Das Wichtigste<br />

ist, dass ich wieder zu Kräften<br />

komme, wieder voll trainieren kann.<br />

Diese Erkrankung hat mich eine<br />

Unmenge an Kraft gekostet. Sollte in<br />

Val d’Isere gefahren werden können,<br />

starte ich nur, wenn ich kraftmäßig<br />

auf der Höhe bin. Ansonsten peile<br />

ich die Rennen in Alta Badia am 20.<br />

und <strong>21</strong>. Dezember an.“ Und Mölgg<br />

wäre nicht Mölgg, wenn er trotz<br />

aller Umstände nicht etwas Positives<br />

herausholt: „Wenn mich Corona einen<br />

Monat später erwischt hätte, dann<br />

wäre die Weltcupsaison wohl gelaufen<br />

gewesen, denn dann hätte ich mich<br />

wohl bis in den Februar hinein nicht<br />

mehr richtig erholt. Ich bin gespannt,<br />

wie lange ich jetzt brauche, um mich<br />

von diesem Tiefschlag körperlich zu<br />

erholen.“<br />

Aber Manfred Mölgg ist ein Kämpfer.<br />

Schon oft ist er nach Tiefschlägen<br />

wieder aufgestanden. So auch nach seinem<br />

Kreuzbandriss beim Riesentorlauf<br />

in Adelboden im Jänner <strong>2020</strong>. Nach<br />

nur 9 Monaten feierte er in Sölden<br />

ein starkes Comeback, fuhr, als ob<br />

er nie weggewesen wäre und belegte<br />

Rang <strong>21</strong>. Auf einer der schwierigsten<br />

Riesentorlaufstrecken überhaupt zeigte<br />

er, dass er auch mit 38 Jahren noch<br />

immer zur Weltklasse gehört.<br />

Simon Mauberger<br />

Ebenfalls nicht Ski fahren kann derzeit<br />

auch Simon Maurberger. Ihn bremst<br />

seit Anfang November sein operiertes<br />

rechtes Knie aus. Ein Ödem am<br />

Schienbeinkopf verhindert ein geregeltes<br />

Skitraining. „Die Bänder sind in<br />

Ordnung, der Knorpel ebenfalls. Aber<br />

dieser Schmerz am Schienbeinkopf<br />

behindert mich zu sehr, als dass ich Ski<br />

fahren kann“, berichtet Maurberger.<br />

Wann er wieder Ski fahren kann? „Das<br />

weiß ich selber nicht. Das kann in<br />

einer Woche sein, das kann aber auch<br />

erst in 3 oder in 4 Wochen sein.“<br />

Geholt hat sich der letztjährige Shootingstar<br />

mit 6 Top-20-Platzierungen<br />

– darunter Rang 5 beim Nacht-Slalom<br />

in Schladming – die neuerliche<br />

Verletzung beim Gletschertraining<br />

in Schnals. „Die Trainingspiste war<br />

extrem vereist und schlagig, die Sicht<br />

schlecht. Ich habe mich trotzdem runtergekämpft<br />

und dabei wohl zu viele


SKI ALPIN<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 17<br />

Schläge abbekommen.“ Das einzige<br />

Positive: „Ich habe gesehen, dass die<br />

Bänder im Knie halten.“<br />

Aktuell beschränkt sich Maurberger<br />

auf Physiotherapie und Konditionstraining<br />

zu Hause in St. Peter im Ahrntal.<br />

„Eigentlich kann ich fast alles machen,<br />

also viel Radfahren und Gewichte<br />

MANFRED MÖLGG<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

3. Juni 1982 in Bruneck<br />

Wohnort: St. Vigil in Enneberg<br />

Sportgruppe: Finanzwache<br />

Der Skiweltcup-Kalender <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />

Lech/Zürs<br />

St. Moritz<br />

Val d’Isere<br />

Herren<br />

Courchevel<br />

Gröden<br />

Alta Badia<br />

Madonna di Campiglio<br />

Semmering<br />

Bormio<br />

Zagreb/Agram<br />

Adelboden<br />

St. Anton am Arlberg<br />

Flachau<br />

Wengen<br />

Maribor/Marburg<br />

Kitzbühel<br />

Crans Montana<br />

Schladming<br />

Kronplatz<br />

Chamonix<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Yanqing<br />

Bansko<br />

Jasna<br />

Kvitfjell<br />

Åre<br />

Kranjska Gora<br />

Lenzerheide<br />

-Infografik: APA/A.Delvai<br />

Damen<br />

26./27. 11.<br />

5./6. 12.<br />

5./6., 12./13. 12.<br />

18. bis 20. 12.<br />

12./13. 12.<br />

18./19. 12.<br />

20./<strong>21</strong>. 12.<br />

22. 12.<br />

28./29. 12.<br />

28./29. 12.<br />

3. und 6. 1.<br />

8. bis 10. 1.<br />

9./10. 1.<br />

12. 1.<br />

15. bis 17. 1.<br />

16./17. 1.<br />

22. bis 24. 1.<br />

23./24. 1.<br />

26. 1.<br />

26. 1.<br />

30./31. 1.<br />

30./31. 1.<br />

5./6. 2.<br />

27./28. 2.<br />

27./28. 2.<br />

6./7. 3.<br />

6./7. 3.<br />

12./13. 3.<br />

13./14. 3.<br />

17. bis <strong>21</strong>. 3.<br />

stemmen. Aber ruckartige Bewegungen<br />

in alle Richtungen sind nicht drin.“<br />

Auf den Zeitpunkt eines möglichen<br />

Comebacks will sich der 25-Jährige<br />

nicht festlegen. „Es nutzt nichts, in<br />

Hektik zu verfallen. Ich bin zuversichtlich,<br />

dass dieses Ödem bald verschwindet.<br />

Und dann sehe ich weiter.“<br />

SIMON MAURBERGER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

20. Februar 1995 in Bruneck<br />

Wohnort: St. Peter im Ahrntal<br />

Sportgruppe: Carabinieri<br />

Abfahrt<br />

Super-G<br />

Riesentorl.<br />

Slalom<br />

Team Event<br />

Parallel<br />

Quelle: APA<br />

NATIONALTEAM SKI ALPIN<br />

HERREN<br />

Weltcup, Elitegruppe: Christof<br />

Innerhofer (Gais), Dominik Paris<br />

(St. Walburg in Ulten)<br />

Speed-Gruppe: Emanuele Buzzi,<br />

Mattia Casse, Matteo Marsaglia,<br />

Alexander Prast (Terlan)<br />

Riesentorlauf und Slalom: Giovanni Borsotti,<br />

Luca De Aliprandini, Stefano Gross,<br />

Federico Liberatore, Simon Maurberger<br />

(St. Peter im Ahrntal), Manfred Mölgg<br />

(St. Vigil in Enneberg), Giuliano Razzoli,<br />

Tommaso Sala, Riccardo Tonetti (Bozen),<br />

Alex Vinatzer (Wolkenstein), Hannes<br />

Zingerle (Stern im Abtei)<br />

Europacup: Guglielmo Bosca, Pietro<br />

Canzio, Davide Cazzaniga, Giovanni<br />

Franzoni, Matteo Franzoso, Tobias<br />

Kastlunger (St. Vigil in Enneberg),<br />

Nicoló Molteni, Florian Schieder<br />

(Kastelruth), Federico Simoni, Giulio<br />

Zuccarini<br />

Junior: Riccardo Allegrini, Matteo<br />

Bendotti, Filippo Della Vite, Alessandro<br />

Pizio, Manuel Ploner (St. Kassian),<br />

Martino Rizzo, Tommaso Saccardi, Simon<br />

Talacci, Giovanni Zazzaro<br />

Sichtungsgruppe („interesse<br />

nazionale“): Francesco Gori,<br />

Roberto Nani, Daniele Sorio, Hans<br />

Vaccari, Pietro Zazzi<br />

DAMEN<br />

Weltcup, Elitegruppe: Federica<br />

Brignone, Sofia Goggia, Marta Bassino<br />

Allrounder: Elena Curtoni, Nadia<br />

Delago, Nicol Delago (beide<br />

Wolkenstein), Verena Gasslitter<br />

(Kastelruth), Francesca Marsaglia,<br />

Roberta Melesi, Laura Pirovano<br />

Slalom: Irene Curtoni, Lara Della Mea,<br />

Martina Peterlini, Marta Rossetti<br />

Europacup: Giulia Albano, Carlotta Da<br />

Canal, Ilaria Ghisalberti, Anita Gulli,<br />

Vera Tschurtschenthaler (Sexten),<br />

Petra Unterholzner (St. Walburg in<br />

Ulten), Serena Viviani, Monica Zanoner,<br />

Asja Zenere<br />

Junior: Sara Allemand, Annette<br />

Belfrond, Alessia Guerinoni, Celina<br />

Haller (Schenna), Sophie Mathiou,<br />

Martina Piaggio, Carlotta Nimue Welf<br />

Sichtungsgruppe („interesse<br />

nazionale“): Luisa Matilde Maria<br />

Bertani, Valentina Cillara Rossi,<br />

Vivien Insam (Wolkenstein)


18 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

SKI ALPIN<br />

Tobias<br />

Kastlunger<br />

Der Silbergewinner im Riesentorlauf<br />

der Junioren-WM 2019 redet nicht<br />

lange um den heißen Brei herum:<br />

„Natürlich liegt mein Fokus heuer<br />

beim Europacup. Dort will ich im Riesentorlauf<br />

und im Slalom vorne mitfahren.<br />

Aber ich will auch im Weltcup<br />

an die Tür klopfen. Ziel ist, dort im<br />

kommenden Winter zu debütieren.“<br />

Tobias Kastlunger weiß, was er will.<br />

Den Ehrgeiz und die Entschlossenheit<br />

bekam er nicht nur von Trainervater<br />

Klaus Kastlunger (er machte sich als<br />

Betreuer der Mölgg-Geschwister einen<br />

Namen) vererbt, sondern bekommt<br />

es beim fast täglichen Training mit<br />

seinem Vorbild, Mentor und Antreiber<br />

Manfred Mölgg vermittelt. „Manni ist<br />

für mich sehr wichtig. Zu ihm kann ich<br />

aufschauen, er ist wie ein großer Bruder<br />

für mich. Und er zieht mich auch an<br />

den Ohren, wenn es sein muss.“<br />

Der Fischer-Fahrer hat im Vorjahr im<br />

Europacup mit 2 Top-7-Platzierungen<br />

im Slalom seine besten Ergebnisse erzielt,<br />

aber auch im Riesentorlauf und in<br />

der Super-Kombi gepunktet. Sein Fokus<br />

liegt auf den technischen Disziplinen, er<br />

will aber auch in Abfahrt und Super-G<br />

konkurrenzfähig sein, da er nur allzu<br />

gerne auf die Kombination schielt.<br />

TOBIAS KASTLUNGER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

9. September 1999 in Bruneck<br />

Wohnort: St. Vigil in Enneberg<br />

Sportgruppe: Finanzwache<br />

Hannes Zingerle<br />

Der Unglücksrabe<br />

Es war kurios: Obwohl topfit, durfte<br />

Hannes Zingerle in Sölden nicht<br />

starten. Was war passiert? Weil das<br />

Rennen kurzfristig um eine Woche<br />

vom 25. auf den 18. Oktober vorverlegt<br />

wurde, Zingerle wegen einer alten<br />

Verletzung aber noch bis zum 19.<br />

Oktober auf der sogenannten „injury<br />

list“ stand, durfte er nicht teilnehmen.<br />

Das war schlimm, und ich war maßlos<br />

enttäuscht“, blickt der 25-Jäh-<br />

„<br />

rige zurück. „Aber das ist Vergangenheit,<br />

an der ich nichts mehr ändern<br />

kann.“ Die „alte“ Verletzung war<br />

ein Syndesmosebandriss im rechten<br />

Sprunggelenk, den sich Zingerle im<br />

Jänner beim Europacupslalom in Vaujany<br />

in Frankreich zuzog. Damit war<br />

für ihn die bis dahin positive Saison<br />

vorzeitig gelaufen. Er versuchte zwar,<br />

ab Mitte Februar wieder zu fahren,<br />

was aber nicht mehr ging. Und dann<br />

kam Corona. „Ich habe die Zeit genutzt,<br />

die Verletzung auszukurieren“,<br />

blickt Zingerle zurück. „Zu Hause<br />

konnte ich mit meinem älteren Bruder<br />

Alex – ebenfalls ein Skirennfahrer –<br />

Kondition bolzen, seit Juni stehe ich<br />

wieder auf Ski und habe die gesamte<br />

Vorbereitung problemlos mitgemacht.“<br />

Umso schmerzhafter war seine<br />

Nichtberücksichtigung für Sölden aus<br />

bürokratischen Gründen. Dafür soll es<br />

im morgigen Parallel-Rennen in Lech/<br />

Zürs klappen. Zumal sein Saisonziel<br />

ist, heuer beständig unter die Top 30<br />

zu fahren. Im Vorjahr holte er als 27.<br />

(in Beaver Creek) und 28. beim Heimrennen<br />

in Alta Badia 2 Mal Weltcuppunkte.<br />

Was ihm Mut macht, sind die<br />

Trainingsleistungen. Dort liegt er bei<br />

den Zeitvergleichen mit Luca De Aliprandini,<br />

Gianni Borsotti und Roberto<br />

Nani in etwa gleich auf, wohl wissend,<br />

dass Training und Rennen 2 Paar<br />

Schuhe sind. „Zum Riesentorlaufteam<br />

gehört auch noch Ricky Tonetti, und<br />

mit Cheftrainer Roberto Lorenzi sowie<br />

Walter Girardi und Giancarlo Bergamelli<br />

haben wir ein Top-Trainerteam.<br />

Wir brauchen uns vor niemandem zu<br />

verstecken.“<br />

Die Trainer sollen den 1,84 m großen<br />

und 82 kg schweren Modellathleten<br />

auch unterstützen, mehr Konstanz zu<br />

erreichen, die Fehler während eines<br />

Laufes zu minimieren. Dann ist die<br />

Zeit reif dafür, dass Südtirol nach<br />

Manni Mölgg, Riccardo Tonetti und<br />

Simon Maurberger einen weiteren<br />

Riesentorläufer von Weltklasseformat<br />

in seinen Reihen hat.<br />

HANNES ZINGERLE<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

11. April 1995 in Bruneck<br />

Wohnort: Stern im Abtei<br />

Sportgruppe: Carabinieri<br />

Foto © Mattia Davare


SKI ALPIN<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 19<br />

Alexander Prast Der Neue<br />

Für Alexander Prast hat eine neue<br />

Zeitrechnung in seiner Ski-Karriere<br />

begonnen. In dieser Saison gehört<br />

der 24-jährige Bozner mit Wohnort<br />

in Terlan erstmals der Weltcup-<br />

Mannschaft an. Und er darf nicht<br />

nur mit Paris und Co. trainieren, er<br />

hat auch Startrecht in allen Weltcup-<br />

Super-G’s dieses Winters.<br />

Das hat er sich als Zweiter der Disziplinwertung<br />

im Europacup verdient.<br />

Er hat im vergangenen Winter<br />

auch seinen ersten Sieg im Europacup<br />

feiern dürfen. Das war Mitte Dezember<br />

in Zinal, natürlich im Super-G.<br />

„Das ist eine ganz andere Qualität,<br />

wenn du mit dem A-Team trainieren<br />

kannst. Du hast den Vergleich mit<br />

den Besten und bist sozusagen wieder<br />

der Anfänger, weil du neu bist.<br />

Im Europacup-Team war ich ja schon<br />

einer der Älteren“, erzählt Prast. Von<br />

den Stars konnte er sich im Training<br />

etwas abschauen. „Sie haben mir auch<br />

Tipps gegeben“, freut sich der Neue<br />

im Team.<br />

Es ist nicht so, dass der Weltcup für<br />

Prast totales Neuland ist. Aber bisher ist<br />

er eben nur sporadisch eingesetzt worden,<br />

hat es in den letzten 3 Jahren auf<br />

14 Einsätze gebracht. Punkte gab’s bisher<br />

nur für einen 28. Platz in der Kombination<br />

von Wengen im Jänner <strong>2020</strong>.<br />

Er weiß, dass er diese Chance nutzen<br />

muss. Als 34. der FIS-Rangliste im<br />

Super-G hat er eine gute Startnummer<br />

bald einmal nach den Top-30. „Am<br />

Ende der Saison sollte ich in den Top-<br />

30 sein“, gibt er das Minimalziel vor.<br />

In der Abfahrt hat Prast noch keinen<br />

Startplatz im Weltcup, möchte ihn sich<br />

aber erkämpfen. „Ich habe letzten Winter<br />

in der Abfahrt einige gute Rennen<br />

weg geschmissen“, bedauert Prast, der<br />

bei den letzten Weltcuprennen vor dem<br />

Saisonabbruch in Kvitfjell dabei war,<br />

trotz starker Trainingsleistungen aber<br />

in der Abfahrt nicht starten durfte. Der<br />

Super-G fiel dem Wetter zum Opfer.<br />

Prast glaubt, dass ihn das Training mit<br />

dem A-Team besser gemacht hat. „Ich<br />

habe einen Schritt nach vorne gemacht“,<br />

ist er überzeugt. Damit er das<br />

im Rennen umsetzen kann, müssen die<br />

Rennen freilich auch stattfinden. „Wegen<br />

Corona ist freilich vieles unklar.<br />

Aber ich nehme es gelassen, denn ich<br />

kann eh nichts ändern“, sagt Prast, der<br />

sich sehr gut vorbereitet fühlt. „Wir<br />

konnten viel Ski fahren, brachten es<br />

allein in Zermatt auf 20 Tage“ erzählt<br />

er. Körperlich<br />

habe er sich auch<br />

weiterentwickelt.<br />

Kurzum: Er geht<br />

davon aus, dass<br />

er sich in allen Belangen<br />

verbessert<br />

hat.<br />

ALEXANDER PRAST<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

7. Juli 1996 in San Donà di Piave<br />

Wohnort: Terlan<br />

Sportgruppe: Carabinieri<br />

Florian Schieder Neuer Anlauf<br />

Er stand in der letzten Saison im<br />

Schatten seines Teamkollegen Alexander<br />

Prast. Der sicherte sich über<br />

den Europacup einen fixen Startplatz<br />

für alle heurigen Weltcup-Super-G’s.<br />

Aber auch Florian Schieder enttäuschte<br />

nicht: In 9 Weltcuprennen<br />

eroberte er immerhin 3 Mal Punkte,<br />

davon 2 Mal in der Kombination. „Es<br />

lief mittelmäßig“, gibt er sich selbstkritisch.<br />

„Natürlich hätte es besser laufen<br />

können, aber durch das Hin- und Hergehüpfe<br />

zwischen Welt- und Europacup<br />

war es nicht immer ideal“, blickt der<br />

24-jährige Kastelruther zurück.<br />

Mit 4 Top-10-Platzierungen bei nur 8<br />

Europacup-Starts hat Schieder eindrucksvoll<br />

bewiesen, dass er bereit<br />

ist für höhere Aufgaben. „Was ich<br />

unbedingt abstellen muss, sind die<br />

Fehler im Rennen. In den Trainings<br />

bin ich besser dabei“, analysiert er. Der<br />

Atomic-Fahrer gehört nach wie vor<br />

dem Europacup-Team an, während<br />

Prast in die Weltcupgruppe befördert<br />

wurde. Mit Cheftrainer Lorenzo Galli<br />

und Ex-Weltmeister Patrick Staudacher<br />

stehen dem sechsköpfigen Speedteam<br />

nur 2 Trainer zur Verfügung, was vor<br />

allem auf längeren Trainingsstrecken<br />

ein Nachteil ist. Dennoch ist Schieder,<br />

der im Sommer viel Zeit am elterlichen<br />

Bauernhof in Kastelruth<br />

verbringt und dort seinem<br />

Vater bei der Arbeit im<br />

Stall gerne unter die<br />

Arme greift, zuversichtlich:<br />

„Wir konnten<br />

in den letzten Monaten<br />

am Stilfser Joch, im Pitztal und in Cervinia<br />

hervorragend trainieren. Die neue<br />

Saison kann kommen.“<br />

FLORIAN SCHIEDER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

26. Dezember 1995 in Bozen<br />

Wohnort: Kastelruth<br />

Sportgruppe: Carabinieri


20 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

SKI ALPIN<br />

Ihnen gehört die Zukunft<br />

Es war ungewöhnlich: Erstmals seit<br />

der Premiere des Skiweltcups in<br />

Sölden im Oktober 1993 war beim<br />

Weltcup-Auftakt Mitte Oktober<br />

keine Südtirolerin am Start. 2018<br />

und 2019 hielt Karoline Pichler die<br />

Fahne der einheimischen Fahrerinnen<br />

hoch, zuvor war es Manuela<br />

Mölgg.<br />

Das war in den 2000er-Jahren noch<br />

anders: 2004 waren es mit Manu<br />

Mölgg, Silke Bachmann, Nicole Gius,<br />

Karen Putzer, Lena Planatscher, Lucia<br />

Recchia und Barbara Kleon gleich 7<br />

Südtirolerinnen, die starteten. Von<br />

solchen Glanzzeiten kann der Südtiroler<br />

Landesverband derzeit nur träumen.<br />

Und trotzdem: Nach mageren<br />

Jahren in den technischen Disziplinen<br />

wächst wieder etwas heran. Vor allem<br />

im Slalom haben 4 Südtirolerinnen<br />

Chancen, demnächst im Weltcup<br />

durchzustarten.<br />

in Kranjska Gora als 31. den 2. Lauf<br />

nur um 0,14 Sekunden verpasste,<br />

klassierte sich in der letzten Saison bei<br />

allen ihren 7 Europacup-Einsätzen in<br />

den Punkten. Sie gehört noch immer<br />

keiner Sportgruppe an und fährt für<br />

den SC Gsiesertal.<br />

Die Ultnerin Petra Unterholzner<br />

gehört wie Tschurtschenthaler dem<br />

B-Nationalteam an. Sie hat 2 schwere<br />

Verletzungen hinter sich (Kreuzbandriss,<br />

Knorpelschaden), konnte im<br />

letzten Sommer und Herbst aber<br />

endlich top trainieren. Die <strong>21</strong>-Jährige<br />

hat Landsmann Dominik Paris als<br />

großes Idol, fährt auch die gleiche<br />

Skimarke (Nordica), gibt aber zu, erst<br />

vor kurzem das richtige Setup gefunden<br />

zu haben. „Bis ich in Topform<br />

bin, werden noch einige Trainingstage<br />

vergehen“, meint sie. Und hofft, dass<br />

trotz Corona-Pandemie Europacupund<br />

FIS-Rennen stattfinden, um sich<br />

für den Weltcup empfehlen zu können.<br />

Celina Haller ist erst 20, hat einen<br />

gelungenen Saisonstart (u.a. 2. im<br />

FIS-Slalom in Sulden) hingelegt und ist<br />

Mitglied des italienischen Juniorteams.<br />

Sie hatte die letzten 2 Jahre ebenfalls<br />

mit Verletzungen zu kämpfen. Bleibt<br />

sie gesund, dann ist der Schennerin<br />

alles zuzutrauen.<br />

Die Routinierteste ist Vivien Insam.<br />

Die Grödnerin gehört der Sichtungsgruppe<br />

(„interesse nazionale“) an, das<br />

heißt sie bereitete sich mit der Polizei-<br />

Sportgruppe auf den Winter vor. „Das<br />

hat sehr gut funktioniert“, bilanziert<br />

sie. Allerdings wurde das Training<br />

Anfang November von den strengen<br />

Corona-Maßnahmen abrupt gestoppt.<br />

Deswegen war auch ein Start bei<br />

den ersten FIS-Rennen der Saison in<br />

Sulden nicht möglich. Insam rechnet<br />

sich vor allem im Slalom Chancen aus,<br />

obwohl sie in der letzten Saison im<br />

Riesentorlauf im Europacup (12. und<br />

16.) die besseren Resultate einfuhr.<br />

Eine Knieverletzung, die der 23-Jährigen<br />

2 Jahre zu schaffen machte,<br />

behindert sie nicht mehr.<br />

VIVIEN INSAM<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

15. Juli 1997 in Brixen<br />

Wohnort: Wolkenstein<br />

Sportgruppe: Polizei<br />

VERA TSCHURTSCHENTHALER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

30. März 1997 in Innichen<br />

Wohnort: Sexten<br />

Verein: SC Gsieser Tal<br />

Vera Tschurtschenthaler aus Sexten<br />

gehört der B-Nationalmannschaft an,<br />

wurde im Gegensatz zu ihrer Teamkollegin<br />

Serena Viviani aber nicht für die<br />

2 Weltcup-Slaloms in Levi am letzten<br />

Wochenende nominiert. Ihre Form sei<br />

noch zu schwankend. Tschurtschenthaler,<br />

die bei ihrem Weltcupdebüt <strong>2020</strong><br />

PETRA UNTERHOLZNER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

9. Oktober 1999 in Meran<br />

Wohnort: St. Walburg in Ulten<br />

Sportgruppe: Carabinieri<br />

CELINA HALLER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

26. April 2000 in Meran<br />

Wohnort: Schenna<br />

Sportgruppe: Finanzwache


SKI ALPIN<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> <strong>21</strong><br />

Verena<br />

Gasslitter<br />

Nadia Delago<br />

Der nächste Schritt<br />

„Ich will bei der Weltmeisterschaft in<br />

Cortina d’Ampezzo am Start stehen.“<br />

Vorbei sind die Zeiten, wo sich Nadia<br />

Delago – die um ein Jahr und 10<br />

Monate jüngere Schwester von Nicol<br />

Delago – brav hinten anstellte und<br />

vor allem auf Lerntour ging.<br />

Mit dieser Aussage macht Nadia<br />

Delago klar, dass sie sich nach dem<br />

letzten Premierenjahr im Weltcup mit<br />

6 Platzierungen in den Punkten (nie<br />

besser als <strong>21</strong>.) in der neuen Saison in<br />

der bärenstarken italienischen Speed-<br />

Nationalmannschaft zum nächsten<br />

Schritt ansetzen will. Damit sie sich ihr<br />

großes Ziel von einer Teilnahme an der<br />

Heim-WM erfüllen kann, braucht es<br />

vorher im Weltcup absolute Spitzenplätze.<br />

Und die nicht nur sporadisch,<br />

sondern regelmäßig. Dass dies angesichts<br />

der großen internen Konkurrenz<br />

keine einfache Aufgabe wird, weiß sie.<br />

„Schnell fahren ist angesagt“, betont die<br />

Speed-Spezialistin, die die WM-Piste am<br />

Fuße der Tofane bestens kennt. Und:<br />

Am 20. Jänner 2019 hat sie dort im<br />

Super-G ihr Weltcup-Debüt gefeiert.<br />

Um sich auf die WM und die Weltcuprennen<br />

bestens vorzubereiten,<br />

hat Delago im Sommer ihr Training<br />

geringfügig umgestellt und<br />

vor allem an ihrer Ausdauer sowie<br />

am Gleichgewicht gearbeitet. Denn<br />

Ziel der 23-Jährigen ist es, auf den<br />

technisch anspruchsvolleren Kursen<br />

einen Schritt nach vorne zu machen.<br />

Hierbei kommt der Wolkensteinerin<br />

auch zugute, dass Schwester Nicol<br />

die gleiche Skimarke (beide Atomic)<br />

fährt und sie mit Christoph Atz aus<br />

Kaltern auch den gleichen Servicemann<br />

haben. „Wir können gemeinsam<br />

am Material tüfteln, uns darüber<br />

austauschen. Das hilft natürlich sehr<br />

und ist ein großer Vorteil“, meint<br />

Delago, für die am 5. Dezember mit<br />

dem Weltcup-Super-G in St. Moritz<br />

die neue Saison beginnt.<br />

NADIA DELAGO<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

12. November 1997 in Brixen<br />

Wohnort: Wolkenstein<br />

Sportgruppe: Polizei<br />

Es war der nächste Schritt: Eine<br />

gefühlte Ewigkeit ist es her, seitdem<br />

Verena Gasslitter letztmals eine komplette<br />

Saisonvorbereitung mitmachte.<br />

Heuer war es wieder soweit.<br />

Im Jänner dieses Jahres endete für<br />

die 24-Jährige aus Kastelruth eine<br />

dreijährige Leidenszeit: In Altenmarkt<br />

bestritt Gasslitter erstmals seit dem 4.<br />

Dezember 2016 (!) wieder ein Weltcuprennen.<br />

Sie suchte sich dabei eine<br />

der schwierigsten Pisten aus, dazu kam<br />

diffuses Licht und eine eisige Unterlage.<br />

Das zog sich sukzessive weiter,<br />

denn auch in Bansko, Rosa Khutor,<br />

Garmisch-Partenkirchen (wo sie nur<br />

das Training bestritt), Crans Montana<br />

und in La Thuile war es extrem<br />

schwierig. Aber: Verena Gasslitter biss<br />

sich durch, sammelte Rennpraxis und<br />

ist wieder bereit zum Angriff.<br />

Wobei sich die Pferdeliebhaberin mit<br />

Zielen bedeckt hält: „Hauptsächlich<br />

will ich gesund bleiben. Im Training<br />

taste ich mich immer weiter an meine<br />

Grenzen heran. Es gibt Passagen, wo<br />

ich sehr schnell bin, aber dann komme<br />

ich an einen Punkt, wo ich mich nicht<br />

mehr überwinde. Aus diesem Loch<br />

muss ich herauskommen. Erst<br />

wenn ich das schaffe, kann ich mir<br />

Gedanken über Platzierungen<br />

machen.“ Helfen soll Gasslitter<br />

dabei auch eine Carbonschiene,<br />

die sie bei der Firma Schuhbert<br />

in Brixen anfertigen ließ und<br />

die entscheidend Druck von<br />

ihrem lädierten linken<br />

Bein wegnimmt. Als<br />

Hilfestellung für<br />

den logischen nächsten<br />

Schritt.<br />

VERENA<br />

GASSLITTER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

12. Oktober 1996 in Brixen<br />

Wohnort: Kastelruth<br />

Sportgruppe: Carabinieri


CORTINA D‘AMPEZZO 20<strong>21</strong><br />

22 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

AKTUELL<br />

Alpine Ski-Weltmeisterschaften<br />

DAS PROGRAMM<br />

= BESTES SÜDTIROLER WM-ERGEBNIS<br />

Damen<br />

SONNTAG<br />

SONNTAG<br />

18 Uhr<br />

18 UHR<br />

MITTWOCH<br />

MITTWOCH<br />

7.<br />

FEBRUAR<br />

FEBRUAR<br />

Eröffnungsfeier<br />

Eröffnungsfeier<br />

9 Uhr Qualifikation<br />

9 Qualifikation<br />

14 Uhr Finale<br />

14 Finale<br />

Rumerlo<br />

Rumerlo<br />

9 Uhr Qualifikation<br />

9 Qualifikation<br />

14 Uhr Finale<br />

14 Finale<br />

Rumerlo<br />

Rumerlo<br />

FREITAG<br />

FREITAG<br />

10/<br />

13.30 100/ Uhr<br />

13.30<br />

Herren<br />

10.<br />

FEBRUAR<br />

FEBRUAR<br />

ALPINE KOMBINATION<br />

ALPINE KOMBINATION<br />

10 Uhr Abfahrt<br />

10 Abfahrt<br />

Vertigine<br />

Vertigine<br />

13.30 Uhr Slalom<br />

13.30 Slalom<br />

Rumerlo<br />

Rumerlo<br />

2x Gold: Gustav Thöni 1972 und 1976<br />

2x Gold: Gustav Thöni 1972 und 1976<br />

DIENSTAG 16<br />

DIENSTAG FEBRUAR<br />

FEBRUAR<br />

PARALLELSLALOM<br />

PARALLELSLALOM<br />

19.<br />

FEBRUAR<br />

FEBRUAR<br />

RIESENTORLAUF<br />

RIESENTORLAUF<br />

Labirinti<br />

Labirinti<br />

MONTAG<br />

MONTAG<br />

8.<br />

FEBRUAR<br />

FEBRUAR<br />

ALPINE KOMBINATION<br />

ALPINE KOMBINATION<br />

11 Uhr Abfahrt<br />

11 Abfahrt<br />

Olympia delle Tofane<br />

Olympia delle Tofane<br />

14.30 Uhr Slalom<br />

14.30 Slalom<br />

Rumerlo<br />

Rumerlo<br />

Bronze: Karen Putzer 2001<br />

Bronze: Karen Putzer 2001<br />

SAMSTAG<br />

SAMSTAG<br />

13.<br />

FEBRUAR<br />

FEBRUAR<br />

11 Uhr ABFAHRT<br />

11 ABFAHRT<br />

Olympia delle Tofane<br />

Olympia delle Tofane<br />

Gold: Paula Wiesinger 1932<br />

Gold: Paula Wiesinger 1932<br />

MITTWOCH 17.<br />

MITTWOCH<br />

SAMSTAG<br />

FEBRUAR<br />

FEBRUAR<br />

PARALLELSLALOM<br />

PARALLELSLALOM<br />

12.15 Uhr Team Event<br />

12.15 Team Event<br />

Rumerlo<br />

14:30 Rumerlo<br />

14:30 Bronze: Italien 2019 mit<br />

Simon Bronze: Maurberger Italien 2019 und mit Alex Vinatzer<br />

Simon Maurberger und Alex Vinatzer<br />

20.<br />

SAMSTAG<br />

FEBRUAR<br />

FEBRUAR<br />

10:00 SLALOM<br />

10/ 10:00 SLALOM<br />

13.30 10/ Uhr Druscié 13.30 Druscié A<br />

DIENSTAG<br />

DIENSTAG<br />

10.30 Uhr<br />

SONNTAG<br />

SONNTAG<br />

14<br />

FEBRUAR<br />

FEBRUAR<br />

11 Uhr ABFAHRT<br />

11 ABFAHRT<br />

Vertigine<br />

Vertigine<br />

2x Silber: Peter Runggaldier 1991 und<br />

Dominik<br />

2x Silber:<br />

Paris<br />

Peter<br />

2013<br />

Runggaldier 1991 und<br />

Dominik Paris 2013<br />

DONNERSTAG<br />

DONNERSTAG<br />

18.<br />

FEBRUAR<br />

FEBRUAR<br />

10:00 RIESENTORLAUF<br />

10/ 10:00 RIESENTORLAUF<br />

13.30 10/ Uhr Olympia delle Tofane<br />

13.30 Olympia delle Tofane<br />

2x Silber: Karen Putzer 2001 und<br />

Denise 2x Silber: Karbon Karen 2003 Putzer 2001 und<br />

Denise Karbon 2003<br />

SONNTAG<br />

SONNTAG<br />

10/<br />

13.30 10/ Uhr<br />

13.30<br />

FEBRUAR<br />

FEBRUAR<br />

Vertigine<br />

Vertigine<br />

3x Gold: Patrick Staudacher 2007,<br />

Christof<br />

3x Gold:<br />

Innerhofer<br />

Patrick Staudacher<br />

2011,<br />

2007,<br />

Dominik<br />

Christof Innerhofer<br />

Paris 2019<br />

2011,<br />

Dominik Paris 2019<br />

<strong>21</strong>.<br />

FEBRUAR<br />

FEBRUAR<br />

SLALOM<br />

SLALOM<br />

Druscié Druscié A<br />

2x Gold: Gustav Thöni 1972 und 1974<br />

2x Gold: Gustav Thöni 1972 und 1974<br />

4. Rang: Denise Karbon 2009<br />

4. Rang: Denise Karbon 2009<br />

2x Gold: Carlo Senoner 1966 und<br />

Gustav<br />

2x Gold:<br />

Thöni<br />

Carlo<br />

1974<br />

Senoner 1966 und<br />

Gustav Thöni 1974<br />

WM-Pisten 20<strong>21</strong><br />

WM-Pisten 20<strong>21</strong><br />

10.30<br />

13 Uhr<br />

9.<br />

SUPER-G<br />

SUPER-G<br />

Olympia delle Tofane<br />

Olympia delle Tofane<br />

2x Gold: Isolde Kostner 1996 und 1997<br />

2x Gold: Isolde Kostner 1996 und 1997<br />

13<br />

SUPER-G<br />

SUPER-G<br />

Cortina<br />

d´Ampezzo<br />

Cortina<br />

d´Ampezzo


DER WEG NACH<br />

CORTINA D‘AMPEZZO<br />

Immer unter der Voraussetzung, dass corona-bedingt<br />

überhaupt Zuschauer bei der Ski-WM 20<strong>21</strong><br />

zugelassen werden, gibt es für Ski-Fans aus Südtirol<br />

2 Streckenvarianten, um in den WM-Ort zu<br />

gelangen: Wenn es die Schneelage zulässt, gibt es<br />

die Variante über mehrere Dolomitenpässe oder<br />

andernfalls jene übers Pustertal, Toblach und<br />

Schluderbach.<br />

Waidbruck<br />

Klausen<br />

AKTUELL<br />

Schabs<br />

Brixen<br />

Bruneck<br />

SÜDTIROL<br />

Corvara<br />

Sëlva /<br />

Valparolapass<br />

Wolkenstein<br />

Toblach<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 23<br />

BOZEN<br />

Grödner Joch<br />

Falzaregopass<br />

BELLUNO<br />

CORTINA<br />

D‘AMPEZZO<br />

ALPINE KOMBINATION<br />

SUPER-G<br />

ABFAHRT<br />

Pomedes<br />

<strong>21</strong>00 m<br />

2000 m<br />

START<br />

<strong>21</strong>90 m<br />

Duca<br />

d´Aosta<br />

Olympia<br />

delle<br />

Tofane<br />

8. Februar<br />

Vertigine<br />

10. Februar<br />

Pomedes<br />

<strong>21</strong>00 m<br />

2000 m<br />

START<br />

<strong>21</strong>90 m<br />

Duca<br />

d´Aosta<br />

Olympia<br />

delle<br />

Tofane<br />

9. Februar<br />

Vertigine<br />

9. Februar<br />

START<br />

Pomedes<br />

<strong>21</strong>00 m<br />

2000 m<br />

2400 m<br />

Duca<br />

d´Aosta<br />

Olympia<br />

delle<br />

Tofane<br />

13. Februar<br />

Vertigine<br />

14. Februar<br />

1800 m<br />

1800 m<br />

1800 m<br />

1600 m<br />

ZIEL<br />

El Camineto<br />

Pié Tofana<br />

1600 m<br />

ZIEL<br />

El Camineto<br />

Pié Tofana<br />

1600 m<br />

ZIEL<br />

El Camineto<br />

Pié Tofana<br />

PARALLELSLALOM<br />

Einzel und Team<br />

START<br />

1665 m<br />

1600 m<br />

Rumerlo<br />

16. Februar<br />

Rumerlo<br />

16. Februar<br />

Rumerlo<br />

17. Februar<br />

RIESENTORLAUF<br />

Pomedes<br />

2000 m<br />

START<br />

1916 m<br />

Duca<br />

d´Aosta<br />

Olympia<br />

delle<br />

Tofane<br />

18. Februar<br />

Labirinti<br />

19. Februar<br />

SLALOM<br />

START<br />

1710 m<br />

Druscié A<br />

20. Februar<br />

Druscié A<br />

<strong>21</strong>. Februar<br />

ZIEL<br />

1560 m<br />

El Camineto<br />

1800 m<br />

1600 m<br />

Pié Tofana<br />

1490 m<br />

ZIEL<br />

ZIEL<br />

El Camineto


24<br />

Anzeige<br />

Skivergnügen Alta Badia<br />

Snowpark, Funcross, Speedcheck und zwei neuen hochmoderne<br />

Liftanlagen bieten in Alta Badia Pistenvergnügen<br />

für jeden Geschmack.<br />

Action, Spaß und viele Neuheiten gibt es in diesem Winter<br />

im Skigebiet Alta Badia zu entdecken. Mit seinen<br />

53 Liften und rund 130 Pistenkilometern zählt Alta Badia<br />

zu den Spitzengebieten im beliebten Skiverbund Dolomiti<br />

Superski. Zwei rundum erneuerte Aufstiegsanlagen im<br />

Skigebiet Alta Badia bringen Skisportfreunde in diesem<br />

Winter noch schneller und bequemer auf die Pisten. So<br />

macht Skifahren vor der einmaligen Dolomitenkulisse gleich<br />

doppelt Spaß.<br />

Neue Lifte, höchste Qualität<br />

Die Liftanlagen Costoratta und La Brancia wurden rundum<br />

erneuert und setzen neue Qualitätsstandards: Kürzere<br />

Aufstiegszeiten und höhere Förderkapazitäten bedeuten<br />

geringere Wartezeiten und mehr Sicherheit. In etwas mehr<br />

als zwei Minuten vom Campolongopass zum Boè oberhalb<br />

von Corvara: Die neue Aufstiegsanlage Costoratta macht’s<br />

möglich. Die Umlaufbahn der letzten Generation ist die<br />

modernste Anlage ihrer Art auf dem Markt. Schutzkuppeln<br />

und acht ergonomische Sitze bieten höchsten<br />

Fahrkomfort. Der neue Einstieg mit modernster<br />

Linienführung heißt die Skifahrer und<br />

Snowboarder in Alta Badia willkommen.<br />

Die neue Sechserumlaufbahn La Brancia<br />

befindet sich hingegen in strategischer Lage<br />

in unmittelbarer Nähe zum Snowpark und<br />

dem Funslope, ein Mix aus Skipiste und<br />

Snowpark. Die Fahrt von St. Kassian-<br />

Ciampai nach Corvara dauert in der<br />

modernen Umlaufbahn nur knapp zwei<br />

Minuten.<br />

Die beiden neuen Anlagen ersetzen zwei alte Viererlifte,<br />

sind schneller und können zugleich mehr Fahrgäste transportieren.<br />

Damit werden Warteschlangen verkürzt und<br />

Menschenansammlungen vermieden. Ein angenehmer Nebeneffekt:<br />

Es bleibt mehr Zeit fürs Pistenvergnügen.<br />

Movimënt: Action und Adrenalin pur<br />

In den Movimënt-Parks in Alta Badia werden Skispaß, Adrenalin<br />

und Action großgeschrieben. Skifahrer und Snowboarder<br />

können sich hier Austoben und ihren Mut unter Beweis<br />

stellen.<br />

Im Funslope, einem Mix aus Skipiste und<br />

Snowpark sorgen Steilkurven, Sprünge und<br />

Tunnels auf einer Gesamtlänge von rund<br />

900 Metern für Fun bei Groß und Klein.<br />

Der Funslope, den man über den Sessellift Biok<br />

erreicht, ist für Einsteiger wie Profis geeignet.<br />

An der Ciampaipiste liegt der Snowpark Alta<br />

Badia: Mit 47 Obstacles und sechs Lines ein Mekka<br />

für Freestyler und Freunde wagemutiger Sprünge.<br />

Wer traut sich über diese Boxen und Whoops?<br />

Foto © Freddy Planinschek


25<br />

Foto © Matteo Agreiter<br />

Eine eigene Chill-Area lädt im Snowpark zum Ausruhen ein.<br />

Dank kostenfreiem W-LAN können die besten Bilder der<br />

Sprünge sofort in den Social Media gepostet werden.<br />

Der Funcross Biok-La Para bietet Geschwindigkeitsrausch<br />

und Carving-Vergnügen. Die Strecke führt über Schneewellen<br />

und Steilkurven bergab. Diese Wellen lassen keinen<br />

Oberschenkel kalt. Mit dem Schlepplift La Para geht es<br />

anschließend zum zweiten Startpunkt des Funcross. Die dynamischen<br />

Steilkurven bieten ein Pistenerlebnis der besonderen<br />

Art. Mit einem Sprung endet der Funcross. Prädikat:<br />

Adrenalin pur! Zwischen Käseschnitten und Baumstämmen<br />

aus Schaumgummi führt der Slalom der Kidsslope Pralongià<br />

entlang. Daneben schaffen Tunnels und verschiedene Fun-<br />

Elemente ein einmaliges Skivergnügen für die Kleinsten.<br />

Kinder können hier in Sicherheit über Steilkurven sausen<br />

oder erste Sprünge wagen. Eltern, Großeltern und alle<br />

erwachsenen Begleitpersonen dürfen die Kinder bei der<br />

Abfahrt auf der Kidsslope begleiten.<br />

Movimënt Challenge<br />

Sechs Etappen an einem Tag: Das ist die Movimënt Challenge<br />

und nichts für unerfahrene Skifahrer. Zu bestreiten<br />

gilt es einen Riesenslalom und einen Parallelslalom. Die<br />

Skier sausen lassen bei voller Geschwindigkeit heißt es auf<br />

der „Speedcheckk“-Piste. Wer sich dann noch seine Erinnerungsbilder<br />

bei den Movimënt Photopoints vor dem Sessellift<br />

Vallon und an der Gran-Risa-Piste holt – hier fahren seit<br />

35 Jahren die Weltcup-Asse –, hat die Challenge hinter sich.<br />

Schafft man die Challenge an nur einem Tag, darf man sich<br />

über ein Gadget freuen.


26 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

SNOWBOARD<br />

Roland Fischnaller<br />

Im Trophäenschrank ist noch Platz<br />

Talent ist eines, Hartnäckigkeit<br />

etwas anderes: 5 Mal landete Roland<br />

Fischnaller im Parallel-Snowboardweltcup<br />

auf Rang 2, die große Kugel<br />

schien unerreichbar.<br />

Von wegen: In der Saison 2019/20<br />

ließ er mit 39 Jahren nichts anbrennen<br />

und holte seine erste große<br />

Kristallkugel, die erste Riesentorlauf-<br />

Kugel dazu. Aber auch mit 40 hat der<br />

Villnösser noch Großes vor.<br />

Radius: Hand aufs Herz: Konnten Sie<br />

Ihre Kugeln richtig feiern? Im Frühling<br />

stand ja wegen Corona alles still…<br />

Roland Fischnaller: Natürlich haben die<br />

offiziellen Ehrungen auf großer Bühne<br />

gefehlt. Aber ordentlich gefeiert wurde<br />

trotzdem. Es kamen ständig Freunde<br />

und Kollegen zu uns nach Hause nach<br />

Vilpian oder ins Villnöß, da haben wir<br />

laufend darauf angestoßen. Ich habe<br />

auch jetzt, mit 9 Monaten Abstand,<br />

noch immer eine riesige Freude damit.<br />

Schließlich gibt es nicht viele, die sich<br />

Gesamt-Weltcupsieger nennen dürfen.<br />

Das macht mich schon stolz.<br />

Radius: Dann sind die Kugeln nun im<br />

Trophäenschrank verstaut?<br />

R. Fischnaller: Nein, die große Kugel<br />

steht neben unserem Frühstückstisch in<br />

der Küche, so schaue ich sie jeden Tag<br />

aufs Neue an. Sie gibt mir Kraft und<br />

Motivation für die neue Saison. Gleichzeitig<br />

merke ich, dass durchaus noch<br />

Platz für weitere Pokale und Trophäen<br />

ist.<br />

Radius: Sie haben eine Riesen-Saison<br />

hinter sich: 3 Siege, 2 Mal Zweiter,<br />

bis auf einmal immer unter den Top 7.<br />

Dann kam der Saisonabbruch wegen<br />

Corona, als Sie quasi mitten in der<br />

Nacht aus Livigno fliehen mussten…<br />

R. Fischnaller: Das war abenteuerlich,<br />

und das hat gezeigt, wie ernst die<br />

Lage auf einmal war. Natürlich war es<br />

schade, weil ich sehr gut in Schuss und<br />

überzeugt war, neben der Gesamt- und<br />

Riesentorlaufkugel auch Slalomkristall<br />

noch holen zu können. Innerhalb weniger<br />

Stunden war alles vorbei, es ging<br />

von 100 auf 0. Ich war zwar der beste<br />

Snowboarder der Welt, aber so richtig<br />

angefühlt hat es sich zunächst nicht.<br />

Zumal ich die Kugeln erst zu einem<br />

späteren Zeitpunkt per Kurier bekam.<br />

Radius: Wie haben Sie die Zeit im März,<br />

April und Mai erlebt?<br />

R. Fischnaller: Ich habe es genossen.<br />

Ich hatte viel Zeit für unsere 3 Kinder<br />

Maria, Heidi und Florian, habe viel<br />

gegartelt und mir eine riesige Tomatenplantage<br />

gebaut. Es war eine gute, eine<br />

wertvolle Zeit. Ich bin hin- und hergependelt<br />

zwischen Vilpian und meinem<br />

Bauernhof in Villnöß. Ich habe sehr oft<br />

an jene Leute gedacht, die in Bozen in<br />

ihren eigenen 4 Wänden eingesperrt<br />

waren und es auch jetzt wieder sind.<br />

Radius: Wie erleben Sie die Zeit jetzt?<br />

R. Fischnaller: Die schlechten Nachrichten,<br />

die seit Wochen jeden Tag hereinkommen,<br />

die Angst- und die Panikmacherei<br />

versuche ich außen vor zu lassen.<br />

Auch unsere Kinder bekommen alles<br />

mit und sind entsprechend verschreckt.<br />

Sie stellen viele Fragen und sind auch<br />

eingeschüchtert. Was uns Profi-Athleten<br />

angeht, ist uns bewusst, dass wir privilegiert<br />

sind. Wir können trainieren<br />

und hoffentlich in Kürze auch Rennen<br />

fahren. Entsprechend passen alle auf,<br />

damit dies auch so bleibt.<br />

Radius: Wie verlief Ihre<br />

Saisonvorbereitung?<br />

R. Fischnaller: Sie war top. Wir waren<br />

am Stilfser Joch, in Schnals, in Cervinia<br />

und zuletzt wieder in Schnals. Das<br />

Basistraining mit vielen und vor allem<br />

langen Fahrten ist vorbei, jetzt geht es<br />

Roland Fischnaller in prominenter Gesellschaft: Von links Biathlon-<br />

Queen Dorothea Wierer, Boardercross-Dominatorin Michela Moioli<br />

und Skiweltcup-Gesamtsiegerin Federica Brignone.


SNOWBOARD<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 27<br />

an die Feinabstimmung. Schade, dass<br />

sich Maurizio Bormolini beim Motorradfahren<br />

im Juli das Kreuzband gerissen<br />

hat. Er wird wohl erst im Jänner<br />

wieder zu uns stoßen. Trotzdem haben<br />

wir nach wie vor das beste Team der<br />

Welt, wir pushen uns in jedem Training<br />

zu Höchstleistungen. Mit Berni Thaler<br />

habe ich wie immer kräftig Kondition<br />

gebolzt. Extrem profitiert habe ich<br />

davon, dass ich den ganzen Sommer<br />

über mindestens einen Tag die Woche<br />

auf dem Brett gestanden bin am Stilfser<br />

Joch. Ich war um 6 Uhr morgens dort<br />

auf der Piste und spätestens um 11 Uhr<br />

bei der Heuarbeit in Villnöß. 2 komplett<br />

verschiedene Welten.<br />

ROLAND FISCHNALLER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

19. September 1980 in Brixen<br />

Wohnort: Vilpian/Coll im Villnößtal<br />

Sportgruppe: Heer<br />

Radius: Sie sind der Anführer des besten<br />

Snowboardteams im Parallel-Weltcup.<br />

Haben Sie kein Problem, wenn einer<br />

Ihrer Teamkollegen gewinnt?<br />

R. Fischnaller: Sich mitzufreuen, wenn<br />

ein Teamkollege gewinnt oder besser ist<br />

als ich, hat nicht nur mit Anstand und<br />

Respekt, sondern mit einer Lebenseinstellung<br />

zu tun. Dann hat man schon<br />

einen großen Vorteil gegenüber anderen,<br />

die damit nicht so gut umgehen<br />

können. Ich freue mich aus tiefstem<br />

Herzen, wenn andere aus meinem Team<br />

gewinnen. Denn das bedeutet, dass sie<br />

eine Top-Leistung abgeliefert haben. Ich<br />

lege die Latte ja schon sehr hoch. Wenn<br />

sie dann besser sind, Hut ab!<br />

Radius: Sie haben alles erreicht als<br />

Snowboarder: Was kann für die nächste<br />

Saison noch ein Ziel sein?<br />

R. Fischnaller: Ich will an die letztjährigen<br />

Leistungen anknüpfen, weiß aber,<br />

dass es sehr, sehr schwer wird. Die WM<br />

in China im Februar 20<strong>21</strong> ist natürlich<br />

ein Ziel im Hinblick auf Olympia 2022.<br />

Physisch sind die Jüngeren natürlich<br />

besser, mitunter viel besser als ich.<br />

Aber mental bin ich extrem stark,<br />

vielleicht der Beste im gesamten<br />

Feld. Und dieser Aspekt spielt immer<br />

noch eine sehr große Rolle.<br />

Radius: Wie sieht es mit der Bauernschaft<br />

zu Hause aus?<br />

R. Fischnaller: Mein Vater Rudi unterstützt<br />

mich, wo er nur kann. Ich habe<br />

eine Riesenfreude mit meinem Vieh,<br />

gehe im Sommer mähen, mache die<br />

Heuarbeit, bin im Stall. Ich freue mich<br />

schon auf die Zeit nach meiner Karriere,<br />

da noch intensiver einzusteigen.<br />

NATIONALTEAM SNOWBOARD<br />

Parallel:<br />

HERREN<br />

Weltcup: Daniele Bagozza (St. Ulrich in<br />

Gröden), Maurizio Bormolini, Edwin Coratti<br />

(Pleif in Langtaufers), Mirko Felicetti,<br />

Roland Fischnaller (Coll in Villnöß), Aaron<br />

March (Völs am Schlern)<br />

Gruppe B: Marc Hofer (Saltaus in Passeier),<br />

Fabian Lantschner (Bozen), Gabriel<br />

Messner (St. Magdalena in Villnöß)<br />

DAMEN<br />

Weltcup: Nadya Ochner (Burgstall)<br />

Gruppe B: Elisa Caffont, Jasmin Coratti<br />

(Pleif in Langtaufers), Lucia Dalmasso,<br />

Giulia Gaspari<br />

Snowboardcross:<br />

HERREN<br />

Weltcup: Filippo Ferrari, Michele Godino,<br />

Emanuel Perathoner (Lajen), Lorenzo<br />

Sommariva, Omar Visintin (Algund)<br />

Gruppe B: Thomas Belingheri, Devin<br />

Castello, Tommaso Leoni, Matteo Menconi<br />

DAMEN<br />

Weltcup: Sofia Belingheri, Raffaella Brutto,<br />

Francesca Gallina, Michela Moioli<br />

Gruppe B: Caterina Carpano, Ester Gross<br />

Slopestyle:<br />

HERREN<br />

Weltcup: Loris Framarin, Emiliano Lauzi,<br />

Nicola Liviero, Alberto Maffei, Emil Zulian<br />

Gruppe B: Milco De Feo, Leo Framarin,<br />

Elia Fuser, Ian Matteoli, Francesco Tosi<br />

DAMEN<br />

Gruppe B: : Emma Gennero, Matilde<br />

Pizzutto, Marilú Poluzzi<br />

©Anita Augscheller<br />

HANDWERK<br />

PUR.<br />

Lana . T 0473 56 15 09<br />

www.gamperdach.it


28 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

SNOWBOARD<br />

Emanuel Perathoner & Omar Visintin<br />

Weiter auf der Überholspur<br />

Dass Südtirol im Snowboardcross<br />

Jahr für Jahr große Erfolge feiert, ist<br />

2 Athleten zu verdanken, die vieles<br />

gemeinsam haben, gleichzeitig aber<br />

sehr unterschiedlich sind. 2 Athleten,<br />

die wissen, was es braucht, um<br />

erfolgreich zu sein. 2 Athleten, deren<br />

Augen fest auf die neue Saison gerichtet<br />

sind: Die Rede ist von Omar<br />

Visintin und Emanuel Perathoner.<br />

Als die Sportwelt Mitte März wegen<br />

des Coronavirus plötzlich stillstand,<br />

stemmte sich der Internationale<br />

Skiverband FIS zur Verwunderung vieler<br />

gegen eine Absage des Snowboardcross-Weltcups<br />

in Veysonnaz. Omar<br />

Visintin erinnert sich zurück. „Das<br />

war ganz komisch“, betont der Algunder:<br />

„Wir waren in der Schweiz und<br />

hörten über die Medien, wie die Lage<br />

in Italien war. Ich hätte nie gedacht,<br />

dass wir fahren.“ Letztlich wurde aber<br />

gefahren – trotz heftiger Proteste zahlreicher<br />

Nationen. Visintin schaffte es<br />

als Zweiter sogar auf das Podest und<br />

bescherte sich somit einen versöhnlichen<br />

Saisonabschluss. Auf den letzten<br />

Drücker schaffte es Visintin mit einem<br />

Pokal im Gepäck zurück nach Hause.<br />

Genauso wie für Emanuel Perathoner,<br />

der mit dem letzten Flugzeug von<br />

Mailand nach Barcelona reiste, um<br />

schließlich über große Umwege nach<br />

Pamplona zu gelangen, wo der Lajener<br />

mit seiner spanischen Lebensgefährtin<br />

Belen wohnt. „Nach dem Rennen in<br />

Veysonnaz bin ich direkt gestartet“,<br />

blickt Perathoner zurück. Anschließend<br />

sei er zwar einmal nach Südtirol<br />

zurückgekehrt, den Großteil der<br />

Vorbereitung habe er aber in Spanien<br />

absolviert. Dort galten wie in Südtirol<br />

rigorose Corona-Maßnahmen, wodurch<br />

das Training zunächst in den eigenen<br />

4 Wänden über die Bühne ging.<br />

Vor allem für Perathoner brachten die<br />

Einschränkungen weitgreifende Probleme<br />

mit sich, die allerdings nichts<br />

mit seiner sportlichen Karriere zu tun<br />

Emanuel Perathoner und Omar Visintin (von links)<br />

EMANUEL PERATHONER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

12. Mai 1986 in Bozen<br />

Wohnort: Lajen/Pamplona in Spanien<br />

Sportgruppe: Heer<br />

hatten. Der 34-Jährige war nämlich<br />

gezwungen, die für den Juli <strong>2020</strong><br />

geplante Hochzeit auf den August<br />

20<strong>21</strong> zu verschieben. „Mal sehen, wie<br />

die Situation dann ist“, meint Perathoner,<br />

der mit seinem Training abseits<br />

der Piste „relativ zufrieden“ ist: „Ich<br />

habe 5 Kilo abgenommen und ein<br />

paar andere Dinge gemacht, bevor<br />

ich das normale Programm wieder<br />

aufgenommen habe.“ Omar Visintin<br />

hingegen hat sich zunächst „total<br />

entspannt“, viel gelesen und zu Hause<br />

ein paar Arbeiten gemacht. „Erst nach<br />

einigen Wochen habe ich wieder mit<br />

dem Training begonnen“, erzählt der<br />

passionierte Radfahrer und Kletterer.<br />

Durch die ausgefallenen Medientermine<br />

habe er Zeit gehabt, viele Stunden<br />

ins Trockentraining zu investieren und<br />

sich bestens auf die neue Saison vorzubereiten.<br />

Auf Schnee haben Visintin<br />

und Perathoner wie jedes Jahr erst im<br />

September trainiert, wenngleich der<br />

Algunder schon im Juni am Stilfser<br />

Joch seine ersten Schwünge zog. Weil<br />

die Präparierung einer Boardercross-<br />

Piste großen Aufwand erfordert, ist<br />

es nicht leicht, in den schneearmen<br />

Monaten gute Trainingsbedingungen<br />

OMAR VISINTIN<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

22. Oktober 1989 in Meran<br />

Wohnort: Algund<br />

Sportgruppe: Heer<br />

vorzufinden. Italiens Nationalmannschaft<br />

hatte diese Sorgen jedoch nicht:<br />

Am Stilfser Joch herrschten ausgezeichnete<br />

Bedingungen. Trotz oder<br />

gerade wegen der speziellen Vorbereitung<br />

fühlen sich Südtirols beste<br />

Snowboardcrosser für den Weltcup-<br />

Auftakt im Montafon in Vorarlberg<br />

am 10. Dezember gewappnet. „Ich<br />

bin genau dort, wo ich sein möchte“,<br />

freut sich Visintin, der sich mehrere<br />

Ziele gesteckt hat: „Zuallererst geht<br />

es darum, Spaß und Freude am Fahren<br />

zu haben. Das ist das Wichtigste.<br />

Eine WM-Medaille 20<strong>21</strong> ist natürlich<br />

ein Ansporn, aber ich will insgesamt<br />

immer vorne dabei sein und mich im<br />

Vergleich zum letzten Jahr steigern.“<br />

Leicht wird dies nicht, immerhin<br />

stand Visintin 3 Mal auf dem Podium,<br />

heimste einen Weltcup-Sieg ein und<br />

platzierte sich im Gesamtweltcup auf<br />

Rang 3. Doch der Wille, sich stetig<br />

zu verbessern, treibt ihn an. Auch bei<br />

Perathoner steht die WM in Zhangjiakou<br />

(China) Ende Februar ganz oben<br />

auf der Agenda. „Aber am Ende muss<br />

man immer von Rennen zu Rennen<br />

schauen – vor allem in der derzeitigen<br />

Lage“, weiß der Eisacktaler.


SNOWBOARD<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 29<br />

Nadya Ochner Mit Herzklopfen<br />

Im Vorjahr Emanuel Perathoner, in<br />

diesem Sommer Nadya Ochner: Die<br />

27-Jährige aus Burgstall musste<br />

sich im Sommer in Mailand einer<br />

Herzoperation unterziehen. Ochner<br />

litt fast ein Jahr lang an Herzrasen<br />

(Tachykardie), und das wurde in<br />

einer zweistündigen Operation<br />

behoben.<br />

Wochen absolute Ruhepause waren<br />

2 anschließend angesagt, und bis sie<br />

wieder in die Gänge kam, vergingen<br />

weitere 2 Wochen. „Anfangs war ich<br />

wohl wegen der Medikamente extrem<br />

müde und träge, habe 12 Stunden am<br />

Stück geschlafen und war trotzdem<br />

total niedergeschlagen“, blickt Ochner<br />

auf die Zeit von Anfang Juli zurück.<br />

Weil das erste Schneetraining am<br />

Stilfser Joch erst im September<br />

anstand, verlor Ochner zwar einige<br />

Tage an Trockentraining, aber nicht<br />

auf dem Brettl. Dort konnte sie alle<br />

Einheiten mitmachen, die es im 2.<br />

Jahr unter der Regie von Cheftrainer<br />

Rudy Galli auch in sich haben:<br />

„Normal“ trainieren die „Azzurri“ an<br />

jedem Tag auf Schnee doppelt, das<br />

heißt am Vormittag und nach einer<br />

kurzen Mittagspause auch am Nachmittag.<br />

Der Grund: Dadurch soll der<br />

Ablauf bei den Renntagen simuliert<br />

werden, wo vormittags die Quali und<br />

am frühen Nachmittag die Finalläufe<br />

anstehen. „Nachdem zuletzt in<br />

den Skigebieten die Restaurants alle<br />

geschlossen haben, begnügten wir<br />

uns mit Lunchpaketen, setzten uns<br />

wie die Handwerker am Start hin,<br />

aßen unser belegtes Brot und weiter<br />

ging’s“, nahm Ochner die aktuelle<br />

Covid-Situation locker.<br />

Obwohl, so ganz locker sieht die seit<br />

Jahren beste Snowboarderin Südtirols<br />

die Situation doch nicht: „Ich bin<br />

mittlerweile seit 10 Jahren im Weltcup<br />

und bezeichne mich schon als routinierte<br />

Läuferin. Heuer ist die Situation<br />

nochmals spezieller. Bisher konnten<br />

wir immer top trainieren, aber es ist<br />

trotzdem eine große Unsicherheit da.<br />

Niemand weiß, was der nächste Tag,<br />

die nächste Woche mit sich bringen.<br />

Und weil ich ein Gewohnheitstier bin,<br />

das eine gewisse Struktur braucht,<br />

kostet mich das sehr viel Energie. Ich<br />

hoffe nur, dass irgendwann dieser 12.<br />

Dezember kommt, damit wir sagen<br />

können: So, jetzt steht der Weltcupauftakt<br />

in Cortina d’Ampezzo auf dem<br />

Plan, jetzt können wir mit der Saison<br />

starten.“<br />

Bis dahin wird sich Ochner um die<br />

letzten Details ihrer neuen Wohnung<br />

in Burgstall kümmern. Wegen Corona<br />

im Frühjahr und der Operation im<br />

Sommer blieben letzte Feinheiten der<br />

Einrichtung längere Zeit unerledigt,<br />

als geplant. Zuletzt wurden noch Polster,<br />

Spiegel und Bücherregale an ihren<br />

Platz gestellt, „und jetzt ist es heimelig<br />

und ich bin endlich daheim in meinen<br />

eigenen 4 Wänden. Meine Eltern<br />

wohnen im gleichen Haus, aber jeder<br />

hat sein eigenes Reich.“<br />

Anmerkung: P-RTL= Parallel-Riesentorlauf, P-SL= Parallel-Slalom<br />

Weltcup-Kalender Snowboard <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />

12.12.<br />

17.12.<br />

9.1.<br />

12.1.<br />

13.1.<br />

30.1.<br />

6.2.<br />

7.2.<br />

13.2.<br />

14.2.<br />

6.3.<br />

13.3.<br />

14.3.<br />

20.3.<br />

<strong>21</strong>.3.<br />

12.12.<br />

23.1.<br />

24.1.<br />

30.1.<br />

31.1.<br />

6.2.<br />

7.2.<br />

13.2.<br />

20.3.<br />

Cortina d'Ampezzo<br />

Karerpass/Carezza<br />

Scuol/Schuls<br />

Bad Gastein<br />

Bad Gastein<br />

Moskau<br />

Bannoye<br />

Bannoye<br />

Pyeongchang<br />

Pyeongchang<br />

Rogla<br />

Piancavallo<br />

Piancavallo<br />

Berchtesgaden<br />

Berchtesgaden<br />

Montafon<br />

Bergamo/Valmalenco<br />

Bergamo/Valmalenco<br />

St. Lary<br />

St. Lary<br />

Feldberg<br />

Feldberg<br />

Dolni Morava<br />

Veysonnaz<br />

-Infografik: A.Delvai<br />

Parallel-Disziplinen<br />

Italien<br />

Südtirol<br />

Schweiz<br />

Österreich<br />

Österreich<br />

Russland<br />

Russland<br />

Russland<br />

Südkorea<br />

Südkorea<br />

Slowenien<br />

Italien<br />

Italien<br />

Deutschland<br />

Deutschland<br />

Boardercross<br />

NADYA OCHNER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

14. März 1993 in Meran<br />

Wohnort: Burgstall<br />

Sportgruppe: Polizei<br />

Österreich<br />

Italien<br />

Italien<br />

Frankreich<br />

Frankreich<br />

Deutschland<br />

Deutschland<br />

Tschechien<br />

Schweiz<br />

Parallel-Riesentorlauf<br />

Parallel-Riesentorlauf<br />

Parallel-Riesentorlauf<br />

Parallel-Slalom<br />

Team Event P-SL<br />

Parallel-Slalom<br />

Parallel-Riesentorlauf<br />

Parallel-Slalom<br />

Parallel-Riesentorlauf<br />

Parallel-Riesentorlauf<br />

Parallel-Riesentorlauf<br />

Parallel-Slalom<br />

Team Event P-SL<br />

Parallel-Slalom<br />

Team Event P-SL<br />

Team Event<br />

Team Event<br />

Team Event


30 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

SNOWBOARD<br />

Aaron March<br />

In der Rolle des Außenseiters<br />

Edwin Coratti<br />

Das Kraftpaket<br />

Er wollte ihn unbedingt, den 2.<br />

Weltcupsieg seiner Karriere. Am<br />

Ende waren es 0,03 Sekunden, die<br />

Aaron March beim 2. Platz im Parallelslalom<br />

von Bannoye (Russland)<br />

zum Saisonauftakt fehlten.<br />

Es war schon brutal schade, so<br />

„ knapp hinter Andreas Prommegger<br />

zu landen“, blickt March auf seinen<br />

bislang letzten Podestplatz im Snowboard-Weltcup<br />

zurück, „vor allem<br />

auch deshalb, weil ich mich über<br />

den 2. Platz – was immer ein Top-<br />

Ergebnis ist – nicht so richtig freuen<br />

konnte.“ Zumal es für den 34-Jährigen<br />

anschließend nicht mehr nach<br />

Wunsch lief: Zwar erreichte er noch 2<br />

Mal Rang 7, ansonsten kam aber oft<br />

schon das Aus im Achtelfinale oder<br />

er verpasste überhaupt den Sprung in<br />

die Top 16. „Ich habe mir nach dem<br />

Weltcupauftakt in Russland das Brett<br />

kaputt gemacht und kam dadurch aus<br />

dem Tritt. Es soll nicht als Ausrede<br />

herhalten, aber mir fehlte fortan die<br />

Sicherheit, die Überzeugung. Ich<br />

habe schon am Start gehadert, weil<br />

ich nicht zu 100 Prozent von meiner<br />

Form überzeugt war. Ich fuhr<br />

trotzdem ins Ziel, war überzeugt, gut<br />

gefahren zu sein, und war am Ende<br />

auf Rang 38. Das war schon hart.“<br />

Aaron March ist so etwas wie ein<br />

unvollendeter Athlet. Zwar hat er ein<br />

Weltcuprennen gewonnen (ist aber<br />

schon 10 Jahre her) und stieg weitere<br />

11 Mal auf ein Podest, bei einer WM<br />

(einmal Vierter, zweimal Fünfter)<br />

oder bei Olympia (4. 2014) hat er<br />

aber noch keine Medaille geholt.<br />

Fahrerisch und athletisch auf einem<br />

ähnlichen Niveau wie sein langjähriger<br />

Weggefährte Roland Fischnaller,<br />

fehlen March mitunter Durchsetzungsvermögen,<br />

Kaltschnäuzigkeit<br />

und mentale Stärke. „Daran muss ich<br />

arbeiten, ich gebe mich oft zu schnell<br />

mit dem Erreichten zufrieden“, bilanziert<br />

er.<br />

Dass der 34-Jährige, der mit Lebensgefährtin<br />

Andrea und Töchterchen<br />

Alina (4 Jahre) in Völs lebt und in<br />

Seis ein Fitnessstudio betreibt, noch<br />

immer für Top-Platzierungen gut ist,<br />

weiß er selbst: „Ich habe heuer Material<br />

gewechselt, fahre jetzt auf einem<br />

Oxess-Brett. Ich brauchte eine neue<br />

Herausforderung, eine neue Motivation.<br />

Ich bin mit der Testerei trotz des<br />

Coronastopps im Frühjahr auf einem<br />

guten Weg, aber noch läuft es nicht<br />

optimal. Deswegen lasse ich in<br />

puncto Erwartungen alles auf<br />

mich zukommen. Ich fühle mich<br />

in der für einmal ungewohnten<br />

Rolle des Außenseiters sehr<br />

wohl.“<br />

AARON MARCH<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

14. Mai 1986 in Brixen<br />

Wohnort: Völs<br />

Sportgruppe: Heer<br />

85 Kilogramm, verteilt auf 1,70<br />

Meter Körpergröße: Edwin Coratti<br />

strotzt nur so vor Kraft. Wie<br />

eine Schraubenfeder, die kaum zu<br />

bändigen ist, schlängelt sich der<br />

29-Jährige aus dem Langtauferer<br />

Tal durch die Tore. Und wird dabei<br />

meist so schnell, dass sich zwangsläufig<br />

Fehler einschleichen.<br />

Coratti weiß um seine Stärken (3<br />

Weltcupsiege und 6 Podestplätze<br />

sind der Beweis), aber auch um seine<br />

Schwächen: Wie ein roter Faden<br />

zieht sich die mangelnde Konstanz<br />

durch seine Karriere, so auch im<br />

Vorjahr: In Rogla gewann er, beim<br />

letzten Rennen vor dem vorzeitigen<br />

Saisonabbruch in Blue Mountain/<br />

Kanada belegte Coratti Rang 3.<br />

Dazwischen gab es zwar durchwegs<br />

Platzierungen in den Top-16, aber<br />

nie beständig unter den Top 8. Dabei<br />

hätte es der Obervinschger mehr als<br />

nur drauf, die „ganz Großen“ des<br />

Snowboardsports ständig zu ärgern.<br />

Das hat er mit Rang 3 im Gesamtweltcup<br />

2018 bewiesen, als er nur<br />

von Nevin Galmarini (Schweiz) und<br />

Roland Fischnaller geschlagen wurde.<br />

Vor allem im Slalom gehört Coratti<br />

schon länger nicht mehr zur Top-<br />

Weltklasse (letzter Podestplatz im<br />

Dezember 2017), und er selber weiß<br />

auch nicht so recht, woran es liegt:<br />

„Ich bin selbst auf der Suche nach<br />

Antworten. Dabei haben wir die<br />

besten Slalomfahrer des gesamten<br />

Weltcupzirkus in unserem Team. Es<br />

ist zweifellos eine technische Frage.<br />

Zudem verwende ich seit einigen Wochen<br />

eine weichere Bindungsplatte<br />

auf dem Slalombrett. Vielleicht wirkt<br />

sich ja das positiv aus.“<br />

Nach dem harten Corona-Lockdown<br />

im Frühling („bis zu uns ins Tal hinein<br />

reichte das Coronavirus nicht“)<br />

hat sich Coratti top auf die neue<br />

Saison vorbereitet. „Ich ging viel auf<br />

den Berg, war ganz oft mit meiner<br />

Schwester Jasmin im Kraftraum in


SNOWBOARD<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 31<br />

Daniele Bagozza<br />

Beständig nach vorne<br />

Die Snowboard-Geschwister Edwin und Jasmin<br />

Coratti. Die um 10 Jahre jüngere Schwester<br />

gehört der B-Nationalmannschaft an.<br />

Mals und habe unter Trockentrainer<br />

Matteo Artina extrem an meiner physischen<br />

Form gearbeitet.“ Der große<br />

Trainingsumfang führte dazu, dass<br />

Coratti wegen der Entzündung der<br />

Patellasehne im rechten Knie sogar<br />

eine Woche pausieren musste.<br />

Seit einigen Wochen heißt es aber<br />

wieder volle Attacke, zumal eines<br />

der Coratti-Ziele ist, aus dem großen<br />

Schatten seines Teamkollegen<br />

Roland Fischnaller heraus zu treten.<br />

Obwohl er relativiert: „Da ist kein<br />

Schatten. Rolli ist eine Leitfigur, von<br />

ihm können wir alle profitieren. Ich<br />

bewundere seine Konstanz im Training<br />

und in den Rennen. Alle Abläufe<br />

so zu automatisieren, damit man im<br />

besten aller Fälle 6 Läufe an einem<br />

Tag fehlerfrei ins Ziel bringt, kann<br />

derzeit nur er. Da fehlen mir noch<br />

einige Bausteine. Aber ich arbeite mit<br />

großem Ehrgeiz daran.“<br />

EDWIN CORATTI<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

19. Juni 1991 in Schlanders<br />

Wohnort: Pleif in Langtaufers<br />

Sportgruppe: Polizei<br />

Dass Italiens Parallel-Snowboarder<br />

in der letzten Saison ganz überlegen<br />

die Nationenwertung gewonnen haben,<br />

war auch ein Verdienst von Daniele<br />

Bagozza. Der 25-Jährige ist aus<br />

dem Team um Galionsfigur Roland<br />

Fischnaller nicht mehr wegzudenken.<br />

Mit einem Weltcup-Sieg (in Bad<br />

Gastein) und einem 2. Platz (Team<br />

Event mit Nadya Ochner in Piancavallo)<br />

stieg der ehemalige Nachtportier<br />

auch 2 Mal auf das Siegespodest.<br />

Beeindruckend ist jedoch seine gesamte<br />

Saisonausbeute: In 12 Weltcuprennen<br />

klassierte sich Bagozza bis auf das<br />

letzte Rennen in Blue Mountain immer<br />

unter den Top 16. Das unterstreicht<br />

seine immense Qualität. Will man jedoch<br />

ein Haar in der berühmten Suppe<br />

suchen, findet man auch das: Gleich 6<br />

Mal war bereits im Achtelfinale Endstation,<br />

2 weitere Male im Viertelfinale,<br />

und „nur“ 3 weitere Male war er bis<br />

ganz zum Schluss – sprich im Halbfinale<br />

– mit dabei. Dass Bagozza diese<br />

Zahlen in der neuen Saison weiter verbessern<br />

kann, ist ihm allemal zuzutrauen.<br />

Jedoch erlitt er im Sommer einen<br />

Rückschlag, als er sich das Sprungbein<br />

(kleiner Knochen am Sprunggelenk)<br />

brach. Dank einer optimalen Rehabilitation<br />

schaffte er es bereits im<br />

September wieder auf Schnee: „Ich<br />

spüre noch leicht, dass da etwas war.<br />

Wenn ich mich aber gut aufwärme,<br />

behindert mich der Fuß nicht mehr“,<br />

erzählt Bagozza. Er habe während der<br />

Heilung und Reha bewusst nichts überstürzt<br />

und das Gefühl langsam wieder<br />

aufgebaut. Denn das erste Saisonrennen<br />

steht für die Snowboarder erst am<br />

12. Dezember in Cortina d’Ampezzo<br />

an. Bis dahin will sich der körperlich<br />

extrem starke Bagozza top in Form<br />

bringen und das richtige Setup finden,<br />

an dem er zurzeit feilt. „Wenn man in<br />

einer so starken Trainingsgruppe wie<br />

bei uns trainiert und sieht, dass man<br />

den anderen hinterherhinkt, weiß man,<br />

dass auch an der Abstimmung gearbeitet<br />

werden muss“, sagt der Grödner.<br />

Es sei jedenfalls ein großer Vorteil,<br />

mit Weltcup-Gesamtsieger Roland<br />

Fischnaller, aber auch Edwin Coratti,<br />

Aaron March und Mirko Felicetti<br />

ein extrem hohes Trainingsniveau zu<br />

haben. „So weiß man zu jeder Zeit, wie<br />

man dran ist, auf welchem Niveau man<br />

sich befindet. Ich bin auf dem richtigen<br />

Weg“, sagt Bagozza, der sich eine spezielle<br />

Saison erwartet. Zum einen, weil<br />

es eine komplett neue Erfahrung sein<br />

wird, vor leeren Rängen die Weltcuprennen<br />

zu fahren. Zum anderen, weil<br />

die Corona-Regeln die Snowboarder<br />

vor knifflige Aufgaben stellen. Wie<br />

etwa die Führung des FIS-Reisepasses,<br />

den alle Athleten mit sich tragen müssen.<br />

In diesem sollen unter anderem<br />

alle Aufenthaltsorte der letzten 12 Tage<br />

angeführt werden. „Ich erwarte mir einen<br />

großen bürokratischen Aufwand“,<br />

befürchtet Bagozza. Damit müsse man<br />

als Athlet aber leben.<br />

DANIELE BAGOZZA<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

3. Juli 1995 in Brixen<br />

Wohnort: St. Ulrich<br />

Sportgruppe: Polizei


32 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

Dominik Fischnaller<br />

Mit dem eigenen Auto zu den Rennen<br />

Wenn Dominik Fischnaller in dieser<br />

vorolympischen Saison nur annähernd<br />

an die Erfolge vom letzten<br />

Winter anschließen könnte, dann<br />

wäre er überglücklich. Das ist keine<br />

falsche Bescheidenheit, sondern<br />

eine realistische Einschätzung nach<br />

einer holprigen Saisonvorbereitung.<br />

Körperlich fühlt er sich top. Was<br />

Anlass zur Sorge gibt, sind die<br />

fehlenden Trainingsläufe. Weil eine<br />

Person des Nationalteams positiv auf<br />

Corona getestet worden ist, mussten<br />

alle für 10 Tage in Quarantäne und<br />

das erste Bahntraining in Sigulda gestrichen<br />

werden. Erst am 23. Oktober<br />

in Altenberg ging es erstmals auf die<br />

Bahn.<br />

„Du kannst athletisch noch so gut<br />

drauf sein, das nutzt dir nichts, wenn<br />

du nicht in der Bahn rodeln kannst.<br />

Du brauchst die Fahrten in der Bahn,<br />

um das richtige Gefühl zu bekommen<br />

und um das Material zu testen“, weiß<br />

Dominik Fischnaller. Gerade das Testen<br />

wäre für Fischnaller wichtig gewesen,<br />

weil er eine neue Schüssel samt<br />

neuer Schiene und Kufen hat. „Zum<br />

Glück hatte ich letzten Winter gutes<br />

Material und werde wohl wieder mit<br />

der Rodel vom Vorjahr fahren.“<br />

Tatsächlich war die Saison 2019/20<br />

seine beste bisher.<br />

„ Ich war immer daheim, bin<br />

nie irgendwohin gefahren,<br />

habe praktisch die ganze Zeit<br />

nur trainiert.<br />

Er wurde Europameister<br />

im Einsitzer<br />

und war bis zum<br />

Finale im Rennen<br />

um den Gesamtsieg<br />

im Weltcup, in dem<br />

er Zweiter wurde. Bei der Weltmeisterschaft<br />

holte er Bronze im Sprint. Er<br />

hatte endlich die Konstanz, die ihm<br />

in anderen Jahren immer gefehlt hat,<br />

war fast auf jeder Bahn richtig schnell.<br />

Letztendlich hat ihm nur eine unnötige<br />

Disqualifikation beim Sprintrennen<br />

in Whistler die Kristallkugel<br />

gekostet.<br />

Weil die Saison der Rodler immer<br />

etwas früher endet als jene der anderen<br />

<strong>Wintersport</strong>ler, gab es für sie<br />

kein vorzeitiges Ende wegen Corona.<br />

Trotzdem hat diese Pandemie Dominik<br />

Fischnaller hart getroffen. Seit<br />

Anfang März hat er seine Freundin,<br />

die US-Rodlerin Emily Sweeney,<br />

nicht mehr gesehen. Er durfte nicht<br />

in die USA, sie durfte nicht her. Und<br />

selbst zu Saisonbeginn<br />

gibt es kein<br />

Wiedersehen, weil<br />

das US-Team erst<br />

im Jänner in den<br />

Weltcup einsteigt.<br />

„Wir konnten uns<br />

die ganze Zeit nur über Skype und<br />

FaceTime sehen“, erzählt Südtirols<br />

bester Kunstbahnrodler.<br />

Auf Urlaub hat Dominik Fischnaller<br />

in diesem Jahr ganz verzichtet. „Ich<br />

war immer daheim, bin nie irgendwohin<br />

gefahren, habe praktisch die<br />

ganze Zeit nur trainiert“, verrät der<br />

27-Jährige, der sich viel in den heimischen<br />

Bergen aufgehalten und ab und<br />

zu ein wenig Fußball gespielt hat.


KUNSTBAHNRODELN<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 33<br />

Während des Lockdowns hat er wie<br />

alle Spitzensportler daheim trainiert.<br />

Einige Trainingsgeräte hatte er in der<br />

Garage. Sobald es wieder erlaubt war,<br />

hat er wieder mit der Mannschaft<br />

trainiert. „Wir haben alle Protokolle<br />

eingehalten. Ich versuche generell,<br />

sehr gut aufzupassen. Ich werde auch<br />

mit dem eigenen Auto zu den Rennen<br />

fahren, um das Risiko so klein wie<br />

möglich zu halten“, sagt Fischnaller.<br />

Erstmals seit langem waren Südtirols<br />

Rodler in der Saisonvorbereitung<br />

wieder in Cesana. Dort gibt es immer<br />

noch eine Startbahn. Der Eiskanal,<br />

in dem Armin Zöggeler 2006 Olympiasieger<br />

wurde, steht auch noch, ist<br />

aber völlig verwahrlost. Fischnaller<br />

kennt diese Bahn, ist dort als Junior<br />

noch gerodelt. „Wenn sie noch in<br />

Betrieb wäre, dann hätten wir ganz<br />

andere Voraussetzungen“, bedauert<br />

Fischnaller die fehlende Trainingsmöglichkeit<br />

auf einer eigenen Bahn.<br />

Gerade heuer wäre das wichtig gewesen.<br />

„Die Russen waren schon Anfang<br />

Oktober in Sotschi“, weiß Fischnaller.<br />

Zu den fehlenden Trainingsfahrten<br />

kommt noch hinzu, dass es in der<br />

kommenden Saison bei den Weltcuprennen<br />

voraussichtlich nur noch 3<br />

Trainingsläufe gibt. „Wenn du eh<br />

schon zu wenig Trainingsfahrten hat,<br />

ist das ein zusätzliches Handicap“,<br />

klagt er.<br />

Der umgekrempelte Kalender spielt<br />

den deutschen Rodlern in die Karten.<br />

Die in Nordamerika abgesagten Rennen<br />

wurden fast alle (inklusive WM)<br />

nach Deutschland verlegt. „Felix<br />

Loch wird sicher wieder stärker sein<br />

als letzten Winter. Ansonsten ist mit<br />

Pawlitschenko und Repilow wieder zu<br />

rechnen und mit den Österreichern,<br />

die alle in der Lage sind, Rennen zu<br />

gewinnen“, blickt Fischnaller voraus.<br />

Er selbst gehört auch zu diesem Kreis,<br />

auch wenn er aus den eingangs genannten<br />

Gründen ein wenig skeptisch<br />

ist.<br />

DOMINIK FISCHNALLER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

20. Februar 1993 in Brixen<br />

Wohnort: Meransen<br />

Sportgruppe: Carabinieri<br />

Weltmeisterschaften<br />

im Winter <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />

BOB & SKELETON<br />

Altenberg<br />

MONGOLEI<br />

RODELN KUNSTBAHN<br />

29. bis 31. Jänner<br />

Königssee (Deutschland)<br />

RODELN NATURBAHN<br />

4. bis 7. Februar<br />

Umhausen/Tirol (Österreich)<br />

BOB & SKELETON<br />

5. bis 14. Februar<br />

Altenberg (Deutschland)<br />

SKI ALPIN<br />

7. bis <strong>21</strong>. Februar<br />

Cortina d’Ampezzo<br />

BIATHLON<br />

9. bis <strong>21</strong>. Februar<br />

Pokljuka (Slowenien)<br />

FREESTYLE & SNOWBOARD<br />

15. bis 28. Februar<br />

Zhangjiakou (China)<br />

SKI NORDISCH<br />

23. Februar bis 7. März<br />

Oberstdorf (Deutschland)<br />

DEUTSCHLAND<br />

Umhausen<br />

RODELN NATURBAHN<br />

SKI NORDISCH<br />

Oberstdorf<br />

Innsbruck<br />

Bozen<br />

München<br />

ITALIEN<br />

SKI ALPIN<br />

TSCHECHIEN<br />

Prag<br />

RODELN KUNSTBAHN<br />

Königssee<br />

Cortina d’Ampezzo<br />

ÖSTERREICH<br />

BIATHLON<br />

Pokljuka<br />

SLOWENIEN<br />

Wien<br />

CHINA<br />

6<br />

in EUROPA<br />

Peking<br />

FREESTYLE<br />

SNOWBOARD<br />

Zhangjiakou<br />

2<br />

in CHINA<br />

NORD<br />

KOREA<br />

-Infografik: M. Lemanski<br />

Recherche: D. Seifert


34 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

KUNSTBAHNRODELN<br />

Emanuel Rieder & Simon Kainzwaldner<br />

Das Beste draus machen<br />

Sie waren die Aufsteiger der vergangenen<br />

Saison, die sie mit WM-Silber<br />

im Sprint gekrönt haben. Emanuel<br />

Rieder und Simon Kainzwaldner<br />

haben die Team-interne Hierarchie<br />

im Doppelsitzer der Kunstbahnrodler<br />

auf den Kopf gestellt. Auch in der<br />

Weltcup-Gesamtwertung waren sie<br />

der beste Südtiroler Doppelsitzer,<br />

obwohl sie wegen einer Verletzung<br />

von Emanuel Rieder die ersten beiden<br />

Rennen auslassen mussten.<br />

… und mit Armin Zöggeler nach dem Gewinn von WM-Silber.<br />

Simon Kainzwaldner und Emanuel Rieder (von links) im Sommeroutfit …<br />

SIMON KAINZWALDNER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

24. Februar 1994 in Bozen<br />

Wohnort: Villanders<br />

Sportgruppe: Carabinieri<br />

Auch heuer wird es ein mühsamer<br />

Einstieg in die Saison. Wegen<br />

einer Corona-Quarantäne konnten<br />

sie das erste Bahntraining in Altenberg<br />

nicht mitmachen. Aber schon<br />

vorher verlief die Vorbereitung nicht<br />

reibungslos. Beide plagten sich mit<br />

Rückenproblemen herum, bei beiden<br />

war es eine Bandscheibenvorwölbung.<br />

Das Krafttraining musste deshalb ein<br />

wenig eingeschränkt werden. „Für<br />

den Rücken war die Quarantäne gar<br />

nicht so schlecht. Der konnte sich ein<br />

wenig erholen“, versucht Rieder das<br />

Positive an dieser Situation herauszustreichen.<br />

Und noch ein positiver<br />

Aspekt fällt ihm ein: „Zum Glück ist<br />

es keine Olympia-Saison.“<br />

Auch der letzte Winter hatte wenig<br />

verheißungsvoll begonnen. Bei Tests<br />

in Sotschi hatte sich Rieder den<br />

rechten Mittelfußknochen gebrochen.<br />

Das haben die beiden locker<br />

weggesteckt und ausgerechnet in<br />

Sotschi, wo sie so schwer gestürzt<br />

waren, ihren bisher größten Erfolg<br />

errungen. Deshalb lassen sie sich<br />

auch diesmal nicht entmutigen. „Wir<br />

wollen das Beste daraus machen. Bis<br />

EMANUEL RIEDER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

1. Oktober 1993 in Brixen<br />

Wohnort: Meransen<br />

Sportgruppe: Carabinieri<br />

zur Weltmeisterschaft haben wir ja<br />

noch Zeit“, betonen sie. Die WM<br />

wurde von Whistler nach Königssee<br />

verlegt. Die Bahn ist für die Doppelsitzer<br />

am Start eher flach. Rieder/<br />

Kainzwaldner sind nicht die besten<br />

Starter, aber dieses Handicap können<br />

sie in der schwierigen Bahn gutmachen.<br />

Dort liegen ihre Stärken. In der<br />

Endgeschwindigkeit waren sie immer<br />

bei den Schnellsten, manchmal sogar<br />

die Schnellsten überhaupt.<br />

Dass sie schon in ihrer zweiten<br />

gemeinsamen Saison so erfolgreich<br />

waren, führen sie auch auf gutes<br />

Material zurück. „Manuel Pfister hat<br />

uns eine perfekte Rodel gebaut und<br />

materialtechnisch weiter gebracht“,<br />

sagt Rieder. Pfister ist jetzt nicht mehr<br />

dabei, aber: „Die Rodel haben wir ja<br />

noch. Sie ist top und wird uns hoffentlich<br />

lange erhalten bleiben.“


KUNSTBAHNRODELN<br />

Andrea Vötter Viel Luft nach oben<br />

„Meine fahrerische Leistung in der<br />

letzten Saison war katastrophal.“<br />

Das sagt eine Rodlerin, die im vergangenen<br />

Winter 7. in der Weltcup-<br />

Gesamtwertung war, als Dritte<br />

beim Weltcup in Altenberg auf dem<br />

Podest stand und Vierte bei der Europameisterschaft<br />

war. Aber Andrea<br />

Vötter weiß genau, was sie kann,<br />

und das ist definitiv mehr, als sie im<br />

Winter 2019/20 gezeigt hat.<br />

Woran es gelegen hat, glaubt sie<br />

zu wissen. „Es sind mehrere<br />

Faktoren zusammengekommen.<br />

Manuel Pfister war für mein Material<br />

zuständig und hat an der Rodel<br />

einige Änderungen vorgenommen,<br />

die vielleicht zu risikofreudig waren.<br />

Und auch Übertraining kann<br />

eine Rolle gespielt haben“, erzählt<br />

die 25-jährige Völserin. Nach dem<br />

Abschied von Pfister kümmert sich<br />

Oswald Haselrieder um ihre Rodel,<br />

bei der übrigens in dieser Saison alles<br />

neu sein wird: Schüssel, Schiene und<br />

Kufe. Das Problem ist nur, dass sie<br />

mit dieser neuen Rodel noch nicht<br />

viele Trainingsfahrten machen konnte.<br />

Wegen eines Falles von Coronavirus<br />

in der Mannschaft fiel das erste<br />

Bahntraining in Sigulda aus.<br />

Aber davon lässt sich Andrea Vötter<br />

nicht entmutigen. Ohnehin blickt sie<br />

schon weiter nach vorne, und zwar<br />

zu den Olympischen Spielen 2022.<br />

„Olympia steht über allem, und es<br />

ist nicht mehr so weit weg. Vorher<br />

möchte ich in dieser Saison bei der<br />

Weltmeisterschaft gut abschneiden.<br />

Das ist der Höhepunkt.“ Wichtig sei<br />

es einfach, gut zu fahren, dann würden<br />

auch die Ergebnisse kommen.<br />

Die Saisonvorbereitung ist heuer<br />

etwas anders verlaufen als sonst,<br />

nicht nur wegen des verspäteten<br />

Einstiegs in das Bahntraining. Im ersten<br />

Lockdown im Frühling war nur<br />

Heimtraining möglich. „Daheim bin<br />

ich, ehrlich gesagt, nicht sehr gut ausgerüstet<br />

für das Krafttraining.<br />

Deshalb war schon Einfallsreichtum<br />

gefragt. Ich habe<br />

auf youtube einige interessante<br />

Übungen gefunden,<br />

viele mit dem eigenen<br />

Körpergewicht. Das<br />

hat dann schon gepasst“,<br />

erzählt sie. Sie<br />

hat auch viel mit dem<br />

TRX-Band gemacht,<br />

mit dem die Muskeln<br />

am ganzen Körper<br />

gut trainiert<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 35<br />

werden können. Dass Start-Trainer<br />

Martin Hillebrand nicht mehr dabei<br />

ist, bedauert Andrea Vötter. „Die<br />

Zusammenarbeit mit ihm war gut. Es<br />

ist schade, dass er weg ist.“<br />

Auf einen Urlaub hat Andrea Vötter<br />

in diesem Corona-Jahr verzichtet.<br />

„Ich war einige Wochenenden am<br />

Gardasee. Das war’s. Ansonsten stand<br />

für mich mein Patenkind an erster<br />

Stelle, mit dem ich viel Zeit verbracht<br />

habe.“ Dafür wird im Winter nicht<br />

mehr so viel Zeit sein, auch weil<br />

die kurzen Abstecher nach Hause<br />

in dieser Saison seltener sein<br />

werden. Wegen Corona soll das<br />

Team so viel wie möglich in der<br />

„Blase“ bleiben.<br />

ANDREA VÖTTER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

3. April 1995 in Brixen<br />

Wohnort: Völs<br />

Sportgruppe: Heer<br />

Karo Pichler<br />

Dominik Windisch<br />

Andrea Vötter<br />

Irene<br />

Omar Visintin<br />

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36 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

KUNSTBAHNRODELN<br />

Ludwig Rieder und Patrick Rastner<br />

Mehr als ein Geheimtipp<br />

Es war in den letzten Jahren immer<br />

so, dass Ludwig Rieder und Patrick<br />

Rastner mit großem Optimismus in<br />

die Saison gestartet sind, dann aber<br />

schwere Enttäuschungen zu verdauen<br />

hatten. Heuer ist der Optimismus<br />

wieder groß und es deutet alles<br />

darauf hin, dass er diesmal auch<br />

berechtigt ist.<br />

Der Grund: Endlich haben sie eine<br />

Rodel, auf der sie sich richtig wohl<br />

fühlen. In den Trainings vor dem<br />

bevorstehenden Saisonauftakt war der<br />

Doppelsitzer Rieder/Rastner richtig<br />

schnell. Das ist auch der Konkurrenz<br />

nicht entgangen, und so sind die beiden<br />

schon mehr als ein Geheimtipp. Am<br />

Start war dieses Duo immer schon<br />

superschnell, nun bringen sie es auch<br />

ins Ziel. Sie brauchen das im Training<br />

Gezeigte jetzt „nur“ noch im Rennen<br />

umzusetzen. „Es scheint so, als hätten<br />

wir jetzt endlich bei der Rodel die richtige<br />

Abstimmung für uns gefunden. Das<br />

war in den letzten Jahren nicht so. Da<br />

war das Fahrgefühl nicht gut. Während<br />

der Saison kannst du dann nur Kleinigkeiten<br />

ändern, aber das hat wenig gebracht.<br />

Jetzt fühlen wir uns richtig wohl<br />

und sind auch richtig schnell“, sagt Vordermann<br />

Ludwig Rieder, der mit seinen<br />

29 Jahren schon der Senior in der<br />

Mannschaft ist. Das ist ein Beleg, wie<br />

jung dieses Rodel-Team ist. Innerhalb<br />

der eigenen Mannschaft waren Rieder/<br />

Rastner im Training oft der schnellste<br />

Doppelsitzer, und auch im Vergleich mit<br />

der internationalen Konkurrenz hat es<br />

gut ausgesehen. Nun bleibt für Rieder/<br />

Rastner nur zu hoffen, dass Corona den<br />

Rodel-Weltcup nicht ausbremst. „Was<br />

uns während der Saison erwartet und<br />

ob die Rennen alle stattfinden können,<br />

das weiß niemand“, blickt Rieder in<br />

eine ungewisse Zukunft.<br />

LUDWIG RIEDER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

19. Juni 1991 in Brixen<br />

Wohnort: Meransen<br />

Sportgruppe: Carabinieri<br />

PATRICK RASTNER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

30. Juni 1993 in Brixen<br />

Wohnort: Lüsen<br />

Sportgruppe: Heer<br />

Ivan Nagler und Fabian Malleier<br />

Die Fehlerquote reduzieren<br />

Es fällt auf, dass die meisten der<br />

Südtiroler Kunstbahnrodler in diesem<br />

Sommer ihre Rodeln massiv modifiziert<br />

oder überhaupt mit einer neuen<br />

ausgetauscht haben. Das trifft auch<br />

auf das Doppelsitzer-Duo Ivan Nagler<br />

und Fabian Malleier zu.<br />

Sie haben nicht nur Schiene und<br />

Kufe gewechselt, sondern auch<br />

die Schüssel. Neues Material muss<br />

natürlich getestet werden, und deshalb<br />

waren die bisherigen Trainingsfahrten<br />

hauptsächlich Testfahrten. Dass der<br />

vergangene Winter etwas schwierig<br />

war, führen sie aber keineswegs auf<br />

das Material zurück. „Uns sind auch<br />

gute Läufe gelungen, aber wir haben zu<br />

viele verhaut. Das waren einfach unsere<br />

Fehler. Das muss anders werden“, sagt<br />

Vordermann Ivan Nagler.<br />

In der Olympia-Saison 2017/18 waren<br />

sie die Aufsteiger der Saison und haben<br />

praktisch die Karriere des Erfolgs-Duos<br />

Oberstolz/Gruber beendet, dem sie den<br />

Olympia-Startplatz im letzten Moment<br />

weggeschnappt haben. Seitdem ging<br />

es aber nicht mehr so steil nach oben.<br />

Nun wollen sie wieder durchstarten.<br />

Sie wissen auch genau, wo sie sich verbessern<br />

müssen: „Am Start ist noch was<br />

drin, in der Bahn auch.“<br />

Im Doppelsitzer ist die Konkurrenz im<br />

eigenen Team stark. „Das sollte sich<br />

schon vorteilhaft auswirken“, glaubt<br />

Nagler, der auch schon den einen<br />

oder anderen Gedanken an Olympia<br />

2022 verschwendet. „Aber erst einmal<br />

müssen wir gut durch diese Saison<br />

kommen, die wegen Corona schwierig<br />

genug wird. Wir alle hoffen, dass sie<br />

durchgezogen werden kann.“<br />

IVAN NAGLER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

30. Jänner 1999 in Bruneck<br />

Wohnort: Lungiarü/Campill<br />

Sportgruppe: Carabinieri<br />

FABIAN MALLEIER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

4. Jänner 1998 in Meran<br />

Wohnort: Völlan<br />

Sportgruppe: Heer


KUNSTBAHNRODELN<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 37<br />

Kevin Fischnaller<br />

Whistler wäre besser gewesen<br />

Die Coronavirus-Pandemie hat den<br />

Rennkalender der Kunstbahnrodler<br />

ordentlich durcheinander gewirbelt.<br />

Die Weltmeisterschaft ist von Whistler<br />

nach Königssee verlegt worden.<br />

Auch sonst werden in Nordamerika<br />

keine Weltcuprennen stattfinden.<br />

Kevin Fischnaller bedauert das sehr:<br />

„Ich wäre lieber in Whistler gefahren<br />

als in Königssee, und auch sonst<br />

gefallen mir die Bahnen in Nordamerika<br />

fast alle.“ Außerdem gibt es auch<br />

in Lillehammer kein Rennen, wo er<br />

auch immer gerne fährt. Trotzdem ist<br />

die Zuversicht bei ihm größer als vor<br />

einem Jahr. Da haben ihn mysteriöse<br />

Rückenschmerzen geplagt, als deren<br />

Ursache sich später eine Art Rheuma<br />

herausgestellt hat. Inzwischen ist es<br />

gelungen, es gut zu behandeln.<br />

„Ich bin auf alle Fälle sehr zuversichtlich,<br />

konnte im Gegensatz zum letzten<br />

Jahr auch viel Start-Training machen.<br />

Ich traue mir zu, in die Top-Ten zu fahren<br />

und möchte das auch regelmäßig<br />

machen und nicht nur zwischendurch<br />

einmal“, sagt der bald 27-Jährige, der<br />

immer ein wenig im Schatten seines<br />

Cousins Dominik Fischnaller steht,<br />

aber selbst auch schon ein Weltcuprennen<br />

gewonnen hat. Wie fast alle im<br />

Team startet er mit neuer Schiene und<br />

neuer Kufe in die Saison. Die Schüssel<br />

hat er nicht ausgewechselt. „Dazu<br />

gab es keinen Anlass, denn ich<br />

fühle mich wohl damit“, stellt er<br />

klar. Was er ein wenig bemängelt<br />

vor dem Saisonstart, ist<br />

das wenige Bahntraining<br />

im Herbst. „Uns fehlt ein<br />

ganzes Monat Bahntraining.<br />

Das ist schon viel.<br />

Aber wir müssen das<br />

Beste daraus machen.<br />

Es ist eben ein ganz<br />

besonderes Jahr“, sagt Kevin<br />

Fischnaller, der sich am meisten auf<br />

das Rennen in Winterberg freut. Dort<br />

hat er seinen bisher einzigen Weltcupsieg<br />

errungen. Aber nicht nur deshalb<br />

ist das von den deutschen Bahnen<br />

jene, auf der er am liebsten fährt.<br />

Außerdem hofft er, dass die Olympia-<br />

Generalprobe in China stattfindet.<br />

„Ich habe gehört, dass es eine coole<br />

Bahn ist. Wäre schön, wenn wir sie<br />

schon einmal testen könnten.“<br />

KEVIN FISCHNALLER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

2. Dezember 1993 in Brixen<br />

Wohnort: Meransen<br />

Sportgruppe: Heer<br />

Sandra Robatscher<br />

Reha statt Weltcup<br />

Sandra Robatscher ist eindeutig<br />

der Pechvogel im Team der Kunstbahnrodler.<br />

Letzten Winter hat ihre<br />

Saison erst im Februar begonnen,<br />

diesmal ist es noch schlimmer gekommen.<br />

Sie wird den ganzen Winter ausfallen.<br />

Ein Trainingssturz in Königssee<br />

Anfang November war fatal. Sie<br />

fiel auf die linke Schulter, zog sich<br />

einen Knorpelschaden zu und musste<br />

operiert werden. Noch trägt sie eine<br />

Schleife, mit richtigem Reha-Training<br />

kann sie erst Mitte Dezember beginnen.<br />

„Ich bin leider anfällig für solche<br />

Verletzungen“, sagt Robatscher, die<br />

mit Schulter-Operationen schon Erfahrung<br />

hat und deshalb auch genau<br />

weiß, was sie jetzt erwartet. Sie rechnet<br />

damit, dass sie im April wieder<br />

richtig trainieren und sich bestmöglich<br />

auf die Olympia-Saison 2022<br />

vorbereiten kann. Denn auch wenn<br />

die Enttäuschung im ersten Moment<br />

riesig war und auch Tränen geflossen<br />

sind, so lässt sie sich nicht unterkriegen.<br />

„Ich bin eine Kämpferin und<br />

werde es wieder schaffen“, kündigt<br />

sie jetzt schon an.<br />

SANDRA ROBATSCHER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

13. Dezember 1995 in Bozen<br />

Wohnort: Tiers<br />

Sportgruppe: Heer


38 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

KUNSTBAHNRODELN<br />

Die nächste Generation<br />

Rodelchef Armin Zöggeler und sein<br />

Team haben das Glück, eine relativ<br />

junge Mannschaft betreuen zu können.<br />

Ludwig Rieder als Senior in der<br />

Mannschaft ist noch keine 30 Jahre<br />

alt. Und dennoch gibt es schon eine<br />

neue Generation, die nach vorne<br />

strebt.<br />

Verena Hofer, Marion Oberhofer<br />

und Nina Zöggeler sind erst<br />

19 Jahre alt und haben alle schon<br />

Erfahrung im Weltcup. Das<br />

Ziel dieses Trios in der<br />

nun beginnenden Saison<br />

ist es, sich den Top-Ten<br />

anzunähern. Die verletzte<br />

Sandra Robatscher<br />

werden sie noch<br />

nicht ersetzen<br />

können, aber<br />

für das eine<br />

oder andere<br />

Ausrufezeichen<br />

sind alle drei gut. Das haben sie<br />

mit einzelnen starken Fahrten schon<br />

gezeigt.<br />

Auch Leon Felderer (20)<br />

und Lukas Gufler (<strong>21</strong>)<br />

waren in der vergangenen<br />

Saison im Herren-<br />

Einsitzer schon regelmäßig<br />

im Weltcup<br />

dabei. Für sie sind<br />

die Top-Ten noch<br />

ein zu hoch<br />

gesetztes Ziel.<br />

Unter die<br />

LUKAS GUFLER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

3. April 1999 in Meran<br />

Wohnort: Platt in Passeier<br />

Sportgruppe: Carabinieri<br />

ersten 20 oder vielleicht auch einmal<br />

unter die besten 15 zu kommen, sollte<br />

für Felderer und Gufler<br />

aber machbar sein. Beide<br />

müssen sich freilich<br />

wie auch die 3 jungen<br />

Damen erst einmal über<br />

den Nationencup für<br />

die Weltcuprennen<br />

qualifizieren,<br />

was aber<br />

nicht das<br />

Problem sein<br />

sollte.<br />

NINA ZÖGGELER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

5. Februar 2001 in Bozen<br />

Wohnort: Völlan<br />

Sportgruppe: Carabinieri<br />

MARION OBERHOFER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

14. Dezember 2000 in Innichen<br />

Wohnort: Rodeneck<br />

Sportgruppe: Heer<br />

NATIONALTEAM<br />

KUNSTBAHNRODELN<br />

HERREN<br />

A-Kader: Leon Felderer (Latzfons),<br />

Dominik Fischnaller (Meransen), Kevin<br />

Fischnaller (Meransen), Lukas Gufler<br />

(Passeier), Simon Kainzwaldner<br />

(Villanders), Fabian Malleier (Völlan),<br />

Ivan Nagler (Lungiarü/Campill), Patrick<br />

Rastner (Lüsen), Emanuel Rieder (Meransen),<br />

Ludwig Rieder (Meransen)<br />

Junioren: Alex Gufler (Platt in Passeier),<br />

Lukas Peccei (Wengen)<br />

DAMEN<br />

A-Kader: Verena Hofer (Feldthurns),<br />

Marion Oberhofer (Meransen), Sandra<br />

Robatscher (Tiers), Andrea Vötter (Völs),<br />

Nina Zöggeler (Völlan)<br />

Juniorinnen: Nadia Falkensteiner (Lüsen),<br />

Katharina Putzer (Tisens)<br />

LEON FELDERER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

30. Jänner 2000 in Sterzing<br />

Wohnort: Latzfons<br />

Sportgruppe: Heer<br />

Weltcup-Kalender Kunstbahnrodeln <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />

28./29. November Igls/Innsbruck Österreich<br />

5./6. Dezember Altenberg Deutschland<br />

12./13. Dezember Oberhof Deutschland<br />

19./20. Dezember Winterberg Deutschland<br />

2./3. Jänner Königssee Deutschland<br />

9./10. Jänner Sigulda Lettland*<br />

16./17. Jänner Oberhof Deutschland<br />

24./24. Jänner Igls/Innsbruck Österreich<br />

20./<strong>21</strong>. Februar Yanqing China<br />

* zugleich Europameisterschaft<br />

-Infografik: A.Delvai<br />

VERENA HOFER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

17. März 2001 in Brixen<br />

Wohnort: Feldthurns<br />

Sportgruppe: Heer


GESUNDHEIT<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 39<br />

Die Haut im Winter -<br />

schűtzen, pflegen, vorbeugen<br />

Die Bedeutung des „Sonnenhormons“ für die menschliche<br />

Gesundheit ist in den vergangenen Jahren in den<br />

Fokus der Wissenschaft gerückt. Mehrere Studien zeigten<br />

einen Zusammenhang zwischen einem Vitamin-D-Mangel<br />

und Erkrankungen wie Multipler Sklerose (MS), Asthma,<br />

Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs.<br />

Vitamin D gilt als fettlösliches Vitamin, im Körper wirkt<br />

es jedoch als Hormon, reguliert den Kalziumspiegel<br />

und erhält somit die Knochengesundheit. Darüber hinaus<br />

beeinflusst es das Immun- und Hormonsystem, die Psyche<br />

und den Stoffwechsel. Vitamin D im Blut ist heute Mangelware.<br />

Darunter leiden nicht nur die Knochen, sondern<br />

zahlreiche Krankheiten werden begünstigt. Hauptquelle<br />

für das hilfreiche Vitamin ist der Körper selbst, der es unter<br />

Einwirkung von Sonnenlicht, speziell der UV-Strahlen,<br />

selbst produziert.<br />

Frische Luft und Sonne pur<br />

Deshalb sollte man auch im Winter viel Zeit an der frischen<br />

Luft verbringen. Sonnenstrahlen sind für die Produktion von<br />

Vitamin D essenziell, aber zu viel Sonne ist natürlich auch<br />

nicht gut. Häufige Expositionen führen zu einer kumulativen<br />

Wirkung der Schäden, die schließlich zum Auftreten von<br />

Hauttumoren führen können. Deshalb ist auch hier Vorsicht<br />

geboten, um Sonnenbrände zu vermeiden, und die Haut ist<br />

ausreichend zu schützen. Sonnenschäden werden in unserer<br />

Haut abgespeichert und können im Erwachsenenalter das<br />

Risiko für Hautkrebs erhöhen. Egal ob beim Sport im Freien,<br />

bei Gartenarbeit oder ein Urlaub am Meer – die Haut im<br />

Gesicht, auf der Kopfhaut und die Ohren müssen gut vor zu<br />

viel UV-Strahlen geschützt werden. Ein Sonnenhut und gute<br />

Cremen sind die Basics für gesunden Sonnengenuss. Der Sonnenschutzfaktor<br />

sollte mindestens 50 betragen und öfters aufgetragen<br />

werden. Die Relevanz aktinischer Keratosen hängt<br />

mit der möglichen Umwandlung in Hauttumoren zusammen.<br />

Wenn der Dermatologe dem Patienten mitteilt, dass diese Flecken<br />

Sonnenschäden darstellen, gibt mehr als die Hälfte an,<br />

dass sie noch nie der Sonne ausgesetzt waren. Es muss bedacht<br />

werden, dass die Sonne nicht nur durch einen Aufenthalt von<br />

2 Wochen am Meer aufgenommen wird. Besonders gefährdet<br />

sind Berufsgruppen wie Landwirte, Straßenarbeiter und Gärtner,<br />

die täglich dem Sonnenlicht ausgesetzt sind.<br />

3 Pflegetipps für die Haut im Winter<br />

• Gegen trockene Haut helfen lipidreiche Cremes auf einer<br />

Wasser-in-Öl-Basis. Sie bilden eine dünne Isolations- und<br />

Schutzschicht auf der Haut, halten bei einem Spaziergang<br />

die Kälte ab und verhindern, dass die Feuchtigkeit der<br />

Haut übermäßig verdunstet.<br />

• Die Haut der Handrücken und des Gesichts ist im Winter<br />

besonders stark strapaziert. Zur vorbeugenden Pflege der<br />

Haut sollen urea- und glycerinhaltige Cremes verwendet<br />

werden. Gegen trockene Hände hilft eine rückfettende<br />

Creme, die vor dem Schlafengehen aufgetragen wird. Im<br />

Anschluss Baumwollhandschuhe anziehen und über Nacht<br />

einwirken lassen.<br />

• Im Winter die Haut besonders schützen: Handschuhe,<br />

Schal und Mütze dürfen nicht fehlen. Sonnenschutzcreme<br />

verwenden, denn selbst im Winter können die UV-Strahlen,<br />

z. B. beim Skifahren, sehr stark sein und sogar vom<br />

Schnee reflektiert werden. Und vermeiden Sie zu lange<br />

heiße Bäder, damit die Haut nicht austrocknet.<br />

Dermatologie<br />

Dr. Relja Stankovic<br />

✓ Nävuskontrolle<br />

✓ Chirurgische Entfernung von bösartigen Hautläsionen<br />

✓ Untersuchung der gesamten Haut<br />

✓ Dermatologisch-ästhetische Visite<br />

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✓ Haarprobleme und Veränderungen der Nägel<br />

✓ Geschwüre, gut- und bösartige Hautveränderungen<br />

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40 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

Evelin Lanthaler<br />

Kein Interesse an Abschied<br />

Im Mai 20<strong>21</strong> wird sie 30 Jahr alt.<br />

Eigentlich eine gute Zeit, um sich<br />

zurück zu lehnen, eine imposante<br />

Pokal- und Medaillensammlung zu<br />

bestaunen und anderen den Vortritt<br />

zu lassen. Aber Evelin Lanthaler hat<br />

noch nicht genug. „Ich will weiter<br />

gewinnen“, lautet die Kampfansage<br />

der besten Naturbahnrodlerin der<br />

Welt an die Konkurrenz.<br />

von 20 –<br />

17 das ist die<br />

Ausbeute der<br />

Weltcuprennen, die Evelin<br />

Lanthaler in den letzten 3<br />

Jahren gewonnen hat. Dass<br />

sie sich damit auch 3 Mal<br />

zur Weltcup-Gesamtsiegerin kürte<br />

(erstmals holte sie die Kristallkugel<br />

2015/16), versteht sich von selbst.<br />

Trotz dieser Serie hat Lanthaler noch<br />

nicht genug. „Gewinnen ist nie langweilig.<br />

Obwohl ich mit nun 29 Jahren<br />

auch über das Aufhören nachdenke.<br />

Aber noch kann ich mir einen Winter<br />

ohne Rodelsport nicht vorstellen.“<br />

Nicht einmal die anhaltend schwierige<br />

Corona-Situation hat an Lanthalers<br />

Ehrgeiz etwas geändert: Nicht im<br />

Frühling, als sie wegen der langen<br />

„Wartezeit“ bis zum kommenden<br />

Saisonbeginn im Dezember einer Perspektivlosigkeit<br />

ausgesetzt war. Und<br />

auch nicht in den letzten 4 Wochen,<br />

als die zweite Welle einen erneuten<br />

Einschnitt in den Alltag brachte. „Die<br />

Fitnessstudios haben geschlossen. Ich<br />

kann auch zu Hause in meiner Garage<br />

gut trainieren, aber die Überwindung<br />

dafür ist doppelt so groß. Ich lege den<br />

Schwerpunkt seit 5 Jahren auf Crossfit-Training<br />

und arbeite hauptsächlich<br />

mit meinem Eigengewicht.“<br />

Was Lanthaler damit anspricht:<br />

Wer auf einer Rodel sitzt,<br />

muss ein kompletter Athlet sein. Es<br />

braucht Schnellkraft, eine ausgeprägte<br />

Rumpf- und Nackenmuskulatur. Und<br />

natürlich eine ausgeprägte Beweglichkeit,<br />

um bei Geschwindigkeiten bis<br />

80 km/h auf alle Situationen während<br />

des Laufs reagieren zu können.<br />

Was das Material betrifft, so verlässt<br />

sich die 29-Jährige aus Platt in Hinterpasseier<br />

auf die Künste von Toni<br />

Blasbichler. Der ehemalige Weltklasse-<br />

Rodler ist nicht nur Trainer im Nationalteam,<br />

sondern kümmert sich auch<br />

um top präparierte Kufen.<br />

Zumal Naturbahnrodeln kein<br />

Sport ist, mit dem man großes<br />

Geld verdienen kann. Lanthaler<br />

kann seit vielen Jahren auf<br />

das Passeiertal als Kopfsponsor<br />

zählen, ansonsten bleibt nicht viel<br />

Freiraum, da der FISI-Verband seine<br />

eigenen Sponsoren auf Windjacken<br />

und Rennanzügen präsentieren will.<br />

Als Sieges- und Podestprämien im<br />

Weltcup gibt es „keine 1000 Euro“,<br />

wie die Siegerin von 26 Einzel-Weltcuprennen<br />

zugibt. „Von Dezember<br />

bis März komme ich trotzdem gut<br />

über die Runden – vorausgesetzt ich<br />

bin immer vorne mit dabei. Aber von<br />

den Prämien ein Auto zu kaufen oder<br />

große Reisen zu unternehmen – das


NATURBAHNRODELN<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 41<br />

ist nicht drin. Ich bin schon froh,<br />

wenn ich 2 Helme bekomme, oder 3<br />

Paar Handschuhe und sonstige Dinge<br />

zum Anziehen. Und weil wir unsere<br />

14 kg schwere Rodel nicht einfach<br />

mit auf das Siegespodest schleppen<br />

können, haben wir nicht die Chance<br />

wie die Skifahrer, Biathleten oder<br />

Snowboarder, dort weitere Werbeflächen<br />

herzuzeigen.“ Zumal Lanthaler<br />

auch zugibt, nicht eine zu sein, die<br />

offensiv auf mögliche Werbepartner<br />

und Sponsoren zugeht. „Da bin ich<br />

eher zurückhaltend, ja fast schüchtern.“<br />

Weil Naturbahnrodeln nicht olympisch<br />

ist, sind Südtirols Weltklasse-<br />

Athleten bei keiner Sportgruppe, wo<br />

sie ein regelmäßiges Gehalt beziehen.<br />

Nicht einmal Patrick Pigneter, der<br />

beste Naturbahnrodler aller Zeiten,<br />

hat es geschafft, dort aufgenommen<br />

zu werden. Das bedeutet, dass alle<br />

Rodler im Sommer einem Beruf nachgehen<br />

müssen, um finanziell über die<br />

Runden zu kommen. Lanthaler ist seit<br />

vielen Jahren mit Leidenschaft Kellnerin<br />

im Hotel Kronhof in Stuls. Und ist<br />

dankbar für diesen Job, den sie vom<br />

Frühjahr bis Ende Oktober ausüben<br />

kann. Die ehemalige Sportoberschülerin<br />

in Mals kann sich vorstellen,<br />

nach ihrer Rodelkarriere weiter im<br />

Gastgewerbe zu arbeiten. „Mir gefällt<br />

der Kontakt mit Leuten und Gästen.“<br />

Aber auch als Trainerin sieht sie sich:<br />

„Egal, ob bei der Nationalmannschaft<br />

oder im eigenen Verein – das würde<br />

mich schon reizen.“ Und was eine<br />

eigene Familie angeht? Auch da hat<br />

sie ganz konkrete Vorstellungen: „Ich<br />

werde im Mai 30 Jahre alt. Ich bin<br />

ein überzeugter Familienmensch und<br />

erlebe täglich mit, wie meine Schwestern<br />

Franziska und Sandra mit ihren<br />

Kindern eine tolle Zeit erleben. Ich<br />

werde nicht jünger, und Fakt ist, dass<br />

ich nur von Saison zu Saison schaue.<br />

Deswegen: Meine Meinung kann<br />

sich jederzeit ändern.“ Bis dahin geht<br />

EVELIN LANTHALER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

6. Mai 1991 in Meran<br />

Wohnort: St. Martin in Passeier<br />

Verein: RV Passeier<br />

Evelin Lanthaler mit ihrem Lebensgefährten<br />

Daniel, mit dem sie in St.<br />

Martin in Passeier wohnt, auf den<br />

Berg oder macht „Frauendinger wie<br />

shoppen“.<br />

Die Weltcup-Podestplätze der Südtiroler <strong>Wintersport</strong>ler 2019/20<br />

1. PLÄTZE 2. PLÄTZE 3. PLÄTZE<br />

2 Ski Alpin, 4 Biathlon, 6 Snowboard, WM-Medaillen<br />

5 Ski Alpin, 4 Biathlon, 7 Snowboard, WM-Medaillen 1 Ski Alpin, 1 Skispringen, 1 Freestyle, 2 Biathlon, WM-Medaillen<br />

30x<br />

3 Kunstbahnrodeln, 15 Naturbahnrodeln (in Rot) 30x<br />

3 Kunstbahnrodeln, 11 Naturbahnrodeln (in Rot) 23x<br />

2 Snowboard, 6 Kunst-, 10 Naturbahnrodeln (in Rot)<br />

2x Dominik Paris – SKI ALPIN<br />

3x Dominik Paris – SKI ALPIN<br />

1x Alex Vinatzer – SKI ALPIN<br />

Abfahrt, Bormio (I), 27. und 28.12.2019<br />

Abfahrt, Lake Louise (CAN), 30.11.2019/Wengen (CH), 18.1.<strong>2020</strong><br />

Slalom, Zagreb/Agram (CRO), 27.12.2019<br />

4x Dorothea Wierer – BIATHLON*<br />

Super-G, Lake Louise (CAN), 1.12.2019<br />

1x Lara Malsiner – SKISPRINGEN<br />

Sprint, Östersund (SWE), 1.12.2019/Hochfilzen (A), 13.12.2019 2x Nicol Delago – SKI ALPIN<br />

Hinzenbach (A), 9.2.<strong>2020</strong><br />

Verfolgung, Antholz (Südtirol), 16.2.<strong>2020</strong><br />

Super-G, Lake Louise (CAN), 8.12.2019<br />

1x Dorothea Wierer – BIATHLON<br />

Einzel, Antholz (Südtirol), 18.02.<strong>2020</strong><br />

Abfahrt, Altenmarkt (A), 8.12.2019<br />

Sprint, Ruhpolding (D), 15.1.<strong>2020</strong><br />

3x Roland Fischnaller – SNOWBOARD<br />

2x Dorothea Wierer – BIATHLON*<br />

1x Lukas Hofer/Dominik Windisch – BIATHLON<br />

Parallel-RTL, Bannoye (RUS), 8.12.2019/Cortina d´Ampezzo (I), 14.12.2019/ Massenstart, Annecy (F), 22.12.2019/Antholz (Südtirol), 23.2.<strong>2020</strong><br />

Männer-Staffel, Östersund (SWE), 7.12.2019<br />

PyeongChang (KOR), 22.2.<strong>2020</strong><br />

2x Dorothea Wierer/Lukas Hofer/Dominik Windisch – BIATHLON* 1x Edwin Coratti – SNOWBOARD<br />

1x Daniele Bagozza – SNOWBOARD<br />

Mixed Staffel, Östersund (SWE), 30.11.2019/Antholz (Südtirol), 13.2.<strong>2020</strong> Parallel-RTL, Blue Mountain (USA), 1.3.<strong>2020</strong><br />

Parallel-Slalom, Bad Gastein (A), 14.1.<strong>2020</strong><br />

2x Roland Fischnaller – SNOWBOARD<br />

1x Omar Visintin – SNOWBOARD<br />

1x Edwin Coratti – SNOWBOARD<br />

Parallel-RTL, Rogla (SLO), 18.1.<strong>2020</strong><br />

Boardercross, Montafon (A), 13.12.2019<br />

Parallel-RTL, Rogla (SLO), 18.1.<strong>2020</strong><br />

Parallel-Slalom, Piancavallo (I), 25.1.<strong>2020</strong><br />

1x Silvia Bertagna – FREESTYLE<br />

1x Omar Visintin – SNOWBOARD<br />

1x Aaron March – SNOWBOARD<br />

Big Air, Peking (CHN), 14.12.2019<br />

Boardercross, Big White (CAN), 25.1.<strong>2020</strong><br />

Parallel-Slalom, Bannoye (RUS), 7.12.2019<br />

3x Dominik Fischnaller – KUNSTBAHNRODELN<br />

2x Dominik Fischnaller – KUNSTBAHNRODELN<br />

1x Emanuel Perathoner – SNOWBOARD<br />

Einsitzer Herren, Igls (A), 24.11.2019/<br />

Einsitzer Herren, Lillehammer (NOR), 19.1.<strong>2020</strong><br />

Boardercross, Cervinia (I), <strong>21</strong>.12.2019<br />

Lake Placid (USA), 1.12.2019/<br />

Sprint Einsitzer Herren, Sigulda (LET), 26.1.<strong>2020</strong><br />

1x Nadia Ochner/Daniele Bagozza – SNOWBOARD<br />

Whistler (CAN), 14.12.2019<br />

1x A. Vötter/D. Fischnaller/I. Nagler-F. Malleier KUNSTBAHNRODELN Parallel-Slalom Team, Piancavallo (I), 26.1.<strong>2020</strong><br />

1x Andrea Vötter – KUNSTBAHNRODELN<br />

Teamstaffel, Igls (A), 24.11.2019<br />

1x Nadia Ochner – SNOWBOARD<br />

Einsitzer Damen, Altenberg (D), 12.1.<strong>2020</strong><br />

6x Evelin Lanthaler – NATURBAHNRODELN<br />

Parallel-RTL, PyeongChang (KOR), 22.2.<strong>2020</strong><br />

1x A. Vötter/D. Fischnaller/E. Rieder–S. Kainzwaldner KUNSTBAHNRODELN<br />

Einsitzer Damen, Winterleiten (A), 4.1.<strong>2020</strong>/<br />

1x Omar Visintin – SNOWBOARD<br />

Teamstaffel, Altenberg (D), 12.1.<strong>2020</strong><br />

Platt/Passeier (Südtirol), 11.1.<strong>2020</strong>/Deutschnofen (Südtirol) 25.1.<strong>2020</strong>/<br />

Boardercross, Veysonnaz (CH), 13.3.<strong>2020</strong><br />

1x A. Vötter/D. Fischnaller/I. Nagler–F. Malleier KUNSTBAHNRODELN<br />

Laas (Südtirol), 9.2.<strong>2020</strong>/Umhausen (A), 14.2.<strong>2020</strong><br />

1x Dominik Fischnaller – KUNSTBAHNRODELN<br />

Teamstaffel, Lillehammer (NOR), 19.1.<strong>2020</strong><br />

Verfolgung Einsitzer Damen, Platt/Passeier (Südtirol), 12.1.<strong>2020</strong><br />

Einsitzer Herren, Altenberg (D), 11.1.<strong>2020</strong><br />

4x Matthias Lambacher/Patrick Lambacher – NATURBAHNRODELN<br />

5x Patrick Pigneter/Florian Clara – NATURBAHNRODELN<br />

1x Emanuel Rieder/Simon Kainzwaldner – KUNSTBAHNRODELN Doppelsitzer, Winterleiten (A), 04.1.<strong>2020</strong>/<br />

Doppelsitzer, Platt/Passeier (Südtirol), 10.1.<strong>2020</strong>/Vatra Dornei (RO), 18.1.<strong>2020</strong>/ Sprint Doppelsitzer, Sigulda (LET), 26.1.<strong>2020</strong><br />

Deutschnofen (Südtirol), 25.1.<strong>2020</strong>/<br />

Deutschnofen (Südtirol), 25.1.<strong>2020</strong>/Umhausen (A), 15.2.<strong>2020</strong><br />

1x S. Robatscher/D. Fischnaller/E. Rieder-S. Kainzwaldner – KUNSTBAHNRODELN Laas (Südtirol), 8.2.<strong>2020</strong>/<br />

Verfolgung Doppelsitzer, Platt/Passeier (Südtirol), 11.1.<strong>2020</strong><br />

Teamstaffel, Winterberg (D), 23.2.<strong>2020</strong><br />

Umhausen (A), 15.2.<strong>2020</strong><br />

2x Alex Gruber – NATURBAHNRODELN<br />

2x Patrick Pigneter/Florian Clara – NATURBAHNRODELN<br />

3x Patrick Pigneter – NATURBAHNRODELN<br />

Einsitzer Herren, Platt/Passeier (Südtirol), 11.1.<strong>2020</strong>/<br />

Doppelsitzer, Winterleiten (A), 4.1.<strong>2020</strong>/Laas (Südtirol), 8.2.<strong>2020</strong><br />

Einsitzer Herren, Platt/Passeier (Südtirol), 11.1.<strong>2020</strong>/<br />

Vatra Dornei (RO), 19.1.<strong>2020</strong><br />

3x Greta Pinggera – NATURBAHNRODELN<br />

Umhausen (A), 15.2.<strong>2020</strong><br />

1x Greta Pinggera – NATURBAHNRODELN<br />

Einsitzer Damen, Winterleiten (A), 04.1.<strong>2020</strong>/Deutschnofen (Südtirol), Verfolgung Einsitzer Herren, Platt/Passeier (Südtirol), 12.1.<strong>2020</strong><br />

Einsitzer Damen, Vatra Dornei (RO), 19.1.<strong>2020</strong><br />

25.1.<strong>2020</strong>/Umhausen (A), 14.2.<strong>2020</strong><br />

2x Greta Pinggera – NATURBAHNRODELN<br />

1x Evelin Lanthaler/Patrick Pigneter – NATURBAHNRODELN 4x Patrick Pigneter – NATURBAHNRODELN<br />

Verfolgung Einsitzer Damen, Platt/Passeier (Südtirol), 12.1.<strong>2020</strong>/<br />

Teamevent, Deutschnofen (Südtirol), 26.1.<strong>2020</strong><br />

Einsitzer Herren, Winterleiten (A), 05.1.<strong>2020</strong>/Vatra Dornei (RO), 19.1.<strong>2020</strong>/ Laas (Südtirol), 9.2.<strong>2020</strong><br />

Deutschnofen (Südtirol), 26.1.<strong>2020</strong>/Laas (Südtirol), 9.2.<strong>2020</strong><br />

1x Alex Gruber – NATURBAHNRODELN<br />

2x Matthias Lambacher/Patrick Lambacher – NATURBAHNRODELN Einsitzer Herren, Deutschnofen (Südtirol), 26.01.<strong>2020</strong><br />

Bei Weltmeisterschaften gewannen Südtirols <strong>Wintersport</strong>ler<br />

2019/20 somit 6 Medaillen: 2 Gold, 3 Silber und 1 Bronze. Verfolgung Doppelsitzer, Platt/Passeier (Südtirol), 11.1.<strong>2020</strong><br />

Doppelsitzer, Vatra Dornei (RO), 18.1.<strong>2020</strong><br />

*Im Biathlon zählen WM-Rennen auch zum Weltcup.<br />

-Infografik: M. Lemanski<br />

Emanuel Rieder/Simon Kainzwaldner – KUNSTBAHNRODELN<br />

Sprint Doppelsitzer, Sotschi (RUS), 14.02.<strong>2020</strong><br />

Dominik Fischnaller – KUNSTBAHNRODELN<br />

Sprint Einsitzer Herren, Sotschi (RUS), 14.2.<strong>2020</strong><br />

Recherche: D. Seifert


42 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

NATURBAHNRODELN<br />

Alex Gruber<br />

Weiter Vollgas geben<br />

Alex Gruber (links)<br />

und Max Hofer<br />

beim Motocross-<br />

Training am<br />

Erzberg.<br />

Vollgas geben, über Stock und Stein<br />

rasen, Motorsport-Action pur: Das<br />

ist es, was Alex Gruber mag. Seit<br />

einigen Jahren bereits ist er viel mit<br />

dem Motocross-Motorrad unterwegs.<br />

Vor allem der Enduro-Bereich<br />

hat es dem 28-Jährigen aus Villanders<br />

angetan. „Ein tolles Hobby und<br />

ein toller Ausgleich“, betont Gruber.<br />

Unter anderem trainiert er hierbei<br />

ab und zu am Erzberg in Österreich,<br />

dort wo das berühmt berüchtigte<br />

ErzbergRodeo stattfindet. Am<br />

Rennen selbst hat er jedoch noch nie<br />

teilgenommen. „Reizen würde es mich<br />

schon, aber schlussendlich ist es angenehmer,<br />

alleine bzw. ohne hunderten<br />

von Konkurrenten die Runden zu<br />

drehen“, so Gruber.<br />

Schnell unterwegs ist Gruber aber<br />

auch auf Natureis mit der Rodel.<br />

Der Naturbahnrodler konnte bereits<br />

so gut wie alles gewinnen, was es zu<br />

gewinnen gibt. Aber eben nur fast<br />

alles. Spricht man mit dem Villanderer<br />

über die neue Saison, dann hört man<br />

schnell heraus: Der 28-Jährige aus<br />

Villanders hat noch ein großes Ziel in<br />

seiner Naturbahnrodel-Karriere. „Ich<br />

will den Sieg im Gesamtweltcup“,<br />

betont Gruber. Auch in einer Saison,<br />

wo die Weltmeisterschaften stattfinden,<br />

steht für Gruber der Gesamtweltcup<br />

an erster Stelle. Zum Weltmeister<br />

krönte sich Gruber bereits 2017 im<br />

rumänischen Vatra Dornei sowie 2019<br />

in Latzfons. Auf den Gesamtweltcup<br />

scheint jedoch der Nordtiroler<br />

Thomas Kammerlander ein Abo zu<br />

haben, er gewann diesen zuletzt 4 Mal<br />

in Folge. Gruber, nur Vierter in der<br />

vergangenen Saison, weiß: „Kammi<br />

ist der Favorit, genauso wie bei seiner<br />

Heim-WM im Ötztal, aber ich werde<br />

alles versuchen“.<br />

Die Coronavirus-Krise geht natürlich<br />

auch an ihm nicht spurlos vorbei. „Es ist<br />

eine schwierige Zeit mit viel Ungewissheit.<br />

Wobei es für mich beruflich kaum<br />

eine Rolle gespielt hat“, so Gruber.<br />

Er konnte seine Arbeit im heimischen<br />

Zimmerei-Betrieb auch während des<br />

Lockdowns ausüben. Zudem arbeitete<br />

Gruber bei Rubner-Haus im Büro. „Der<br />

Sport kommt im Frühjahr und Sommer<br />

ohnehin immer etwas zu kurz“, erzählt<br />

er. Bei der Sommervorbereitung sei er<br />

„etwas lascher“ als seine Konkurrenten.<br />

Sobald die Rennsaison im Dezember<br />

beginnt, zählt für ihn aber wie auch für<br />

die anderen heimischen Rodel-Asse nur<br />

mehr der Sport.<br />

Auf die neue Weltcupsaison blickt er<br />

motiviert, aber auch mit einer Portion<br />

Ungewissheit. „Es ist zu hoffen, dass<br />

die kurze, aber intensive Weltcup-Saison<br />

programmgemäß über die Bühne<br />

geht und sich keiner von den Rodlern<br />

oder den Betreuern mit dem Virus<br />

infiziert“, sagt Gruber. Der internationale<br />

Rennrodelverband FIL habe ein<br />

strenges Sicherheitskonzept ausgearbeitet.<br />

Wie auch beim Ski-Weltcup und<br />

in anderen Sportarten ist von einer<br />

„Blase“ die Rede. Das heißt: Nur mit<br />

einem negativen PCR-Test kommt<br />

man in diese Blase. „Alle werden vor<br />

der Abreise zum Welcuport getestet“,<br />

erklärt Gruber. Bei einer Corona-<br />

Infektion wäre dann Heimquarantäne<br />

statt Vollgas geben angesagt.<br />

ALEX GRUBER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

<strong>21</strong>. Dezember 1992 in Bozen<br />

Wohnort: Villanders<br />

Verein: SV Villanders


NATURBAHNRODELN<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 43<br />

Patrick Pigneter Die Waldarbeit als Training<br />

Patrick Pigneter ist startklar. „Heuer<br />

sogar besser vorbereitet als je zuvor“,<br />

behauptet der Champion aus Völs,<br />

der sich für den anstehenden Winter<br />

Großes vorgenommen hat.<br />

Gesamtweltcup und die Weltmeisterschaft<br />

in Umhausen, in der „Höhle<br />

des Löwen“, der Heimat des derzeit<br />

dominierenden Thomas Kammerlander,<br />

das sind die Ziele Pigneters, der aber im<br />

selben Atemzug abschwächt: „Ich lasse<br />

mich überraschen. Dieser Winter wird<br />

ein sehr spezieller sein. Man wird sehr<br />

flexibel und sich den Gegebenheiten anpassen<br />

müssen. Aber wir sind bereit.“ In<br />

der Tat: Mattias Schnitzer hat als Konditionstrainer<br />

für die Naturbahnrodler<br />

ein umfassendes Programm zusammengesetzt,<br />

so dass sowohl in der Halle wie<br />

auch in Heimarbeit viel gemacht wurde.<br />

„Jetzt sind die Fitnesszentren zwar<br />

geschlossen, aber man kann sich zu<br />

Hause auch helfen, obwohl da nicht alle<br />

Geräte zur Verfügung stehen“, meint<br />

Patrick Pigneter.<br />

Dass es auch anders geht, hat der<br />

Völser schon während des Lockdowns<br />

vorgemacht. Da war er nämlich mit<br />

Aufräumarbeiten im Wald beschäftigt.<br />

„Wenn man da tageweise mit Bäumen,<br />

Ästen und Wurzeln herumarbeitet,<br />

ist das auch ein wertvolles Training“,<br />

versichert Pigneter. Auch sonst ist der<br />

Völser fleißig. Ein „normaler“ Arbeitstag<br />

beginnt bei ihm um 5 Uhr morgens<br />

im heimischen Kraftraum, nach der<br />

Dusche ist er dann im Büro, wo er im<br />

Familienbetrieb für Bestellungen und<br />

Abrechnungen zuständig ist. Und am<br />

Abend gibt es wieder eine Trainingseinheit.<br />

Da war Patrick Pigneter oft mit<br />

seinem Völser Nationalmannschaftskollegen<br />

Stefan Federer unterwegs. Mit<br />

dem Fahrrad strampelten sie die Völser<br />

Umgebung ab, und auch sonst<br />

war der Rekord-Weltcupsieger<br />

(11 Kristallkugeln im Einzel,<br />

11 im Doppel) kreativ. Nur für die<br />

Herausforderungen im Doppelsitzer<br />

konnte er sich wenig vorbereiten. Sein<br />

Partner Florian Clara lebt in Campill in<br />

der Gemeinde St. Martin in Thurn, und<br />

da sind die Distanzen nicht unerheblich.<br />

Aber Pigneter kann sich blind auf den<br />

Partner aus Ladinien verlassen: „Der<br />

Spezialist für die Schlitten ist Florian.<br />

Er tüftelt und bereitet immer eine Rodel<br />

her, die bei jedem Wettkampf bestens<br />

läuft“. Und so hofft Patrick Pigneter,<br />

dass er auch wieder im Winter <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />

seine Kufe öfters vorne haben kann. Die<br />

Freude am Sport und an der Geschwindigkeit<br />

lebt noch immer stark in ihm,<br />

und das motiviert ihn.<br />

PATRICK PIGNETER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

19. Juli 1987 in Bozen<br />

Wohnort: Völs<br />

Verein: SV Völs<br />

Florian Clara<br />

„Rodeln ist mein Leben“<br />

Irgendwo steht er immer im Schatten<br />

seines großen Vordermannes Patrick<br />

Pigneter. Aber ohne ihn hätte der<br />

Völser auch viel viel weniger gewonnen:<br />

Die Rede geht von Florian Clara,<br />

dem Doppelpartner von Pigneter, der<br />

auch als Einsitzer große Erfolge feiern<br />

konnte.<br />

Aber der Campiller betont selbst<br />

gerne: „Mein Fokus liegt beim<br />

Doppelsitzer. Ich starte zwar gerne auch<br />

als Einsitzer, aber da schaffe ich es nie,<br />

ganz nach vorne zu kommen.“ Dafür<br />

ist der Zimmerer aus dem Gadertal<br />

ein exzellenter Tüftler, was das Rodel-<br />

Material angeht. „Es macht mir Spaß,<br />

daran zu arbeiten, und ich bereite auch<br />

gerne meinem Kumpel Patrick den<br />

Schlitten vor.“ So ist manche Medaille<br />

des Überfliegers aus Völs teilweise auch<br />

in Florian Claras Werkstätte entstanden.<br />

Für den anstehenden Winter möchte<br />

Patrick Pigneter und Florian Clara (von Links)<br />

Florian Clara dort<br />

anknüpfen, wo er im<br />

Februar aufgehört<br />

hatte: Mit Erfolgen.<br />

Wobei vieles<br />

noch mit Fragezeichen<br />

versehen<br />

ist. Und auch ein<br />

gemeinsames Training<br />

war bisher nicht möglich, auf<br />

dem Doppelschlitten schon<br />

gar nicht. „Aber als Bauernsohn<br />

und als Zimmerer bin ich dennoch<br />

immer in Bewegung, und auch das ist<br />

Training“ sagt Florian Clara.<br />

In seinem Heimatort Campill ist die<br />

schöne Rodelbahn etwas ins Abseits<br />

gedrängt worden. Wo einst sogar<br />

Weltcups ausgetragen wurden, herrscht<br />

jetzt höchstens Trainingsbetrieb. „Es<br />

fehlen die Sponsoren, und ohne sie ist<br />

es schwierig“, bedauert Clara. Doch bei<br />

allen Schwierigkeiten schaut der Ladiner<br />

zuversichtlich in die Zukunft: „Seit<br />

2005 ist der Rodelsport mein Leben. Es<br />

gefällt mir, ich gebe alles dafür!“<br />

FLORIAN CLARA<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

11. Februar 1988 in Bruneck<br />

Wohnort: Lungiarü/Campill<br />

Verein: US Lungiarü


44 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

NATURBAHNRODELN<br />

Patrick und Matthias Lambacher<br />

Die Rodel-Brüder<br />

Im Sportrodeln haben sie alles<br />

gewonnen, was es zu gewinnen gab.<br />

Seit 2 Jahren zeigen die Lambacher-<br />

Brüder ihr Können im Rennrodeln<br />

auch auf Naturbahn.<br />

Mal Weltmeister, mehrfache Europameister,<br />

zig Siege bei internatio-<br />

2<br />

nalen und nationalen Rennen: Die<br />

Lambacher-Brüder aus St. Magdalena<br />

in Villnöß, der 26-jährige Patrick und<br />

der 24-jährige Matthias, waren mit<br />

der Sportrodel nicht zu schlagen. Das<br />

Sportrodeln war ihre Leidenschaft,<br />

ein Umstieg auf die Naturbahn kam<br />

im Jugendbereich damals nicht in<br />

Frage. Doch aufgeschoben war nicht<br />

aufgehoben. Das Naturbahnrodeln<br />

stellte früher oder später dennoch<br />

einen Reiz für die beiden dar. Eine<br />

Herausforderung, die es anzunehmen<br />

galt. „Wir wollten schauen, ob wir auch<br />

in dieser Disziplin mithalten können.<br />

Und der Umstieg hat überraschend<br />

gut geklappt“, erzählt Matthias<br />

Lambacher. Der gelernte Tischler<br />

und Sozialbetreuer arbeitet bei<br />

der Bezirksgemeinschaft Eisacktal,<br />

während sein Bruder als Bike-Guide in<br />

einem Hotel in Steinegg tätig ist. Im<br />

Winter konzentriert sich das Duo auf<br />

den Rodelsport. Auf Naturbahn ließen<br />

sie bereits beim 2. Weltcuprennen in<br />

der Saison 2018/2019 aufhorchen und<br />

holten den 2. Platz. Ein Weltcupsieg<br />

fehlt dem Duo noch. Aber: Auch dies<br />

ist wohl nur mehr eine Frage der Zeit.<br />

Bei der Heim-WM 2019 in Latzfons<br />

überzeugten die Brüder mit Bronze.<br />

Bei der EM <strong>2020</strong> in Moskau rasten die<br />

beiden auf verkürzter Bahn sogar zur<br />

MATTHIAS LAMBACHER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

10. Oktober 1996 in Sterzing<br />

Wohnort: St. Magdalena in Villnöß<br />

Verein: ASV Villnöß<br />

Goldmedaille. Einer, der das Talent der<br />

Brüder schnell erkannt hat, ist Florian<br />

Clara. Der Gadertaler, der im Doppelsitzer<br />

mit Patrick Pigneter einen Sieg<br />

nach dem anderen einfährt, stand und<br />

steht den Brüdern mit Tipps und Tricks<br />

zur Seite. Ein großer Vorteil sei es, „das<br />

weltbeste Doppelsitzer Team Pigneter/<br />

Clara in der Mannschaft zu haben“,<br />

betonen die Brüder. Und wer weiß,<br />

vielleicht treten die beiden Rodel-Brüder<br />

ja schon bald in die Fußstapfen des<br />

erfolgreichsten Naturbahnrodel-Duos<br />

aller Zeiten.<br />

PATRICK LAMBACHER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

19. März 1994 in Sterzing<br />

Wohnort: Kastelruth<br />

Verein: ASV Villnöß<br />

Nadine Staffler und Daniela Mittermair<br />

Der nächste Schritt<br />

Erstmals mit dabei in der A-Nationalmannschaft<br />

der „Azzurre“ ist Nadine<br />

Staffler aus Laas. Sie ging in der<br />

vergangenen Saison regelmäßig im<br />

Juniorenweltcup an den Start. Hierbei<br />

überzeugte die 20-Jährige mit dem<br />

2. Platz in der Gesamtwertung. In<br />

dieser Saison wird sie erstmals fix im<br />

Weltcup rodeln.<br />

Ihr Ziel dabei ist es, sich von Rennen<br />

zu Rennen und von Training zu Training<br />

weiterzuentwickeln, um weiter<br />

„an die Großen heranzukommen“, wie<br />

sie betont. Neben ihrer Rodelkarriere<br />

arbeitet die Vinschgerin hauptberuflich<br />

im technischen Büro einer Baumaterialien-Firma<br />

in Eyrs.<br />

Bereits ihre 2. Saison in der A-Nationalmannschaft<br />

bestreitet Daniela<br />

NADINE STAFFLER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

8. Juni 2000 in Schlanders<br />

Wohnort: Laas<br />

Verein: SC Laas<br />

Mittermair aus Deutschnofen. Im vorigen<br />

Jahr holte sie bei Weltcups zwei<br />

5. Plätze und wurde auch 5. bei der<br />

EM in Moskau. Nun soll der Knoten<br />

platzen. „Ich möchte es auf das Podest<br />

schaffen“, betont sie. Die<br />

Vorbereitung war nicht<br />

ganz einfach. Sobald die<br />

Fitness-Studios wieder<br />

geöffnet hatten, war<br />

sie vor allem dort<br />

anzutreffen. Zuletzt<br />

standen Starttrainingseinheiten<br />

mit dem Nationalteam<br />

an. Die <strong>21</strong>-Jährige, die vor 2 Jahren<br />

erfolgreich die Tourismusfachoberschule<br />

in Bozen abgeschlossen hat,<br />

ist beruflich in Vollzeit tätig.<br />

Sie arbeitet in Montan als<br />

Lohnbuchhalterin. „Im<br />

Winter brauche ich quasi<br />

den gesamten Urlaub für<br />

den Sport auf“, erzählt sie.<br />

Dies soll sich heuer mit<br />

Podestplätzen bezahlt<br />

machen.<br />

DANIELA MITTERMAIR<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

16.10.1999 in Bozen<br />

Wohnort: Deutschnofen<br />

Verein: SC Deutschnofen


NATURBAHNRODELN 45<br />

Greta Pinggera<br />

Die heimischen Rennen im Visier<br />

Verunsicherung kennzeichnet derzeit<br />

jedes Gespräch mit den <strong>Wintersport</strong>lern.<br />

Nix ist fix – so leicht lässt<br />

sich die Devise zusammenfassen, die<br />

auch bei den Naturbahnrodlern vorherrscht.<br />

Und trotzdem blicken alle<br />

nach vorne. So auch Greta Pinggera.<br />

Die 25-Jährige aus Laas ist schon<br />

heiß auf den Winter, stehen doch<br />

wichtige Wettkämpfe auf Bahnen an,<br />

die sie bestens kennt. Ein Doppelweltcup<br />

in Platt in Passeier, das große<br />

Finale sogar zu Hause in Laas, und<br />

dazwischen die WM in Umhausen<br />

(Ötztal). Die Rodelsportlerin hat sich<br />

NATIONALTEAM<br />

NATURBAHNRODELN<br />

HERREN<br />

A-Kader: Florian Clara (Lungiarü/Campill),<br />

Stefan Federer (Völs), Alex Gruber (Villanders),<br />

Matthias Lambacher (Villanders),<br />

Patrick Lambacher (Villanders), Patrick<br />

Pigneter (Völs)<br />

B-Kader/Junioren: Fabian Brunner (Feldthurns),<br />

Maximilian Gräber (St. Lorenzen),<br />

Daniel Gruber (Schleis), Florian Haselrieder<br />

(Völs), Laurin Jakob Kompatscher<br />

(Völs), Mathias Troger (Tisens)<br />

DAMEN<br />

A-Kader: Evelin Lanthaler (Platt in Passeier),<br />

Daniela Mittermair (Deutschnofen),<br />

Greta Pinggera (Laas), Nadine Staffler<br />

(Laas)<br />

B-Kader/Juniorinnen: Lea Stangl (Ulten)<br />

in diesem Sommer bestens auf die<br />

neuen Herausforderungen vorbereitet.<br />

„So gut trainiert wie heuer haben wir<br />

noch nie“, sagt Greta Pinggera, die auf<br />

das großartige Training mit Mattias<br />

Schnitzer hinweist. „Vom Trainingspensum<br />

haben wir wohl noch nie so<br />

viel gemacht, besonders beim Starttraining“,<br />

fasst sie zusammen.<br />

Die Laaserin ist fokussiert: „Meine<br />

Ziele sind die WM in Umhausen, wo<br />

ich stets gut gefahren bin, und die<br />

Doppel-Veranstaltung in Laas, auf meiner<br />

Heimbahn.“ Mit Evelin Lanthaler<br />

hat sie die derzeitige Überfliegerin des<br />

Naturbahnrodelsports täglich vor sich,<br />

an ihr orientiert sich die etwas jüngere<br />

Greta Pinggera: „Evelin ist so selbstsicher,<br />

da macht man sich schon Gedanken,<br />

wenn man sie als unerreichbar<br />

ansieht. Aber wenn ich den Lauf so<br />

ins Ziel bringe, wie ich es kann, kann<br />

ich durchaus mithalten.“ In der Tat:<br />

Im letzten Winter sicherte sich Greta<br />

Pinggera in Rumänien den Tagessieg<br />

und unterbrach so eine längere Serie<br />

an Weltcupsiegen ihrer Freundin und<br />

Rivalin. „Es ist eben viel Kopfsache“,<br />

Weltcup-Kalender Naturbahnrodeln<br />

10. – 13. Dezember Kühtai in Tirol<br />

Österreich<br />

16. – 18. Dezember Obdach-Winterleiten<br />

Österreich<br />

14. – 17. Jänner Passeier Südtirol*<br />

10. – 13. Februar Laas Südtirol*<br />

* 2 Rennen<br />

-Infografik: A.Delvai<br />

Greta Pinggera hat vor kurzem einen guten<br />

Freund verloren. Das Foto zeigt sie mit Hannes<br />

Hofer, der beim Bergsteigen abgestürzt ist.<br />

wiederholt Greta Pinggera gerne, die<br />

auch außerhalb des Sports viel für<br />

ihren „Kopf“ tut. Die Mitarbeit im elterlichen<br />

Konditoreibetrieb, ein Urlaub<br />

quer durch Italien lassen sie aufblühen,<br />

auch wenn sie nicht ganz frei von<br />

Beschwerden ist: „Ich habe immer<br />

wieder Wehwehchen im Rücken,<br />

habe dies aber gut im Griff“, sagt sie.<br />

Sorgen bereiten die Auswirkungen der<br />

Pandemie, obwohl sie klar formuliert:<br />

„Wir wollen den Weltcup gut durchbringen.<br />

Auch, um Zeichen zu setzen,<br />

dass der Sport Positives bewirken<br />

kann!“<br />

GRETA PINGGERA<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

17. Jänner 1995 in Schlanders<br />

Wohnort: Laas<br />

Verein: SC Laas<br />

<strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />

| TRADITION<br />

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46 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

BOB & SKELETON<br />

Patrick Baumgartner und<br />

Alex Verginer Ein Südtiroler Bob-Duo<br />

Er ist Italiens bester Bob-Pilot und<br />

will sich weiter Schritt für Schritt den<br />

Top-Plätzen annähern. Dabei kann<br />

der Pusterer Patrick Baumgartner<br />

auf einen zuverlässigen Partner zählen:<br />

Gemeinsam mit Alex Verginer<br />

bildet er ein Südtiroler Bob-Duo.<br />

Vieles ist anders in Corona-Zeiten.<br />

Bis Anfang des kommenden<br />

Jahres fallen etwa die internationalen<br />

Viererbob-Rennen, eigentlich Patrick<br />

Baumgartners Spezialdisziplin, komplett<br />

aus. Damit nicht zu viele Athleten<br />

gleichzeitig an den Weltcup-Orten<br />

bzw. an den Bahnen sind, stehen nur<br />

Zweierbob-Rennen auf dem Programm.<br />

„Das ist natürlich schade, weil<br />

ich mich in erster Linie auf den Vierer<br />

konzentriere und auch einen großen<br />

Teil der Sommervorbereitung darauf<br />

ausgelegt habe“, erzählt Baumgartner.<br />

In erster Linie hoffe er aber, dass<br />

Patrick Baumgartner<br />

und Alex Verginer<br />

(von links)<br />

die „Corona-Saison“ einigermaßen<br />

regulär über die Bühne gehen könne.<br />

Ebenfalls aufgrund von Corona finden<br />

in dieser Saison sämtliche Rennen,<br />

bis auf das Finale in China, in Europa<br />

statt. Die Nordamerika-Rennen<br />

wurden gestrichen, um das Reisen in<br />

Zeiten der Pandemie zu minimieren.<br />

Die WM, die in Lake Placid (USA)<br />

geplant, war soll nun Mitte Februar in<br />

Altenberg stattfinden.<br />

Immerhin: In dieser Saison dürfte man<br />

öfters ein reines Südtiroler Bob-Duo<br />

auf den Weltcup-Bahnen sehen. Als<br />

Anschieber und Bremser fährt nämlich<br />

der Gadertaler Alex Verginer heuer<br />

vielleicht auch öfters im Zweier mit<br />

Baumgartner. Beim ersten Weltcup<br />

in Sigulda ist die Wahl allerdings auf<br />

auf Lorenzo Bilotti gefallen. Das muss<br />

aber nicht so bleiben. So oder so, auch<br />

mit dem Zweier möchte Baumgartner<br />

regelmäßig in die Top 15 fahren. „Das<br />

dürfte ein realistisches Ziel sein“,<br />

betont er. Zu Saisonbeginn hat es geklappt,<br />

aber es waren Corona-bedingt<br />

auch nur 13 Schlitten am Start. Wenn<br />

im neuen Jahr auch die Viererbob-<br />

Rennen stattfinden, dann peilt Baumgartner<br />

die Top-Ten an. Auch Alex<br />

Verginer in seiner Rolle als Anschieber<br />

liegt diese Disziplin besser. „Es ist auf<br />

alle Fälle spannender“, erklärt der ehemalige<br />

Zehnkämpfer. Der 26-Jährige<br />

begann vor rund 5 Jahren mit<br />

dem Bobsport und gehört<br />

seit 2018 dem A-Team der<br />

Nationalmannschaft an. Bei<br />

den „Azzurri“ ist Baumgartner<br />

seit zwei Jahren die Nummer 1. Als<br />

Mitglied der Gefängnispolizei-Sportgruppe<br />

kann er den Sport professionell<br />

ausüben. Um sich ein zweites Standbein<br />

aufzubauen, studiert er nebenbei<br />

in Bruneck Tourismus, Sport und<br />

Eventmanagement.<br />

PATRICK BAUMGARTNER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

27. Dezember 1994 in Bruneck<br />

Wohnort: Issing/Pfalzen<br />

Sportgruppe: Gefängnispolizei<br />

ALEX VERGINER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

3. Oktober 1994 in Bruneck<br />

Wohnort: St. Martin in Thurn<br />

Sportgruppe: Heer<br />

NATIONALTEAM<br />

BOB & SKELETON<br />

Bob:<br />

HERREN<br />

A-Kader: Patrick Baumgartner (Pfalzen),<br />

Lorenzo Bilotti, Alessandro Ferro, Ugo<br />

Costantini, Mattia Variola, Alex Verginer<br />

(St. Martin in Thurn)<br />

B-Kader: Nicolas Brighenti, Mattia Castellazzi,<br />

Alessandro Monte, Alex Paghini<br />

DAMEN<br />

A-Kader: Giada Andreutti, Tania Vicenzino<br />

B-Kader: Giulia Chenet, Anna Schenk<br />

(Wolkenstein), Silvia Taini<br />

Skeleton:<br />

HERREN<br />

Weltcupkalender Bob und Skeleton<br />

27. bis 29. November<br />

11. bis 13. Dezember<br />

18. bis 20. Dezember<br />

8. bis 10. Jänner 20<strong>21</strong><br />

15. bis 17. Jänner<br />

22. bis 24. Jänner<br />

12. bis 14. März<br />

-Infografik: M. Lemanski<br />

Sigulda<br />

Igls/Innsbruck<br />

Igls/Innsbruck<br />

Winterberg<br />

St. Moritz<br />

Königssee<br />

Yanqing<br />

<strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />

Lettland<br />

Nordtirol/Österreich<br />

Nordtirol/Österreich<br />

Deutschland<br />

Schweiz<br />

Deutschland<br />

China<br />

A-Kader: Amedeo Bagnis, Mattia Gaspari,<br />

Manuel Schwärzer (Meransen)<br />

B-Kader: Pietro Augusto Drovanti,<br />

Giovanni Marchetti, Gabriele Marenchino,<br />

Marvin Moscara, Francesco Pellicani,<br />

Riccardo Possenti<br />

DAMEN<br />

A-Kader: Alessia Crippa, Alessandra<br />

Fumagalli, Valentina Margaglio, Elena<br />

Scarpellini


BOB & SKELETON<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 47<br />

Anna Schenk Nach Einzeltraining die Nummer 1<br />

Waghalsige Fahrten durch den Eiskanal<br />

sollten auch in diesem Winter<br />

für sie zum Alltag gehören: Anna<br />

Schenk aus Gröden schickt sich an,<br />

ihre zweite Saison als Bob-Athletin<br />

in Angriff zu nehmen. Die 26-Jährige<br />

wird dabei im Weltcup zum Einsatz<br />

kommen. Aus gutem Grund.<br />

Aufgrund der Pandemie musste<br />

Anna Schenk den ganzen Sommer<br />

hindurch auf Mannschaftstrainings<br />

verzichten. Doch sie hat die Zeit gut<br />

genutzt und fleißig ihre Hausaufgaben,<br />

alleine am Sportplatz oder in<br />

der Kraftkammer, gemacht. „Als wir<br />

im September erstmals zum gemeinsamen<br />

Training zusammenkamen,<br />

wies ich die besten Werte auf“, freut<br />

sich die Grödnerin, die prompt zur<br />

ersten Anschieberin befördert wurde.<br />

Nachdem ihre sonstige Partnerin und<br />

Bob-Pilotin Tania Vicenzino verletzungsbedingt<br />

ausfällt, wird Schenk<br />

nun den Bob von Giada Andreutti in<br />

Schwung bringen.<br />

„Ich habe im letzten Winter sehr<br />

viel dazu gelernt, habe den Bobsport<br />

richtig verstanden und weiß, dass jede<br />

Fahrt durch den Eiskanal eine Herausforderung<br />

ist. Aber ich will mich ständig<br />

verbessern“, sagt die Athletin, die<br />

heiß auf die ersten Starts im Weltcup<br />

ist. Den Auftakt in Sigulda (Lettland)<br />

ließ das Damenteam allerdings aus.<br />

„Wäre auch nur eine Person aus dem<br />

ganzen Team positiv auf Corona getestet<br />

worden, hätten alle 15 Tage lang in<br />

Lettland bleiben müssen. Dieses Risiko<br />

wollte niemand eingehen.“ So beginnt<br />

ihre Saison Mitte Dezember in Igls.<br />

Zum Bedauern der Athletinnen aber<br />

ohne Publikum, denn auch im Bobsport<br />

baut man auf die sogenannten<br />

„Blasen“. Und allgemein kündigt sich<br />

eine ungewöhnliche Saison an, zumal<br />

anfangs weder US-Amerikanerinnen<br />

noch Kanadierinnen dabei sein werden.<br />

Das bedauert Anna Schenk sehr.<br />

Trotzdem freut sie sich auf den Winter.<br />

Sie geht gut vorbereitet in die Wettkämpfe<br />

und sieht die Weltmeisterschaft<br />

in Altenberg (Deutschland) als Höhepunkt.<br />

Gleich auf einer der schwierigsten<br />

Bahnen der Welt. Aber solche<br />

Herausforderungen liebt sie eben.<br />

ANNA SCHENK<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

19. März 1994 in Bozen<br />

Wohnort: Wolkenstein<br />

Verein: Atletica Gherdeina<br />

Manuel Schwärzer Zurück in den Weltcup<br />

Vor einem Jahr hat Manuel Schwärzer<br />

den Sprung in die Heeressportgruppe<br />

geschafft und kann<br />

den Skeleton-Sport professionell<br />

ausüben.<br />

In der Weltcup-Saison wollte der Knoten<br />

jedoch nicht so richtig platzen.<br />

Die Qualifikation für den 2. Lauf der<br />

besten 20 blieb ihm immer verwehrt.<br />

Insbesondere die zweite Saisonhälfte<br />

verlief nicht nach Wunsch. Und dennoch:<br />

Der 24-Jährige aus Meransen<br />

blickt nach vorne.<br />

Durch gute Leistungen im Europa- und<br />

Intercontinentalcup will er sich wieder<br />

für den Weltcup empfehlen. „Vorerst<br />

gilt es, das Selbstvertrauen und die<br />

nötige Selbstsicherheit zurück zu gewinnen“,<br />

so Schwärzer. Dann gelte es, „von<br />

Rennen zu Rennen zu schauen“. Vor<br />

allem die Konstanz habe zuletzt gefehlt.<br />

„Daran muss ich arbeiten. In einzelnen<br />

Läufen bin ich zwar oft schnell unterwegs,<br />

aber ich muss viel konstanter<br />

meine Top-Leistung abrufen“, erklärt<br />

Schwärzer. Die Vorbereitung sei diesmal<br />

aufgrund der Coronavirus-Krise schwierig<br />

gewesen. „Bis Mitte Juni konnten<br />

wir kaum trainieren“, so der Skeletonpilot.<br />

In den vergangenen Monaten sei<br />

jedoch wieder „gutes Training“ möglich<br />

gewesen. Vor allem beim Start habe er<br />

sich verbessert. Von Mitte Oktober bis<br />

Mitte November standen Bahntrainings<br />

in Sigulda, Igls und Altenberg auf<br />

dem Programm. In Altenberg soll im<br />

Februar auch die WM stattfinden. „Das<br />

ist ein großes Ziel, da möchte ich dabei<br />

sein“, so Schwärzer. Das Kraftpaket<br />

aus Meransen ist zuversichtlich: „Ich<br />

denke, ich kann einen großen Schritt in<br />

die richtige Richtung machen – wenn es<br />

Corona zulässt“.<br />

MANUEL SCHWÄRZER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

1. November 1996 in Brixen<br />

Wohnort: Meransen<br />

Sportgruppe: Heer


48 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

SKISPRINGEN<br />

Wortwörtlich ein familiäres Klima<br />

Zuerst Manuela, dann Lara, jetzt<br />

Jessica: Die Malsiner-Familie hat<br />

das Skispringen und offensichtlich<br />

auch das große Talent in den<br />

Genen. Alle 3 Schwestern haben es<br />

in den Weltcup geschafft, Manuela<br />

und Lara sogar auf das Podium.<br />

Die 20-jährige Lara hat in der abgelaufenen<br />

Saison im Weltcup die<br />

Südtiroler Fahne hochgehalten und<br />

nach leichten Anlaufschwierigkeiten<br />

reihenweise Top-10-Platzierungen<br />

eingeheimst. Die konstant guten<br />

Leistungen gipfelten in Hinzenbach<br />

(Österreich), als die Skispringerin aus<br />

St. Jakob bei St. Ulrich erstmals das<br />

Weltcup-Podest erklomm. Und das<br />

ausgerechnet, als Schwester Jessica<br />

in der „Königsklasse“ debütierte.<br />

„Es ist echt schön, dabei gewesen zu<br />

sein und Laras Erfolg direkt miterlebt<br />

zu haben“, erzählt sie. Um diese<br />

Erfolge zu wiederholen, hat Italiens<br />

<strong>Wintersport</strong>verband im Sommer mit<br />

Andreas Felder einen prominenten<br />

Coach engagiert. Dessen Trainingsmethoden<br />

zu verinnerlichen, hätte<br />

ein wenig gedauert, mittlerweile seien<br />

die Abstimmungsprobleme jedoch<br />

ausgeräumt. „Es ist eine Frage der<br />

Kommunikation“, betont Lara, die auf<br />

Felders Hinweis zurzeit am Material<br />

tüftelt. „Die Veränderungen haben<br />

sich positiv ausgewirkt.“ Sich in der<br />

nächsten Saison in den Top-10 zu<br />

etablieren, ist das erklärte Ziel, wobei<br />

sie nicht sagen kann, auf welchem<br />

Level sie sich befindet, da schlichtweg<br />

die Vergleichswerte fehlen. Schwester<br />

Manuela schlägt in die gleiche<br />

Kerbe, wenngleich ihr Fokus nach der<br />

schweren Knieverletzung im September<br />

2018 nicht den Resultaten gilt. Es<br />

gehe darum, das Vertrauen wiederzugewinnen,<br />

was der 23-Jährigen schwer<br />

fällt, wie sie gesteht: „Es gibt Tage,<br />

an denen ich befreit Springen kann<br />

und Tage, wo mich die Gedanken im<br />

Unterbewusstsein bremsen.“ Um den<br />

Sturz aus dem Kopf zu bekommen,<br />

arbeitet sie mit einem Psychologen zusammen.<br />

Dass alle 3 Schwestern stets<br />

gemeinsam trainieren, mache alles<br />

einfacher. Druck verspüre sie deshalb<br />

auch kaum. „Es herrscht wortwörtlich<br />

ein familiäres Klima“, scherzt Manuela,<br />

die angesichts der Umstände<br />

nicht zu weit nach vorn blicken will.<br />

Genauso wie Jessica, der es wichtig<br />

ist, so viele Wettkämpfe wie möglich<br />

zu bestreiten. Vorrangig im Weltcup,<br />

aber auch eine Stufe darunter, um das<br />

nötige Selbstvertrauen zu tanken. Mit<br />

18 Jahren ist sie die Jüngste in der<br />

Familie. Und profitiert darum auch<br />

von den Tipps ihrer routinierteren<br />

Schwestern. „Sie wissen, was ihnen in<br />

Weltcup-Skispringen<br />

Damen <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />

23.1. Ljubno<br />

24.1. Ljubno<br />

30.1. Hinterzarten<br />

31.1. Hinterzarten<br />

6.2. Hinzenbach<br />

7.2. Hinzenbach<br />

11.2. Peking<br />

12.2. Peking<br />

19.2. Rasnov<br />

20.2. Rasnov<br />

14.3.<br />

16.3.<br />

18.3.<br />

20.3.<br />

<strong>21</strong>.3.<br />

27.3.<br />

28.3.<br />

Ladies RAW AIR Tournament<br />

Oslo<br />

Lillehammer<br />

Trondheim<br />

Russia Tour Blue Bird<br />

Nischny Tagil<br />

Nischny Tagil<br />

Tschaikowsky<br />

Tschaikowsky<br />

MT Mixed Team<br />

E* Einzel<br />

G* Großschanze<br />

T* Team<br />

N Normalschanze<br />

-Infografik: A.Delvai/M. Lemanski<br />

T N<br />

E N<br />

E N<br />

E N<br />

E N<br />

E N<br />

E N<br />

E N<br />

E N<br />

MT N<br />

E G<br />

E G<br />

E G<br />

E N<br />

E N<br />

E N<br />

E G<br />

einer spezifischen Situation geholfen<br />

hat und können deshalb gut einschätzen,<br />

welche Ratschläge nützlich sind<br />

und welche nicht“, sagt sie.<br />

Foto © Jan Simon Schäfer<br />

MANUELA MALSINER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

15. Dezember 1997 in Sterzing<br />

Wohnort: St. Ulrich<br />

Sportgruppe: Finanzwache<br />

LARA MALSINER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

14. April 2000 in Sterzing<br />

Wohnort: St. Ulrich<br />

Sportgruppe: Finanzwache<br />

JESSICA MALSINER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

23. September 2002 in Sterzing<br />

Wohnort: St. Ulrich<br />

Sportgruppe: Finanzwache


SKISPRINGEN<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 49<br />

Alex Insam<br />

Zu alter Stärke<br />

wiederfinden<br />

Alex Insam hat schwierige Zeiten<br />

hinter sich: Schwankende Leistungen,<br />

angekratztes Selbstvertrauen<br />

und viele Trainerwechsel haben dem<br />

Grödner in den letzten Saisonen zugesetzt.<br />

Erfreuliche Ergebnisse gab<br />

es nur selten zu vermelden. Das soll<br />

sich im nächsten Winter ändern.<br />

Ein erster Baustein dafür ist das Sommertraining.<br />

„Ich bin zufrieden, wie<br />

es gegangen ist, denn ich habe gemerkt,<br />

dass ich einige Schritte nach vorne<br />

gemacht habe“, bilanziert der 22-Jährige.<br />

Dennoch sei es schwer zu sagen, auf<br />

welchem Niveau er sich gerade befindet,<br />

da im Sommer keine Wettkämpfe<br />

stattfanden und somit die Vergleichswerte<br />

mit den anderen Nationen fehlen.<br />

Zudem musste Insam auch für die<br />

Italienmeisterschaft absagen, da er sich<br />

Mitte Oktober an<br />

der Quadrizepssehne<br />

verletzt hatte<br />

und anschließend<br />

pausieren musste.<br />

Beim Weltcupauftakt in<br />

Wisla haben die „Azzurri“<br />

auf eine Teilnahme<br />

verzichtet. Dick angestrichen<br />

hat sich Insam ein<br />

Großereignis, nämlich<br />

die Skiflug-WM im<br />

slowenischen Planica.<br />

Nicht umsonst, hält er<br />

doch auf jener Schanze<br />

den nationalen Rekord<br />

(233 Meter) und<br />

erreichte im Weltcup den<br />

15. Rang. „Es würde mich<br />

sehr freuen, wenn ich dort<br />

starten könnte.“<br />

ALEX INSAM<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

19. Dezember 1997 in Brixen<br />

Wohnort: Wolkenstein<br />

Sportgruppe: Polizei<br />

Daniel Moroder<br />

Wie der Vater,<br />

so der Sohn<br />

Romed Moroder ist der Mentor aller<br />

Südtiroler Skispringerinnen und<br />

Skispringer sowie Erfolgsgarant<br />

im österreichischen Damen-Team.<br />

Dessen Sohn Daniel hat sich ebenfalls<br />

ins Skispringen verliebt – und<br />

ist mittlerweile hinter Alex Insam<br />

Südtirols größte Hoffnung.<br />

In der nächsten Saison hofft der<br />

18-Jährige auf Weltcup-Einsätze, sein<br />

großes Ziel ist aber ein anderes. „Bei<br />

der Skiflug-WM in Planica dabei zu<br />

sein, würde mich schon sehr reizen“,<br />

sagt Moroder, der in seiner Karriere<br />

altersbedingt noch nie auf einer Skiflugschanze<br />

springen durfte. Ansonsten<br />

will sich der junge Mann aus St. Ulrich<br />

auf den Continental Cup konzentrieren<br />

und sich dort mit guten Leistungen für<br />

den Weltcup empfehlen. Gut möglich<br />

also, dass Südtirol neben Insam bald<br />

einen weiteren Skispringer auf höchster<br />

Ebene anfeuern kann.<br />

DANIEL MORODER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

22. Jänner 2002 in Sterzing<br />

Wohnort: St. Ulrich<br />

Verein: SC Gröden<br />

NATIONALTEAM SKISPRINGEN<br />

HERREN<br />

A-Kader: Alex Insam (Wolkenstein)<br />

B-Kader: Giovanni Bresadola, Francesco<br />

Cecon, Mattia Galiani (St. Christina),<br />

Daniel Moroder (St. Ulrich)<br />

Unter Beobachtung: Andrea Campregher,<br />

Davide Moreschini, Martino<br />

Zambenedetti<br />

DAMEN<br />

A-Kader: Lara Malsiner (St. Ulrich), Manuela<br />

Malsiner (St. Ulrich)<br />

B-Kader: Martina Ambrosi, Jessica Malsiner<br />

(St. Ulrich), Giada Tomaselli<br />

Unter Beobachtung: Noelia Vuerich<br />

Weltcup-Skispringen<br />

Herren <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />

28.11.<br />

29.11.<br />

5.12.<br />

6.12.<br />

11.12.<br />

12.12.<br />

13.12.<br />

19.12.<br />

20.12.<br />

29.12.<br />

1.1.<br />

3.1.<br />

6.1.<br />

9.1.<br />

10.1.<br />

16.1.<br />

17.1.<br />

23.1.<br />

24.1.<br />

30.1.<br />

31.1.<br />

13.2.<br />

14.2.<br />

19.2.<br />

20.2.<br />

Ruka<br />

Ruka<br />

Nischny Tagil<br />

Nischny Tagil<br />

Planica<br />

Planica<br />

Planica<br />

Engelberg<br />

Engelberg<br />

Vierschanzentournee<br />

Oberstdorf<br />

E G<br />

Garmisch-Partenkirchen E G<br />

Innsbruck<br />

E G<br />

Bischofshofen E G<br />

Titisee-Neustadt E G<br />

Titisee-Neustadt E G<br />

Zakopane<br />

T G<br />

Zakopane<br />

E G<br />

Lahti<br />

T G<br />

Lahti<br />

E G<br />

Willingen<br />

E G<br />

Willingen<br />

E G<br />

Peking<br />

E G<br />

Peking<br />

E G<br />

Rasnov<br />

E N<br />

Rasnov<br />

MT E N<br />

13.3.<br />

Raw Air Tour<br />

Oslo<br />

T G<br />

14.3. Oslo<br />

E G<br />

16.3. Lillehammer<br />

E G<br />

18.3. Trondheim<br />

E G<br />

20.3. Vikersund<br />

T F<br />

<strong>21</strong>.3. Vikersund<br />

E F<br />

26.3. Planica<br />

E F<br />

27.3. Planica<br />

T F<br />

28.3. Planica<br />

E F<br />

E* Einzel<br />

G* Großschanze<br />

N Normalschanze<br />

MT Mixed Team<br />

T* Team<br />

F Flugschanze<br />

-Infografik: A.Delvai<br />

E G<br />

E G<br />

E G<br />

E G<br />

E F<br />

E F<br />

T F<br />

E G<br />

E G


50 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

NORDISCHE KOMBINATION<br />

Aaron Kostner Den Crashtest bestanden<br />

Es war im Oktober in Oberstdorf.<br />

Aaron Kostner flog und flog und<br />

flog und landete bei 142 Metern.<br />

Das war nur eineinhalb Meter<br />

kürzer Die Trainer konnten gar<br />

nicht mehr hinschauen, und auch<br />

er selbst wollte nach der Landung<br />

gleich einmal kontrollieren, ob das<br />

Knie gehalten hat.<br />

Er machte Kniebeugen und spürte<br />

nichts. „Da war die Erleichterung<br />

schon groß. Ich hatte sozusagen den<br />

Crashtest bestanden“, erzählt Kostner.<br />

Es geht um das linke Knie, in dem er<br />

sich letztes Jahr knapp vor Weihnachten<br />

das Kreuzband gerissen hat.<br />

Kostner fühlt sich gesundheitlich<br />

und was die Fitness betrifft schon<br />

wieder bei 100 Prozent, auch wenn<br />

die Beugung noch nicht bei diesen<br />

100 Prozent ist. „Aber das behindert<br />

mich überhaupt nicht“, versichert er.<br />

Körperlich fühle er sich sogar so gut<br />

wie noch nie.<br />

Es war beim Training für den Weltcup<br />

in Ramsau, als bei einem Sturz das<br />

Kreuzband dem großen Druck nicht<br />

standhielt. Gleich nach Weihnachten<br />

wurde er in der Dolomiti Sportclinic<br />

in St. Ulrich operiert. Zwei Monate<br />

später konnte er schon wieder klassisch<br />

langlaufen. Doch dann kam die<br />

Quarantäne für alle. Zurück auf den<br />

Schnee kehrte er schon Ende Juli im<br />

Skitunnel von Oberhof. „Da hätte ich<br />

schon jeden Sport ausüben können außer<br />

Skispringen“, erzählt er. Den ersten<br />

Sprung nach der Verletzung konnte<br />

er erst Anfang Oktober machen.<br />

Wie die Teamkollegen ist auch Kostner<br />

begeistert vom neuen Cheftrainer<br />

Danny Winkelmann. „Er hat viele<br />

neue Ideen gebracht. Ich habe mir<br />

immer einen Trainer gewünscht, der<br />

vom Springen und vom Langlauf etwas<br />

versteht. Bisher hatten wir immer einen<br />

Sprungtrainer und einen Langlauftrainer“,<br />

sagt er.<br />

Ziele setzt er sich in dieser Corona-<br />

Saison noch keine: „Mein Ziel ist<br />

sowieso immer, eine gute Leistung<br />

abzurufen und nicht ein bestimmtes<br />

Ergebnis. Ich will es genießen, aber<br />

wegen Corona könnte es auch viel<br />

Stress geben in diesem Winter.“<br />

Weltcup-Kalender Nordische Kombination <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />

Herren<br />

Ruka-Tour<br />

27.11. Ruka Finnland Einzel Großschanze<br />

28.11. Ruka Finnland Einzel Großschanze<br />

29.11. Ruka Finnland Einzel Großschanze<br />

19.12. Ramsau Österreich Einzel Normalschanze<br />

20.12. Ramsau Österreich Einzel Normalschanze<br />

2.1. Otepää Estland Einzel Normalschanze<br />

3.1. Otepää Estland Einzel Normalschanze<br />

15.1. Fleimstal Italien Einzel Normalschanze<br />

16.1. Fleimstal Italien Teamsprint Normalschanze<br />

17.1. Fleimstal Italien Einzel Normalschanze<br />

23.1. Lahti Finnland Teamsprint Großschanze<br />

24.1. Lahti Finland Einzel Großschanze<br />

Seefeld Triple<br />

29.1. Seefeld Österreich Einzel Normalschanze<br />

30.1. Seefeld Österreich Einzel Normalschanze<br />

31.1. Seefeld Österreich Einzel Normalschanze<br />

6.2. Klingenthal Deutschland Einzel Großschanze<br />

7.2. Klingenthal Deutschland Einzel Großschanze<br />

13.2. Peking China Einzel Großschanze<br />

14.2. Peking China Team Großschanze<br />

13.3. Oslo Norwegen Einzel Großschanze<br />

14.3. Oslo Norwegen Einzel Großschanze<br />

Weltcupfinale<br />

20.3. Schonach Deutschland Einzel Normalschanze<br />

<strong>21</strong>.3. Schonach Deutschland Einzel Normalschanze<br />

Damen<br />

2.1. Otepää Estland Einzel Normalschanze<br />

3.1. Otepää Estland Einzel Normalschanze<br />

-Infografik: A.Delvai<br />

AARON KOSTNER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

8. Juli 1999 in Sterzing<br />

Wohnort: St. Ulrich<br />

Sportgruppe: Polizei<br />

NATIONALTEAM<br />

NORDISCHE KOMBINATION<br />

HERREN<br />

A-Kader: Raffaele Buzzi, Samuel Costa<br />

(Wolkenstein), Aaron Kostner (St. Ulrich),<br />

Alessandro Pittin<br />

B-Kader: Jacopo Bortolas, Domenico<br />

Mariotti, Stefano Radovan<br />

C-Kader: Manuel Facchin<br />

DAMEN<br />

A-Kader: Daniela Dejori (Wolkenstein),<br />

Veronica Gianmoena, Annika Sieff<br />

C-Kader: Greta Pinzani, Martina Zanitzer<br />

Unter Beobachtung: Camilla Henni<br />

Comazzi, Asia Marcato, Lena Prinoth<br />

(St. Ulrich)


NORDISCHE KOMBINATION<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 51<br />

Samuel Costa Vom neuen Chef begeistert<br />

Auf seine große Leidenschaft, das<br />

Freitauchen, musste Samuel Costa<br />

im Corona-Jahr <strong>2020</strong> nicht verzichten.<br />

Eine Woche lang ist er jeden Tag<br />

zweimal getaucht, die letzten 2 Tage<br />

sogar gemeinsam mit dem früheren<br />

Weltmeister Jesper Stechmann. „Er<br />

hat mir wertvolle Tipps gegeben, und<br />

zwar nicht nur zum Tauchen. Er hat<br />

mir erklärt, wie er an die Wettkämpfe<br />

heran gegangen ist. Das kann mir in<br />

meinem Sport auch helfen“, so Costa.<br />

Sein Sport ist die nordische Kombination.<br />

Da war er im Weltcup schon<br />

auf dem Podest, ehe ihn eine langwierige<br />

Verletzung ausgerechnet im Olympia-Winter<br />

2017/18 vom Wettkampfgeschehen<br />

ferngehalten hat. Nach seiner<br />

Rückkehr hat er es wieder in die Top-<br />

Ten geschafft, aber an die Erfolge von<br />

früher konnte er nicht mehr anknüpfen.<br />

In der vergangenen Saison hat er gut<br />

angefangen, dann aber nach und nach<br />

im Springen total das Selbstvertrauen<br />

verloren. Und das Springen war vorher<br />

immer seine Stärke. „Ich wollte verbissen<br />

das Richtige tun und wurde dabei<br />

immer verkrampfter. Ich habe dann die<br />

Bindung gewechselt. Bei mir herrschte<br />

Chaos im Kopf“, nennt Costa den<br />

Grund für seine Krise in der 2. Saisonhälfte.<br />

Nun kann er es kaum erwarten,<br />

dass es wieder los geht, denn dieses verloren<br />

gegangene Sprunggefühl scheint<br />

zurück zu sein. Im Oktober hat er in<br />

Predazzo sogar den Titel bei den Spezialspringern<br />

gewonnen. Dieser neue<br />

Optimismus hat einen Namen: Danny<br />

Winkelmann. Er ist der neue Cheftrainer<br />

bei Italiens Kombinierern. „Er<br />

ist sehr professionell und hat eine gute<br />

Stimmung ins Team gebracht. Er kann<br />

sehr gut erklären, warum was zu tun ist<br />

und geht auf jeden einzelnen Athleten<br />

ein. Er bringt viel Erfahrung mit. Für<br />

mich ist er der perfekte Trainer“, sagt<br />

Costa. Bei den ersten Trainingslagern<br />

mit Winkelmann stand nur Skispringen<br />

auf dem Programm. „Mit seiner Hilfe<br />

habe ich ein neues Setup gefunden. Es<br />

wurde von Tag zu Tag besser“, erzählt<br />

Grödner, der in wenigen Tagen 28 Jahre<br />

alt wird. Auch das Krafttraining habe<br />

Winkelmann so umgestellt, dass es viel<br />

spezifischer für das Skispringen ist. Nun<br />

hofft Costa, dass Corona die Saison<br />

nicht zu sehr beeinflusst. „Es wird sehr<br />

komisch sein ohne Zuschauer, aber<br />

das wird nicht das Problem sein. Ich<br />

hoffe, dass die Wettkämpfe überhaupt<br />

stattfinden können und dass<br />

nicht eine ganze Mannschaft<br />

ausgeschlossen<br />

wird, wenn einer positiv<br />

ist“ sagt er. Generell<br />

sieht er das Problem<br />

darin, dass wir noch<br />

immer viel zu wenig<br />

über dieses Virus<br />

wissen. „Selbst<br />

die Experten<br />

und die WHO<br />

ändern noch<br />

ständig ihre<br />

Einschätzung.“<br />

SAMUEL COSTA<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

30. November 1992 in Bozen<br />

Wohnort: Wolkenstein<br />

Sportgruppe: Polizei<br />

Daniela Dejori Das neue, große Abenteuer<br />

Mit gerade einmal 18 Jahren ist Daniela<br />

Dejori Pionierin einer Sportart,<br />

die bei den Herren schon längst im<br />

Weltcup verankert ist. Eine Sportart,<br />

die nun auch bei den Damen größeren<br />

Anklang findet. Eine Sportart, die<br />

in ihre erste Weltcup-Saison startet,<br />

falls die Pandemie es zulässt.<br />

Die Rede ist von der Nordischen<br />

Kombination der Damen. Die<br />

Wolkensteinerin konnte sich trotz der<br />

Corona-Krise perfekt auf die Saison<br />

vorbereiten – sowohl im Langlaufen als<br />

auch auf der Schanze, wobei an letzterer<br />

Teildisziplin noch viel gearbeitet werden<br />

müsse. „Die ersten Wettkämpfe haben<br />

gezeigt, dass Nationen wie Deutschland<br />

oder Österreich im Skispringen uns<br />

überlegen sind. Hier müssen wir den<br />

Hebel ansetzten“, betont Dejori, die in<br />

der Loipe ihre Stärken hat. Die 18-Jährige<br />

gehört zum neu gegründeten Nationalteam,<br />

welchem mit Lena Prinoth<br />

eine weitere Südtirolerin angehört. Mit<br />

einem 4. Rang beim ersten Alpen Cup<br />

der Saison hat Dejori gezeigt, welches<br />

Potenzial in ihr schlummert, zumal<br />

abgesehen von den Norwegerinnen und<br />

den US-Amerikanerinnen alle Top-Athletinnen<br />

am Wettkampf teilgenommen<br />

haben. Als Anführerin des Nationalteams<br />

fühlt sie sich aber dennoch nicht:<br />

„Wir sind auf dem gleichen Niveau. Es<br />

kommt auf den Tag an, wer besser ist“,<br />

behauptet die Kombiniererin, die einfach<br />

froh ist, Teil der Weltcup-Premiere<br />

zu sein. Falls es diese Premiere überhaupt<br />

gibt, denn Stand heute sind beide<br />

Weltcups abgesagt<br />

DANIELA DEJORI<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

1. August 2002 in Brixen<br />

Wohnort: Wolkenstein<br />

Verein: SC Gröden


52 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

SKILANGLAUF<br />

Michael Hellweger<br />

Sprint nach vorne<br />

Michael Hellweger hat eine ereignisreiche<br />

Saison hinter sich.<br />

Nun will das Sarner Kraftpaket die<br />

nächsten Schritte machen.<br />

Weltcup-Kalender Skilanglauf<br />

27.11.<br />

28.11.<br />

29.11.<br />

12.12.<br />

13.12.<br />

19.12.<br />

20.12.<br />

1.1.<br />

2.1.<br />

3.1.<br />

5.1.<br />

6.1.<br />

8.1.<br />

9.1.<br />

10.1.<br />

16.1.<br />

17.1.<br />

23.1.<br />

24.1.<br />

30.1.<br />

31.1.<br />

20.2.<br />

<strong>21</strong>.2.<br />

12.3.<br />

13.3.<br />

14.3.<br />

19.3.<br />

20.3.<br />

<strong>21</strong>.3.<br />

Ruka<br />

Ruka<br />

Ruka<br />

Davos<br />

Davos<br />

Dresden<br />

Dresden<br />

Müstair<br />

Müstair<br />

Müstair<br />

Toblach<br />

Toblach<br />

Fleimstal<br />

Fleimstal<br />

Fleimstal<br />

Ulriceham<br />

Ulriceham<br />

Lahti<br />

Lahti<br />

Falun<br />

Falun<br />

Nove Mesto<br />

Nove Mesto<br />

Oslo<br />

Oslo<br />

Oslo<br />

Peking<br />

Peking<br />

Peking<br />

C: Klassisch F: Freistil<br />

-Infografik: M. Lemanski<br />

Ohne Sportgruppe, ohne Mitgliedschaft<br />

im Nationalteam, ließ<br />

Hellweger in der vergangenen Saison<br />

kräftig aufhorchen. Durch starke<br />

Ergebnisse im Alpencup schaffte er<br />

mehrmals die Qualifikation für den<br />

Sprint-Weltcup und konnte dort überzeugen.<br />

Im slowenischen Planica etwa<br />

verpasste er Ende 2019 nur knapp das<br />

Halbfinale und holte mit Rang 15 sein<br />

bisher bestes Weltcup-Ergebnis. Doch<br />

damit gibt sich der 24-Jährige aus<br />

Sarnthein nicht zufrieden. „Schon in<br />

dieser Saison will ich es ins Halbfinale<br />

schaffen – und natürlich regelmäßig<br />

in den Top 15 mit dabei sein“, zeigt<br />

er sich kämpferisch. Dabei muss er<br />

sich auch heuer erstmal für den Weltcup<br />

qualifizieren. Schon beim Sprint<br />

Damen<br />

C Sprint<br />

C 10 km<br />

F<br />

F<br />

F<br />

F<br />

10 km<br />

Sprint<br />

10 km<br />

Sprint<br />

V<br />

F Team Sprint<br />

Tour de Ski<br />

F Sprint<br />

C 10 km<br />

F 10 km<br />

F 10 km<br />

C 10 km<br />

C 10 km<br />

C Sprint<br />

F Uphill<br />

F<br />

F<br />

C<br />

C<br />

C<br />

F<br />

C<br />

F<br />

Sprint<br />

Teamsprint<br />

Skiathlon<br />

Sfaffel<br />

10 km<br />

Sprint<br />

Sprint<br />

10 km<br />

Sprint<br />

30 km<br />

–<br />

V<br />

M<br />

V<br />

V<br />

M<br />

M<br />

Weltcup-Finale<br />

F Sprint<br />

Skiathlon<br />

C 10 km V<br />

Verfolgung<br />

Herren<br />

C<br />

C<br />

F<br />

F<br />

F<br />

F<br />

Sprint<br />

15 km<br />

15 km<br />

Sprint<br />

15 km<br />

Sprint<br />

V<br />

F Team Sprint<br />

F<br />

C<br />

F<br />

F<br />

C<br />

C<br />

C<br />

F<br />

F<br />

F<br />

C<br />

C<br />

C<br />

F<br />

C<br />

F<br />

F<br />

C<br />

Sprint<br />

15 km<br />

15 km<br />

15 km<br />

15 km<br />

15 km<br />

Sprint<br />

Uphill<br />

Sprint<br />

Teamsprint<br />

Skiathlon<br />

Sfaffel<br />

15 km<br />

Sprint<br />

Sprint<br />

15 km<br />

Sprint<br />

–<br />

50 km<br />

Sprint<br />

Skiathlon<br />

15 km<br />

M Massenstart<br />

<strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />

M<br />

V<br />

V<br />

M<br />

M<br />

V<br />

MICHAEL HELLWEGER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

28. Oktober 1996 in Bozen<br />

Wohnort: Sarnthein<br />

Verein: SC Sarntal/Polizeisportgruppe<br />

Mitte Dezember in Davos möchte<br />

er dabei sein. Auch beim Auftakt<br />

der Tour de Ski im schweizerischen<br />

Val Müstair, gleich an der Vinschger<br />

Grenze, will Hellweger zu Beginn des<br />

kommenden Jahres angreifen. Ohnehin<br />

sind es die Sprints, auf die er sich<br />

voll und ganz konzentriert. „Das liegt<br />

mir, das gefällt mir“, sagt er.<br />

85 Kilogramm auf 1,82 Meter Größe<br />

verteilt sind hierfür ideal. An den Start<br />

geht der Sarner zwar mittlerweile für<br />

die Polizeisportgruppe, seinen fixen<br />

Platz in einer staatlichen Sportgruppe<br />

hat er trotz der guten Leistungen aber<br />

noch nicht. „Darüber mache ich mir<br />

momentan nicht zu viele Gedanken,<br />

das ist sicher nicht das primäre Ziel“,<br />

so Hellweger. Mit Sponsoren und<br />

familiärer Unterstützung sei es bisher<br />

dennoch möglich, sich voll und ganz<br />

auf den Sport zu konzentrieren. Im<br />

Sommer standen mehrere Trainingslager<br />

mit der B-Nationalmannschaft<br />

auf dem Programm. Dabei waren die<br />

„Azzurri“ viel mir Rollerskiern unterwegs<br />

und trainierten bereits im Juni<br />

am Stilfser Joch auf Langlaufskiern. In<br />

dieser Saison möchte sich Hellweger<br />

nicht nur im Weltcup bei den Freistil-<br />

Sprints in den Top 15 etablieren, sondern<br />

sich auch im klassischen Sprint<br />

verbessern. In dieser Disziplin ging<br />

er noch nie im Weltcup an den Start.<br />

„Heuer möchte ich auch hier angreifen<br />

und es in die Punkteränge schaffen“,<br />

so Hellweger. Ein ferneres, in Corona-<br />

Zeiten noch ungewisses Ziel, sind für<br />

den Sarner auch die Nordischen Skiweltmeisterschaften.<br />

Diese sind in der<br />

kommenden Saison für Ende Februar/<br />

Anfang März in Oberstdorf in Allgäu<br />

geplant.


SKILANGLAUF 53<br />

Stefan Zelger Alles sehr unsicher<br />

In diesem ungewöhnlichen Jahr<br />

musste sich auch Skilangläufer Stefan<br />

Zelger völlig neuen Situationen<br />

anpassen. Während des ersten Lockdowns<br />

im Frühling musste er wie<br />

alle Spitzensportler beim Training<br />

improvisieren.<br />

Dafür stand im Juni auf dem Stilfser<br />

Joch schon das erste Schneetraining<br />

an. „Die Trainings unter Corona-<br />

Bedingungen sind natürlich anders<br />

abgelaufen als gewohnt, mit Abstand<br />

halten und schlafen im Einzelzimmer.<br />

Aber wir haben alle Trainings wie geplant<br />

durchführen können und haben<br />

auch gut trainiert“, sagt Zelger, der als<br />

Bozner unter den Langläufern schon<br />

fast ein Großstädter ist. Im Oktober<br />

wurde auf dem Gletscher in Ramsau<br />

und Schnals trainiert. Im November<br />

gab es in Davos das erste Schneetraining<br />

auf einer „normalen“ Höhe.<br />

Ganz ohne Probleme ist die Vorbereitung<br />

für ihn nicht verlaufen.<br />

Zwischendurch plagte ihn eine Entzündung<br />

an der Achillessehne. „Das<br />

hat mich aber kaum eingeschränkt“,<br />

behauptet er. Zelger hat auch viel mit<br />

dem Rad trainiert. Seine Freundin<br />

Eva-Maria Gatscher ist Radrennfahrerin.<br />

Mit ihr ist er oft gefahren und<br />

auch mit den Langlauf-Kollegen Michael<br />

Hellweger und Gabriel Köhl.<br />

Beim Weltcupauftakt in Ruka wird<br />

Zelger noch nicht dabei sein. Da fährt<br />

nur die A-Mannschaft hin, der Zelger<br />

nicht angehört. Er gehört zum Team<br />

„Milano Cortina 2026“, das, wie der<br />

Name schon sagt, ein Perspektivkader<br />

für die Olympischen Winterspiele im<br />

eigenen Land ist. Danach wäre im<br />

Weltcup Lillehammer an der Reihe gewesen,<br />

und dafür hätte sich Zelger in<br />

einem mannschaftsinternen Test qualifizieren<br />

können. Doch dieser Weltcup<br />

STEFAN ZELGER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

9. September 1995 in Bozen<br />

Wohnort: Bozen<br />

Sportgruppe: Heer<br />

ist schon abgesagt worden. „Das ist die<br />

Situation derzeit. Es ist alles sehr unsicher.<br />

Deshalb ist es auch schwierig,<br />

sich Ziele zu setzen“, sagt Zelger. Aber<br />

bei der Tour de Ski möchte er natürlich<br />

unbedingt dabei sein.<br />

Dietmar Nöckler Fokussiert auf die 50 Kilometer<br />

Dietmar Nöckler beschwert sich nicht<br />

darüber, dass er nicht mehr zum Nationalteam<br />

der Skilangläufer gehört.<br />

Er hat ein Ziel, das er auch erreichen<br />

kann, wenn er viel allein trainiert.<br />

Dieses Ziel heißt: Start im 50-km-<br />

Lauf bei der Weltmeisterschaft in<br />

Oberstdorf. Darauf hat er seine ganze<br />

Vorbereitung ausgerichtet. Vorbei sind<br />

die Zeiten, in denen die Teamsprints<br />

seine wichtigsten Rennen waren. In<br />

dieser Disziplin hat er seine größten<br />

Erfolge gefeiert: 2 WM-Medaillen<br />

und 2 Weltcupsiege gemeinsam mit<br />

Federico Pellegrino. Nun will er sich<br />

auf der längsten Distanz im Skilanglauf<br />

beweisen. Ganz neu ist diese Vorliebe<br />

freilich nicht. Er war bei Weltmeisterschaften<br />

schon 12. (2015) und 18.<br />

(2013) über 50 Kilometer. Die letzten 2<br />

Jahre waren nicht einfach für Nöckler,<br />

und es wird nicht leichter. Immerhin<br />

hat er die Chance, sich bei internen<br />

Tests in Livigno und Val Formazza für<br />

den Weltcup in Davos zu qualifizieren.<br />

Das hat für ihn aber nicht Priorität.<br />

„Ganz wichtig wäre, bei der Tour de Ski<br />

starten zu können“, sagt der Brunecker.<br />

DIETMAR NÖCKLER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

29. September 1988 in Bruneck<br />

Wohnort: Pfalzen<br />

Sportgruppe: Polizei<br />

Wenn er dort ordentliche Leistungen<br />

zeigt, könnte er sich danach in Ruhe auf<br />

die WM vorbereiten.<br />

NATIONALTEAM SKILANGLAUF<br />

HERREN<br />

Kader Weltcup: Francesco De Fabiani,<br />

Federico Pellegrino<br />

A-Kader: Maicol Rastelli, Giancomenico<br />

Salvadori<br />

Kader Milano Cortina 2026: Mattia<br />

Armellini, Riccardo Bernardi, Martin Coradazzi,<br />

Simone Daprà, Luca Del Fabbro,<br />

Michele Gasperi, Davide Graz, Michael<br />

Hellweger (Sarnthein), Francesco Manzoni,<br />

Lorenzo Romano, Giovanni Ticcò,<br />

Paolo Ventura, Stefan Zelger (Bozen)<br />

DAMEN<br />

A-Kader: Greta Laurent, Lucia Scardoni<br />

Kader Milano Cortina 2026: Martina<br />

Bellini, Anna Comarella, Martina Di Centa,<br />

Francesca Franchi, Caterina Ganz, Emilie<br />

Jeantet, Valentina Maj, Nicole Monsorno,<br />

Cristina Pittin


54 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

SKICROSS<br />

Nicht mehr nur<br />

Siegmar Klotz allein<br />

Er spielte seit 2016 den Alleinunterhalter<br />

in der heimischen Skicross-<br />

Szene. Ab sofort hat Siegmar Klotz<br />

Konkurrenz im eigenen Lager. Mit<br />

Dominik Zuech und Yanick Gunsch<br />

sind 2 Nachwuchstalente auf dem<br />

Sprung in den Weltcup. Zuech – wie<br />

Klotz ein ehemaliger Speedspezialist<br />

im Ski alpin – und Gunsch haben nach<br />

starken Europacupleistungen im Vorjahr<br />

ein Ticket für alle Weltcuprennen<br />

der kommenden Saison gelöst.<br />

Wobei: Das Maß aller Dinge im Skicrosslager<br />

der „Azzurri“ ist nach<br />

wie vor Siegmar Klotz. Der 33-Jährige<br />

kommt von einer durchwachsenen<br />

Saison, in der ein 12. Platz das Maß<br />

aller Dinge war. Zwar überzeugte Klotz<br />

in den Quali-Läufen mit Top-Zeiten,<br />

in den Heats Mann-gegen-Mann ließ<br />

er sich aber zu oft zu leicht düpieren.<br />

„Hier muss ich böser, aggressiver<br />

fahren“, blickt Klotz zurück, aber auch<br />

Siegmar klotz, Yanick Gunsch und Dominik Zuech (von links)<br />

SIEGMAR KLOTZ<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

28. Oktober 1987 in Meran<br />

Wohnort: Pawigl/Lana<br />

Sportgruppe: Heer<br />

DOMINIK ZUECH<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

25. Februar 1996 in Bozen<br />

Wohnort: Lana<br />

Verein: SC Druscié Cortina d‘Ampezzo<br />

YANICK GUNSCH<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

16. Jänner 1997 in Zug/Schweiz<br />

Wohnort: Matsch<br />

Verein: SV Prad<br />

voraus. Mit der bisherigen Saisonvorbereitung<br />

ist der Pawigler zufrieden:<br />

„Wir haben die Corona-Beschränkungen<br />

nicht gespürt. Das Wetter war im<br />

Sommer und Herbst durchwegs gut,<br />

wir haben kaum Skitage verloren. Was<br />

uns gefehlt hat, waren die direkten<br />

Vergleiche gegen Fahrer aus anderen<br />

Nationen.“ Und: Vor kurzem ist dem<br />

Skicross-Nationalteam der Skiman abhanden<br />

gekommen, Ersatz gibt es noch<br />

nicht. Also muss sich jeder Fahrer seine<br />

Skier – Klotz fährt nach wie vor auf<br />

Nordica – selber präparieren.Obwohl<br />

der Heimweltcup in Innichen vorzeitig<br />

abgesagt wurde, ist der Weltcup-Kalender<br />

mit insgesamt 14 Rennen prallgefüllt,<br />

dazu kommt noch die WM.<br />

Dominik Zuech hat erst im Vorjahr in<br />

der Skicross-Szene debütiert. Bereits in<br />

seinem 2. Europacuprennen überraschte<br />

der Atomic-Fahrer mit Rang 8, und im<br />

Februar <strong>2020</strong> stieg er auf der Reiteralm<br />

als Dritter auf das Podest. Der 24-Jährige<br />

freut sich auf die neue Saison:<br />

„Obwohl ich noch viel zu lernen habe,<br />

freue ich mich auf die neue Musik im<br />

Weltcup.“ Zuech gehört keiner Sportgruppe<br />

an, arbeitet in seiner trainingsfreien<br />

Zeit als Skilehrer in Pfelders und<br />

verdiente sich im Frühling und Sommer<br />

als Obstbauer sein Gehalt. „Ich habe<br />

Hagelnetze montiert, ausgezwickt und<br />

Äpfel geklaubt.“<br />

Nicht als Bauer, aber als Maurer für ein<br />

Tiefbauunternehmen ist Yanick Gunsch<br />

im Einsatz, wenn er nicht Skicrosser ist.<br />

Weil er sich vor einem Jahr bei einem<br />

Trainingssturz einen Seitenbandriss<br />

im rechten Knie zuzog, bestritt er nur<br />

7 Europacuprennen. Dabei wurde er<br />

Zweiter, Vierter, Sechster und 11. Der<br />

Elan-Fahrer mit Schweizer Mutter peilt<br />

in der neuen Saison durchwegs top-<br />

32-Platzierungen im Weltcup an.<br />

NATIONALTEAM SKICROSS<br />

Weltcup-Kalender Skicross <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />

11.12.<br />

15. und 16.12.<br />

19. und 20.12.<br />

23. und 24.1.<br />

30. und 31.1.<br />

6.2.<br />

7.2.<br />

13.3.<br />

<strong>21</strong>.3.<br />

-Infografik: A.Delvai<br />

Montafon<br />

Arosa<br />

Val Thorens<br />

Idre Fjäll<br />

Feldberg<br />

Bakuriani<br />

Bakuriani<br />

Sunny Valley<br />

Veysonnaz<br />

Österreich<br />

Schweiz<br />

Frankreich<br />

Schweden<br />

Deutschland<br />

Georgien<br />

Georgien<br />

Russland<br />

Schweiz<br />

2 Nacht-Sprint<br />

2 Rennen<br />

2 Rennen<br />

2 Rennen<br />

Team Event<br />

HERREN<br />

Welt- und Europacup: Jamie Lee Castello,<br />

Simone Deromedis, Yanick Gunsch<br />

(Matsch), Siegmar Klotz (Pawigl/Lana),<br />

Pascal Rizzi, Federico Tomasoni, Edoardo<br />

Zorzi, Dominik Zuech (Lana)<br />

Nachwuchs: Simone Cavallar, Giacomo<br />

Gueci, Patrick Wolfsgruber (Percha),<br />

Filippo Zamboni<br />

DAMEN<br />

Welt- und Europacup: Lucrezia Fantelli


AKTUELL<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 55<br />

Arianna Tricomi<br />

Der Superstar<br />

Je steiler, umso lieber:<br />

Arianna Tricomi in Aktion.<br />

Arianna Tricomi hat Historisches<br />

geschafft. Gerade als die Corona-<br />

Pandemie ausbrach, avancierte die<br />

28-Jährige aus Corvara, die mittlerweile<br />

in Innsbruck lebt, zur dreifachen<br />

Weltmeisterin der Freeride<br />

World Tour.<br />

Tricomi hat die Gesamtwertung in der<br />

Disziplin Ski 2018, 2019 und eben<br />

<strong>2020</strong> für sich entschieden. Das ist vor<br />

ihr noch keiner anderen Frau gelungen.<br />

Aller guten Dinge sind bekanntlich<br />

drei (mit 3 lernte die kleine Arianna<br />

auch das Skifahren), und Tricomi hofft<br />

natürlich auf den 4. Titelgewinn in der<br />

World Tour im März 20<strong>21</strong>.<br />

Aber in Covid-19-Zeiten ist alles unsicher<br />

und Planungen kaum möglich. Vor<br />

6 Monaten unterzog sich Tricomi einer<br />

Operation am Sprunggelenk. Eine Platte<br />

wurde am Außenknöchel eingesetzt.<br />

„Die Reha ist gut verlaufen, aber ich<br />

habe immer noch leichte Schmerzen.<br />

Damit werde ich noch eine Weile leben<br />

müssen. Wohl bis in den Mai 20<strong>21</strong><br />

hinein, wenn die Platte wieder entfernt<br />

wird“, erklärte der Word-Tour-Star.<br />

Tricomis Sommer verging langsam,<br />

„zum Glück, es war eine schöne Zeit.<br />

Ich bin in eine neue Wohnung außerhalb<br />

von Innsbruck gezogen. Jetzt lebe<br />

ich ganz nahe am Berg und fühle mich<br />

sehr wohl. Ich habe in den warmen<br />

Monaten im Garten gewerkelt, bin<br />

Rennrad gefahren, war wandern. Sobald<br />

es mit meinem verletzten Fuß ging,<br />

konnte ich auch klettern“, berichtet<br />

Tricomi.<br />

Im Oktober versuchte sich die Gadertalerin<br />

wieder auf Skiern: „Ich habe die<br />

Skischuhe an meine Platte angepasst. Es<br />

geht schon recht gut, in Hintertux und<br />

am Stubaier Gletscher konnte ich gut<br />

trainieren. Aktuell ist wegen Covid-19<br />

alles extrem schwierig.“ Zumal erst<br />

letzte Woche die ersten 2 Weltcup-<br />

Stationen in Hakuba/Japan und Kicking<br />

Horse/Kanada aus dem Programm<br />

gestrichen wurden.<br />

Ende Oktober, Anfang November<br />

urlaubte Tricomi noch eine Woche auf<br />

Sardinien: „Da wurden mir die Augen<br />

so richtig geöffnet. Ich hatte nämlich<br />

eine Darmentzündung.“ Wohl aufgrund<br />

einer leichten Lebensmittelvergiftung.<br />

Die 28-Jährige musste zum Abchecken<br />

ins Krankenhaus von Nuoro: „Da sah<br />

ich die vielen Krankenwagen mit den<br />

intubierten Patienten, das aufgebrachte<br />

Pflegepersonal, es war ein Chaos. Das<br />

hat mich schon mitgenommen.“<br />

Die World Tour mit nur mehr 3 Stationen<br />

soll mit leicht verändertem Format<br />

stattfinden. So gibt es in Fieberbrunn 2<br />

Läufe, der bessere kommt in die Wertung.<br />

„Ich freue mich auf die World<br />

Tour. Das Skifahren in der freien<br />

Natur ist immer noch das, was ich am<br />

liebsten mache. Aber die Australier,<br />

Neuseeländer und Amerikaner haben<br />

es nicht leicht, denn ihre Corona-<br />

Auflagen bei der Rückkehr sind sehr<br />

streng.“<br />

Tricomi hat sich aufgrund ihres sportlichen<br />

Höhenflugs ein zweites Standbein<br />

geschaffen. So ist sie für Filmprojekte<br />

– auch in den heimischen Bergen – sehr<br />

gefragt. „Aber die Sponsoren sind<br />

aufgrund der aktuellen Lage unsicher<br />

geworden. Ich stelle mich schon jetzt<br />

auf eine spontane Saison ein. Es wird<br />

Verschiebungen geben. Wann ich<br />

wieder Skifahren kann, weiß ich auch<br />

nicht. Ich würde gerne etwas Kreatives<br />

auf die Beine stellen“, so die 6 Sprachen<br />

sprechende Freeride-Ikone.<br />

Freeride World Tour 20<strong>21</strong><br />

22. bis 27. Februar<br />

Ordino-Arcalis<br />

6. bis 12. März<br />

Fieberbrunn<br />

20. bis 28. März<br />

Verbier<br />

-Infografik: M. Lemanski<br />

<strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />

Andorra<br />

Nordtirol/Österreich<br />

Schweiz<br />

ARIANNA TRICOMI<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

1. August 1992 in Bozen<br />

Wohnort: Innsbruck/Corvara<br />

Verein: Red-Bull-Athletin


56 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

FREESTYLE SKI<br />

Geht auch vor ungewöhnlicher<br />

Kulisse ihrem Sport<br />

nach: Freestylerin Silvia<br />

Bertagna.<br />

Silvia Bertagna<br />

Die Dauerbrennerin brennt weiter<br />

3 Wettkämpfe hat Silvia Bertagna<br />

in der letzten Saison bestritten, ehe<br />

ein Trainingssturz und eine daraus<br />

resultierende Knieverletzung ihre<br />

ruhmreiche Karriere äußerst unglücklich<br />

zu beenden schien.<br />

Das ließ die 33-jährige Freestylerin<br />

aus St. Ulrich jedoch nicht zu: Sie<br />

nutzte den vorzeitigen Saisonabbruch<br />

wegen Corona und die rennfreie Zeit,<br />

um ihr ramponiertes Knie<br />

– gerissen war nichts,<br />

aber eine schmerzende<br />

Quetschung – in Ruhe<br />

auszukurieren und neu<br />

durchzustarten. Auch<br />

ein Karriereende<br />

nach 39 Rennen<br />

und 7 Jahren im<br />

Weltcup stand zur<br />

Diskussion. Weil es<br />

aber zum abrupten<br />

und ungewöhnlichen<br />

Ende der<br />

letzten Saison kam,<br />

entschied sich die<br />

Holte 2018 die Kristallkugel<br />

im Big Air: Silvia Bertagna.<br />

Freeski-Spezialistin, ihre Karriere fortzusetzen.<br />

Zudem arbeitet sie seit dem<br />

Ende des vergangenen Winters an 2<br />

neuen Tricks. „Diese können mich auf<br />

ein neues Level heben“, ist Bertagna<br />

zuversichtlich. Beim Weltcupauftakt<br />

in Stubai hat sie das schon gezeigt,<br />

allerdings bei den Rails unerwartet<br />

gepatzt. Fest steht, dass mit der Grödnerin<br />

auch im kommenden Winter zu<br />

rechnen ist. Nicht zuletzt, weil sie im<br />

Sommer sehr gut trainieren konnte,<br />

obwohl sie nicht oft auf Skiern<br />

stand. Ziel in der neuen Saison, die<br />

laut Bertagna „eigenartig, ungewiss<br />

NATIONALTEAM FREESTYLE SKI<br />

HERREN<br />

Gruppe A: Leonardo Donaggio, Filippo<br />

Levis, Ralph Welponer (St. Ulrich)<br />

Gruppe B/Nachwuchs: Emanuele Canal,<br />

Matteo Giacomuzzi, Moritz Happacher<br />

(Sexten), Simon Leitner (Pfalzen), René<br />

Monteleone (St. Ulrich), Kilian Morone,<br />

Miro Tabanelli<br />

DAMEN<br />

Silvia Bertagna (St. Ulrich),<br />

Elisa Maria Nakab<br />

und schwer zu organisieren ist“, sei es,<br />

konstant gute Ränge zu belegen und<br />

die 2 neuen Tricks zu perfektionieren.<br />

Denn mit einem Auge blickt die Big-<br />

Air-Weltcupsiegerin von 2018 schon in<br />

Richtung Olympische Spiele 2022 in<br />

Peking, für die sie sich aber erst qualifizieren<br />

muss. Die hat Bertagna schon im<br />

Visier.<br />

SILVIA BERTAGNA<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

30. November 1986 in Brixen<br />

Wohnort: St. Ulrich<br />

Verein: SC Gröden<br />

Weltcup-Kalender<br />

Freestyle <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />

18.12.<br />

8.1.<br />

7.3.<br />

BIG AIR<br />

Copper Mountain<br />

Kreischberg<br />

Calgary<br />

SLOPESTYLE<br />

23.1. Font Romeu<br />

5.2. Mammoth Mountain<br />

8.3. Calgary<br />

14.3. Calgary<br />

27.3. Silvaplana<br />

-Infografik: A.Delvai<br />

USA<br />

Österreich<br />

Kanada<br />

Frankreich<br />

USA<br />

Kanada<br />

Kanada<br />

Schweiz


FREESTYLE SKI<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 57<br />

Ralph Welponer<br />

Das Podest ist das Ziel<br />

Endlich ein Weltcup-Podium erklimmen:<br />

Das ist die Devise bei Ralph<br />

Welponer. Italiens bester Freestyler<br />

startet nach einer durchwachsenen<br />

letzten Saison, in der ein 10. Platz<br />

beim Big-Air-Weltcup in Modena<br />

das Höchste der Gefühle war, einen<br />

neuen Anlauf.<br />

Vom unbändigen Ehrgeiz getrieben,<br />

hat der 23-Jährige im Sommer<br />

viel in das Trockentraining investiert:<br />

„Ich habe so hart wie noch nie zuvor<br />

an meiner Physis gearbeitet und fühle<br />

mich fitter denn je“, sagt der Grödner<br />

aus St. Ulrich. Das soll ein maßgeblicher<br />

Baustein auf seinem Weg in<br />

die Weltspitze sein. Dazu freut sich<br />

Welponer, dass er trotz der Schutzmaßnahmen<br />

gegen das Coronavirus<br />

in den Wochen vor dem Saisonbeginn<br />

am vergangenen Wochenende in<br />

Stubai auf den Gletschern trainieren<br />

durfte. Faktisch hätte es im Vergleich<br />

zu den letzten Jahren keinen Nachteil<br />

gegeben, im Gegenteil: Welponer ist<br />

sogar überzeugt, dass sein Sommertraining<br />

auf und neben dem Freestyle-<br />

Park noch nie so gut gewesen ist.<br />

Liebend gern hätte Welponer beim<br />

Heimweltcup auf der Seiser Alm, wo<br />

ihm das Pech in den letzten Jahren<br />

an den Füßen klebte, sein großes<br />

Ziel – ein Weltcuppodium – erreicht.<br />

Allerdings findet das Event wegen des<br />

Coronavirus nicht statt, was für den<br />

Südtiroler „extrem schade“ ist. „Zu<br />

Hause ein gutes Resultat zu erzielen,<br />

wäre schon etwas Besonderes, ein<br />

besonderer Traum“, betont er. Diesen<br />

muss er nun um ein Jahr verschieben.<br />

Überhaupt ist die Ungewissheit groß –<br />

nicht nur was den Weltcup-Kalender<br />

betrifft. Denn zu Beginn der Saison<br />

werden Welponer zufolge die Karten<br />

immer neu gemischt. „Im Sommer<br />

lernen alle Athleten neue Tricks<br />

und man weiß erst nach den ersten<br />

Sprüngen, wo man tatsächlich steht,<br />

auf welchen Level man ist. Das macht<br />

es spannend“, behauptet Welponer,<br />

der große Teile seiner Vorbereitung<br />

am Gletscher in Stubai in Nordtirol<br />

absolviert hat. Also an jenem Ort, wo<br />

auch der Auftakt in die neue Saison<br />

erfolgte und wo er wegen vermeidbarer<br />

Fehler unter Wert geschlagen<br />

wurde. Trotz des verpassten Finales<br />

blickt er nach vorne: „Ich habe für<br />

den weiteren Saisonverlauf ein gutes<br />

Gefühl, technisch bin ich auf alle<br />

Fälle bereit.“<br />

RALPH WELPONER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

4. April 1997 in Bozen<br />

Wohnort: St. Ulrich<br />

Verein: SC Gröden<br />

Die Vielfalt im Freestyle-Sport<br />

Ski & Snowboard<br />

Slopestyle: Ist eine Wettkampfform,<br />

die 2014 bei Olympia Premiere feierte.<br />

Dabei wird ein Parcours mit unterschiedlichen<br />

Hindernissen in einem<br />

zusammenhängenden Lauf durchfahren<br />

und die Fahrt von Preisrichtern bewertet.<br />

Der Parcours ist so gestellt, dass die<br />

Fahrer mehrere Möglichkeiten haben,<br />

die Elemente zu kombinieren. Es wird<br />

gewertet, wie der Athlet die einzelnen<br />

Elemente nutzt, welche Tricks er macht<br />

und wie er diese durchführt.<br />

Big Air: Hierbei handelt es sich um<br />

einen großen Sprung (Kicker), über<br />

den die Fahrer springen und versuchen,<br />

möglichst schwierige Tricks auszuführen.<br />

Bewertet wird dies von Punktrichtern<br />

in den Kategorien Style, Schwierigkeit,<br />

Höhe des Tricks und Landung.<br />

Halfpipe: In einer Halfpipe (eine<br />

Anlage in Form einer halbierten Röhre)<br />

zeigen die Sportler Sprünge, Tricks<br />

und Manöver. Punkte gibt es für die<br />

Schwierigkeit und die Ausführung aller<br />

Aktionen. Alle Punkte einer Fahrt werden<br />

addiert.<br />

Ski<br />

Aerials: Auf einer Schanze mit fast senkrecht<br />

nach oben weisender Absprungfläche<br />

werden nacheinander 2 aus Saltos,<br />

Drehungen und Grätschen kombinierte<br />

Kunstsprünge gezeigt. Jeder Sprung hat<br />

dabei einen festgelegten Schwierigkeitsgrad.<br />

Die Punktezahl für einen Sprung<br />

ergibt sich durch die Multiplikation der<br />

Punkte für die Schwierigkeit mit den<br />

Punkten für die Ausführung.<br />

Moguls: Die Sportler durchfahren eine<br />

künstlich angelegte Buckelpiste. Dabei<br />

sind 2 Sprünge vorgeschrieben, seit<br />

2003 sind auch Salti erlaubt. Punkte<br />

gibt es für die Fahrgeschwindigkeit (25<br />

Prozent), die gefahrene Technik (50<br />

Prozent) und für die Ausführung der<br />

Sprünge (25 Prozent).<br />

Dual Moguls: 2 Athleten durchfahren<br />

die Buckelpiste im Kopf-an-Kopf-Rennen<br />

gegeneinander. Die Qualifikation<br />

erfolgt als Einzelrennen, das Finale der<br />

besten 16 wird im Dual-Format ausgetragen.<br />

Rennen mit Dual-Finale zählen<br />

mittlerweile zum Einzel-Weltcup.


Die<br />

Weltcup-Stationen<br />

IN SÜDTIROL<br />

58 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

AKTUELL<br />

5<br />

PLATT/PASSEIER<br />

ANTHOLZ<br />

6<br />

KRONPLATZ<br />

7<br />

TOBLACH<br />

4<br />

8<br />

LAAS<br />

GRÖDEN 1<br />

3<br />

ALTA BADIA<br />

KARERPASS/CAREZZA<br />

2<br />

CORTINA D‘AMPEZZO<br />

Ski-WM<br />

7. bis <strong>21</strong>. Februar<br />

Seite 22 und 23<br />

SÜDTIROLS<br />

WELTCUP-KALENDER<br />

ABGESAGT<br />

ABGESAGT<br />

Es hätte in diesem Winter sogar 10 Weltcupstationen<br />

in Südtirol geben können, wenn<br />

nicht Seiser Alm (Slopestyle) und Innichen<br />

(Skicross) corona-bedingt verzichtet hätten.<br />

1 GRÖDEN<br />

16. bis 19. Dezember<br />

2 KARERPASS/CAREZZA<br />

17. Dezember<br />

3 ALTA BADIA<br />

20. und <strong>21</strong>. Dezember<br />

INNICHEN<br />

19. und 20. Dezember<br />

4 TOBLACH<br />

5. und 6. Jänner<br />

5 PLATT/PASSEIER<br />

15. bis 17. Jänner<br />

SEISER ALM<br />

14. und 16. Jänner<br />

6 ANTHOLZ<br />

<strong>21</strong>. bis 24. Jänner<br />

7 KRONPLATZ<br />

26. Jänner<br />

SKI ALPIN<br />

SNOWBOARD<br />

SKI ALPIN<br />

SKICROSS<br />

LANGLAUF<br />

NATURBAHNRODELN<br />

SLOPESTYLE<br />

BIATHLON<br />

SKI ALPIN<br />

8 LAAS<br />

NATURBAHNRODELN<br />

11. bis 13. Februar<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

GRÖDEN<br />

SKI ALPIN<br />

16. und 17. Dezember<br />

Abfahrtstraining H<br />

Freitag, 18. Dezember<br />

11.45 Uhr<br />

Super-G H<br />

Samstag, 19. Dezember<br />

11.45 Uhr<br />

Abfahrt H<br />

KARERPASS/CAREZZA<br />

ALTA BADIA<br />

SKI ALPIN<br />

Sonntag, 20. Dezember<br />

10.00/13.30 Uhr<br />

Riesentorlauf H<br />

Montag, <strong>21</strong>. Dezember<br />

10.00/13 Uhr<br />

Slalom H<br />

Herren<br />

Damen<br />

SNOWBOARD<br />

Donnerstag 17. Dezember<br />

Qualifikation Parallel-Riesentorlauf<br />

13.00 Uhr<br />

Finale Parallel-Riesentorlauf<br />

TOBLACH<br />

LANGLAUF<br />

Dienstag, 5. Jänner<br />

13 Uhr 10 km Freistil D<br />

14.45 Uhr 15 km Freistil H<br />

Mittwoch, 6. Jänner<br />

13.30 Uhr<br />

10 km Verfolgung klassisch<br />

14.40 Uhr<br />

15 km Verfolgung klassisch<br />

H<br />

D<br />

D<br />

H<br />

D<br />

H<br />

D<br />

H<br />

5<br />

6<br />

PLATT/PASSEIER<br />

NATURBAHNRODELN<br />

Freitag, 15. Jänner<br />

1. WELTCUPRENNEN<br />

11/12 Uhr 1./2. Lauf Einsitzer D<br />

11.30/12.30 Uhr 1./2. Lauf Doppel<br />

Samstag, 16. Jänner<br />

1. WELTCUPRENNEN<br />

9.30/11.15 Uhr 1./2. Lauf Einsitzer H<br />

Sonntag,17. Jänner<br />

2. WELTCUPRENNEN<br />

9.30/11 Uhr 1./2. Lauf Einsitzer H<br />

10.20/11.45 Uhr 1./2. Lauf Einsitzer D<br />

12.30/13.30 Uhr 1./2. Lauf Doppelsitzer<br />

ANTHOLZ<br />

BIATHLON<br />

Donnerstag<strong>21</strong>. Jänner<br />

14.15 Uhr 15 km Einzel D<br />

Freitag, 22. Jänner<br />

13.15 Uhr 20 km Einzel H<br />

Samstag, 23. Jänner<br />

13.10 Uhr 12,5 km Massenstart<br />

15.05 Uhr 4x7,5 km Staffel H<br />

Sonntag, 24. Jänner<br />

12 Uhr 4x6 km Staffel D<br />

14.45 Uhr 15 km Massenstart<br />

7 KRONPLATZ<br />

SKI ALPIN<br />

Dienstag, 26. Jänner<br />

10.30/13.30 Uhr Riesentorlauf<br />

8 LAAS<br />

NATURBAHNRODELN<br />

In Laas ist vom 11. bis 13. Februar ein<br />

ähnliches Rennprogramm vorgesehen<br />

wie Mitte Jänner in Platt/Passeier.<br />

Genauso wie dort soll es einen doppelten<br />

Renntag geben, wobei der zweite zugleich<br />

auch das Weltcup-Finale ist.<br />

Bei Redaktionsschluss war allerdings das<br />

detaillierte Programm noch nicht fix.<br />

H<br />

D<br />

D<br />

-Infografik. M. Lemanski


FISI SÜDTIROL<br />

MAGAZIN


60<br />

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EDITORIAL<br />

Liebe <strong>Wintersport</strong>freunde,<br />

Inhalt<br />

SPORTTHEMEN<br />

62 Ski Alpin<br />

71 Rodeln<br />

74 Langlauf<br />

80 Snowboard<br />

83 Freestyle<br />

86 Biathlon<br />

90 Nordische Kombination | Skisprung<br />

96 Gesamtsieger 2019/20<br />

RUBRIK<br />

68 Unsere Aufsteiger<br />

22 <strong>Wintersport</strong>-Meldungen kurz und kompakt<br />

92 Abschied | Hannes Hofer<br />

92 FISI-Persönlichkeiten | Vittorio Menghini<br />

93 Südtiroler Trainer im Ausland | Christian Thoma<br />

94 <strong>Wintersport</strong>fest<br />

95 Golf Charity Cup<br />

ZUM HERAUS-<br />

NEHMEN<br />

Der Rennkalender<br />

in dieser schwierigen Zeit<br />

beginne ich mit den guten<br />

Nachrichten, denn auch in der<br />

abgelaufenen Saison feierten unsere<br />

Spitzensportlerinnen und -sportler wieder<br />

einmal großartige Erfolge. Im Weltcup gewannen<br />

sie 31 Rennen und standen insgesamt 85-mal auf<br />

dem Podest. Dorothea Wierer kürte sich in Antholz<br />

zur Biathlon-Doppel-Weltmeisterin und holte sich<br />

anschließend den Gesamtweltcup – wie Roland<br />

Fischnaller bei den Snowboardern und Evelin Lanthaler<br />

und das Doppel Patrick Pigneter/Florian Clara bei<br />

den Naturbahnrodlern. Auch auf unseren Nachwuchs<br />

ist Verlass, das zeigte die Sprint-Goldmedaille von<br />

Linda Zingerle bei der Biathlon-Jugend-WM.<br />

Es ist eine Erfolgsbilanz, wie sie nur große Nationen<br />

aufweisen können, obwohl die letzte Saison schon<br />

Anfang März vorzeitig wegen der Corona-Pandemie<br />

abgebrochen werden musste. Covid-19 hat uns leider<br />

immer noch fest im Griff, <strong>2020</strong> werden wir keine<br />

Rennen mehr austragen. Hoffentlich gelingt es uns,<br />

im neuen Jahr, zur Normalität zurückzukehren.<br />

Stolz bin ich auf unsere Top-Veranstalter, die trotz der<br />

Krise, der zahlreichen Auflagen und der angespannten<br />

Situation beschlossen haben, ihre Weltcup-Rennen,<br />

wenn auch ohne Zuschauer, durchzuziehen. Das wird<br />

auch international anerkannt. Ich bin mir sicher, dass<br />

unsere Vereine 20<strong>21</strong> auch wieder sogenannte „kleinere“<br />

Rennen organisieren werden. Die sind für uns<br />

besonders wichtig, denn sie bilden die Basis für den<br />

internationalen Spitzensport hierzulande.<br />

Ein ganz großes Dankeschön geht an unsere<br />

Hauptsponsoren Alperia, Raiffeisen und Marlene ® .<br />

Sie stehen nicht nur weiter hinter uns, sie haben ihre<br />

Unterstützung sogar ausgebaut. Auch die öffentliche<br />

Hand, das Land Südtirol, greift uns großzügig unter<br />

die Arme.<br />

Ich bin mir sicher, dass wir alle gemeinsam einen Neustart<br />

schaffen werden. Die ersten Schritte haben wir<br />

bereits gesetzt, und zwar mit unserem <strong>Wintersport</strong>fest<br />

in Auer und dem Charity-Golfturnier in Passeier.<br />

Mit dem neu eingerichteten Fördertopf konnten wir<br />

außerdem 35 <strong>Wintersport</strong>-Vereine mit einem Gesamtbeitrag<br />

von 50.000 Euro finanziell unterstützen.<br />

Abschließend möchte ich mich bei allen Veranstaltern,<br />

Funktionären, Trainern, Betreuern, Athleten<br />

und Eltern für ihren unermüdlichen Einsatz für den<br />

<strong>Wintersport</strong> bedanken. Ich wünsche allen, und heuer<br />

ganz besonders, viel Gesundheit und eine erfolgreiche,<br />

unfallfreie <strong>Wintersport</strong>saison 20<strong>21</strong>.<br />

Markus Ortler,<br />

Präsident des Landeswintersportverbandes Südtirol


62 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

FISI - SKI ALPIN<br />

Landeskader Ski Alpin<br />

JONAS BACHER<br />

C.S. CARABINIERI SPORTGRUPPE<br />

JAHRGANG 2002<br />

MATTHIAS COMPLOJ<br />

SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />

2002<br />

MAX MALSINER<br />

SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />

2002<br />

MAX PERATHONER<br />

FIAMME GIALLE FINANZWACHE<br />

2003<br />

THOMAS MERANER<br />

ASV FELDTHURNS<br />

2002<br />

MAX PARTH<br />

ASV TSCHERMS<br />

2002<br />

SIMON PUTZER<br />

RG WIPPTAL ASV<br />

2001<br />

MAXIMILIAN RANZI<br />

SKICLUB VIGILJOCH ASV<br />

2001<br />

VICKY BERNARDI<br />

AMATEUR-SKITEAM ALTA BADIA<br />

2002


FISI - SKI ALPIN<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 63<br />

Landeskader Ski Alpin<br />

EMMI FRENADEMEZ<br />

AMATEUR-SKITEAM ALTA BADIA<br />

2000<br />

PATRIZIA GASSLITTER<br />

SEISER ALM SKI TEAM<br />

2001<br />

DENISE INSAM<br />

SEISER ALM SKI TEAM<br />

2002<br />

CAMILLA MAZZOLENI<br />

ASV PRAD<br />

2001<br />

LISA RIENZNER<br />

RG WIPPTAL<br />

2002<br />

LEA RIER<br />

SEISER ALM SKI TEAM<br />

2002<br />

ELISA SCHRANZHOFER<br />

ASC GSIESERTAL<br />

2000<br />

LAURA STEINMAIR<br />

ASC GSIESERTAL<br />

2000<br />

EMMA WIESER<br />

RG WIPPTAL<br />

2003


64 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

FISI - SKI ALPIN<br />

VSS Raiffeisen Kindermeisterschaft<br />

Unsere Nachwuchs-Rennserien<br />

beginnen mit den Kategorien U7 bis<br />

U12, welche ihre Wettkämpfe im Rahmen<br />

der VSS-Kinderskimeisterschaft<br />

austragen.<br />

Die Rennserie bildet die Grundlage<br />

einer breiten Pyramide, welche<br />

sich von immenser Wichtigkeit für die<br />

Nachwuchsarbeit in Südtirol erweist. Bereits<br />

in diesen Jahren werden mit einer<br />

gezielten Basisarbeit die Grundsteine für<br />

spätere Spitzenleistungen gelegt.<br />

Partner der Austragung dieser Rennserie<br />

ist der Verband der Südtiroler Sportvereine<br />

VSS, der seit nahezu 50 Jahren die<br />

<strong>Wintersport</strong>vereine mit ihren Leistungszentren<br />

auch finanziell unterstützt. Als<br />

weiteres Rennen im Rahmen dieser<br />

Altersklasse ist die regionale Ausscheidung<br />

des „Pinocchio-sugli-sci“-Rennens<br />

zu erwähnen, wobei sich die Athleten<br />

für das national renommierte Pinocchio-<br />

Rennen am Abetone qualifizieren können.<br />

Beendet wird die Wettkampfsaison<br />

jeweils mit der Austragung des Criterium<br />

Nazionale, welches im Wesentlichen als<br />

Italienmeisterschaft für die U11 und U12<br />

angesehen werden kann. Austragende<br />

Vereine für 20<strong>21</strong> sind WSV Sterzing<br />

und ASV Ratschings. Südtirol nimmt als<br />

einer der leistungsstärksten FISI-Landesverbände<br />

mit ca. 80 Teilnehmern an der<br />

Veranstaltung teil.<br />

INFO<br />

Teilnehmende Kategorien (W/M):<br />

U7/U8 | Super Baby | Jahrg. 2013/14<br />

U9/U10 | Baby | 2011/12<br />

U11/U12 | Kinder/ Cuccioli | 2009/10<br />

Bezirke: 4<br />

Teilnehmer*innen insgesamt: 1.000<br />

Bezirksrennen: 5 je Bezirk<br />

Kindercups: 4<br />

Finale-Landesmeisterschaft: 1 GS<br />

Junge Athletinnen vom ASC 3 Zinnen<br />

Raiffeisen Grand Prix<br />

Die Jahrgänge U14/U16 fahren<br />

um den Raiffeisen Grand Prix Cup.<br />

Raiffeisen ist seit Jahrzehnten ein<br />

wichtiger Partner und das Markenzeichen<br />

der Rennserie.<br />

Der Landeswintersportverband<br />

versucht laufend, die Rennserie an<br />

die Gegebenheiten anzupassen, und<br />

nimmt ständig Kurskorrekturen vor. In<br />

diesem Jahr wird es für die U14 (Schüler)<br />

mehr Bezirksrennen geben, wobei<br />

in der U16 (Zöglinge) der landesweite<br />

Vergleich in Form der Landescuprennen<br />

im Vordergrund steht.<br />

Höhepunkte der Saison sind die<br />

Qualifikationsrennen für Alpe Cimbra<br />

(Ex-Topolino) sowie die Qualifikation<br />

für die FIS-Children Alpe Cimbra.<br />

Auch in dieser Altersklasse bestreiten<br />

die Athleten ein Qualifikationsrennen<br />

für die Pinocchio-sugli-sci-Trophäe.<br />

Hinzu kommt die Qualifikation für die<br />

Italienmeisterschaft, mit welcher die<br />

FISI jährlich einen anderen Landesverband<br />

beauftragt. Letztens war der Landeswintersportverband<br />

FISI-Südtirol im<br />

Frühjahr 2019 mit der Ausrichtung der<br />

Italienmeisterschaft beauftragt worden,<br />

welche im Sarntal bei hervorragenden<br />

Bedingungen über die Bühne gegangen<br />

ist. Internationale Wettbewerbe stehen<br />

ebenfalls bereits auf dem Wettkampfprogramm.<br />

INFO<br />

Teilnehmende Kategorien (W/M):<br />

U14 | Schüler/Ragazzi | Jahrg. 2007/08<br />

U16 | Zöglinge/Allievi | 2005/06<br />

Bezirke: 3<br />

Teilnehmer*innen insgesamt: 350<br />

Bezirksrennen: 6 je Bezirk<br />

Landescups: 6<br />

Landesmeisterschaft: 3<br />

Finale: 1 Paralleltorlauf<br />

Von links Matthias Kaufmann,<br />

Gianluca Testa, Ivan Dichristin


66 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

FISI - SKI ALPIN<br />

Marlene ® -Cup<br />

Der Marlene®-Cup ist seit vielen Jahren<br />

das Aushängeschild des alpinen Nachwuchskalenders<br />

schlechthin, welchem<br />

auch unsere ehemaligen Nachwuchstalente<br />

Alex Vinatzer und Simon Maurberger<br />

vor nicht allzu langer Zeit noch<br />

ihre Stempel aufgedrückt haben.<br />

Aufgrund der hervorragenden<br />

Organisation der Wettkämpfe auf<br />

hohem Niveau ist sie für Südtirols<br />

Nachwuchsathleten eine solide Basis<br />

für den Einstieg in das internationale<br />

Renngeschehen.<br />

Der Marlene ® -Cup umfasst 12<br />

internationale Rennen pro Saison,<br />

mit dem primären Ziel, dass alle<br />

Athlet*innen der Südtiroler Vereine<br />

an denselben auch einen Startplatz<br />

kriegen. Dies ermöglicht ihnen eine<br />

entsprechende Leistungsentwicklung<br />

und lässt sie notwendige Erfahrungen<br />

sammeln, welche auf dem Weg zum<br />

Spitzensport unerlässlich sind.<br />

Die Siegerinnen und Sieger der Gesamtwertungen<br />

werden jährlich zum<br />

Saisonabschluss in Terlan, im Haus<br />

des Apfels, dem Sitz des Verbandes der<br />

Südtiroler Obstwirtschaft im Beisein<br />

aller Verantwortungsträger*innen und<br />

und zahlreicher Medienvertreter für<br />

ihre Leistungen prämiert.<br />

Jährlich, nach Abschluss der<br />

Marlene ® -Cup-Rennserie, steigen<br />

junge Nachwuchstalente des Landeswintersportverband<br />

FISI-Südtirol<br />

in die Junioren-Nationalmannschaften<br />

der FISI auf.<br />

Die Marlene ® -Cups sind National<br />

Junior Races (NJR), weshalb auch<br />

v.l.: Patrizia Gaslitter, Emmi Frenademez,<br />

Lisa Marie Fuchs (AUT)<br />

INFO<br />

Teilnehmende Kategorien (W/M):<br />

U18 | Anwärter/Aspiranti | 2003/04<br />

U<strong>21</strong> | Junioren | 2000–2002<br />

Teilnehmer*innen insgesamt: 170<br />

Rennen: 12<br />

5 x Slalom<br />

5 x Riesenslalom<br />

2 x Super-G<br />

davon zählt jeweils 1 Rennen pro<br />

Disziplin als Landesmeisterschaft<br />

Verantwortlicher: Thomas Valentini<br />

Cheftrainer Landeskader:<br />

Herren: Simonpaul Meraner<br />

Damen: Florian Runggaldier<br />

Unser Hauptsponsor:<br />

Aaron Senoner<br />

ausländische Nachwuchshoffnungen auf<br />

der Jagd nach FIS-Punkten daran teilnehmen.<br />

Häufig sind die Rennen auch<br />

vom Team der TV-Sendung Sportarena<br />

begleitet und sind daher in der<br />

wöchentlichen Berichterstattung der<br />

<strong>Wintersport</strong>sendung auf Rai Südtirol<br />

präsent.


FISI - SKI ALPIN<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 67<br />

Raiffeisen Südtirol Cup<br />

Der Master Raiffeisen Südtirol Cup<br />

wird seit vielen Jahren von motivierten<br />

Ex-Athleten und skibegeisterten<br />

Amateuren, welche ihre Freizeit<br />

dem Skisport widmen, mit Freude<br />

und Professionalität organisiert.<br />

Startberechtigt sind Wettkämpferinnen<br />

und Wettkämpfer von<br />

17 bis 30 Jahren in der Kategorie<br />

Senior/Junior. Weiters startberechtigt<br />

sind die verschiedenen Master-Kategorien<br />

A1 bis C13 der Männer und<br />

D1 bis D13 der Frauen, welche von<br />

31 bis 90 Jahren und älter reichen.<br />

Ausgetragen werden 12 Rennen,<br />

wobei für den Gesamtsieger die<br />

8 besten Ergebnisse nach der Weltcup-Punktewertung<br />

gezählt werden.<br />

Siegerehrungen mit vielen Sachpreisen,<br />

langjährige Freundschaften<br />

zwischen den Teilnehmer*innen und<br />

sportlicher Ehrgeiz auf höchstem<br />

Niveau prägen seit Jahrzehnten die<br />

beliebte Rennserie und sind somit zu<br />

einem wesentlichen Wirtschaftsfaktor<br />

im Bereich <strong>Wintersport</strong> geworden.<br />

Zu beachten ist, dass aufgrund des<br />

Covid-19-Sicherheitsprotokolls und<br />

der Entwicklung der Pandemie Ausfälle<br />

bzw. Programmänderungen noch<br />

nicht vorhersehbar sind.<br />

Den Skisport im Blut<br />

Wichtig ist diese Rennserie vor allem<br />

auch deshalb, weil sie mit ihren skibegeisterten<br />

Persönlichkeiten dafür<br />

sorgt, dass die Liebe zum Skisport<br />

auch für die nachfolgenden jungen<br />

Generationen immer wieder aufs<br />

Neue entfacht wird. Aufgrund des<br />

gesellschaftlichen Wandels, den der<br />

Südtiroler <strong>Wintersport</strong>verband seit<br />

vielen Jahren aufmerksam verfolgen,<br />

ist es von immenser Wichtigkeit,<br />

dass begeisterte Skifahrer ihren<br />

Kindern und Enkeln die Liebe zum<br />

Skisport vermitteln und somit einen<br />

höchst wertvollen Beitrag für den<br />

Fortbestand des alpinen Skilaufs<br />

leisten.<br />

INFO<br />

Teilnehmende Kategorien (W/M):<br />

ab 17 Jahren (2004)<br />

Teilnehmer*innen insgesamt: 170<br />

Rennen:<br />

9 Riesenslaloms (davon zählt 1 als<br />

Landesmeisterschaft)<br />

2 Slaloms<br />

1 Parallelslalom<br />

Unser Hauptsponsor:<br />

Infos unter: sportkoordinatoren@oberschulzentrum-sterzing.eu<br />

(Claudia Brüne: Ski Alpin, Biathlon, Eishockey, Tennis, Schwimmen –<br />

Peter Oberberger: Fußball und Volleyball)<br />

www.oberschulzentrum-sterzing.eu/fachrichtungen/sport<br />

SPORTMOTORISCHER EIGNUNGSTEST<br />

Donnerstag, 17.12.<strong>2020</strong>, von 14 bis 17 Uhr<br />

(Anmeldung bis 10.12.20 mittels Formulars auf der Webseite)


68 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

FISI WINTERSPORTVERBAND SÜDTIROL<br />

Unsere Aufsteiger<br />

auf dem Weg zu den Profis<br />

BJÖRN ANGERER | LANGLAUF<br />

Sara Hutter<br />

FISI: Was hat sich für dich mit dem Aufstieg<br />

in die Polizeisportgruppe geändert?<br />

B. ANGERER: Der Trainingsumfang ist<br />

wesentlich höher, und wir arbeiten in<br />

kleineren Gruppen. Eine Umstellung<br />

war natürlich auch die italienische<br />

Sprache, und ich hatte zu Beginn schon<br />

ein paar Schwierigkeiten. Diese sind<br />

aber mittlerweile überwunden.<br />

Felix Ratschiller<br />

FELIX RATSCHILLER | BIATHLON<br />

FISI: Was hat sich für Sie mit der Aufnahme<br />

in die Sportgruppe der Carabinieri<br />

geändert?<br />

F. RATSCHILLER: Geändert haben<br />

sich die Trainingskollegen und das<br />

gesamte Umfeld. Das Training hat<br />

wesentlich an Umfang zugenommen<br />

und wird noch um eine Stufe professioneller<br />

und genauer geplant und<br />

abgewickelt.<br />

FISI: Welche Ziele verfolgen Sie für die<br />

anstehende Wettkampfsaison?<br />

F. RATSCHILLER: Mein Ziel ist es, bei den<br />

Wettkämpen konstant vorne dabei zu<br />

sein und so wenige Leistungsschwankungen<br />

wie möglich zu haben. Saisonziel<br />

Nr. 1 ist eine Medaille bei der<br />

Italienmeisterschaft in der U18.<br />

FISI: Vermissen Sie ihre Landeskader-<br />

Kollegen?<br />

F. RATSCHILLER: Klar war es für mich<br />

eine große Umstellung, dass ich mit<br />

neuen Trainingskollegen konfrontiert<br />

war. Die Kollegen im Landeskader,<br />

aber auch die Trainer und das gesamte<br />

Umfeld fehlen mir schon ein wenig.<br />

FISI: Welche Ziele verfolgen Sie für die<br />

anstehende Wettkampfsaison?<br />

B. ANGERER: Falls Covid-19 eine reguläre<br />

Wettkampfsaison überhaupt zulässt,<br />

erwarte ich mir natürlich eine weitere<br />

Leistungssteigerung. Podestplätze bei<br />

Italiencup-Rennen, die Teilnahme an<br />

der Junioren-WM und möglichst eine<br />

Medaille bei der Italienmeisterschaft<br />

habe ich im Visier.<br />

FISI: Vermissen Sie ihre Landeskader-<br />

Kollegen?<br />

B. ANGERER: Ich habe 5 schöne Jahre in<br />

der Sportoberschule in Mals und auch<br />

im Landeskader verbracht. Meine bisherigen<br />

Kollegen vermisse ich natürlich<br />

sehr, obwohl wir über die sozialen Medien<br />

und auch während der Regenerationswochen<br />

weiterhin in Kontakt sind.<br />

Björn Angerer<br />

SARA HUTTER | LANGLAUF<br />

FISI: Was hat sich für Sie mit dem<br />

Aufstieg in die Junioren-Nationalmannschaft<br />

und in die Polizeisportgruppe<br />

geändert?<br />

S. HUTTER: Ich habe neue Mannschaftskolleginnen,<br />

in der Kommunikation bediene<br />

ich mich der italienischen Sprache,<br />

und dies war für mich zu Beginn schon<br />

etwas ungewohnt. Mittlerweile habe ich<br />

mich aber sehr gut eingelebt und fühle<br />

mich sehr wohl.<br />

FISI: Welche Ziele verfolgen Sie für die<br />

anstehende Wettkampfsaison?<br />

S. HUTTER: Auf meinem Niveau gilt es,<br />

gute Ergebnisse in Coppa-Italia-Rennen<br />

zu erzielen. Die Italienmeisterschaften<br />

sind zudem für jeden Athleten eine willkommene<br />

Gelegenheit, sich mit einer<br />

Medaille ins Rampenlicht zu laufen.<br />

Eine Teilnahme an der Junioren-WM<br />

mit einer entsprechenden Platzierung<br />

im vorderen Teilnehmerfeld würde die<br />

Wettkampfsaison krönen.<br />

FISI: Vermissen Sie ihre Landeskader-<br />

Kollegen?<br />

S. HUTTER: Ich vermisse sie sehr. Meine


FISI WINTERSPORTVERBAND SÜDTIROL<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 69<br />

neuen Kollegen haben mich aber sehr<br />

herzlich aufgenommen, und ich fühle<br />

mich rundum wohl.<br />

FISI: Wem haben Sie auf Ihrem bisherigen<br />

Weg am meisten zu verdanken?<br />

S. HUTTER: In erster Linie bedanke<br />

ich mich bei meinen Eltern, welche<br />

mich auf meinem Weg bis hierher<br />

stets begleitet und unterstützt haben.<br />

Großer Dank gebührt auch den<br />

Vereinstrainern, den Trainern der<br />

Sportoberschule Mals und des Landeskaders.<br />

Sie haben mich großartig<br />

gefördert.<br />

SOPHIA INNERKOFLER | LANGLAUF<br />

FISI: Was hat sich für Sie mit der Aufnahme<br />

in die Carabinieri-Sportgruppe<br />

verändert?<br />

S. INNERKOFLER: Meine jetzigen<br />

Teamkollegen sind alle etwas älter als<br />

ich und haben mehr Erfahrung. Sie<br />

können mir sehr gut weiterhelfen.<br />

Die Trainingsintensität hat wesentlich<br />

zugenommen, und zu Beginn ist mir<br />

der Umstieg nicht so leicht gefallen.<br />

In der Gruppe wird nur italienisch<br />

gesprochen. Dies ist schon eine große<br />

Umstellung.<br />

FISI: Welche Ziele verfolgen Sie für die<br />

anstehende Wettkampfsaison?<br />

S. INNERKOFLER: Ich möchte meine besten<br />

Leistungen abrufen und schauen,<br />

was herauskommt. Gute Platzierungen<br />

bei Coppa-Italia-Rennen und vielleicht<br />

eine Medaille bei den Italienmeisterschaften<br />

wären super.<br />

Sophia Innerkofler<br />

FISI: Vermissen Sie ihre Landeskader-<br />

Kollegen?<br />

S. INNERKOFLER: Ja, schon ziemlich,<br />

wir hatten eine tolle Gruppe, und<br />

diese fehlt mir schon.<br />

FISI: Wem haben Sie auf Ihrem bisherigen<br />

Weg am meisten zu verdanken?<br />

S. INNERKOFLER: Meiner Familie,<br />

hauptsächlich meinem Vater, dem<br />

Skiclub und dem Landeskader.<br />

LEA STANGL | RODELN<br />

Lea Stangl<br />

FISI: Was hat sich für Sie mit dem<br />

Aufstieg in die B-Nationalmannschaft<br />

verändert?<br />

L. STANGL: Ich bin bereits seit Juli im<br />

Aufbautraining. Zum Kadertraining<br />

steht nun auch das Heimtraining noch<br />

mehr auf der Tagesordnung. Weiters<br />

absolvieren wir in Meransen unser<br />

sommerliches Starttraining. Es ist alles<br />

einen Tick professioneller geworden.<br />

FISI: Welche Ziele verfolgen Sie für die<br />

anstehende Wettkampfsaison?<br />

L. STANGL: Ich möchte natürlich gerne<br />

vorne dabei sein. Eine Medaille bei<br />

der Junioren-EM und der Gesamtsieg<br />

im Junioren-Weltcup sind die zwei<br />

wichtigsten Ziele.<br />

ausübe. Danken möchte ich den<br />

Vereinstrainern, welche gleichzeitig<br />

Trainer sind und auch mein Material<br />

bestmöglich präparieren.<br />

DANIEL MORODER | SKISPRUNG<br />

FISI: Was hat sich für Sie mit dem<br />

Aufstieg in die B-Nationalmannschaft<br />

verändert?<br />

D. MORODER: Generell nicht sehr viel.<br />

Einzig, dass wir heuer als A- und<br />

B-Mannschaft gemeinsam trainieren.<br />

Die Trainer sind dieselben geblieben,<br />

bei den Mädchen ist der einstige<br />

Weltklassespringer Andreas Felder<br />

aus Österreich als Cheftrainer hinzugekommen.<br />

Die Trainingsstätten sind<br />

heuer mit Oberhof, Innsbruck sowie<br />

Planica etwas abwechslungsreicher als<br />

im letzten Jahr.<br />

FISI: Welche Ziele verfolgen Sie für die<br />

anstehende Wettkampfsaison?<br />

D. MORODER: Mein größtes Ziel ist die<br />

Teilnahme an der WM in Oberstdorf<br />

Ende Februar/Anfang März sowie die<br />

Skiflug-WM in Planica zu Beginn der<br />

Saison.<br />

FISI: Wem haben Sie auf Ihrem bisherigen<br />

Weg am meisten zu verdanken?<br />

D. MORODER: Mit Sicherheit<br />

meinem Vater Romed, der mich<br />

auf meinem Weg sehr unterstützt<br />

und gefördert hat. Meine Jahre<br />

im Skigymnasium Stams unter den<br />

dortigen Trainern Daniel Lackner<br />

und Rupert Gürtler haben mich<br />

reifen lassen.<br />

FISI: Wem haben Sie auf Ihrem bisherigen<br />

Weg am meisten zu verdanken?<br />

L. STANGL: Mein Onkel und meine<br />

Mama haben sicher den größten<br />

Anteil, dass ich den Rodelsport so<br />

Daniel Moroder


70 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

FISI WINTERSPORTVERBAND SÜDTIROL<br />

JESSICA MALSINER | SKISPRUNG<br />

FISI: Was hat sich für Sie mit dem<br />

Aufstieg in die B-Nationalmannschaft<br />

verändert?<br />

J. MALSINER: Ich trainiere jetzt hauptsächlich<br />

mit meinen beiden Schwestern,<br />

also mit dem A-Kader. Ich habe auch<br />

einen neuen Trainerstab, und somit hat<br />

sich auch das Training in seiner Planung<br />

und Ausführung insgesamt verändert.<br />

FISI: Welche Ziele verfolgen Sie für die<br />

anstehende Wettkampfsaison?<br />

J. MALSINER: Meine Ziele für diese Saison<br />

wären eine Platzierung unter den<br />

Top 30 im Weltcup und die Teilnahme<br />

an der WM in Oberstdorf.<br />

FISI: Vermisst Sie ihre Landeskader-<br />

Kolleginnen und -Kollegen?<br />

J. MALSINER: Auf Trainingslagern ist es<br />

oft schon komisch, nicht mit meinen<br />

alten Kolleginnen zusammen zu sein.<br />

Wenn ich zu Hause bin, trainiere ich<br />

hingegen weiterhin mit meinen Kolleginnen<br />

und Kollegen.<br />

FISI: Wem haben Sie auf Ihrem bisherigen<br />

Weg am meisten zu verdanken?<br />

J. MALSINER: Ich danke vor allem meiner<br />

Familie, die mich in allen Belangen<br />

bestmöglich unterstützt hat. Außerdem<br />

danke ich auch meinem Trainer Romed<br />

Moroder, der mich von klein auf<br />

für diesen Sport begeistert und mich<br />

sportlich dorthin gebracht hat, wo ich<br />

heute stehe.<br />

MATTIA GALLIANI | SKISPRUNG<br />

FISI: Was hat sich für Sie mit dem<br />

Aufstieg in die B-Nationalmannschaft<br />

verändert?<br />

M. GALLIANI: Wir haben auf jeden Fall<br />

bessere Trainingsmöglichkeiten, da wir<br />

regelmäßig mehrtägige Trainingslager<br />

haben. Auch der Support, den wir<br />

bekommen, ist definitiv eine große<br />

Veränderung.<br />

FISI: Welche Ziele verfolgen Sie für die<br />

anstehende Wettkampfsaison?<br />

M. GALLIANI: Die Jugendweltmeisterschaft,<br />

die für mich eine wichtige Möglichkeit<br />

gewesen wäre, gute Ergebnisse<br />

zu erzielen, wurde leider schon vorzeitig<br />

abgesagt. Die WM in Oberstdorf,<br />

die Skiflugweltmeisterschaft in Planica,<br />

aber auch verschiedene Continental-<br />

Cups sind die wichtigsten Veranstaltungen.<br />

Da will ich unbedingt dabei sein.<br />

FISI: Wem haben Sie auf Ihrem bisherigen<br />

Weg am meisten zu verdanken?<br />

M. GALLIANI: Das ist zweifelsfrei Romed<br />

Moroder. Er hat immer an eine italienische<br />

Skisprungmannschaft geglaubt,<br />

und diese auch auf die Beine gestellt.<br />

Er hat die gesamte Truppe von klein<br />

auf begleitet, und ohne ihn wäre ich<br />

heute definitiv nicht da, wo ich bin.<br />

Daniela Dejori<br />

DANIELA DEJORI | NOKO<br />

FISI: Was hat sich für Sie mit dem<br />

Aufstieg in die A-Nationalmannschaft<br />

verändert?<br />

D. DEJORI: Vor allem die Zeit, die ich<br />

mit der Familie verbringe, ist weniger<br />

geworden. Als Athletin in einer Nationalmannschaft<br />

ist man sehr viel unterwegs,<br />

geht auf lange Trainingskurse.<br />

Auf die Dienste eines Physiotherapeuten,<br />

einer Psychologin, eines Skiman<br />

und mehrere Trainer zurückgreifen zu<br />

können, ist sicher sehr positiv.<br />

FISI: Welche Ziele verfolgen Sie für<br />

die anstehende Wettkampfsaison?<br />

D. DEJORI: Mit der kommenden<br />

Saison verbinde ich die Teilnahme<br />

am ersten Weltcup für die nordische<br />

Kombination in Otepää in Finland.<br />

Auch wird es zum ersten Mal eine<br />

Weltmeisterschaft geben, die in<br />

Oberstdorf stattfinden wird. Dort<br />

will ich dabei sein.<br />

Jessica Malsiner (3. von links) und Mattia Galiani (4. von links) mit der<br />

Bronze-Medaille bei den Youth Olympic Games in Lausanne <strong>2020</strong><br />

FISI: Wem haben Sie auf Ihrem bisherigen<br />

Weg am meisten zu verdanken?<br />

D. DEJORI: Zuallererst meinen Eltern,<br />

die mich von klein auf unterstützt<br />

und meinen Traum finanziert haben.<br />

Auch meinem Trainer Romed Moroder<br />

habe ich vieles zu verdanken,<br />

denn durch ihn habe ich mich letztendlich<br />

für die nordische Kombination<br />

entschieden.


FISI - RODELN<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 71<br />

Landeskader Naturbahnrodeln<br />

ANTON GRUBER GENETTI<br />

ASV VÖLLAN-RAIKA | Jahrgang 2005<br />

MAXIMILIAN GRUNSER<br />

ASV FELDTHURNS | 2003<br />

DOMINIQUE MÜLLER<br />

RODELCLUB ULTENTAL | 2004<br />

ALEX OBERHOFER<br />

ASC LAAS | 2005<br />

TOBIAS PAUR<br />

ASV VÖLS AM SCHLERN | 2004<br />

HANNES UNTERHOLZNER<br />

ASV VÖLLAN-RAIKA | 2004<br />

JENNY CASTIGLIONI<br />

ASV LATSCH RAIFFEISEN | 2005<br />

KATHARINA HOFER<br />

RODELVEREIN PASSEIER ASV | 2005<br />

IVONNE MÜLLER<br />

RODELCLUB ULTENTAL | 2006<br />

JULIA TROCKER<br />

ASV VÖLS AM SCHLERN | 2005<br />

ELISABETH TINZL<br />

ASC LAAS | 2006<br />

TRAINER<br />

HANNES PLATTNER<br />

SEVERIN UNTERHOLZNER<br />

RENATE KASSLATTER<br />

VERANTWORTLICHER<br />

LEANDER MORODER<br />

OFFIZIELLER TEAMSPONSOR


72 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

FISI - RODELN<br />

Landeskader Kunstbahnrodeln<br />

Die Kunstbahnrodler<br />

Marvin Lamprecht (2007) und<br />

Manuel Weißensteiner (2008)<br />

dürfen in diesem Jahr mit der<br />

Jugend-Nationalmannschaft<br />

mittrainieren.<br />

LEO HINTEREGGER<br />

ASV LÜSEN | Jahrgang 2009<br />

ELIAS RIEDER<br />

ASV STEINEGG | 2011<br />

GABRIELE ZANATTA<br />

ASV GITSCHBERG | 2009


FISI - RODELN<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 73<br />

Raiffeisen Rodelpokal<br />

Südtirol blickt auf eine glanzvolle<br />

Geschichte im Rennrodelsport auf<br />

Naturbahn zurück.<br />

Die Athleten des Landeswintersportverbandes<br />

FISI Südtirol dominieren<br />

seit Jahrzehnten das Geschehen an<br />

der Weltspitze, und auch zum jetzigen<br />

Zeitpunkt ist noch keine Wachablöse in<br />

Sicht. Einziger Wermutstropfen ist der<br />

bisher erfolglose Kampf des Naturbahnrodelsports<br />

um eine Aufnahme in die<br />

WEITERE WETTKÄMPFE<br />

<strong>2020</strong>/20<strong>21</strong> IN SÜDTIROL:<br />

• 1 Italienmeisterschaft Rennrodeln<br />

• 1 Italienmeisterschaft Sportrodeln<br />

• 1 Landesmeisterschaft Rennrodeln<br />

• 1 Landesmeisterschaft Sportrodeln<br />

• 3 Raiffeisen Südtirol Cups<br />

Sportrodeln<br />

• 1 Nachholrennen der vergangenen<br />

Saison Sportrodeln<br />

• 4 Rennrodel -Weltcups<br />

(2 Doppelveranstaltungen)<br />

• 1 Rennrodel-Junioren-EM<br />

• 1 Rennrodel-Junioren-Weltcup<br />

olympische Familie. Mit den Olympischen<br />

Spielen 2026 in Mailand und<br />

Cortina d‘Ampezzo scheint nun der<br />

Moment gekommen zu sein, welcher<br />

eine entscheidende Wende herbeiführen<br />

könnte. Das Veranstalterland hat<br />

nämlich die Möglichkeit, eine Sportart<br />

vorzuschlagen, in welcher sich dasselbe<br />

gute Medaillenchancen für seine<br />

Athlet*innen auszurechnen vermag.<br />

Diesen entscheidenden Moment muss<br />

der Rodelsport auf Naturbahn nutzen,<br />

um endlich den Traum von Olympia<br />

verwirklichen zu können.<br />

Wettkämpfe auf scharfen Kurven<br />

Der Raiffeisenpokal im Naturbahnrodeln<br />

und Sportrodeln wird in einer<br />

4 Rennen umfassenden Meisterschaft<br />

ausgefahren. Im Allgemeinen gelten<br />

für die Meisterschaft die Vorgaben<br />

der nationalen „Agenda degli Sport<br />

Invernali“ und des RTF (Regolamento<br />

Tecnico Federale). Für die Gesamtwertung<br />

werden alle Wettkämpfe gewertet,<br />

und die Punktevergabe erfolgt<br />

nach dem Weltcup-Punktesystem der<br />

FIL, des Internationalen Rodelverbandes.<br />

Für die Vereinswertungen werden<br />

ebenfalls alle Wettkämpfe gewer-<br />

tet, und ein Verein kann sich in den<br />

einzelnen Rennen überdies noch<br />

Bonuspunkte sichern, falls mindestens<br />

ein Athlet des jeweils anderen Rodeltyps<br />

in der Endwertung eines jeden<br />

Rennens aufscheint.<br />

INFO<br />

Teilnehmende Kategorien (W/M):<br />

U7/U8 | Baby | Jahrgänge 2013/14<br />

U9/U10 | Cuccioli | 2011/12<br />

U11/U12 | Ragazzi | 2009/10<br />

U14 | Allievi | 2007/08<br />

U17| Aspiranti | 2004-2006<br />

U20 | Juniores | 2001-2003<br />

<strong>21</strong>-35 Jahre | Seniores | 1986-2000<br />

Master über 36 Jahre<br />

Doppel Junioren | 2000-2005<br />

Doppel Senioren | 1999 und älter<br />

Teilnehmer*innen insgesamt: 180<br />

Rennen: 4<br />

Jugendrennen bis 14 Jahre um den<br />

Raiffeisenpokal<br />

Unser Hauptsponsor:<br />

Dana Oberhauser<br />

Die Nachwuchsrodler, Trainer und Betreuer des ASV Villnöß


74 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

FISI - LANGLAUF<br />

Landeskader Langlauf<br />

MICHAEL BACHMANN<br />

ASV 5V LOIPE<br />

Jahrgang 2002<br />

SEBASTIAN DAVARE<br />

ASV 5V LOIPE<br />

2004<br />

SILAS DEMEZ<br />

SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />

2003<br />

DAVID GIUSTI<br />

ASV PRAD<br />

2001<br />

ALEXANDER KARGRUBER<br />

ASV 5V LOIPE<br />

2001<br />

DAVID OBERHOFER<br />

ASV LATSCH<br />

2003<br />

HANNES OBERHOFER<br />

ASV LATSCH<br />

2003<br />

DEVIS THALER<br />

ASV LÜSEN<br />

2001<br />

MATTHIAS MESSMER<br />

ASC KALTERN<br />

2003


FISI - LANGLAUF<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 75<br />

Landeskader Langlauf<br />

MATTHIAS MORANDINI<br />

ALTA BADIA NORDIC<br />

2003<br />

ALAN TELFSER<br />

ASV PRAD<br />

2004<br />

ALESSIA ANDREOLLI<br />

ASC SESVENNA<br />

2002<br />

MARIA EUROSIA DEBERTOLIS<br />

ASC SESVENNA<br />

2003<br />

YLVIE FOLIE<br />

ASC SESVENNA<br />

2003<br />

ELISA NEGRINI<br />

ASC SESVENNA<br />

2001<br />

ALESSIA TOGNI<br />

ASC SESVENNA<br />

2004<br />

ERICA NEGRINI<br />

ASC SESVENNA<br />

2004<br />

VIVIEN FRANZONI<br />

SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />

2003


76 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

FISI - LANGLAUF<br />

Raiffeisen Langlauf Cup<br />

Die seit vielen Jahren etablierte Rennserie<br />

erfreute sich letzthin wiederum<br />

an steigenden Teilnehmerzahlen.<br />

Die Hoffnung, dass wiederum leistungsstarke<br />

Jahrgänge den Langlaufsport<br />

ausüben und somit auch die<br />

Arbeit in den Vereinen wieder forciert<br />

wird, liegt nahe. Die Vereinsarbeit in der<br />

Breite als Grundpfeiler und eine professionelle<br />

Arbeit an den Sportoberschulen<br />

und im Landeskader sind die Grundvoraussetzungen<br />

für spätere Erfolge.<br />

Es muss allen Verantwortlichen gemeinsam<br />

gelingen, Talente zu finden, welche<br />

sich mit größter Motivation, Fleiß und<br />

Ausdauer dem Langlaufsport widmen.<br />

Nur so können aus dem FISI-Landeswintersportverband<br />

Südtirol auch wieder<br />

Athlet*innen hervorgebracht werden,<br />

welche auf internationalem Niveau für<br />

Spitzenleistungen sorgen können.<br />

Wir alle arbeiten gezielt darauf hin,<br />

dass der Langlaufsport als Volkssport<br />

wieder eine größere Rolle spielt.<br />

Als FISI-Landeswintersportverband<br />

Südtirol und als <strong>Wintersport</strong>land<br />

ersten Ranges ist es uns aber auch<br />

ein großes Anliegen, dass Südtirols<br />

Langläufer*innen wieder um Medaillen<br />

bei Großveranstaltungen kämpfen.<br />

10.000 Trainingsstunden<br />

bis zur Weltspitze<br />

Der Südtirolcup wird als Rennserie im<br />

Rahmen von 9 Wettkämpfen ausgetragen,<br />

an welchen die Kategorien<br />

der U8 bis U20 teilnehmen. Teilnahmeberechtigt<br />

sind auch U23 sowie<br />

Senior*innen. Sieger des Südtirolcups<br />

wird der Athlet, der in allen 9 Rennen<br />

die meisten Punkte für sich verbuchen<br />

kann. Hervorzuheben ist, dass zur Gesamtwertung<br />

für den Südtirolcup auch<br />

der FISI-Test in die Wertung einfließt.<br />

Der FISI-Test als 10. Wertungselement<br />

ist zusätzlich zu den technischen Disziplinen<br />

ein spezifischer Athletiktest, der<br />

sowohl Elemente der Geschicklichkeit,<br />

Schnelligkeit, Kraft als auch der Ausdauer<br />

beinhaltet.<br />

Ab der kommenden Wintersaison wird<br />

Raiffeisen neuer Sponsor der kompletten<br />

Südtirolcup-Serie.<br />

INFO<br />

Teilnehmende Kategorien (W/M):<br />

U8-U12 Baby/Cuccioli/Kinder | 2009-2014<br />

U14-U16 Schüler/Zöglinge | 2005-2008<br />

U18-U20 Anwärter/Junioren | 2001-2004<br />

U23 | 1998-2000<br />

Seniores | ab 1997<br />

Teilnehmer*innen insgesamt: 200<br />

Rennen: 9<br />

4 Rennen klassisch: Verfolgung, Team,<br />

Sprint, Einzel<br />

4 Rennen Freistil: 3 x Massenstart,<br />

1 x Hindernis<br />

1 Staffel (2 x Klassisch, 1 x Freistil)<br />

Verantwortlicher:<br />

Walter Eberhöfer<br />

Trainer Landeskader:<br />

Veit Angerer<br />

Rudolf Prieth<br />

Gianluca Lorenzini<br />

Unser Hauptsponsor:<br />

Alessia Andreolli


MITGLIEDERKARTE<br />

IHRE VORTEILE:<br />

• 50% Rabatt auf Tageskarte an<br />

definierten Tagen in verschiedenen<br />

Skigebieten<br />

• € 40,00 Rabatt auf Saisonskarte<br />

Dolomiti Superski<br />

• Rabatte bei Partner der FISI,<br />

u.a LISKI, Pirelli, Kappa, The<br />

bridge, Piquadro<br />

• Automatische Versicherung<br />

(Haftpflicht gegenüber Dritten,<br />

sowie bei eigenen Unfällen<br />

Detaillierte Infos zur Mitgliedschaft und Vorteilen der FISI TESSERA finden Sie unter:<br />

WWW.FISI.BZ.IT


78 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

FISI WINTERSPORTVERBAND SÜDTIROL<br />

Raiffeisen Südtirol<br />

Die grüne Bank<br />

Die Südtiroler Raiffeisenkassen sind<br />

aus dem örtlichen Gemeinschaftsleben<br />

nicht mehr wegzudenken. Jährlich<br />

fließt eine Vielzahl an Sponsorengeldern,<br />

um lokale Vereine, kulturelle<br />

Veranstaltungen, innovative Projekte<br />

und Sportereignisse zu unterstützen.<br />

Dazu zählt auch die seit Jahren<br />

bewährte Sponsorenpartnerschaft<br />

mit dem FISI Landeswintersportverband<br />

Südtirol, die bisher den<br />

Raiffeisen Grand Prix, den Raiffeisen<br />

Südtirol Cup und den Raiffeisen<br />

Rodelpokal zum Gegenstand hatte.<br />

Ab der kommenden Wintersaison<br />

wird das Sponsoring auf zwei weitere<br />

Rennserien, den Langlauf-Cup und<br />

den Biathlon-Hubert-Leitgeb-Cup,<br />

ausgedehnt, sodass die Raiffeisenkassen<br />

nun offizieller Sponsor von fünf<br />

FISI-Sportwettbewerben sind.<br />

Thema Nachhaltigkeit<br />

Die nachhaltige Wertschöpfung bei<br />

Raiffeisen umfasst ökonomische, soziale<br />

und ökologische Aspekte.<br />

Das Thema Nachhaltigkeit ist in aller<br />

Munde und längst aus einer früheren<br />

Nische in das Konsumentenbewusstsein<br />

einer breiten Bevölkerungsschicht<br />

gerückt. Bei den Südtiroler Raiffeisenkassen<br />

spiegelt sich die Nachhaltigkeit<br />

bereits im genossenschaftlichen Geschäftsmodell<br />

wider. Denn im Vordergrund<br />

ihrer Geschäftspolitik steht nicht<br />

die Gewinnmaximierung, sondern die<br />

Förderung der Mitglieder, die gleichzeitig<br />

Miteigentümer, Entscheidungsträger<br />

und Geschäftspartner der Bank sind.<br />

Über diesen ökonomischen Aspekt<br />

hinaus schließt die nachhaltige Wertschöpfung<br />

bei Raiffeisen auch soziale<br />

und ökologische Aspekte mit ein.<br />

Nicht weniger bedeutsam ist es für die<br />

Raiffeisenkassen, durch den schonenden<br />

Umgang mit Ressourcen und das Fördern<br />

von umweltfreundlichen Maßnahmen<br />

einen aktiven Beitrag zu Umweltund<br />

Klimaschutz zu leisten. Dies trifft<br />

vermehrt auch auf die Verwendung von<br />

Werbeträgern und -artikeln zu.<br />

Südtiroler Holzpokale<br />

Denn Pokale und Trophäen sind nicht<br />

nur ein Zeichen von Anerkennung<br />

und Wertschätzung für erfolgreiche<br />

Sportlerinnen und Sportler, sondern<br />

auch Botschafter von Nachhaltigkeit<br />

und Regionalität.<br />

Im Raiffeisen-Sponsoring kommen deshalb<br />

verstärkt Pokale und Trophäen aus<br />

Holz zum Einsatz, die von einem lokalen<br />

Betrieb im Sarntal produziert werden.<br />

Das Material symbolisiert Tradition,<br />

Umweltbewusstsein und Bodenständigkeit<br />

– Werte, für die auch die Raiffeisenkassen<br />

stehen. Die Pokale sind mit einem<br />

Siegel versehen, sodass man auf Anhieb<br />

erkennt, dass sie aus Fallholz gefertigt<br />

wurden. Die Kombination zwischen dem<br />

haptischen Erlebnis des Materials und<br />

der edlen Optik trifft genau den Zeitgeist.<br />

Der Umstieg auf die 100-prozentige<br />

lokale Herstellung von Pokalen und<br />

Trophäen ist für das Jahr 20<strong>21</strong> geplant.<br />

Dadurch entfällt der lange Transport<br />

von Artikeln aus fernen Ländern (meist<br />

aus China und anderen Billiglohnländern),<br />

der CO 2 -Ausstoß wird erheblich<br />

verringert, und eine sozialverträgliche<br />

Produktion wird garantiert. Die grüne<br />

Bank wird damit noch grüner.<br />

Spaß beim Start des Rodelpokals<br />

Siegerehrung des Raiffeisen South Tyrol<br />

Slopestyle Contest<br />

Volle Konzentration<br />

vor dem Start


FISI WINTERSPORTVERBAND SÜDTIROL<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 79<br />

Marlene ®<br />

Vertragsverlängerung<br />

Die langjährige Erfolgsgeschichte<br />

zwischen Marlene ® und dem Landeswintersportverband<br />

FISI-Südtirol<br />

geht auch unter dem neuen Präsidenten<br />

Markus Ortler weiter.<br />

Die Zusammenarbeit, welche vor<br />

über 10 Jahren im Ski-alpin-<br />

Nachwuchs mit dem Marlene ® -Cup<br />

entstanden ist, wurde um 2 Jahre bis<br />

2022 verlängert.<br />

Der Marlene ® -Cup ist mittlerweile zur<br />

Marke geworden und hat weit über<br />

Südtirol hinaus Bekanntheit erreicht.<br />

Auch zahlreiche Athleten aus dem Ausland<br />

nehmen daran teil, da man gute<br />

FIS-Punkte einfahren kann. Die Zusammenarbeit<br />

beschränkt sich aber nicht<br />

nur auf den Marlene ® -Cup, sondern<br />

Marlene ® ist auch einer der Hauptsponsoren<br />

des <strong>Wintersport</strong>verbandes.<br />

Vorrangiges Ziel der Zusammenarbeit<br />

von FISI Südtirol und Marlene ®<br />

ist es, den jungen Nachwuchstalenten<br />

auf dem langen Weg zu<br />

Spitzenathlet*innen eine finanzielle<br />

Unterstützung zu bieten, und ihre<br />

Familien entsprechend zu entlasten.<br />

Elisa Negrini<br />

Der Landeswintersportverband<br />

hingegen bietet Marlene ® eine<br />

Plattform, die eigene Bekanntheit zu<br />

steigern.<br />

Die Verlässlichkeit von Marlene ®<br />

als Hauptsponsor von FISI Südtirol<br />

gibt den Verantwortlichen Planungssicherheit<br />

und trägt dazu bei, dass<br />

die Vorbereitungen auf höchstem<br />

Niveau erfolgen können. Der Landeswintersportverband<br />

FISI-Südtirol<br />

Die Sieger des Marlene®-Cup-Slaloms 2015/16,<br />

von links Matteo Canins, Alex Vinatzer, Max Mitterrutzner<br />

Lukas Rizzi<br />

leistet eine umfangreiche Nachwuchsarbeit,<br />

und gerade in dieser<br />

Alterskategorie, und insbesondere<br />

im alpinen Skirennsport, verursacht<br />

diese sehr hohe Kosten. Der Präsident<br />

Markus Ortler bedankt sich im Namen<br />

des Landeswintersportverbandes<br />

FISI-Südtirol für die langjährige<br />

Zusammenarbeit mit Marlene ® und<br />

hofft trotz Covid-19 auf eine reguläre<br />

Wettkampfsaison <strong>2020</strong>/20<strong>21</strong>.


80 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

FISI - SNOWBOARD<br />

Landeskader Snowboard<br />

FILIPPO DA COL<br />

ASV WELSCHNOFEN<br />

Jahrgang 2003<br />

JOACHIM DANDLER<br />

ASV BURGSTALL RAIKA<br />

2002<br />

SIMON DORFMANN<br />

ASV VILLNÖSS RAIFFEISEN<br />

2004<br />

CRISTIAN PRADEL<br />

ASV BURGSTALL RAIKA<br />

2002<br />

MIKE SANTUARI<br />

ASV WELSCHNOFEN<br />

2005<br />

FABIANA FACHIN<br />

ASV BURGSTALL RAIKA<br />

2004<br />

SOPHIE RABANSER<br />

SNB GHERDËINA<br />

2005<br />

TRAINER<br />

GERT AUSSERDORFER<br />

VERANTWORTLICHER<br />

ROLAND UNTERLEITNER<br />

OFFIZIELLER<br />

TEAMSPONSOR


FISI - SNOWBOARD<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 81<br />

Die Landeskaderathleten beim Starttraining in Villnöß<br />

Alperia Snowboard Meisterschaft<br />

Dieses Jahr hat Alperia beschlossen,<br />

noch stärker präsent zu sein<br />

und auch Hauptsponsor der Rennserie<br />

Snowboard und Teamsponsor<br />

des Landeskaders zu werden.<br />

WEITERE WETTKÄMPFE<br />

UNSERER ATHLETEN <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />

• 4 Italienmeisterschaften<br />

• 10 Coppa-Italia-Rennen<br />

• 8 FIS-Junior-Cup-Rennen<br />

In solch unsicheren Zeiten ist die<br />

weitere Unterstützung des Sports<br />

eine richtige und unverzichtbare<br />

Entscheidung für Alperia, besonders<br />

wenn es um die Sportler in<br />

unserem Land und die Aktivitäten<br />

in den Bergen Südtirols geht. Der<br />

Snowboard-Südtirolcup bzw. der<br />

Trivenetocup basiert auf einer<br />

Zusammenarbeit zwischen den<br />

regionalen Landeswintersportverbänden<br />

FISI Südtirol, dem Trentino<br />

und Venetiens.<br />

Seit vielen Jahren erfreut sich die<br />

Rennserie mit annähernd 150<br />

Wettkämpfer*innen über stabile<br />

Teilnehmerzahlen und eine gute<br />

Zusammenarbeit zwischen den drei<br />

angeführten Landesverbänden.<br />

Zum Südtirolcup zählen alle in<br />

Südtirol stattfindenden Rennen des<br />

Trivenetocups sowie alle anderen<br />

FISI-Rennen und die Landesmeisterschaften.<br />

Mit unserer „Energie“ zum Erfolg<br />

Gewinner*in des Südtirolcups wird<br />

der/die Athlet*in mit den meisten<br />

Punkten laut Weltcup-Punktetabelle.<br />

Zum Trivenetocup zählen die in<br />

den drei genannten Landesverbänden<br />

ausgetragenen Wettkämpfe. 4<br />

Rennen pro Disziplin und Kategorie<br />

gelangen zur Austragung und zählen<br />

demnach auch zur Gesamtwertung.<br />

Vorgesehen sind Wettkämpfe in den<br />

Disziplinen: Slalom (SL), Parallel-<br />

slalom (PSL), Riesenslalom (GS),<br />

Parallel-Riesenslalom (PGS), Boardercross<br />

(SBX), Halfpipe (HP), Big Air<br />

(BA), Slobestyle (SBS)<br />

INFO<br />

Teilnehmende Kategorien (W/M):<br />

U7 bis U<strong>21</strong><br />

Senioren und Master<br />

Landesverbände Triveneto:<br />

Südtirol AA | Trentino TN |<br />

Venetien VE<br />

Teilnehmer*innen insgesamt: 150<br />

Rennen: 8<br />

2 Riesentorläufe | GS<br />

4 Parallelslaloms | PSL<br />

2 Parallel-Riesenslaloms | PGS<br />

davon jeweils 1 Landesmeisterschaft<br />

im PSL und PGS<br />

Unser Hauptsponsor:


Offizielles Trainingszentrum<br />

Am Schnalstaler Gletscher bereiten sich Ski-, Snowboard und Langlauf<br />

Mannschaften aus aller Welt auf die Wettkampfsaison vor. Die ideale<br />

Höhenlage, Schneesicherheit, perfekt präparierte Pisten und kaum<br />

Wartezeiten an den Aufstiegsanlagen machen das Skigebiet zur idealen<br />

Destination für das Höhentraining von <strong>Wintersport</strong>lern.<br />

Follow us on<br />

schnalstal.com


FISI - FREESTYLE<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 83<br />

Landeskader Freestyle Ski<br />

THOMAS AUER<br />

VITAMIN F FREESTYLE CLUB<br />

Jahrgang 2005<br />

VALENTIN AUER<br />

VITAMIN F FREESTYLE CLUB | 2006<br />

TIM MAIRHOFER<br />

VITAMIN F FREESTYLE CLUB | 2005<br />

MATTIA MERSA<br />

SC GRÖDEN RAIFFEISEN | 2005<br />

NIKLAS OBERRAUCH<br />

ASV BURGSTALL RAIKA | 2002<br />

MARIUS OBERRAUCH<br />

ASV BURGSTALL RAIKA | 2005<br />

FABIO PFEFFER<br />

SC GRÖDEN RAIFFEISEN | 2005<br />

JEREMIA PROFANTER<br />

ASV BURGSTALL RAIKA | 2003<br />

FILIP RABANSER<br />

SC GRÖDEN RAIFFEISEN | 2001<br />

HANNAH MORODER<br />

SC GRÖDEN RAIFFEISEN | 2002<br />

MICHELLE SENONER<br />

SC GRÖDEN RAIFFEISEN | 2003<br />

TRAINER<br />

PASCAL RUNGGALDIER (Ski)<br />

DANIEL GRUBER (Snow)<br />

PHILIPP ROSSI (Snow)<br />

VERANTWORTLICHER<br />

MICHAEL MAIR AM TINKHOF


84 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

FISI - FREESTYLE<br />

Raiffeisen Slopestyle Tour<br />

Der Freestyle-Sport ist in Südtirol<br />

in den letzten Jahren enorm gewachsen.<br />

Besonders wichtig für die<br />

Entwicklung dieser spektakulären<br />

Disziplin war vor sieben Jahren die<br />

Einführung der Raiffeisen South<br />

Tyrol Slopestyle Tour.<br />

Diese Rennserie wurde gleich als<br />

offizielle Landesmeisterschaft<br />

gewertet und bekam so von Beginn<br />

an die Aufmerksamkeit der Medien.<br />

Auch heuer werden im Rahmen der<br />

Tour die Landesmeister ermittelt.<br />

Außerdem können die Athletinnen<br />

und Athleten hier wichtige Punkte<br />

für die nationale Wertung im Freeski<br />

Slopestyle sammeln.<br />

Die Raiffeisen South Tyrol Slopestyle<br />

Tour startet am 24. Jänner 20<strong>21</strong> auf<br />

Meran 2000 und endet zwei Monate<br />

TERMINE RAIFFEISEN<br />

SLOPESTYLE TOUR<br />

24.01.20<strong>21</strong> | Meran 2000<br />

07.02.20<strong>21</strong> | Kronplatz<br />

<strong>21</strong>.02.20<strong>21</strong> | Seiser Alm<br />

28.03.20<strong>21</strong> | Piz Sella<br />

später, nach vier Etappen, in Gröden.<br />

Bei jedem einzelnen Wettkampf<br />

dürfen die jungen Nachwuchstalente<br />

zwischen 8 und 19 Jahren ihre<br />

Leistung unter Beweis stellen und<br />

ihre besten Tricks zeigen. Jeder Athlet<br />

absolviert pro Etappe zwei Runs.<br />

Körperbeherrschung und Fluggefühl<br />

Wenn kein Qualifikations-Run vorgesehen<br />

ist, werden die beiden Runs als<br />

Final-Runs gewertet. Für die Wertung<br />

der Etappe zählt nur der Run mit der<br />

höheren Punkteanzahl, der schlechtere<br />

wird nicht gewertet. Es wird auch<br />

von einer Jury die gesamte Leistung<br />

am Renntag gewertet. Diese Jury<br />

besteht aus mindestens 3 und maximal<br />

5 Mitgliedern, lauter Trainern<br />

von den anwesenden Teams, die<br />

extra dafür ausgebildet wurden. Der<br />

Gesamtsieg geht an die Athletinnen<br />

und Athleten, die in 3 von 4 Wettbewerben<br />

die meisten Punkte holen<br />

konnten.<br />

Kreativität, Präzision und Eleganz<br />

Seit einigen Jahren weist die Slopestyle<br />

Tour eine konstante Teilnehmerzahl<br />

auf. Durchschnittlich nehmen<br />

über 40 Athleten an den einzelnen<br />

Etappen teil. Einen besonders hohen<br />

Zuspruch verzeichnet die Kategorie<br />

„Juniores“ (Altersgruppe 15 bis 19<br />

Jahre). Genau aus dieser Altersklasse<br />

kommen im Slopestyle die Top-Nachwuchsathleten.<br />

INFO<br />

Teilnehmende Kategorien (W/M):<br />

Kids: Jahrgänge 2010 bis 2012<br />

Children 1; Jahrgänge 2008/2009<br />

Children 2: Jahrgänge 2006/2007<br />

Juniores: Jahrgänge 2001 bis 2005<br />

Girls Children: Jahrgänge 2006 bis 2009<br />

Girls Junior: Jahrgänge 2001 bis 2005<br />

Rennen: 4<br />

Teilnehmer*innen insgesamt: 40<br />

Offizielle Website der Tour<br />

Alle Informationen zur Raiffeisen<br />

South Tyrol Slopestyle Tour gibt es<br />

seit 2018 nicht mehr nur auf Facebook<br />

und Instagram, sondern exklusiv<br />

auch auf www.slopestyletour.it<br />

Unser Hauptsponsor<br />

David Hofer im Snowpark Seiser Alm


FISI - FREESTYLE<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 85<br />

Landeskader Freestyle Snow<br />

SAMUEL BRUNNER<br />

ASC OLANG | Jahrgang 2005<br />

NATHAN FELDER<br />

ASC OLANG | 2001<br />

JAKOB HUBER<br />

ASC OLANG | 2000<br />

ROBERTA ROSSI<br />

ASC OLANG | 2002<br />

DAVID STUEFER<br />

ASC OLANG | 2001<br />

PHILIPP TAFERNER<br />

ASC OLANG | 2001<br />

DOLOMITISUPERSKI.COM


86 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

FISI - BIATHLON<br />

Landeskader Biathlon<br />

SIMON MARKART<br />

ASV RIDNAUN<br />

Jahrgang 2002<br />

CHRISTOPH PIRCHER<br />

ASV RIDNAUN<br />

2003<br />

JONAS RAFFL<br />

ASC PASSEISER<br />

2004<br />

GIOVANNI RICCADONNA<br />

ASV ANTHOLZERTAL<br />

2003<br />

PHILIPP TUMLER<br />

ASV MARTELL<br />

2002<br />

LENI AUCHENTALLER<br />

ASV ANTHOLZERTAL<br />

2004<br />

GAIA BRUNELLO<br />

SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />

2002<br />

EVA BRUNNER<br />

ASV RIDNAUN<br />

2002<br />

VERENA DEJORI<br />

SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />

2000


FISI - BIATHLON<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 87<br />

Landeskader Biathlon<br />

NORA OBOJES<br />

ASV ANTHOLZERTAL<br />

2004<br />

DENISE PLANKER<br />

SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />

2003<br />

SOPHIA ALICE PLANKER<br />

SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />

2003<br />

VERONIKA RAINER<br />

ASV PFITSCHER EISBÄR<br />

2002<br />

BIRGIT SCHÖLZHORN<br />

ASV RIDNAUN<br />

2003<br />

LISA STOLL<br />

ASV ANTHOLZERTAL<br />

2003<br />

TRAINER<br />

CHRISTIAN BRAUNHOFER<br />

MICHAEL EBERHÖFER<br />

RALF PASSLER<br />

ARMIN KASSLATTER<br />

ESTHER VALENTINI<br />

SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />

2002<br />

VERANTWORTLICHE<br />

ISABELLA BRAUNHOFER


88 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

FISI - BIATHLON<br />

Pircher Christoph (rechts)<br />

Der perfekte Schuss ins Schwarze<br />

Wollen Biathleten ganz vorne in<br />

der Weltelite mitmischen, dann<br />

müssen sie zwei völlig unterschiedliche<br />

Sportarten perfekt beherrschen:<br />

Langlaufen und Schießen.<br />

Eine komplexe Aufgabe, denn beim<br />

Langlauf handelt es sich um eine<br />

Ausdauer- und beim Schießen um<br />

eine Präzisionssportart.<br />

Besonders aufwändig ist bei den<br />

Biathleten das Training am<br />

Schießstand. Seit 1978 verwenden<br />

sie Kleinkalibergewehre, die mindestens<br />

3,5 kg schwer sein müssen.<br />

Jedes Gewehr ist natürlich eine<br />

Maßanfertigung und genau auf den<br />

Körper des Athleten abgestimmt.<br />

Jedes Gewehr benötigt auch sein<br />

spezielles Geschoss. Davon gibt<br />

es unterschiedliche Ausführungen<br />

verschiedener Hersteller. Man muss<br />

auch berücksichtigen, dass Gewehr<br />

und Munition empfindlich auf Kälte<br />

reagieren. Das Material nimmt somit<br />

beim Schießen eine Schlüsselrolle<br />

ein. Nicht umsonst kümmert sich<br />

ein großes Betreuer-Team um die<br />

Gewehre und die Munition. Während<br />

einer Weltcupsaison werden<br />

von einem Biathleten im Training<br />

und Wettkampf circa 15.000 bis<br />

18.000 Schuss verschossen.<br />

Schnell und zielgenau im Rhythmus<br />

Geschossen wird im Biathlon auf<br />

Scheiben, die in einer Entfernung<br />

von 50 Metern angebracht sind.<br />

Beim Liegendschießen beträgt der<br />

Durchmesser der Scheibe 4,5 Zentimeter,<br />

beim Stehendschießen<br />

11,5 Zentimeter. Da ist klar, dass<br />

nur Millimeter über ein gutes oder<br />

schlechtes Ergebnis entscheiden.<br />

Heute müssen die Biathleten nicht<br />

nur fehlerfrei, sondern auch sehr<br />

schnell schießen. Unter Belastung<br />

erfordert das Schießen höchste Konzentration,<br />

weshalb man im Training<br />

besonderes Augenmerk darauf<br />

legt. Vorbereitet wird das Schießen<br />

beim Zulauf zum Schießstand. Dort<br />

kommen die Athleten mit einem<br />

Puls von 160 bis 180 an und müssen<br />

ihren Körper in kürzester Zeit unter<br />

Kontrolle bringen. Jeder hat seine<br />

eigene Technik, die meisten atmen<br />

ein, dann zur Hälfte aus, schießen<br />

und atmen weiter aus.<br />

Erfahrung und mentale Stärke<br />

Eine zusätzliche Herausforderung<br />

sind die Wetterverhältnisse, besonders<br />

der Wind. Vor dem Schießen fokussieren<br />

die Athleten die Windfahnen.<br />

Der Wind kann entscheidend sein,<br />

denn das gerade mal zwei Gramm<br />

schwere Projektil ist leicht aus der<br />

Flugbahn zu bringen. Geschossen<br />

wird übrigens mit scharfer Munition.<br />

Deshalb ist ein Waffenschein erforderlich.<br />

POWERED BY


FISI - BIATHLON<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 89<br />

Hubert Leitgeb Cup<br />

powered by Raiffeisen<br />

Die Biathlon-Verantwortliche im Südtiroler <strong>Wintersport</strong>verband,<br />

Isabella Filippi-Braunhofer, startet gleich mit einer<br />

erfreulichen Nachricht in die neue Saison.<br />

Seit Jahren boomt unser Sport. Die Weltmeisterschaft im<br />

„ Februar in Antholz und die überragenden Ergebnisse von<br />

Super-Star Dorothea Wierer haben Biathlon nicht nur in<br />

Südtirol, sondern in ganz Italien noch beliebter und populärer<br />

gemacht. Auch unsere Jugend-Rennserie hat einen neuen<br />

Sponsor gefunden. Die Raiffeisen-Bank wird uns künftig<br />

unterstützen“, freut sich Filippi-Braunhofer.<br />

Gelaufen und geschossen wird auch in diesem Winter um<br />

die Trophäe Hubert Leitgeb. Leitgeb starb im Februar 2012<br />

viel zu früh im Alter von nur 46 Jahren bei einem Lawinenunglück<br />

in der Nähe von Antholz am Staller Sattel. Er war<br />

nicht nur ein sehr erfolgreicher Biathlet, zweimal holte er mit<br />

der italienischen Mannschaft WM-Gold, sondern auch ein<br />

ausgezeichneter Rennleiter bei den Weltcupveranstaltungen in<br />

Antholz. Außerdem war er Mitglied des Technischen Komitees<br />

der IBU.<br />

sen. Sollte es nicht möglich sein, im Dezember Wettkämpfe<br />

durchzuführen, werden wir jenen in Pfitsch zu einem<br />

späteren Zeitpunkt nachholen. Falls die Covid-19-Pandemie<br />

größere Menschenansammlungen weiterhin nicht zulassen,<br />

wäre es auch denkbar, dass die Einschreibungen auf die<br />

Altersklassen U13 (Schüler) und U15 (Zöglinge) beschränkt<br />

werden. Trotz der Unsicherheiten blicken wir aber mit viel<br />

Zuversicht auf die anstehende Wettkampfsaison“, verspricht<br />

Filippi-Braunhofer.<br />

TERMINE HUBERT LEITGEB CUP<br />

POWERED BY RAIFFEISEN<br />

27.12.<strong>2020</strong> | Pfitsch, Sprint<br />

10.01.20<strong>21</strong> | Ridnaun, Einzelwertung<br />

17.01.20<strong>21</strong> | Gadertal, Landesmeisterschaft Sprint<br />

13.02.20<strong>21</strong> | Martell, Landesmeisterschaft Einzelrennen<br />

06.03.20<strong>21</strong> | Antholz, Landesmeisterschaft Massenstart<br />

Im Gedenken an einen Champion des Biathlonsports<br />

Der Hubert Leitgeb Cup powered by Raiffeisen beginnt am<br />

27. Dezember mit einem Sprint in Pfitsch und endet wie alle<br />

Jahre Anfang März in Antholz mit dem Massenstart. Insgesamt<br />

werden fünf Rennen für die Altersklassen U9 bis U15<br />

ausgetragen. Für die Gesamtwertung zählen die vier besten<br />

Ergebnisse. Der Sprint im Gadertal, das Einzelrennen in<br />

Martell und der Massenstart in Antholz werden auch in ihren<br />

Disziplinen als Landesmeisterschaft 20<strong>21</strong> gewertet. „Leider<br />

müssen wir uns heuer aufgrund der Covid-19-Pandemie<br />

darauf einstellen, spontane Entscheidungen treffen zu müs-<br />

INFO<br />

Teilnehmende Kategorien (W/M):<br />

U9 | Baby | Jahrgänge 2012/13<br />

U11 | Kinder/Cuccioli | 2010/11<br />

U13 | Schüler/Ragazzi | 2008/09<br />

U15 | Zöglinge/Allievi | 2006/07<br />

Teilnehmer*innen insgesamt: 150<br />

Rennen: 5<br />

Unser Hauptsponsor


90 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

FISI - NORDISCHE KOMBINATION | SKISPRUNG<br />

Landeskader NoKo<br />

MAXIMILIAN GARTNER<br />

SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />

Jahrgang 2007<br />

FELIX MAIR<br />

SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />

2006<br />

MANUEL SENONER<br />

SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />

2006<br />

CAMILLA HENNI COMAZZI<br />

SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />

2006<br />

DANIELA DEJORI<br />

SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />

2002<br />

ASIA MARCATO<br />

SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />

2003<br />

LENA PRINOTH<br />

SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />

2003<br />

ANNA SENONER<br />

SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />

2007<br />

TRAINER<br />

ARMIN BAUER (NoKo)<br />

MATTIA RUNGGALDIER (Sprung)<br />

ROMED MORODER (Sprung)<br />

VERANTWORTLICHER<br />

WALTER EBERHÖFER


FISI - NORDISCHE KOMBINATION | SKISPRUNG<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 91<br />

Landeskader Skisprung<br />

MATTIA GALIANI<br />

SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />

2002<br />

JESSICA MALSINER<br />

GS FIAMME GIALLE FINANZWACHE<br />

2002<br />

DANIEL MORODER<br />

SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />

2002


92 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

FISI WINTERSPORTVERBAND SÜDTIROL<br />

Wir trauern um Hannes Hofer<br />

Die Nachricht sorgte am Martinitag<br />

für große Bestürzung, Trauer und<br />

Fassungslosigkeit in der heimischen<br />

Sportwelt, speziell bei den Snowboardern:<br />

Der ehemalige Weltcup-<br />

Athlet Hannes Hofer aus Tils oberhalb<br />

von Brixen ist bei einem Kletterunglück<br />

ums Leben gekommen.<br />

Der Unfall ereignete sich nördlich<br />

von Arbatax, an Sardiniens Ostküste.<br />

Hofer stürzte ab und zog sich<br />

so schwere Verletzungen zu, dass er<br />

von den Rettungskräften nicht mehr<br />

wiederbelebt werden konnte. Der leidenschaftliche<br />

Kletterer starb im Alter<br />

von nur 27 Jahren.<br />

Hannes Hofer zählte jahrelang zu den<br />

größten Snowboardtalenten in Südtirol.<br />

Der Absolvent der Sportoberschule<br />

Mals bestritt bis zu seinem Rücktritt<br />

vom aktiven Brettlsport im April 2017<br />

insgesamt 15 Weltcuprennen. Sein<br />

Debüt feierte er im März 2011 in<br />

Valmalenco, seine beiden letzten Rennen<br />

fuhr er im Dezember 2016 in Carezza<br />

und Cortina d‘Ampezzo. Im Europacup<br />

waren 3 dritte Plätze in Livigno, Kayseri<br />

und Lenzerheide in der Saison 2014/15<br />

seine Highlights. In jenem Winter belegte<br />

er in der Gesamtwertung den 7. Rang.<br />

Beim Parallel-Slalom bei der Junioren-<br />

Weltmeisterschaft 2012 in der Sierra<br />

Nevada verpasste er als Vierter nur ganz<br />

knapp eine Medaille. Eine Medaille, die<br />

er bei der Italienmeisterschaft 2013 im<br />

Parallel-Slalom holte, als er hinter<br />

Aaron March und noch vor Edwin<br />

Coratti Silber gewann. Im Frühjahr<br />

2017 beendete Hofer mit erst 24<br />

seine Snowboard-Karriere und verschrieb<br />

sich seitdem dem Klettern,<br />

Bergsteigen und Para gleiten. Hofer<br />

arbeitete in den AVS-Kletterhallen<br />

Brixen und Bruneck. Als die Hallen<br />

wegen des Lockdowns schlossen, war er<br />

mit einem Freund nach Sardinien zum<br />

Klettern gefahren.<br />

Der Südtiroler <strong>Wintersport</strong>verband<br />

spricht seiner Familie, die<br />

erneut einen so schweren Schicksalsschlag<br />

hinnehmen muss, seine<br />

große Anteilnahme aus. Wir werden<br />

uns immer an sein Lächeln, seine<br />

Heiterkeit und seinen Optimismus<br />

erinnern.<br />

Il gran signore Vittorio Menghini<br />

Das Geschehen des Südtiroler Landeswintersportverbandes<br />

FISI hat<br />

in den letzten 50 Jahren neben den<br />

jeweils amtierenden Präsidenten vor<br />

allem eine Persönlichkeit wesentlich<br />

geprägt: der Bozner Vittorio Menghini.<br />

Der mittlerweile 83-Jährige ist 1970<br />

in den FISI-Landesverband eingetreten<br />

und hat in seiner langen Zeit<br />

Vittorio Menghini (rechts) mit FISI-Präsident Flavio Roda<br />

als Funktionär verschiedene Ämter<br />

bekleidet. 20 Jahre lang, von 1976<br />

bis 1996, führte er die Kampfrichter<br />

an. Von 1978 bis 1996 und von 2000<br />

bis 2010 war er Vize-Präsident des<br />

Landeskomitees. Außerdem saß er<br />

im nationalen Verband im Vorstand<br />

(Consiglio Federale) und war dort<br />

verantwortlicher Referent zuerst für<br />

Biathlon (Olympische Winterspiele<br />

1998 Nagano), dann für das Kunstbahnrodeln<br />

(Vancouver 2010).<br />

Ein halbes Jahrhundert im Dienste<br />

des Südtiroler <strong>Wintersport</strong>s<br />

Nachdem er bereits im Jahr 2009 mit<br />

der kommissarischen Verwaltung des<br />

Landeswintersportverbandes betraut<br />

wurde, ernannte ihn im Sommer 2019<br />

FISI-Präsident Flavio Roda erneut zum<br />

kommissarischen Verwalter des Landeskomitees.<br />

Im Herbst organisierte Menghini<br />

auf vorbildhafte Art und Weise die<br />

notwendig gewordenen Neuwahlen, aus<br />

denen der Vinschger Markus Ortler als<br />

neuer Präsident hervorging.<br />

Seit vielen Jahren führt Menghini<br />

vorbildlich die Buchhaltung der FISI<br />

Südtirol und ist verantwortlich für<br />

makellose Bilanzen. Menghini wurde<br />

für seinen Einsatz für den Sport vom<br />

Olympischen Komitee mit den Ehrennadeln<br />

in Gold, Silber und Bronze<br />

ausgezeichnet.


FISI WINTERSPORTVERBAND SÜDTIROL<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 93<br />

Südtiroler Trainer im Ausland<br />

Christian Thoma<br />

Südtirol ist ein <strong>Wintersport</strong>land auf höchstem Niveau,<br />

und die Erfolge unserer Athleten sind uns allen<br />

bekannt. Etwas weniger bekannt sind meist unsere<br />

erfolgreichen Trainer, welche in den verschiedensten<br />

Nationalmannschaften Athleten von Weltformat<br />

betreuen. Unter ihnen ist auch Christian Thoma, ein<br />

Vinschger.<br />

Seine Trainerkarriere begann an der Sportoberschule<br />

in Mals. Weitere Stationen waren der Landeswintersportverband<br />

FISI-Südtirol, und mehrere Jahre beim<br />

Italienischen <strong>Wintersport</strong>verband FISI wo er sowohl bei<br />

den Damen als auch bei den Herren im Weltcup sehr<br />

erfolgreich war. Im Anschluss zog es ihn in den hohen<br />

Norden. Erst feierte er Erfolge mit den finnischen Skidamen,<br />

insbesondere mit Tanja Poutiainen.<br />

Medaillen und Kristallkugeln im hohen Norden<br />

Nun arbeitet er seit bereits 9 Jahren als Cheftrainer der<br />

schwedischen Skidamen und feiert mit seiner Mannschaft<br />

Erfolge am Fließband.<br />

Mit Frida Hansdotter<br />

gewann er 2016 den<br />

Slalomweltcup und<br />

führte sie 2018 zu<br />

Olympiagold in<br />

Pyeongchang.<br />

Weiters gewann<br />

sie bei alpinen<br />

Skiweltmeisterschaften unter der Regie von Christian<br />

auch zwei Silbermedaillen und 3-mal Bronze. Nachdem<br />

Hansdotter im März 2019 zurückgetreten ist, füllte<br />

Anna Swenn-Larsson die hinterlassene Lücke und gewann<br />

im selben Monat in Åre WM-Silber im Slalom.<br />

Nicht nur die Technik zählt<br />

Christian Thoma zeichnet sich durch seine umfangreiche<br />

Fach- und Sozialkompetenz aus. Er ist weiters<br />

sehr sprachgewandt und schafft es als Teamplayer, mit<br />

Empathie, Glaubwürdigkeit und Professionalität, das<br />

Vertrauen der Athletinnen zu gewinnen. Diese Faktoren<br />

tragen wesentlich dazu bei, dass diese in der Lage<br />

sind, ihr optimales Leistungsvermögen punktgenau<br />

abzurufen.<br />

In seiner schneefreien Zeit über die Sommermonate<br />

betreibt er gemeinsam mit seiner Partnerin Debora<br />

und seinen Eltern Anneliese und Alfons auch noch den<br />

Alpengasthof Tibet Hütte auf dem Stilfser Joch.<br />

Sonne, Schnee und Wellness im<br />

****Hotel Schneeberg - Family Resort & Spa<br />

4 Tage ab 299ii<br />

inkl. All-Inclusive Light und 20 A Wellnessgutschein<br />

pro Zimmer<br />

pro Pers.<br />

TOP<br />

ANGEBOT<br />

STECKBRIEF<br />

Geburtstag: 26.02.1974<br />

Geburtsort: Meran<br />

Ausbildung:<br />

Matura an der Handelsoberschule Mals<br />

FISI-STF-Trainerausbildung (1994/95)<br />

Dozent STF-Trainerausbildung (2008 bis 2012)<br />

Trainerstationen:<br />

Sportoberschule Mals | 1999 bis 2001<br />

Landeswintersportverband FISI Südtirol | 2000/01<br />

FISI – Herren-Europacup SL | 2001/02<br />

FISI – Herren-Weltcup SL | 2002/03<br />

FISI – Herren-Europacup Cheftrainer | 2003 bis 2005<br />

FISI – Nationalmannschaft Damen Technik |2005 bis 2010<br />

Finnland Cheftrainer Damen | 2010 bis 2012<br />

Schweden Cheftrainer Technik Damen | 2012 bis 2019<br />

*Gültig ab: 8.11 - 24.12.<strong>2020</strong><br />

vom 6.1 - 11.2. | <strong>21</strong>.2 - 25.3. | 5.4 - 11.4.20<strong>21</strong> ab €339<br />

3 (DO-SO) oder 4 (SO-DO) Nächte<br />

Die ganze Urlaubsvielfalt Südtirols<br />

unter einem Namen www.schneeberg.it<br />

Aktuell: Schweden Cheftrainer Damen | Technischer Direktor<br />

+39 0472 656232 info@schneeberg.it<br />

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94 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

FISI WINTERSPORTVERBAND SÜDTIROL<br />

<strong>Wintersport</strong>fest<br />

voller Vorfreude<br />

Ein neuer Besen kehrt bekanntlich<br />

immer besser, oder vielleicht einfach<br />

anders. Der Präsident des Landeswintersportverbandes,<br />

Markus Ortler,<br />

hatte anlässlich seines Amtsantritts<br />

bekundet, einige innovative Ideen<br />

umsetzen zu wollen.<br />

Am 5. September <strong>2020</strong> lud Ortler zum<br />

1. FISI-<strong>Wintersport</strong>fest, welches aufgrund<br />

der Covid-19-Pandemie zu einem<br />

ungewöhnlichen Zeitpunkt stattfinden<br />

musste. Geladen waren als Ehrengäste<br />

Landeshauptmann und Sportlandesrat<br />

Arno Kompatscher, der Gastgeber der<br />

Landwirtschaftsschule im Happacherhof,<br />

Christian Gallmetzer, sowie der<br />

Bürgermeister von Auer, Roland Pichler,<br />

und der Vorgänger von Markus Ortler,<br />

Hermann Ambach. Als Moderator führte<br />

Alex Tabarelli durch den Abend.<br />

Kompatscher unterstrich in seiner<br />

Grußbotschaft die Wichtigkeit des<br />

Landeswintersportverbandes mit seiner<br />

vielfältigen Tätigkeit in 9 <strong>Wintersport</strong>disziplinen<br />

und meinte auch, dass die<br />

Olympischen Spiele 2026 mit den<br />

Biathlonwettbewerben in Antholz eine<br />

Jahrhundertchance seien, welche wir<br />

nicht wieder erleben würden. Gut<br />

stehen die Chancen, dass Südtirols<br />

Weltklasse-Naturbahnrodler 2026<br />

endlich auch um olympische Medaillen<br />

kämpfen könnten.<br />

Die wichtigsten Teilnehmer am FISI-<br />

<strong>Wintersport</strong>fest waren allerdings die<br />

Siegerinnen und Sieger in den 9 <strong>Wintersport</strong>disziplinen<br />

der Jugendkategorien,<br />

welche trotz Covid-19 einige der Wettbewerbe<br />

bestreiten und somit jeweils<br />

ihre Gesamtsieger ermitteln konnten.<br />

Rund 70 junge Nachwuchssportlerinnen<br />

und -sportler wurden prämiert<br />

(Liste siehe Seite 96).<br />

Danke für eure Erfolge<br />

Für ihre glanzvolle Karriere, welche sie<br />

nach dem abgelaufenen Wettkampfwinter<br />

beendet haben, wurden auch<br />

einige Aushängeschilder in verschiedenen<br />

<strong>Wintersport</strong>disziplinen prämiert:<br />

Alexia Runggaldier (Biathlon), Elena<br />

Runggaldier (Skispringen), Lukas Runggaldier<br />

(Nordische Kombination) und<br />

Hanna Schnarf (Ski Alpin, sie wurde<br />

kurz zuvor Mutter und konnte nicht<br />

anwesend sein), sowie der Gewinner<br />

von 3 Weltcup-Kristallkugeln (2 in der<br />

Abfahrt und 1 in der Kombination),<br />

mehrfacher Medaillengewinner bei<br />

Weltmeisterschaften und mit über 350<br />

Weltcupstarts Südtirols Rekordhalter,<br />

Peter Fill.<br />

Zum Abschluss des Abends nutzte<br />

Verbandspräsident Markus Ortler<br />

gemeinsam mit Landeshauptmann Arno<br />

Kompatscher die Gelegenheit, auch eine<br />

zweite innovative Idee, welche er anlässlich<br />

seines Amtsantritts angekündigt<br />

hatte, zu präsentieren: Der Fördertopf<br />

konnte trotz Covid-19 mit den angepeilten<br />

50.000 Euro gefüllt werden, und<br />

so wurden an diesem Abend 35 Vereine<br />

aufgrund der von einer Arbeitsgruppe<br />

ausgearbeiteten Kriterien für ihre Tätigkeit<br />

mit einem Förderscheck prämiert.<br />

Kriterien für die Förderung sind zum<br />

einen die Tätigkeit eines Vereins, welche<br />

aufgrund verschiedener Parameter in der<br />

FISI-Zentrale in Mailand ausgearbeitet<br />

wird, und zum anderen die Anzahl der<br />

Mitglieder und die Athletenzugehörigkeit<br />

im Landeskader oder neu der Nationalmannschaft<br />

angehörige Athleten.<br />

Neue, innovative Ideen sind gefragt<br />

Die dritte Idee, welche mit diesem<br />

Fördertopf verknüpft ist, wird im<br />

Laufe des Herbstes bzw. zu Beginn der<br />

Wintersaison noch umgesetzt: Vereine<br />

bzw. Südtirols Sportschulen können<br />

für innovative Ideen zum Wohle des<br />

<strong>Wintersport</strong>s bzw. im Sinne einer<br />

Qualitätssteigerung in der Vorbereitung<br />

die Talente unter dem Namen „Projekt<br />

<strong>Wintersport</strong>“ um einen weiteren<br />

Beitrag ansuchen. Diese werden von<br />

einer Fachkommission begutachtet.<br />

Falls für positiv empfunden, kommt<br />

der Restbetrag entweder einem oder<br />

auch mehreren interessanten Projekten<br />

zugute.<br />

Ein ausdrücklicher Dank für die hervorragende<br />

Organisation und Verköstigung<br />

vor Ort geht an den ASC Auer mit<br />

seinem Präsidenten Christian Haas und<br />

dem gesamten Team von freiwilligen<br />

Helfern.<br />

Die Top-5-Vereine nach dem Fördertopf<br />

Die Sieger des Marlene®-Cups mit Peter Fill (2. von links)


FISI WINTERSPORTVERBAND SÜDTIROL<br />

SPORT D | <strong>2020</strong> 95<br />

FISI Golf Charity Cup<br />

by Raiffeisen<br />

Es war eine gelungene Premiere, das<br />

erste FISI „White meets green“ Golf<br />

Charity Turnier zugunsten des Südtiroler<br />

<strong>Wintersport</strong>nachwuchses.<br />

Der Landeswintersportverband FISI-<br />

Südtirol hatte am 19. September im<br />

Golfclub Passeier.Meran zum ersten FISI<br />

„White meets green“ Golf Charity Turnier<br />

geladen. Gekommen waren auf Einladung<br />

des Südtiroler FISI-Präsidenten Markus<br />

Ortler viele ehemalige <strong>Wintersport</strong>stars<br />

aus dem In- und Ausland, wintersportbegeisterte<br />

Südtiroler und vor allem viele<br />

Förderer aus der Südtiroler Wirtschaft.<br />

Sie alle haben die neue Initiative um den<br />

Fördertopf für Vereine großzügig unterstützt.<br />

Insgesamt 35 Südtiroler Unternehmen<br />

haben dazu beigetragen, dass<br />

ebenso vielen Vereinen für ihre Tätigkeit<br />

im <strong>Wintersport</strong>nachwuchs eine Förderung<br />

im Umfang von insgesamt 50.000 Euro<br />

ausbezahlt werden konnte. Der Sportförderer<br />

par excellence, Karl „Schaly“<br />

Pichler, seines Zeichens Präsident des Golf<br />

Clubs Passeier.Meran, stellte das perfekt<br />

gepflegte Green für den guten Zweck zur<br />

Verfügung. Unter den Gästen war auch<br />

Alfons Thoma, Vorstandsmitglied des Itali-<br />

enischen <strong>Wintersport</strong>verbandes FISI.Der<br />

Einladung gefolgt sind auch die <strong>Wintersport</strong>stars<br />

Peter Fill, Armin Zöggeler,<br />

Niki Hosp und Fritz Dopfer. In letzter<br />

Minute absagen mussten die Stars der<br />

1970er- und 1980er-Jahre Christian<br />

Neureuther und Paolo De Chiesa.<br />

Hinten von links: Markus Ortler, Giuseppe<br />

Vazzoler (Viaboschi), Niki Hosp, Armin<br />

Zöggeler, Karl Pichler; vorne von links:<br />

Fritz Dopfer, Peter Runggaldier, Peter Fill<br />

Christian Polig beim Abschlag<br />

Fleißige Helferinnen: Die Mädchen des Landeskaders<br />

Ski alpin<br />

Team Sport Spitaler<br />

ASSIPRO.BZ


96 SPORT D | <strong>2020</strong><br />

FISI WINTERSPORTVERBAND SÜDTIROL<br />

Unsere Gesamtsieger 2019 | <strong>2020</strong><br />

VSS KINDERMEISTERSCHAFT<br />

RAIFFEISEN POKAL SPORTRODEL<br />

RAIFFEISEN SLOPESTYLE TOUR<br />

Baby | U10 | 2010/11<br />

Klara Weger | 10 | ASC Sarntal<br />

Samuel Gruber | 10 | ASV Feldthurns<br />

Kinder/Cuccioli | U12 | 2008/09<br />

Arianna Putzer | 08 | SC Gröden Raiffeisen<br />

Nicola Zampedri | 08 | AS Merano<br />

RAIFFEISEN GRAND PRIX<br />

Schüler/Ragazzi | U14 | 2006/07<br />

Nora Pernstich | 06 | ASC Jochgrimm<br />

Mike Rifesser | 06 | SC Gröden Raiffeisen<br />

Zöglinge/Allievi | U16 | 2004/05<br />

Sophia Festini | 04 | ASV Deutschnofen<br />

Marc Comploj | 04 | SC Gröden Raiffeisen<br />

MARLENE ® -CUP<br />

Anwärter/Aspiranti | U18 | 2002/03<br />

Chayenne Kostner | 03 | SC Gröden Raiffeisen<br />

Max Malsiner | 02 | SC Gröden Raiffeisen<br />

Junioren/s | U<strong>21</strong> | 1999-2001<br />

Gaby Hofer | 00 | SC Gröden Raiffeisen<br />

Lukas Rizzi | 00 | RG Wipptal<br />

RAIFFEISEN POKAL RENNRODEL<br />

Baby | U8 | 2012/13<br />

Emily Federer | 12 | ASV Völs<br />

Daniel Gamper | 13 |ASV Feldthurns<br />

Kinder/Cuccioli | U10 | 2010/11<br />

Romi Oberprantacher | 10 | RV Passeier<br />

Anton Gruber Genetti | 10 | ASV Völlan<br />

Schüler/Ragazzi | U12 | 2008/09<br />

Lotte Mulser | 08 | ASV Völs<br />

Josef Fink | 08 | ASV Latzfons Verdings<br />

Zöglinge/Allievi | U14 | 2006/07<br />

Katharina Sofie Kofler | 07 | ASV Völlan<br />

Aron Noggler | 06 | ASV Völs<br />

Til Gamper (ASV Burgstall)<br />

Baby | U8 | 2012/13<br />

Raffael Kaneider | 12 | ASV Lüsen<br />

Kinder/Cuccioli | U10 | 2010/11<br />

Dana Oberhauser | 10 | ASV Lüsen<br />

Ivan Pfattner | 10 | ASV Völlan<br />

Schüler/Ragazzi | U12 | 2008/09<br />

Alexandra Daporta | 08 | ASV Lüsen<br />

Leo Hinteregger | 09 | ASV Lüsen<br />

Zöglinge/Allievi | U14 | 2006/07<br />

Silvia Runggatscher | 06 | ASV Villnöß<br />

Tobias Hofer | 06 | ASV Villanders<br />

SÜDTIROL CUP<br />

Baby | U10 | 2010/11<br />

Magda Moser | 11 | ASC Sarntal<br />

Matthäus Schwitzer | 10 | ASC Sarntal<br />

Kinder/Cuccioli | U12 | 2008/09<br />

Karen L. Coslovi | 08 | RG 5V Loipe<br />

David Moroder | 09 | SC Gröden Raiffeisen<br />

Schüler/Ragazzi | U14 | 2006/07<br />

Marie Schwitzer | 06 | ASC Sarntal<br />

Emanuel Pescollderungg | 06 | Alta Badia<br />

Zöglinge/Allievi | U16 | 2004/05<br />

Romina Bachmann | 05 | RG 5V Loipe<br />

Sebastian Davare | 04 | RG 5V Loipe<br />

Anwärter/Aspiranti | U18 | 2002/03<br />

Sophia Innerkofler | 02 | ASC Toblach<br />

Michael Bachmann | 02 | RG 5V Loipe<br />

Junioren/s | U<strong>21</strong> | 2000/01<br />

Elisa Negrini | 01 | ASC Sesvenna<br />

Björn Angerer | 01 | ASC Sesvenna<br />

SÜDTIROL CUP<br />

Baby | 2011/12<br />

Matthias Lantschner | 11 | ASV Burgstall<br />

Kinder/Cuccioli | 2009/10<br />

Aurora Carolina Da Col | 09 | ASV Welschnofen<br />

Til Gamper | 09 | ASV Burgstall<br />

Schüler/Ragazzi | 2007/08<br />

Sofia Federspieler | 07 | ASV Villnöß<br />

Tommy Rabanser| 07 | ASV SNB Gherdeina<br />

Zöglinge/Allievi | 2005/06<br />

Marlies Zimmerhofer | 05 | ASV Villnöß<br />

Mike Santuari | 05 | ASV Welschnofen<br />

Jugend | 2000-2004<br />

Fabiana Fachin | 04 | ASV Burgstall<br />

Fabian Lantschner | 02 | ASV Burgstall<br />

Children girls | 2005-2008<br />

Nina Mairhofer | 08 | Vitamin F<br />

Junior girls | 2000-2004<br />

Michelle Senoner | 03 | SC Gröden Raiffeisen<br />

Children 1 | 2007/08<br />

Tobias Engl | 07 | Vitamin F<br />

Children 2 | 2005/06<br />

Mattia Mersa | 05 | SC Gröden Raiffeisen<br />

Fabio Pfeffer | 05 | SC Gröden Raiffeisen<br />

Juniores | 2005/06<br />

Mattia Mersa | 05 | SC Gröden Raiffeisen<br />

Fabio Pfeffer | 05 | SC Gröden Raiffeisen<br />

Juniores 2000-2004<br />

David Hofer | 03 | SC Gröden Raiffeisen<br />

HUBERT LEITGEB CUP<br />

Baby | U9 | 2011/12<br />

Anna Wolf | 11 | ASV Antholzertal<br />

Elia Steinkasserer | 11 | ASV Antholzertal<br />

Kinder/Cuccioli | U11 | 2009/10<br />

Ilvy Marie Markart | 09 | ASV Ridnaun<br />

Sebastian Berger | 09 | ASV Antholzertal<br />

Schüler/Ragazzi | U13 | 2007/08<br />

Tanja Wanker | 07 | SC Gröden Raiffeisen<br />

Andreas Braunhofer | 08 | ASV Ridnaun<br />

Zöglinge/Allievi | U15 | 2005/06<br />

Selina Hochrainer | 05 | ASV Ridnaun<br />

Hannes Bacher | 06 | ASV Antholzertal<br />

David Moroder (SC Gröden Raiffeisen)


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