Wintersport 2020/21
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SPORT D | <strong>2020</strong> 1<br />
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26. November <strong>2020</strong><br />
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<strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />
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3<br />
Inhalt<br />
AKTUELL<br />
4 Dorothea Wierer<br />
6 Lukas Hofer<br />
7 Dominik Windisch<br />
8 Biathlon<br />
10 Ski Alpin<br />
14 Dominik Paris<br />
22 Die Ski-WM 20<strong>21</strong><br />
26 Roland Fischnaller<br />
28 Snowboard<br />
32 Dominik Fischnaller<br />
34 Kunstbahnrodeln<br />
40 Evelin Lanthaler<br />
42 Naturbahnrodeln<br />
46 Bob & Skeleton<br />
48 Skispringen<br />
50 Nordische Kombination<br />
52 Skilanglauf<br />
54 Skicross<br />
55 Freestyle Ski<br />
58 Die Südtiroler Weltcup-<br />
Veranstaltungen <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />
FISI-WINTERSPORT-<br />
VERBAND SÜDTIROL<br />
INFO-PR & RUBRIK<br />
9 Regionaltentwicklungs-<br />
Genossenschaft Martell<br />
24 Skicarosello Alta Badia<br />
39 Gesundheit:<br />
Die Haut im Winter<br />
Titelbild: Dorothea Wierer (groß),<br />
Dominik Paris, Roland Fischnaller und<br />
Evelin Lanthaler (von oben nach unten)<br />
61 Editorial & Inhalt<br />
62 Ski Alpin<br />
68 Unsere Aufsteiger auf<br />
dem Weg zu den Profis<br />
71 Naturbahnrodeln<br />
72 Kunstbahnrodeln<br />
72 Langlauf<br />
80 Snowboard<br />
83 Freestyle Ski<br />
85 Freestyle Snow<br />
Das Titelbild der FISI-<strong>Wintersport</strong>verband<br />
Südtirol Beilage<br />
86 Biathlon<br />
90 Nordische Kombination<br />
91 Skispringen<br />
92 <strong>Wintersport</strong>-Meldungen kurz und kompakt<br />
96 Alle Gesamtsieger der Saison 2019/20<br />
EDITORIAL<br />
Es geht los, trotz<br />
allem: Obwohl<br />
uns die Corona-<br />
Pandemie weiter<br />
fest im Griff hat,<br />
Andreas Vieider steht der Winter vor Otto Schöpf<br />
der Tür. Und mit ihm Spitzensport auf höchster<br />
Ebene im Ski alpin, Biathlon, Langlauf, Snowboard,<br />
Skispringen, Nordische Kombination,<br />
Freestyle, Kunst- und Naturbahnrodeln, Bob sowie<br />
Skeleton. In allen Disziplinen gehören Südtiroler<br />
Ausnahmesportler zur Weltklasse – alles nachlesbar<br />
auf den nächsten 58 Seiten. In einigen Sportarten<br />
hat die Saison bereits begonnen, einige ziehen am<br />
Wochenende nach, einige erst ab Mitte Dezember.<br />
Sie alle haben eines gemeinsam: Es zählt nicht<br />
nur die Wichtigkeit von „König Fußball“, auch<br />
die Top-Sportler der Winterdisziplinen haben sich<br />
akribisch auf die neue Saison vorbereitet und sind<br />
nun gerüstet. Es bleibt zu hoffen, dass die Weltcupveranstalter,<br />
aber vielmehr noch die Regierungen<br />
quer über die Erdkugel, mitspielen und diesen<br />
Topsportlern erlauben, ihr Talent und Können zu<br />
zeigen. Wenn wir in der nunmehr 4. Ausgabe des<br />
<strong>Wintersport</strong>-Radius „nur“ die besten Südtiroler<br />
<strong>Wintersport</strong>ler zu Wort und Bild kommen lassen,<br />
dann ist dies die eine Seite der Medaille. Die<br />
andere sind die Trainer, Betreuer, Serviceleute,<br />
Funktionäre und in Zeiten wie diesen auch die<br />
Politik, welche das alles erst ermöglichen. Ihnen<br />
gilt der große Dank dafür, dass wir Dorothea Wierer,<br />
Dominik Paris, Roland Fischnaller & Co. ins<br />
sportliche Schaufenster stellen können.<br />
Dem <strong>Wintersport</strong>-Radius <strong>2020</strong>/<strong>21</strong> ist heuer<br />
erstmals ein Zusatzheft beigelegt: Der Südtiroler<br />
<strong>Wintersport</strong>verband FISI stellt auf 40 zusätzlichen<br />
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<strong>2020</strong>/<strong>21</strong> ist also ein idealer Begleiter bis in den<br />
Frühling 20<strong>21</strong> hinein. Wir wünschen Ihnen viel<br />
Spaß beim Durchlesen – und bleiben Sie gesund!<br />
IMPRESSUM<br />
Eigentümer/Herausgeber: Athesia Druck GmbH, Bozen, Eintrag LG Bozen 2.4.1948, Nr.7/48 | Chefredakteur und presserechtlich<br />
verantwortlich: Dr. Toni Ebner | Verantwortlicher Projektleiter: Franz Wimmer | Produktion: Magdalena Pöder | Redaktion: Luis<br />
Mahlknecht, Michael Andres, Leo Holzknecht, Pauli Hintner, Otto Schöpf (Koordination), Andreas Vieider (Koordination)<br />
Redaktion FISI-<strong>Wintersport</strong>verband Südtirol: Sabrina Tavella (Koordination), Alex Tabarelli, Roland Brenner | Werbung/Verkauf: dott. Marita<br />
Wimmer, Michael Gartner, Alois Niklaus, Helene Ratschiller, Patrick Zöschg | Verwaltung: Weinbergweg 7, 39100 Bozen, Tel. 0471 081 561,<br />
info@mediaradius.it, www.mediaradius.it | Fotos: Otto Schöpf, FISI, Hermann Sobe, Newspower, Red Bull, Michael Andres, Felice Calabró,<br />
Luis Mahlknecht, Markus Ranalter, Helmuth Rier, AFP, APA, Dolomiten-Archiv, privat | Fotos FISI: Michael Mair am Tinkhof, Fotos der Vereine<br />
und Athleten FISI Südtirol | Grafik/Layout: Achim March, Elisa Wierer und Sabrina Tavella (FISI), Sara Kuen (FISI-Rennkalender) | Infografiken<br />
(Recherche): Dieter Seifert | Infografiken: Michal Lemanski, Ambra Delvai | Konzept und Abwicklung: MediaContact, Eppan | Produktion/Druck:<br />
Athesia Druck Bozen - www.athesia.com | Auflage: 39.000 Stück | Vertrieb: Sonderdruck zur heutigen „Dolomiten“-Ausgabe<br />
Die Redaktion übernimmt keinerlei Haftung für die Inhalte der Werbeseiten, PR-Seiten und der angeführten Webseiten.<br />
Redaktionsschluss: Montag, 23. November <strong>2020</strong>; Anmerkung: Die Weltcuptermine in allen Disziplinen könnten noch Änderungen erfahren.
4 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
BIATHLON<br />
Dorothea Wierer bei Interviews …<br />
Ein Glamour Girl, das den Rummel<br />
nicht mag. Auch das gibt es. Dorothea<br />
Wierer zum Beispiel. Öffentliche<br />
Auftritte meistert sie genauso souverän<br />
wie die Tücken der Schießstände<br />
in den Biathlon-Arenen dieser<br />
Welt. Und solche Auftritte hätten auf<br />
die Biathlon-Queen aus Rasen nach<br />
der triumphalen Heim-WM massenhaft<br />
gewartet.<br />
Doch dann kam der Corona-Lockdown<br />
und „Doro“, wie sie von<br />
allen genannt wird, blieb daheim. „Das<br />
war recht angenehm. Ich habe das<br />
normale Leben sehr genossen“, erzählt<br />
sie. Erst im Spätsommer habe sie<br />
einige Sponsorentermine nachgeholt.<br />
„Das war zwar etwas stressig mitten<br />
in der wichtigen Trainingsphase, aber<br />
es gehört dazu“, stellt sie klar. Apropos<br />
Sponsoren: Die halten ihr auch in<br />
dieser schwierigen Zeit die Treue. Es<br />
sind sogar neue dazu gekommen: Die<br />
Südtirol-Marke und die Firma Kessel<br />
aus Deutschland zum Beispiel. Beide<br />
Schriftzüge zieren nun das Gewehr<br />
von Dorothea Wierer, das jetzt chromfarben<br />
ist und eigens von der Rittner<br />
Firma Carmeter angefertigt wurde.<br />
… ganz entspannt …<br />
Dorothea Wierer<br />
Das normale Leben sehr genossen<br />
Als Werbepartnerin ist Wierer praktisch<br />
für jede Sparte interessant, für<br />
Sportartikel-Giganten (adidas) genauso<br />
wie für Finanzdienstleister (Confidi)<br />
oder Hotels (Valserhof).<br />
Was sie im letzten Winter geleistet hat,<br />
war schlicht und einfach phänomenal.<br />
Sie ist als amtierende Weltcupsiegerin<br />
zur Heim-WM nach Antholz gekommen.<br />
Mehr Druck geht nicht. Und<br />
wie ist es ausgegangen? Mehr als sie<br />
gewonnen hat, geht<br />
auch fast nicht. Zweimal<br />
Gold und zweimal<br />
Silber. Dabei waren die<br />
letzten Tage vor WM-<br />
Beginn alles andere als<br />
einfach für sie. „Ich<br />
war sehr nervös, habe schlecht geschlafen.<br />
Ich habe mich gefühlt wie vor<br />
einer wichtigen Prüfung“, erzählt sie.<br />
Ausschlaggebend sei die Silbermedaille<br />
zum Auftakt in der Mixed-Staffel gewesen.<br />
„Da war der Druck dann weg.“<br />
Die wahrscheinlich schönste WM aller<br />
Zeiten wurde dann zu einem Märchen<br />
für Dorothea Wierer, die Weltmeisterin<br />
in der Verfolgung und im Einzelwettkampf<br />
wurde und zum Abschluss<br />
noch Silber im Massenstart holte.<br />
Das war es aber noch nicht, denn sie<br />
fand dann auch noch die Kraft, ihren<br />
Weltcup-Gesamtsieg von 2019 zu<br />
wiederholen. Das ist nicht mehr zu<br />
toppen, und es wäre nur zu verständlich,<br />
wenn sie in dieser Übergangs-<br />
Saison zwischen Heim-WM und<br />
Olympia einen Gang herunterschalten<br />
würde. Aber das kommt für Doro<br />
nicht in Frage. „Ich gebe immer das<br />
Maximum. Halbe Sachen gibt es bei<br />
mir nicht“, stellt<br />
„ Ich war sehr nervös vor der<br />
WM, habe schlecht geschlafen.<br />
Ich habe mich gefühlt wie<br />
vor einer wichtigen Prüfung.<br />
sie klar. Aber sie<br />
weiß auch, dass<br />
es nicht immer<br />
so weitergehen<br />
kann. „Man<br />
erwartet sich<br />
immer die gleichen Erfolge, aber das<br />
geht nicht.“<br />
Obwohl sie den Rummel nicht so mag,<br />
hat sie sich in Antholz sehr viel Zeit für<br />
Fans und Medien genommen. „Man<br />
lernt damit umzugehen, und es war<br />
auch wichtig in dem Moment. Diese<br />
WM war ein einmaliges Event und eine<br />
top Werbung für unseren Sport, gerade<br />
in Italien, wo Biathlon nicht so bekannt<br />
ist.“ Tatsächlich ist es ihr gelungen,<br />
nicht nur mit ihren Erfolgen, sondern
BIATHLON<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 5<br />
… mit dem neuen Gewehr …<br />
… und beim Radtraining.<br />
auch mit ihrer Ausstrahlung in Italien<br />
eine gewisse Begeisterung für diesen<br />
Sport zu entfachen, bei dem zwei so<br />
konträre Disziplinen kombiniert werden<br />
müssen.<br />
Bei der Rückkehr ins Mannschaftstraining<br />
war ihre gute Freundin Federica<br />
Sanfiippo nicht mehr dabei, die in die<br />
B-Mannschaft „degradiert“ wurde, obwohl<br />
die Weltcup-Mannschaft ziemlich<br />
aufgestockt wurde. „Um Fedi mache<br />
ich mir keine Sorgen, die kommt ganz<br />
sicher wieder“, ist Dorothea Wierer<br />
überzeugt. Die Jungen, die im Hinblick<br />
auf Olympia 2026 schon frühzeitig<br />
ins A-Team aufgerückt sind, würden<br />
frischen Schwung bringen. Auch eine<br />
Irene Lardschneider hätte sich schon<br />
stark verbessert. Das Training im Sommer<br />
war gut und intensiv, so intensiv,<br />
dass sich Dorothea Wierer im Oktober<br />
eine kurze Pause gegönnt und auf das<br />
Training im Schneetunnel von Oberhof<br />
verzichtet hat. „Ich musste mental<br />
einfach einmal abschalten“, sagt sie.<br />
Wegen der zweiten Coronawelle war<br />
ein November-Training in Skandinavien<br />
nicht möglich und damit auch kein<br />
erster Vergleich mit der Konkurrenz.<br />
„Ich weiß nichts von den anderen, aber<br />
die Skandinavierinnen dürften einen<br />
kleinen Vorteil haben, weil sie mehr auf<br />
Schnee trainieren konnten. Aber eines<br />
ist sicher: Ganz schlecht werde ich auch<br />
nicht sein.“<br />
Dass sie als Sportlerin so erfolgreich<br />
geworden ist, hat sie auch viel ihrer<br />
Familie zu verdanken. „Wenn du mehrere<br />
Geschwister hast, musst du von<br />
klein auf lernen, dich durchzusetzen“,<br />
weiß sie. Und Sport hat in ihrer Familie<br />
immer eine wichtige Rolle gespielt. Ihr<br />
Vater war Naturbahnrodler, aber in<br />
seine Fußstapfen getreten ist sie nicht.<br />
„Er musste viel arbeiten, und Mama ist<br />
mit uns langlaufen gegangen. Wenn du<br />
Sport machst, lernst du früh, Regeln<br />
einzuhalten.“ Auch ihr Mann Stefano<br />
war Sportler und ist jetzt Langlauftrainer.<br />
Hin und wieder hilft er ihr auch<br />
beim Training, aber das ist eher die<br />
Ausnahme. „Wenn wir zusammen sind,<br />
versuchen wir, ein ganz normales Leben<br />
zu führen“, sagt Dorothea Wierer. Das<br />
machen sie auch gerne in Peschiera am<br />
Gardasee, wo sie seit einiger Zeit eine<br />
Wohnung besitzen. Auf eine Urlaubsreise<br />
haben sie heuer verzichtet. „Das<br />
Meer habe ich einen halben Tag lang<br />
gesehen, als ich für Red Bull ein Video<br />
in Sardinien gedreht habe“, erzählt sie.<br />
Das Ende der Karriere ist ein Thema,<br />
mit dem sich Dorothea Wierer schon<br />
öfters befasst hat. Sie will eine eigene<br />
Familie gründen. Nun soll nach Olympia<br />
2022 Schluss sein. Aber nix ist fix.<br />
„Ich habe ja schon mit 25 gesagt, dass<br />
ich bald aufhören werde.“<br />
DOROTHEA WIERER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
3. April 1990 in Bruneck<br />
Wohnort: Castello di Fiemme<br />
Sportgruppe: Finanzwache<br />
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6 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
BIATHLON<br />
Lukas Hofer<br />
Neuer Ski, neuer Schaft<br />
Wenn Lukas Hofer auf die Saison<br />
2019/20 zurückblickt, dann fällt ihm<br />
als erstes die Bandscheibe ein. Die<br />
hat ihm leider einen Strich durch die<br />
Rechnung gemacht.<br />
Nachdem er im Oktober für einige<br />
Zeit mit dem Training aussetzen<br />
musste, hat die Saison trotzdem gut<br />
begonnen. „Dann hat es aber einen<br />
Rückfall gegeben, und danach war<br />
meine Saison ein Auf und Ab. Ständig<br />
mit Spritzen die Schmerzen zu bekämpfen<br />
war auch nicht die Lösung“, erzählt<br />
Hofer. Bei der Heim-WM in Antholz<br />
ist die Bandscheibe wieder ganz Okay<br />
gewesen, aber dafür hat die Form nicht<br />
mehr gepasst. „Ich bin froh, dass es<br />
trotzdem ganz gut gelaufen ist“, betont<br />
Hofer, der von dieser WM eine Silbermedaille,<br />
errungen mit der Mixed-Staffel,<br />
daheim hängen hat. Nach der WM,<br />
erzählt er, sei die Form wieder besser<br />
gewesen, ehe die Saison vorzeitig zu<br />
Ende ging. „Wir waren eh die Letzten,<br />
die noch Wettkämpfe bestritten haben,<br />
als alle anderen schon zu Hause waren.<br />
Den Ernst der Lage haben wir am<br />
letzten Tag so richtig mitbekommen, als<br />
die Polizei keine Zuschauer mehr ins<br />
Stadion ließ und unser Rückflug nach<br />
der Verfolgung innerhalb von einer halben<br />
Stunde organisiert wurde“, erzählt<br />
der 31-jährige Pusterer, der aus Montal<br />
in der Gemeinde St. Lorenzen stammt<br />
und dort auch immer noch wohnt.<br />
Daheim im Lockdown hat sich Hofer<br />
darauf gefreut, Skitouren zu machen<br />
und die Natur zu genießen. Doch daraus<br />
wurde nichts, denn auch das war<br />
verboten. „Dann habe ich halt früher<br />
als sonst diese Pause gemacht, die es<br />
jedes Jahr braucht, damit der Körper<br />
regenerieren kann. Dann stand halt<br />
Aufräumen und Putzen auf dem Programm<br />
und Puzzle spielen“, erinnert<br />
sich Hofer. Der handwerklich begabte<br />
Lukas Hofer hat diese Zeit auch<br />
genutzt, um einen neuen Gewehrschaft<br />
zu bauen. Dabei ist ihm allerdings ein<br />
Missgeschick passiert, das zum Glück<br />
noch glimpflich ausgegangen ist. Er hat<br />
sich in die linke Hand geschnitten, und<br />
zwar so tief, dass er ins Krankenhaus<br />
musste. „Der Arzt hat gesagt, das war<br />
haarscharf an der Sehne vorbei.“<br />
Weil der Lockdown so lange gedauert<br />
hat, musste natürlich auch etwas für die<br />
Fitness getan werden. Da stand hauptsächlich<br />
Laufbandtraining an, sowie<br />
Radeln auf der Rolle. Insgesamt war<br />
es aber selbst für einen so bewegungsfreudigen<br />
Menschen wie Lukas Hofer<br />
keine schlechte Erfahrung. „Mir ist<br />
es in dieser Zeit recht gut gegangen“,<br />
versichert er.<br />
Der Einstieg ins Training war dann gewöhnungsbedürftig.<br />
„Im Einzelzimmer<br />
schlafen, immer alles desinfizieren und<br />
beim Schießen nur jede 2. Matte benutzen,<br />
das war schon komisch.“ Ansonsten<br />
aber sei die Qualität des Trainings<br />
vielleicht sogar besser gewesen, weil<br />
lange Fahrten möglichst vermieden<br />
wurden und es deshalb weniger Stress<br />
gegeben habe.<br />
Neu in dieser Saison ist bei Lukas<br />
Hofer nicht nur der Gewehrschaft,<br />
sondern auch die Skimarke. Er ist von<br />
Rossignol auf Fischer umgestiegen.<br />
„Die letzten 2 Jahre hat nicht mehr<br />
alles hundertprozentig gepasst, deshalb<br />
habe ich diesen Schritt gewagt“, nennt<br />
er den Grund für diesen Wechsel.<br />
LUKAS HOFER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
30. September 1989 in Bruneck<br />
Wohnort: Montal<br />
Sportgruppe: Carabinieri<br />
Patrick<br />
Braunhofer<br />
Der 22-jährige Ridnauner ist in<br />
dieser Saison in den A-Kader aufgestiegen.<br />
Das hat er nicht etwa herausragenden<br />
Leistungen im letzten<br />
Winter zu verdanken, sondern dem<br />
Projekt 2026, mit dem ein Team für<br />
die Olympischen Spiele im eigenen<br />
Land aufgebaut werden soll.<br />
Das Potenzial bringt er mit, sonst<br />
wäre er nicht ausgewählt worden.<br />
Der Winter 2019/20 ist für<br />
ihn allerdings nicht nach<br />
Wunsch verlaufen. In seinem<br />
letzten Jahr als Junior<br />
schaute bei der WM nur<br />
ein <strong>21</strong>. Rang im Einzelwettkampf<br />
als bestes Ergebnis<br />
heraus. Im Weltcup ist<br />
er bisher erst einmal<br />
gestartet, aber das soll<br />
sich in dieser Saison<br />
ändern.<br />
PATRICK BRAUNHOFER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
19. April 1998 in Cavalese<br />
Wohnort: Ridnaun<br />
Sportgruppe: Carabinieri
BIATHLON<br />
Dominik Windisch Tief verwurzelt<br />
Am letzten Tag der Biathlon-WM<br />
in Antholz hatte Dominik Windisch<br />
noch etwas zu feiern, was mit Biathlon<br />
nichts zu tun hatte.<br />
Am Abend gab es eine „Abrissfeier“,<br />
denn am nächsten Tag wurde mit<br />
dem Abriss seines Elternhauses begonnen.<br />
Ein neues Haus wurde gebaut,<br />
das jetzt eigentlich schon bezugsfertig<br />
sein sollte. „Durch den Lockdown im<br />
Frühling haben wir 5 Wochen verloren.<br />
Meine Eltern werden voraussichtlich<br />
gegen Weihnachten einziehen, ich<br />
werde vorläufig nur ein Zimmer beziehen<br />
und unsere Wohnung im Frühling<br />
einrichten. Im Winter geht das nicht,<br />
da muss ich den Kopf für den Sport<br />
frei haben“, sagt Windisch.<br />
Apropos Sport: Seine Vorbereitung auf<br />
die neue Saison hat unter der Coronavirus-Pandemie<br />
nicht gelitten. Zwar<br />
sei es im Lockdown nicht ganz einfach<br />
gewesen, aber danach konnte immer<br />
gut trainiert werden. Sorge bereitet<br />
Windisch eher der Ausblick auf den<br />
kommenden Winter. Eine Saison ohne<br />
Zuschauer wäre schon gewöhnungsbedürftig,<br />
aber die große Sorge ist, ob es<br />
überhaupt eine Saison geben wird.<br />
„Dass es keine Zuschauer gibt, kann<br />
sicher einen Einfluss auf die Leistungen<br />
haben. Ohne die vielen Leute<br />
kann man den Druck besser ausblenden.<br />
Wir sind es gewohnt, unsere<br />
Wettkämpfe vor großem Publikum<br />
zu bestreiten. Ich bin einer, der das<br />
im Wettkampf nicht so merkt, weil<br />
ich voll im Tunnel bin, aber vor<br />
dem Start bekomme ich es natürlich<br />
mit, und das pusht schon. Deshalb<br />
werden mir die Zuschauer fehlen“,<br />
sagt Windisch. Dass der Weltcup auf<br />
wenige Austragungsorte konzentriert<br />
wird, findet Windisch hingegen positiv,<br />
„auch wenn es nicht unbedingt meine<br />
Lieblingsorte sind.“ Gut sei aber, dass<br />
es weniger Reisen gibt, was für mehr<br />
Sicherheit sorge.<br />
Zurück zum Frühling: Da haben auch<br />
die Biathleten ihre Saison früher als<br />
geplant beenden müssen. „Für mich<br />
war das schade, weil ich mich zu<br />
Saisonende endlich von meiner Rippenverletzung<br />
richtig erholt hatte und<br />
gut in Form war. Aber es ging nicht<br />
anders, weil man nicht wusste, was auf<br />
uns zukommt“, erinnert sich Windisch,<br />
der jetzt 3 Jahre hintereinander<br />
Medaillen bei einem Großereignis<br />
(Olympia und zweimal WM) gewonnen<br />
hat. Windisch ist immer da, wenn<br />
es darauf ankommt, aber er stellt klar:<br />
„Planen kannst du das nicht. Glück<br />
gehört auch dazu.“<br />
In Antholz hat er die Medaille gleich<br />
am Anfang gewonnen, als er als<br />
Schlussläufer der Mixed Staffel doch<br />
gehörig unter Druck stand, die Aufgabe<br />
aber bravourös meisterte. „Ich war<br />
sehr nervös vor diesem Rennen. Ich<br />
habe dem Druck standgehalten, aber<br />
vielleicht ist zu viel von mir abgefallen,<br />
und die Anspannung war danach<br />
nicht mehr groß genug. Aber ich bin<br />
heute noch unglaublich froh, dass ich<br />
es nicht verhaut habe. Wenn ich nach<br />
meiner Karriere als Zuschauer nach<br />
DOMINIK WINDISCH<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
6. November 1989 in Bruneck<br />
Wohnort: Oberrasen<br />
Sportgruppe: Heer<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 7<br />
Antholz kommen werde, würde ich<br />
wahrscheinlich jedes Mal daran denken,<br />
wenn ich diese Chance verpasst<br />
hätte“, glaubt Windisch.<br />
Das Training für die neue Saison hat<br />
größtenteils nur in Südtirol und in<br />
Obertilliach in Osttirol stattgefunden.<br />
Windisch hat das als positiv empfunden,<br />
weil weniger gereist werden<br />
musste. Auch privat hat er in diesem<br />
Jahr auf Reisen verzichtet. In Südtirol<br />
war er mit seinem Camper allerdings<br />
schon unterwegs und hat schöne Fotos<br />
gepostet. Und das dürfte wiederum<br />
seinen Hauptsponsor (booking.südtirol)<br />
gefreut haben.<br />
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8 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
BIATHLON<br />
Federica Sanfilippo<br />
An frühere Zeiten anknüpfen<br />
Die Rückstufung in das zweite<br />
Glied hat geschmerzt, ganz sicher.<br />
Aber Federica Sanfilippo ist nicht<br />
eine, die so leicht aufgibt.<br />
Mit Einzel-Podestplätzen im Weltcup<br />
und auch mit Staffelsiegen,<br />
bei denen sie eine hervorragende<br />
Rolle gespielt hatte, ist ein „Leben im<br />
Schatten“ nicht das, was zur Ridnaunerin<br />
passt. Trotzdem – sie selbst<br />
gibt zu, dass die letzten Saisonen<br />
nicht das Gelbe vom Ei waren. Umso<br />
mehr ist ihr Fokus nun wieder nach<br />
oben gerichtet. „Mein Ziel ist es,<br />
zu zeigen, dass ich wieder an meine<br />
Top-Leistungen anknüpfen kann.“ So<br />
hat die nunmehr 30-Jährige in Demut<br />
ihren „Abstieg“ in Kauf genommen<br />
und im B-Team engagiert gearbeitet.<br />
„Ich bin jetzt freier im Kopf, bin total<br />
motiviert und will es noch einmal<br />
beweisen“, sind die positiven Aussagen<br />
von „Fedi“, wie sie genannt wird.<br />
NATIONALTEAM BIATHLON<br />
HERREN<br />
A-Kader: Didier Bionaz, Patrick Braunhofer<br />
(Ridnaun), Daniele Cappellari, Tommaso<br />
Giacomel, Lukas Hofer (Montal),<br />
Dominik Windisch (Rasen)<br />
Unter Beobachtung: Thomas Bormolini,<br />
Giuseppe Montello, Mattia Nicase,<br />
Saverio Zini<br />
Junioren und Jugend: Daniele Fauner, Michele<br />
Molinari, Iacopo Leonesio, Stefano<br />
Canavese, Marco Barale, Nicolò Betemps,<br />
David Zingerle (Antholz), Elia Zeni<br />
DAMEN<br />
A-Kader: Michela Carrara, Irene Lardschneider<br />
(Wolkenstein), Lisa Vittozzi,<br />
Dorothea Wierer (Rasen)<br />
Unter Beobachtung: Samuela Comola,<br />
Nicole Gontier, Federica Sanfilippo<br />
(Ridnaun)<br />
Juniorinnen und Jugend: Beatrice Trabucchi,<br />
Martina Trabucchi, Rebecca Taschler<br />
(Antholz), Hannah Auchentaller (Antholz),<br />
Linda Zingerle (Antholz), Sara Scattolo,<br />
Gaia Brunetto, Ilaria Scattolo<br />
Hohe Ziele will sie sich nicht setzen.<br />
„Ich schaue von Tag zu Tag, man<br />
muss in der heutigen Zeit mit allem<br />
rechnen. Aber ich bin bereit. Wenn<br />
man mich ruft, bin ich da. Aber ich<br />
bin mir auch bewusst, dass man sich<br />
den Start im Weltcup auch verdienen<br />
muss. Darauf arbeite ich hin“, ist<br />
Federica Sanfilippo grundehrlich und<br />
kämpferisch zugleich.<br />
Trainiert hat sie „normal“, es gab<br />
trotz aller Corona-Einschränkungen<br />
kaum Probleme. Und auch der Kontakt<br />
zu ihrer besten Freundin Dorothea<br />
Wierer ist nicht abgerissen. „Sie<br />
fehlt mir, aber ich fehle ihr auch“,<br />
sagt Sanfilippo, die aber oft telefonischen<br />
Kontakt mit der Weltmeisterin<br />
hatte. Und ab und zu gab es auch die<br />
Gelegenheit zu einem gemeinsamen<br />
Training.<br />
„Ich habe viel gearbeitet, sei es läuferisch<br />
als auch schießtechnisch. Denn<br />
Biathlon soll ja ein Mix von beiden<br />
Fähigkeiten sein“, sagt sie. Und genau<br />
diese positive Sichtweise verleiht<br />
ihr die Flügel, die sie zurück bringen<br />
Weltcup-Kalender Biathlon<br />
27. – 29.11.20 Kontiolahti Finnland Einzelwettkampf, Sprint<br />
3. – 6.12.20 Kontiolahti Finnland Sprint, Verfolgung, Staffel<br />
11. – 13.12.20 Hochfilzen Österreich Sprint, Verfolgung, Staffel<br />
17. – 20.12.20 Hochfilzen Österreich Sprint, Verfolgung,<br />
Massenstart<br />
7. – 10.1.<strong>21</strong> Oberhof Deutschland Sprint, Verfolgung, Mixed<br />
Staffel, Single Mixed Staffel<br />
13. – 17.1.<strong>21</strong> Oberhof Deutschland Sprint, Staffel, Massenstart<br />
<strong>21</strong>. – 24.1.<strong>21</strong> Antholz Südtirol<br />
9. – <strong>21</strong>.2.<strong>21</strong> Pokljuka Slowenien<br />
26.2.– 1.3.<strong>21</strong> Peking China Sprint, Verfolgung, Staffel<br />
11. – 14.3.<strong>21</strong> Nove Mesto Tschechien Sprint, Verfolgung, Mixed Staffel,<br />
Single Mixed Staffel<br />
18. – <strong>21</strong>.3.<strong>21</strong> Oslo Norwegen Sprint, Verfolgung, Massenstart<br />
-Infografik: M. Lemanski<br />
zugleich Weltmeisterschaft<br />
FEDERICA SANFILIPPO<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
4. Oktober 1990 in Sterzing<br />
Wohnort: Ratschings<br />
Sportgruppe: Polizei<br />
sollen in die vorderen Regionen der<br />
Wertungslisten.<br />
Einzelwettkampf,<br />
Massenstart, Staffel<br />
<strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />
Sprint, Verfolgung,<br />
Einzelwettkampf, Massenstart,<br />
Mixed Staffel, Single Mixed Staffel,<br />
Staffel
BIATHLON<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 9<br />
Irene Lardschneider Vom Tempo ganz überrascht<br />
Erstmals ist auch die Grödnerin Irene<br />
Lardschneider Mitglied des A-Teams<br />
der Biathleten. Für die 22-Jährige<br />
eine neue Erfahrung, die sie sofort<br />
mit der Aussage quittierte: „Das war<br />
aber rasant, mit welchem Tempo<br />
hier gearbeitet wird!“ Dabei war der<br />
Einstieg der ehemaligen Jugend-<br />
Weltmeisterin wegen der Pandemie<br />
nicht einfach.<br />
Anfangs galten selbst im Trainingslager<br />
sehr strenge Regeln, Einsamkeit<br />
kennzeichnete die Trainingstage. Doch<br />
mit der Zeit lockerte sich vieles. Besonders<br />
wichtig war Irene Lardschneider<br />
dabei, dass sie sehr gut im Team aufgenommen<br />
wurde. Dorothea Wierer<br />
ist das Zugpferd, eine Ikone, aber<br />
im Umgang mit den „Neuen“ (neben<br />
Lardschneider ist auch die Aostanerin<br />
Michela Carrara erstmals dabei) erwies<br />
sich die Biathlon-Königin als absolut<br />
kollegiale Sportlerin. Nun hofft Irene<br />
Lardschneider, die fleißig trainiert hat,<br />
auf Starts im Weltcup. Dass es keine<br />
Vorbereitungsrennen gegeben hat, hat<br />
die Wolkensteinerin weggesteckt („Wir<br />
hatten ja genug interne Tests“, meinte<br />
sie), jetzt blickt sie nach Skandinavien,<br />
wo der Weltcup starten sollte. „Wir<br />
sind nur 4 Damen im Team (Wierer,<br />
Vittozzi, Carrara und eben Lardschneider),<br />
aber ich hoffe sehr, dass für anstehende<br />
Staffel-Wettkämpfe eine fünfte<br />
Sportlerin nominiert wird. Das wäre<br />
sehr wichtig, in jeder Hinsicht“, betont<br />
Irene Lardschneider, die eigentlich<br />
nur hofft, dass der Winter <strong>2020</strong>/<strong>21</strong> zu<br />
einer gewissen Normalität zurückfinden<br />
kann. „Es wäre ein Traum, dieses<br />
Jahr meine ersten Weltcuppunkte zu<br />
erobern“, steckt sich die Wolkensteinerin<br />
erste Ziele. Vom Potenzial her kann<br />
sie aber durchaus weiter nach oben<br />
streben.<br />
IRENE LARDSCHNEIDER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
9. Februar 1998 in Brixen<br />
Wohnort: Wolkenstein<br />
Sportgruppe: Finanzwache<br />
Anzeige<br />
Das Martelltal – auch im Winter besuchenswert<br />
Biathlon und Langlaufen werden im Vinschger Seitental<br />
schon seit Jahrzehnten großgeschrieben. Neben ambitionierten<br />
Biathleten finden Anfänger und Hobbyläufer<br />
bestens präparierte und schneereiche 12 Kilometer lange<br />
Loipen verschiedener Schwierigkeitsgrade mit Einstiegen<br />
beim Hotel Waldheim und beim Biathlonzentrum Groggalm<br />
vor.<br />
Ausgeübt werden kann der Langlaufsport im Herzen des<br />
Nationalparks Stilfser Joch, aufgrund eines Schneedepots,<br />
von Mitte November bis Ende März.<br />
Das Biathlonzentrum, das auf 1.700 Meter Meereshöhe<br />
liegt, bietet neben den Loipen auch einen modernen<br />
Schießstand mit 30 vollautomatischen Schießständen. Gerne<br />
nutzen internationale Biathlonmannschaften das Zentrum<br />
für Trainingslager und große nationale und internationale<br />
Biathlonwettkämpfe, wie den Biathlon IBU-Cup, bei<br />
dem sich die besten Biathleten für den Weltcup qualifizieren.<br />
Familien und Kinder können außerdem mit dem 180<br />
Meter langen Zauberteppich neben dem Biathlonzentrum<br />
oder dem Snowtubing ins Wintervergnügen eintauchen.<br />
Oder lieber mit der Rodel oder den Schneeschuhen unter<br />
den Füßen einen Spaziergang auf einem der verschneiten<br />
Winterwege durch den Wald genießen? Da haben wir im<br />
Martelltal gleich mehrere Varianten im Angebot: Stallwies,<br />
Lyfi, Hölderle und vieles mehr. Darüber hinaus sind auch<br />
Skitouren im winterlichen Martelltal sehr beliebt. Immer<br />
wieder werden Skitourenrennen organisiert. Auch im kommenden<br />
Jahr 20<strong>21</strong> darf man gespannt sein. Denn am 20.<br />
und <strong>21</strong>. Februar 20<strong>21</strong> wird die Marmotta Trophy in Form<br />
eines Weltcups ausgetragen.<br />
Regionalentwicklungs-Genossenschaft Martell 3B<br />
Meiern 96 | 39020 Martell<br />
Tel. 0473 745 509<br />
info@martell.it | www.martell.it
10 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
SKI ALPIN<br />
Riccardo Tonetti<br />
Die WM im Blick<br />
Riccardo Tonetti fiebert den Weltcup-Riesentorläufen<br />
in Val d’Isere<br />
entgegen. Dort beginnt für ihn die<br />
Saison nach einer recht problematischen<br />
Vorbereitung.<br />
Bei einem kapitalen Sturz Anfang<br />
September im Super-G-Training hat<br />
er sich gleich 2 Brüche (Mittelhandknochen<br />
und Fußknöchel) zugezogen<br />
und konnte erst in der letzten Oktober-<br />
Woche erstmals wieder Ski fahren.<br />
Rennmäßig trainieren kann er erst seit<br />
2 Wochen. Deshalb ist für ihn auch das<br />
Parallelrennen in Lech/Zürs zu früh<br />
gekommen.<br />
In seiner stärksten Disziplin, der<br />
Kombination, gibt es in dieser Saison<br />
nur ein Rennen: die Weltmeisterschaft<br />
in Cortina d’Ampezzo. Die Weltcuprennen<br />
sind alle gestrichen worden.<br />
Tonetti ist Dritter der Weltcup-Startliste<br />
und geht deshalb davon aus, dass<br />
er für die WM in dieser Disziplin fix<br />
nominiert wird. Aber das reicht ihm<br />
nicht. „Es ist schon mein Ziel, mich<br />
auch im Riesentorlauf für die WM zu<br />
qualifizieren“, stellt er klar. Tonetti hat<br />
Cortina 20<strong>21</strong> schon fest im Blick.<br />
Auf dem Weg dorthin möchte er<br />
freilich vorher schon Erfolgserlebnisse<br />
sammeln. Im Riesentorlauf will er erst<br />
einmal schnell zurück in die Top-30<br />
der Weltcup-Startliste. Da ist er ganz<br />
knapp heraus gefallen, weil er in<br />
Hinterstoder nach einer überragenden<br />
Fahrt im 2. Lauf kurz vor dem Ziel<br />
ausgeschieden ist und danach wegen<br />
Corona kein Rennen mehr gefahren<br />
wurde.<br />
„Dieses Wochenende in Hinterstoder<br />
hat mich schon geärgert, aber es<br />
hat mir auch gezeigt, was ich drauf<br />
habe“, blickt Tonetti auf ein Weltcup-<br />
Wochenende zurück, in dem er seinem<br />
ersten Podestplatz im Weltcup so<br />
nahe war wie noch nie. In der Kombination<br />
war er Vierter nach dem<br />
Super-G, hat aber dann den Slalom<br />
verbremst. Überhaupt war es seine<br />
vermeintlich stärkere Disziplin, in<br />
der es gehapert hat. In Wengen war<br />
er nach Rang 7 in der Abfahrt auch<br />
als Sieg-Kandidat gehandelt worden,<br />
konnte sich dann aber nur um einen<br />
Rang verbessern.<br />
Für diesen Winter hatte er sich auch<br />
vorgenommen, mehr Speed-Rennen<br />
zu bestreiten. Nach der Verletzung<br />
fehlt ihm jetzt allerdings das nötige<br />
Training. Trotzdem gibt er seine<br />
Speed-Ambitionen<br />
nicht auf. „Allein<br />
schon im Hinblick<br />
auf die Kombination<br />
bei der WM<br />
ist es wichtig, dass<br />
ich vorher ein paar<br />
Rennen fahre, aber<br />
wo das sein wird,<br />
das müssen wir<br />
erst entscheiden“,<br />
sagt er.<br />
Vielleicht<br />
ja schon<br />
beim<br />
Heim-Weltcup<br />
in<br />
Gröden.<br />
RICCARDO TONETTI<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
14. Mai 1989 in Bozen<br />
Wohnort: Bozen<br />
Sportgruppe: Finanzwache
SKI ALPIN<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 11<br />
Nicol Delago Nie zufrieden<br />
In der Schule wäre sie wohl so etwas<br />
wie eine Vorzeigeschülerin. Eine,<br />
die immer nachfragt, die sich kaum<br />
einmal mit einer Antwort zufrieden<br />
gibt. So ist Nicol Delago auch auf der<br />
Skipiste. Für die 24-jährige Grödnerin<br />
rückt der erste Weltcupsieg immer<br />
näher. Woran sie noch arbeiten<br />
muss, ist die Konstanz.<br />
Es war eine Saison mit 2 Gesichtern:<br />
Zum einen stieg sie mit den zweiten<br />
Plätzen von Lake Louise (Super-<br />
G) und in Altenmarkt-Zauchensee<br />
(Abfahrt) 2 Mal auf das Podest, zwei<br />
weitere Male klassierte sie sich in den<br />
Top 10. Aber dann waren da auch<br />
mehrere Abstürze, wie Rang 40 in der<br />
2. Abfahrt von Bansko oder Rang 32<br />
im Super-G von La Thuile. Nicol Delago<br />
weiß um ihre Schwächen und geht<br />
auch entsprechend selbstkritisch damit<br />
um: „Wer meint, dass ich ausgelernt<br />
habe, der täuscht sich. Ich habe noch<br />
gewaltiges Verbesserungspotenzial, in<br />
jeder Hinsicht. So haben in mehreren<br />
Rennen wichtige Faktoren nicht<br />
mitgespielt, egal ob technischer oder<br />
mentaler Natur.“<br />
Wo sie sich verbessern will und muss,<br />
ist im Riesentorlauf. Entsprechend<br />
wurde diese Disziplin in der bisherigen<br />
Saisonvorbereitung forciert, wobei<br />
Delago in der Gruppe mit den Spezialistinnen<br />
Francesca Marsaglia, Roberta<br />
Melesi und Laura Pirovano auch optimale<br />
Vergleichsmöglichkeiten hatte.<br />
Ansonsten gilt die gleiche Maxime wie<br />
immer: „Skifahren ist Freude, und ich<br />
mache es mit Herz. Dass Rückschläge<br />
und schwierige Momente jederzeit<br />
dazu gehören, haut mich nicht um. Ich<br />
versuche, aus jeder Situation das Beste<br />
zu machen und daraus zu lernen.“<br />
Das Ende der vergangenen Abbruchsaison<br />
ging an Nicol Delago eher<br />
schmerzlos vorüber. Sie hat den<br />
Vorteil, mit der nicht ganz 2 Jahre<br />
jüngeren Schwester Nadia trainieren<br />
zu können. Und dies im Elternhaus in<br />
traumhafter Lage unterhalb des Langkofels.<br />
„Wir haben vormittags trainiert<br />
und konnten den restlichen Tag perfekt<br />
abschalten. Mittags hielt ich mich<br />
oft in der Küche auf, um neue Rezepte<br />
meiner Omas Agnes und Christina<br />
auszuprobieren. Vor allem Süß- und<br />
Nachspeisen haben es mir angetan.“<br />
Erst nach und nach, als das Leben<br />
wieder seinen gewohnten Gang nahm,<br />
kam auch Trockentrainer Günther<br />
Taschler, der eigentlich der Trainer<br />
der Kunstbahnrodler ist, öfter nach<br />
Gröden. „Ich arbeite mit ihm schon<br />
NICOL DELAGO<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
5. Jänner 1996 in Brixen<br />
Wohnort: Wolkenstein<br />
Sportgruppe: Finanzwache<br />
seit Landeskaderzeiten zusammen, er<br />
kennt meine körperlichen Defizite bis<br />
ins Detail.“<br />
Weiterhin verlassen kann sich die Hundeliebhaberin<br />
– Samojede-Hund Mika<br />
ist immer an ihrer Seite – auf ihren<br />
Atomic-Servicemann Christoph Atz,<br />
der auch ihre Schwester Nadia betreut.<br />
Nicht gefehlt hat ihr das November-<br />
Überseetraining in Copper Mountain,<br />
wo die Speed-Spezialisten die letzten<br />
Jahrzehnte immer den Feinschliff<br />
erhielten. „Wir waren in Schnals, in<br />
Sulden und zuletzt in Cervinia. Dort<br />
konnten wir auf einer Strecke von<br />
1.40-Minuten Abfahrt trainieren. Es<br />
war perfekt.“<br />
Sind in der Küche ein tolles Team: Nicol Delago und Oma Agnes.
12 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
SKI ALPIN<br />
Alex Vinatzer<br />
Die Latte sehr hoch gesetzt<br />
„Es ist schon noch sehr ungewohnt,<br />
mit Maske in die Seilbahn zu steigen“,<br />
sagt Alex Vinatzer und spricht damit<br />
gleich einmal das Thema Corona an.<br />
Er macht das aber aus Überzeugung,<br />
weil er sich sicher ist, dass die<br />
Einhaltung gewisser Regeln hilft, die<br />
Ausbreitung des Virus einzudämmen.<br />
„Totale Kontaktvermeidung ist natürlich<br />
nicht möglich. Aber wir müssen<br />
einfach aufpassen und Distanz halten,<br />
auch daheim. Wenn wir aus dieser Krise<br />
heraus wollen, müssen wir diszipliniert<br />
sein“, mahnt Vinatzer.<br />
Sein Start in die Saison verschiebt sich,<br />
nicht wegen Corona, sondern zunächst,<br />
weil es in Lech/Zürs einfach zu warm<br />
war, um für Mitte November eine<br />
Skipiste präparieren zu können. Dort<br />
sollte seine Weltcup-Saison mit einem<br />
Parallel-Riesentorlauf beginnen. Aber<br />
nun wird auch mit Verspätung nichts<br />
daraus, weil er sich vor einigen Tagen<br />
einer Blinddarm-Operation unterziehen<br />
musste. In seiner stärksten Disziplin,<br />
dem Slalom, geht es im Weltcup erst<br />
am <strong>21</strong>. Dezember los. Bis dahin ist er<br />
sicher wieder topfit. Anfang Dezember<br />
wollte Vinatzer Europacuprennen im<br />
Riesentorlauf bestreiten, um dort wichtige<br />
FIS-Punkte zu holen. Er möchte<br />
nämlich auch in dieser Disziplin bald<br />
einmal fix im Weltcup starten. In Sölden<br />
hat es noch nicht gereicht, da hat<br />
er eine teaminterne Qualifikation gegen<br />
Tommaso Sala um 0,3 Sekunden verloren.<br />
Nun sind die Europacups auf der<br />
Reiteralm allerdings abgesagt worden.<br />
Im Slalom gehört der Wolkensteiner<br />
schon zur Weltklasse, ist mit seinen<br />
<strong>21</strong> Jahren bereits 11. in der Weltcup-<br />
Startliste. „Die 1. Startgruppe war in<br />
der letzten Saison das Ziel, das habe<br />
ich erreicht. Ich habe einige sehr gute<br />
Rennen gemacht, bin aber auch einige<br />
Male ausgeschieden, weil ich Fehler gemacht<br />
habe. In diesem Sommer bin ich<br />
athletisch noch besser geworden, und<br />
ich glaube, dass ich auch taktisch besser<br />
vorbereitet bin“, sagt Vinatzer, der nun<br />
den nächsten Schritt machen will. Da<br />
er schon auf dem Podest gestanden ist,<br />
würde das bedeuten, ein Rennen zu<br />
gewinnen. Und das traut er sich auch<br />
zu. „Ich würde schon gerne den ersten<br />
Weltcupsieg feiern. Auf alle Fälle möch-<br />
te ich aber im Slalom in die Top-7 der<br />
Weltcupstartliste. Und eine Medaille<br />
bei der WM wäre auch schön“, legt<br />
sich Vinatzer die Latte selbst sehr hoch.<br />
Um seine Ziele zu erreichen, hat er<br />
nicht nur hart trainiert, sondern auch<br />
viel am Material getüftelt, vor allem an<br />
den Skischuhen. „Da haben wir sehr<br />
viel probiert. Ich habe 8 verschiedene<br />
Schuhe probiert und 2 gefunden, die<br />
optimal sein dürften. Wir haben auch<br />
viel Ski getestet. Ich war vorher mit<br />
meinem Material schon zufrieden,<br />
aber jetzt ist es noch besser“, erzählt<br />
Vinatzer. Das Testen war heuer nur im<br />
Sommer und im Herbst möglich. Die<br />
sonst üblichen Tests im April sind ja<br />
coronabedingt ausgefallen.<br />
Nicht ausgefallen ist bei Alex<br />
Vinatzer der Sommer-Urlaub.<br />
Mit Freunden war er 10 Tage<br />
lang in Gargano in Apulien.<br />
Und dann war er noch eine<br />
Woche in der Toskana, wo<br />
er sich viele Sehenswürdigkeiten<br />
rund um Siena<br />
angeschaut hat. Da war die<br />
Corona-Situation noch viel besser als<br />
jetzt, aber Vinatzer muss versuchen, das<br />
auszublenden. „Wir trainieren einfach<br />
normal und gehen davon aus, dass alles<br />
stattfindet.“<br />
ALEX VINATZER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
22. September 1999 in Bozen<br />
Wohnort: Wolkenstein<br />
Sportgruppe: Carabinieri
AKTUELL<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 13<br />
Christof Innerhofer<br />
Adrenalin und Nervenkitzel<br />
Der letzte Weltcupwinter war für<br />
Christof Innerhofer ein besonderer:<br />
Nach seinem Kreuzbandriss im März<br />
2019 entschied er, nur 2 Rennen zu<br />
fahren, um seine gute Startliste-Position<br />
in Abfahrt und Super-G wegen<br />
des komplizierten FIS-Verletztenstatus<br />
nicht zu gefährden.<br />
Dieses Argument gilt ab Dezember<br />
nicht mehr. Da will der bald<br />
36-Jährige wieder voll angreifen.<br />
Den Super-G in Kitzbühel und die Abfahrt<br />
in Garmisch-Partenkirchen: Das<br />
waren die 2 Rennen, die „Inner“ Anfang<br />
<strong>2020</strong> bestritt. Beide Male machte<br />
er seine Sache ordentlich und wurde<br />
15. Für den ehrgeizigen Gaiser eine<br />
Enttäuschung: „Eine Top-5-Platzierung<br />
war in beiden Rennen mein Ziel.<br />
Aber ich musste mir eingestehen, dass<br />
ich mit dem zuvor verletzten linken<br />
Bein nicht gnadenlos Druck gemacht<br />
habe, sondern eher in Abwehrhaltung<br />
durch die Kurven gefahren bin.“<br />
Den ganzen Frühling und Sommer<br />
über konnte der fünffache Medaillengewinner<br />
bei Olympia und WM top<br />
Kondition bolzen. So absolvierte er<br />
mit dem Rad rund 7000 Kilometer<br />
– den Großteil in neuer Umgebung:<br />
Im Leistungszentrum von Magnitudo<br />
Training in Verona tankte er nicht<br />
nur Kraft, sondern neue Motivation.<br />
Inmitten Weltklasseathleten anderer<br />
Disziplinen wie Sprintstar Filippo<br />
Tortu, Rugby- und Basketballern,<br />
aber auch mit Skirennfahrerin Sofia<br />
Goggia. Zuletzt arbeitete Innerhofer<br />
wieder vermehrt im Bodytec-Zentrum<br />
in Bruneck, und nachdem er zuletzt<br />
wegen einer Schienbeinkopfprellung<br />
einige Tage pausieren musste, sagt er<br />
pünktlich zum Saisonstart: „Ich bin<br />
körperlich fit wie lange nicht mehr.<br />
Einziges Problem: Das viele Radtraining<br />
hat mich einige Kilos gekostet,<br />
und diese jetzt wieder zuzulegen, ist<br />
schwierig. Ich esse extrem viel, aber<br />
ich nehme kaum zu.“<br />
Der Sieger von bisher 6 Weltcuprennen<br />
– das letzte im Februar 2013,<br />
seitdem wurde er 7 Mal Zweiter –<br />
sagt, auf die neue Saison angesprochen:<br />
„Der Wettkampf hat mir zuletzt<br />
schon sehr gefehlt, das Adrenalin, der<br />
Nervenkitzel, die Challenge mit den<br />
Konkurrenten.“ Ob er sich ausmalt,<br />
gleich wieder on top zu sein? „Vom<br />
Willen und vom Kopf werde ich 1000<br />
Prozent geben. Aber es wird einige<br />
Rennen brauchen, bis ich die richtige<br />
Balance zwischen voller Attacke<br />
und idealer Linienführung gefunden<br />
habe. Feinheiten, die man nur über<br />
den regelmäßigen Rennrhythmus<br />
bekommt.“<br />
Das Wichtigste ist für den zweifachen<br />
Südtiroler Sportler des Jahres ohnehin,<br />
dass die Saison losgehen kann. „Wir<br />
haben das Glück, dass wir unseren<br />
Beruf ausüben können. Ich hoffe, das<br />
bleibt so. Und so traurig es auch ist,<br />
dass die Weltcuprennen wohl alle ohne<br />
Publikum über die Bühne gehen, so<br />
ist es dennoch ein wichtiges Zeichen<br />
in die Wohnzimmer unserer Fans.<br />
Sie können uns vor dem Fernseher<br />
zuschauen. Vor allem für Kinder und<br />
ältere Leute, die sonst wenige Möglichkeiten<br />
haben, nach draußen zu<br />
gehen, können unsere Skirennen ein<br />
Highlight des Tages sein.“<br />
CHRISTOF INNERHOFER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
17. Dezember 1984 in Bruneck<br />
Wohnort: Gais<br />
Sportgruppe: Finanzwache
14 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
SKI ALPIN<br />
Dominik Paris<br />
Wie es kommt, so kommt es<br />
„Ich weiß nicht, was es für eine Saison<br />
wird und ob es überhaupt eine<br />
Saison gibt. Ich hoffe immer noch,<br />
dass wir fahren können, so wie es<br />
geplant ist, aber langsam kommen<br />
mir schon Zweifel. Ich weiß auch<br />
nicht, ob es einen Plan B gibt oder<br />
Plan C oder D.“<br />
Das sagt Dominik Paris, der um das<br />
Thema Corona auch nicht herumkommt,<br />
aber versucht, es im Training<br />
auszublenden. „Wenn ich Ski fahre,<br />
denke ich nicht daran. Dann konzentriere<br />
ich mich nur darauf. Es ist ja<br />
meine Arbeit.“ Was sonst passiert,<br />
könne er ohnehin nicht beeinflussen.<br />
„Ich bin flexibel und auf alles vorbereitet.<br />
Wie es kommt, so kommt es.“<br />
Die Gefährlichkeit dieses Virus hatte<br />
Dominik Paris schon früh richtig eingeschätzt.<br />
Noch bevor er sich das<br />
Kreuzband riss, hatte er beschlossen,<br />
an den Olympia-Testrennen in China<br />
nicht teilzunehmen. Er wollte seine<br />
Familie nicht in Gefahr bringen. Die<br />
Rennen sind dann abgesagt worden.<br />
Es war die erste direkte Auswirkung<br />
des Sars-Cov2-Virus auf den Skisport.<br />
Als die Saison<br />
„ Ich hatte immer das Gefühl,<br />
dass es gut geht, habe nie<br />
Schmerzen gehabt. Aber ich<br />
hatte keine Eile, mich wieder<br />
auf die Ski zu stellen.<br />
vorzeitig abgebrochen<br />
wurde, da<br />
hatte Paris nach<br />
seiner Kreuzband-<br />
Operation die<br />
Krücken längst<br />
wieder in die<br />
Ecke gestellt und befand sich mitten<br />
im Reha-Training mit den Physiotherapeuten<br />
Luis Kuppelwieser und Paolo<br />
Cadamuro. Kuppelwieser ist jetzt auch<br />
Physiotherapeut im Nationalteam und<br />
deshalb immer dabei. „Das ist sehr<br />
gut, denn er überzeugt mich<br />
immer wieder davon, dass das<br />
Knie hält.“<br />
Paris hat 6 Wochen nach der<br />
Operation wieder mit richtigem<br />
Training begonnen. Das<br />
war in der Zeit des Lockdowns<br />
kein Problem, weil er<br />
daheim einen sehr gut ausgestatteten<br />
Fitnessraum hat.<br />
Auf einem Video war auch zu<br />
sehen, wie er auf Red-Bull-<br />
Dosen Liegestützen macht. „Das<br />
war eine Challenge, bei der ich<br />
mitgemacht habe. Aber es ist nicht<br />
zu empfehlen, denn da könnte man<br />
sich ordentlich weht tun“, warnt Paris<br />
mögliche Nachahmer. In der Zeit des<br />
ersten Lockdowns ist er übrigens auch<br />
zum zweiten Mal Vater geworden.<br />
Seine Trainingspläne hat wie immer<br />
Mattias Schnitzer erstellt. Als die<br />
Sportstätten wieder offen waren, hat<br />
Paris mit Schnitzer<br />
auch wieder ein- bis<br />
zweimal die Woche<br />
auf dem Sportplatz in<br />
Lana trainiert.<br />
„Ich hatte immer<br />
das Gefühl, dass es<br />
gut geht, habe nie<br />
Schmerzen gehabt. Aber ich hatte<br />
keine Eile, mich wieder auf die Ski<br />
zu stellen“, erzählt Paris, der sich<br />
den Kreuzbandriss im rechten Knie<br />
bei einem harmlosen Ausrutscher im<br />
Super-G-Training am Tag vor dem<br />
ersten Trainingslauf in Kitzbühel<br />
zugezogen hat. Bis dahin war er sogar<br />
im Rennen um den Weltcup-Gesamtsieg<br />
und auf Rang 4 sogar sehr<br />
aussichtsreich.<br />
Am 1. September, genau 223 Tage<br />
nach dem Kreuzbandriss, hat er auf<br />
dem Stilfser Joch wieder seine ersten<br />
Schwünge gemacht. Weil dort nach<br />
dem ersten Tag das Wetter schlecht<br />
wurde, ist er weitergefahren nach<br />
Zermatt, wo die Teamkollegen waren.<br />
Dort ist er sogar schon wieder Tore gefahren.<br />
„Aber das Knie habe ich natürlich<br />
nicht voll belastet. Ich passe auch<br />
jetzt noch auf, will es nicht überstra-
SKI ALPIN<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 15<br />
Der König<br />
von Bormio<br />
Hier jubelt Dominik Paris über seinen 6. Sieg in Bormio.<br />
pazieren“, sagt Paris, der noch nicht<br />
ausreichend Gelegenheit hatte, richtig<br />
Abfahrt zu trainieren. „Wir waren<br />
immer auf den Gletschern. Ushuaia<br />
ist ja ausgefallen heuer. Da konnte<br />
man immer einen ganzen Monat lang<br />
richtig viel Ski fahren. Das hat schon<br />
gefehlt.“<br />
Obwohl er durch die Änderungen<br />
im Rennkalender etwas Zeit gewinnt<br />
(die erste Abfahrt findet am 12.<br />
Dezember in Val d’Isere statt), wäre<br />
ihm das gewohnte Programm lieber.<br />
„In Nordamerika kann man immer<br />
gut anfangen. Meistens haben wir<br />
sehr gute Trainingsbedingungen in<br />
Copper Mountain, und Lake Louise<br />
wäre eine gute Abfahrt, um wieder<br />
einzusteigen“, weiß Paris. In Val<br />
d’Isere wird auf der alten OK-Piste<br />
gefahren, die Paris kaum kennt. Nur<br />
einmal war er dort. Im Dezember<br />
2016 wurden 2 Rennen gefahren,<br />
und im Super-G ist er immerhin Dritter<br />
geworden.<br />
Das Gefühl bei der ersten Fahrt nach<br />
der Verletzung sei so gewesen wie<br />
alle Jahre, wenn er nach der Sommerpause<br />
auf den Schnee zurück kehrt.<br />
„Die erste Fahrt ist immer ein eigenes<br />
Gefühl. Vielleicht war ich unbewusst<br />
ein bisschen vorsichtiger als sonst, aber<br />
gemerkt habe ich das nicht“, erzählt<br />
Paris, der mit Aussagen zu seinem<br />
Formzustand zurückhaltend ist. „Ich<br />
glaube nicht, dass ich schon bei 100<br />
Prozent bin. Aber auch wenn alles<br />
passt, wo du wirklich stehst, weißt du<br />
erst bei den Rennen.“<br />
DOMINIK PARIS<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
14. April 1989 in Meran<br />
Wohnort: St. Walburg in Ulten<br />
Sportgruppe: Carabinieri<br />
Vor 2 Pisten im Weltcup haben die<br />
Abfahrer den meisten Respekt: Die<br />
Streif in Kitzbühel und die Stelvio in<br />
Bormio. Da ist selbst den unerschrockenen<br />
Speed-Piloten am Start ein<br />
wenig mulmig.<br />
Genau auf diesen 2 Kult-Abfahrten<br />
hat Dominik Paris in den letzten<br />
Jahren dominiert. Vielleicht für die<br />
Ewigkeit ist seine Serie in Bormio. Er<br />
hat dort schon 6 Siege errungen, und<br />
die letzten 5 Abfahrten, die auf der<br />
Stelvio gefahren wurden, alle gewonnen.<br />
Dabei wurde in Bormio 4 Jahre<br />
lang zwischen 2013 und 2016 gar<br />
nicht gefahren. Wer weiß, wie sonst<br />
die Paris-Bilanz von Bormio aussehen<br />
würde.<br />
In Kitzbühel hat er die wichtigste Abfahrt,<br />
die es im Skisport gibt, schon<br />
dreimal gewonnen (2013, 2017,<br />
2019). Dazu kommt noch ein Sieg im<br />
Super-G (2015).<br />
Seine insgesamt 10 Siege in Bormio<br />
und Kitzbühel machen ihn schon zur<br />
Legende, aber insgesamt hat Domme<br />
schon 18 Weltcuprennen gewonnen.<br />
Nur ein Südtiroler war jemals erfolgreicher,<br />
und zwar Gustav Thöni mit 24<br />
Siegen. In der ewigen Bestenliste der<br />
„Azzurri“ ist Paris schon Dritter hinter<br />
Alberto Tomba (50) und Thöni.<br />
Dazu ist er noch amtierender Weltmeister<br />
im Super-G und hat 2019<br />
auch den Weltcup in dieser Disziplin<br />
gewonnen.<br />
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16 SKI ALPIN<br />
Manfred Mölgg<br />
Simon Maurberger<br />
Simon Maurberger, Manfred Mölgg<br />
In der Pechsträhne vereint<br />
Nach ihrem Kreuzbandriss, zugezogen<br />
im Jänner und im Februar dieses<br />
Jahres, schien Routinier Manfred<br />
Mölgg und Shootingstar Simon<br />
Maurberger auf dem Weg zurück zur<br />
Weltspitze nichts aufhalten zu können.<br />
Mölgg zeigte dies bereits beim<br />
Weltcup-Opening in Sölden mit Rang<br />
<strong>21</strong>, Maurberger war im Trainingschon<br />
wieder sehr schnell. Aber dann…<br />
Manfred Mölgg<br />
… kam beim 38-jährigen Mölgg<br />
das Corona-Virus. Am 9. November<br />
wurde er positiv getestet. Anders<br />
als bei vielen anderen, die positiv<br />
getestet wurden, aber ohne Symptome<br />
blieben, schlug beim Enneberger<br />
der Corona-Hammer voll zu. „Ich<br />
war hundeelend beieinander. Fieber,<br />
Husten, Schüttelfrost, Gliederschmerzen<br />
– das ganze Programm hat mich<br />
voll erwischt.“ Mölgg ist seit mehr als<br />
14 Tagen zu Hause in St. Vigil weggesperrt,<br />
am heutigen 26. November<br />
ist ein weiterer („und hoffentlich<br />
negativer“) Test vorgesehen. „Mir soll<br />
keiner mehr sagen, dass Corona auf<br />
die leichte Schulter zu nehmen ist“,<br />
meinte Mölgg. Und fügte hinzu: „Als<br />
Profisportler habe ich mich von Anfang<br />
an an die Vorschriften gehalten,<br />
war mitunter übervorsichtig. Aber<br />
im Endeffekt kann es jeden von uns<br />
erwischen.“<br />
Mölgg hofft nun, dass es sich für<br />
die 2 Weltcup-Riesentorläufe in<br />
Val d’Isere am 5. und 6. Dezember<br />
trotzdem noch ausgeht. „Das Wichtigste<br />
ist, dass ich wieder zu Kräften<br />
komme, wieder voll trainieren kann.<br />
Diese Erkrankung hat mich eine<br />
Unmenge an Kraft gekostet. Sollte in<br />
Val d’Isere gefahren werden können,<br />
starte ich nur, wenn ich kraftmäßig<br />
auf der Höhe bin. Ansonsten peile<br />
ich die Rennen in Alta Badia am 20.<br />
und <strong>21</strong>. Dezember an.“ Und Mölgg<br />
wäre nicht Mölgg, wenn er trotz<br />
aller Umstände nicht etwas Positives<br />
herausholt: „Wenn mich Corona einen<br />
Monat später erwischt hätte, dann<br />
wäre die Weltcupsaison wohl gelaufen<br />
gewesen, denn dann hätte ich mich<br />
wohl bis in den Februar hinein nicht<br />
mehr richtig erholt. Ich bin gespannt,<br />
wie lange ich jetzt brauche, um mich<br />
von diesem Tiefschlag körperlich zu<br />
erholen.“<br />
Aber Manfred Mölgg ist ein Kämpfer.<br />
Schon oft ist er nach Tiefschlägen<br />
wieder aufgestanden. So auch nach seinem<br />
Kreuzbandriss beim Riesentorlauf<br />
in Adelboden im Jänner <strong>2020</strong>. Nach<br />
nur 9 Monaten feierte er in Sölden<br />
ein starkes Comeback, fuhr, als ob<br />
er nie weggewesen wäre und belegte<br />
Rang <strong>21</strong>. Auf einer der schwierigsten<br />
Riesentorlaufstrecken überhaupt zeigte<br />
er, dass er auch mit 38 Jahren noch<br />
immer zur Weltklasse gehört.<br />
Simon Mauberger<br />
Ebenfalls nicht Ski fahren kann derzeit<br />
auch Simon Maurberger. Ihn bremst<br />
seit Anfang November sein operiertes<br />
rechtes Knie aus. Ein Ödem am<br />
Schienbeinkopf verhindert ein geregeltes<br />
Skitraining. „Die Bänder sind in<br />
Ordnung, der Knorpel ebenfalls. Aber<br />
dieser Schmerz am Schienbeinkopf<br />
behindert mich zu sehr, als dass ich Ski<br />
fahren kann“, berichtet Maurberger.<br />
Wann er wieder Ski fahren kann? „Das<br />
weiß ich selber nicht. Das kann in<br />
einer Woche sein, das kann aber auch<br />
erst in 3 oder in 4 Wochen sein.“<br />
Geholt hat sich der letztjährige Shootingstar<br />
mit 6 Top-20-Platzierungen<br />
– darunter Rang 5 beim Nacht-Slalom<br />
in Schladming – die neuerliche<br />
Verletzung beim Gletschertraining<br />
in Schnals. „Die Trainingspiste war<br />
extrem vereist und schlagig, die Sicht<br />
schlecht. Ich habe mich trotzdem runtergekämpft<br />
und dabei wohl zu viele
SKI ALPIN<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 17<br />
Schläge abbekommen.“ Das einzige<br />
Positive: „Ich habe gesehen, dass die<br />
Bänder im Knie halten.“<br />
Aktuell beschränkt sich Maurberger<br />
auf Physiotherapie und Konditionstraining<br />
zu Hause in St. Peter im Ahrntal.<br />
„Eigentlich kann ich fast alles machen,<br />
also viel Radfahren und Gewichte<br />
MANFRED MÖLGG<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
3. Juni 1982 in Bruneck<br />
Wohnort: St. Vigil in Enneberg<br />
Sportgruppe: Finanzwache<br />
Der Skiweltcup-Kalender <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />
Lech/Zürs<br />
St. Moritz<br />
Val d’Isere<br />
Herren<br />
Courchevel<br />
Gröden<br />
Alta Badia<br />
Madonna di Campiglio<br />
Semmering<br />
Bormio<br />
Zagreb/Agram<br />
Adelboden<br />
St. Anton am Arlberg<br />
Flachau<br />
Wengen<br />
Maribor/Marburg<br />
Kitzbühel<br />
Crans Montana<br />
Schladming<br />
Kronplatz<br />
Chamonix<br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
Yanqing<br />
Bansko<br />
Jasna<br />
Kvitfjell<br />
Åre<br />
Kranjska Gora<br />
Lenzerheide<br />
-Infografik: APA/A.Delvai<br />
Damen<br />
26./27. 11.<br />
5./6. 12.<br />
5./6., 12./13. 12.<br />
18. bis 20. 12.<br />
12./13. 12.<br />
18./19. 12.<br />
20./<strong>21</strong>. 12.<br />
22. 12.<br />
28./29. 12.<br />
28./29. 12.<br />
3. und 6. 1.<br />
8. bis 10. 1.<br />
9./10. 1.<br />
12. 1.<br />
15. bis 17. 1.<br />
16./17. 1.<br />
22. bis 24. 1.<br />
23./24. 1.<br />
26. 1.<br />
26. 1.<br />
30./31. 1.<br />
30./31. 1.<br />
5./6. 2.<br />
27./28. 2.<br />
27./28. 2.<br />
6./7. 3.<br />
6./7. 3.<br />
12./13. 3.<br />
13./14. 3.<br />
17. bis <strong>21</strong>. 3.<br />
stemmen. Aber ruckartige Bewegungen<br />
in alle Richtungen sind nicht drin.“<br />
Auf den Zeitpunkt eines möglichen<br />
Comebacks will sich der 25-Jährige<br />
nicht festlegen. „Es nutzt nichts, in<br />
Hektik zu verfallen. Ich bin zuversichtlich,<br />
dass dieses Ödem bald verschwindet.<br />
Und dann sehe ich weiter.“<br />
SIMON MAURBERGER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
20. Februar 1995 in Bruneck<br />
Wohnort: St. Peter im Ahrntal<br />
Sportgruppe: Carabinieri<br />
Abfahrt<br />
Super-G<br />
Riesentorl.<br />
Slalom<br />
Team Event<br />
Parallel<br />
Quelle: APA<br />
NATIONALTEAM SKI ALPIN<br />
HERREN<br />
Weltcup, Elitegruppe: Christof<br />
Innerhofer (Gais), Dominik Paris<br />
(St. Walburg in Ulten)<br />
Speed-Gruppe: Emanuele Buzzi,<br />
Mattia Casse, Matteo Marsaglia,<br />
Alexander Prast (Terlan)<br />
Riesentorlauf und Slalom: Giovanni Borsotti,<br />
Luca De Aliprandini, Stefano Gross,<br />
Federico Liberatore, Simon Maurberger<br />
(St. Peter im Ahrntal), Manfred Mölgg<br />
(St. Vigil in Enneberg), Giuliano Razzoli,<br />
Tommaso Sala, Riccardo Tonetti (Bozen),<br />
Alex Vinatzer (Wolkenstein), Hannes<br />
Zingerle (Stern im Abtei)<br />
Europacup: Guglielmo Bosca, Pietro<br />
Canzio, Davide Cazzaniga, Giovanni<br />
Franzoni, Matteo Franzoso, Tobias<br />
Kastlunger (St. Vigil in Enneberg),<br />
Nicoló Molteni, Florian Schieder<br />
(Kastelruth), Federico Simoni, Giulio<br />
Zuccarini<br />
Junior: Riccardo Allegrini, Matteo<br />
Bendotti, Filippo Della Vite, Alessandro<br />
Pizio, Manuel Ploner (St. Kassian),<br />
Martino Rizzo, Tommaso Saccardi, Simon<br />
Talacci, Giovanni Zazzaro<br />
Sichtungsgruppe („interesse<br />
nazionale“): Francesco Gori,<br />
Roberto Nani, Daniele Sorio, Hans<br />
Vaccari, Pietro Zazzi<br />
DAMEN<br />
Weltcup, Elitegruppe: Federica<br />
Brignone, Sofia Goggia, Marta Bassino<br />
Allrounder: Elena Curtoni, Nadia<br />
Delago, Nicol Delago (beide<br />
Wolkenstein), Verena Gasslitter<br />
(Kastelruth), Francesca Marsaglia,<br />
Roberta Melesi, Laura Pirovano<br />
Slalom: Irene Curtoni, Lara Della Mea,<br />
Martina Peterlini, Marta Rossetti<br />
Europacup: Giulia Albano, Carlotta Da<br />
Canal, Ilaria Ghisalberti, Anita Gulli,<br />
Vera Tschurtschenthaler (Sexten),<br />
Petra Unterholzner (St. Walburg in<br />
Ulten), Serena Viviani, Monica Zanoner,<br />
Asja Zenere<br />
Junior: Sara Allemand, Annette<br />
Belfrond, Alessia Guerinoni, Celina<br />
Haller (Schenna), Sophie Mathiou,<br />
Martina Piaggio, Carlotta Nimue Welf<br />
Sichtungsgruppe („interesse<br />
nazionale“): Luisa Matilde Maria<br />
Bertani, Valentina Cillara Rossi,<br />
Vivien Insam (Wolkenstein)
18 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
SKI ALPIN<br />
Tobias<br />
Kastlunger<br />
Der Silbergewinner im Riesentorlauf<br />
der Junioren-WM 2019 redet nicht<br />
lange um den heißen Brei herum:<br />
„Natürlich liegt mein Fokus heuer<br />
beim Europacup. Dort will ich im Riesentorlauf<br />
und im Slalom vorne mitfahren.<br />
Aber ich will auch im Weltcup<br />
an die Tür klopfen. Ziel ist, dort im<br />
kommenden Winter zu debütieren.“<br />
Tobias Kastlunger weiß, was er will.<br />
Den Ehrgeiz und die Entschlossenheit<br />
bekam er nicht nur von Trainervater<br />
Klaus Kastlunger (er machte sich als<br />
Betreuer der Mölgg-Geschwister einen<br />
Namen) vererbt, sondern bekommt<br />
es beim fast täglichen Training mit<br />
seinem Vorbild, Mentor und Antreiber<br />
Manfred Mölgg vermittelt. „Manni ist<br />
für mich sehr wichtig. Zu ihm kann ich<br />
aufschauen, er ist wie ein großer Bruder<br />
für mich. Und er zieht mich auch an<br />
den Ohren, wenn es sein muss.“<br />
Der Fischer-Fahrer hat im Vorjahr im<br />
Europacup mit 2 Top-7-Platzierungen<br />
im Slalom seine besten Ergebnisse erzielt,<br />
aber auch im Riesentorlauf und in<br />
der Super-Kombi gepunktet. Sein Fokus<br />
liegt auf den technischen Disziplinen, er<br />
will aber auch in Abfahrt und Super-G<br />
konkurrenzfähig sein, da er nur allzu<br />
gerne auf die Kombination schielt.<br />
TOBIAS KASTLUNGER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
9. September 1999 in Bruneck<br />
Wohnort: St. Vigil in Enneberg<br />
Sportgruppe: Finanzwache<br />
Hannes Zingerle<br />
Der Unglücksrabe<br />
Es war kurios: Obwohl topfit, durfte<br />
Hannes Zingerle in Sölden nicht<br />
starten. Was war passiert? Weil das<br />
Rennen kurzfristig um eine Woche<br />
vom 25. auf den 18. Oktober vorverlegt<br />
wurde, Zingerle wegen einer alten<br />
Verletzung aber noch bis zum 19.<br />
Oktober auf der sogenannten „injury<br />
list“ stand, durfte er nicht teilnehmen.<br />
Das war schlimm, und ich war maßlos<br />
enttäuscht“, blickt der 25-Jäh-<br />
„<br />
rige zurück. „Aber das ist Vergangenheit,<br />
an der ich nichts mehr ändern<br />
kann.“ Die „alte“ Verletzung war<br />
ein Syndesmosebandriss im rechten<br />
Sprunggelenk, den sich Zingerle im<br />
Jänner beim Europacupslalom in Vaujany<br />
in Frankreich zuzog. Damit war<br />
für ihn die bis dahin positive Saison<br />
vorzeitig gelaufen. Er versuchte zwar,<br />
ab Mitte Februar wieder zu fahren,<br />
was aber nicht mehr ging. Und dann<br />
kam Corona. „Ich habe die Zeit genutzt,<br />
die Verletzung auszukurieren“,<br />
blickt Zingerle zurück. „Zu Hause<br />
konnte ich mit meinem älteren Bruder<br />
Alex – ebenfalls ein Skirennfahrer –<br />
Kondition bolzen, seit Juni stehe ich<br />
wieder auf Ski und habe die gesamte<br />
Vorbereitung problemlos mitgemacht.“<br />
Umso schmerzhafter war seine<br />
Nichtberücksichtigung für Sölden aus<br />
bürokratischen Gründen. Dafür soll es<br />
im morgigen Parallel-Rennen in Lech/<br />
Zürs klappen. Zumal sein Saisonziel<br />
ist, heuer beständig unter die Top 30<br />
zu fahren. Im Vorjahr holte er als 27.<br />
(in Beaver Creek) und 28. beim Heimrennen<br />
in Alta Badia 2 Mal Weltcuppunkte.<br />
Was ihm Mut macht, sind die<br />
Trainingsleistungen. Dort liegt er bei<br />
den Zeitvergleichen mit Luca De Aliprandini,<br />
Gianni Borsotti und Roberto<br />
Nani in etwa gleich auf, wohl wissend,<br />
dass Training und Rennen 2 Paar<br />
Schuhe sind. „Zum Riesentorlaufteam<br />
gehört auch noch Ricky Tonetti, und<br />
mit Cheftrainer Roberto Lorenzi sowie<br />
Walter Girardi und Giancarlo Bergamelli<br />
haben wir ein Top-Trainerteam.<br />
Wir brauchen uns vor niemandem zu<br />
verstecken.“<br />
Die Trainer sollen den 1,84 m großen<br />
und 82 kg schweren Modellathleten<br />
auch unterstützen, mehr Konstanz zu<br />
erreichen, die Fehler während eines<br />
Laufes zu minimieren. Dann ist die<br />
Zeit reif dafür, dass Südtirol nach<br />
Manni Mölgg, Riccardo Tonetti und<br />
Simon Maurberger einen weiteren<br />
Riesentorläufer von Weltklasseformat<br />
in seinen Reihen hat.<br />
HANNES ZINGERLE<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
11. April 1995 in Bruneck<br />
Wohnort: Stern im Abtei<br />
Sportgruppe: Carabinieri<br />
Foto © Mattia Davare
SKI ALPIN<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 19<br />
Alexander Prast Der Neue<br />
Für Alexander Prast hat eine neue<br />
Zeitrechnung in seiner Ski-Karriere<br />
begonnen. In dieser Saison gehört<br />
der 24-jährige Bozner mit Wohnort<br />
in Terlan erstmals der Weltcup-<br />
Mannschaft an. Und er darf nicht<br />
nur mit Paris und Co. trainieren, er<br />
hat auch Startrecht in allen Weltcup-<br />
Super-G’s dieses Winters.<br />
Das hat er sich als Zweiter der Disziplinwertung<br />
im Europacup verdient.<br />
Er hat im vergangenen Winter<br />
auch seinen ersten Sieg im Europacup<br />
feiern dürfen. Das war Mitte Dezember<br />
in Zinal, natürlich im Super-G.<br />
„Das ist eine ganz andere Qualität,<br />
wenn du mit dem A-Team trainieren<br />
kannst. Du hast den Vergleich mit<br />
den Besten und bist sozusagen wieder<br />
der Anfänger, weil du neu bist.<br />
Im Europacup-Team war ich ja schon<br />
einer der Älteren“, erzählt Prast. Von<br />
den Stars konnte er sich im Training<br />
etwas abschauen. „Sie haben mir auch<br />
Tipps gegeben“, freut sich der Neue<br />
im Team.<br />
Es ist nicht so, dass der Weltcup für<br />
Prast totales Neuland ist. Aber bisher ist<br />
er eben nur sporadisch eingesetzt worden,<br />
hat es in den letzten 3 Jahren auf<br />
14 Einsätze gebracht. Punkte gab’s bisher<br />
nur für einen 28. Platz in der Kombination<br />
von Wengen im Jänner <strong>2020</strong>.<br />
Er weiß, dass er diese Chance nutzen<br />
muss. Als 34. der FIS-Rangliste im<br />
Super-G hat er eine gute Startnummer<br />
bald einmal nach den Top-30. „Am<br />
Ende der Saison sollte ich in den Top-<br />
30 sein“, gibt er das Minimalziel vor.<br />
In der Abfahrt hat Prast noch keinen<br />
Startplatz im Weltcup, möchte ihn sich<br />
aber erkämpfen. „Ich habe letzten Winter<br />
in der Abfahrt einige gute Rennen<br />
weg geschmissen“, bedauert Prast, der<br />
bei den letzten Weltcuprennen vor dem<br />
Saisonabbruch in Kvitfjell dabei war,<br />
trotz starker Trainingsleistungen aber<br />
in der Abfahrt nicht starten durfte. Der<br />
Super-G fiel dem Wetter zum Opfer.<br />
Prast glaubt, dass ihn das Training mit<br />
dem A-Team besser gemacht hat. „Ich<br />
habe einen Schritt nach vorne gemacht“,<br />
ist er überzeugt. Damit er das<br />
im Rennen umsetzen kann, müssen die<br />
Rennen freilich auch stattfinden. „Wegen<br />
Corona ist freilich vieles unklar.<br />
Aber ich nehme es gelassen, denn ich<br />
kann eh nichts ändern“, sagt Prast, der<br />
sich sehr gut vorbereitet fühlt. „Wir<br />
konnten viel Ski fahren, brachten es<br />
allein in Zermatt auf 20 Tage“ erzählt<br />
er. Körperlich<br />
habe er sich auch<br />
weiterentwickelt.<br />
Kurzum: Er geht<br />
davon aus, dass<br />
er sich in allen Belangen<br />
verbessert<br />
hat.<br />
ALEXANDER PRAST<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
7. Juli 1996 in San Donà di Piave<br />
Wohnort: Terlan<br />
Sportgruppe: Carabinieri<br />
Florian Schieder Neuer Anlauf<br />
Er stand in der letzten Saison im<br />
Schatten seines Teamkollegen Alexander<br />
Prast. Der sicherte sich über<br />
den Europacup einen fixen Startplatz<br />
für alle heurigen Weltcup-Super-G’s.<br />
Aber auch Florian Schieder enttäuschte<br />
nicht: In 9 Weltcuprennen<br />
eroberte er immerhin 3 Mal Punkte,<br />
davon 2 Mal in der Kombination. „Es<br />
lief mittelmäßig“, gibt er sich selbstkritisch.<br />
„Natürlich hätte es besser laufen<br />
können, aber durch das Hin- und Hergehüpfe<br />
zwischen Welt- und Europacup<br />
war es nicht immer ideal“, blickt der<br />
24-jährige Kastelruther zurück.<br />
Mit 4 Top-10-Platzierungen bei nur 8<br />
Europacup-Starts hat Schieder eindrucksvoll<br />
bewiesen, dass er bereit<br />
ist für höhere Aufgaben. „Was ich<br />
unbedingt abstellen muss, sind die<br />
Fehler im Rennen. In den Trainings<br />
bin ich besser dabei“, analysiert er. Der<br />
Atomic-Fahrer gehört nach wie vor<br />
dem Europacup-Team an, während<br />
Prast in die Weltcupgruppe befördert<br />
wurde. Mit Cheftrainer Lorenzo Galli<br />
und Ex-Weltmeister Patrick Staudacher<br />
stehen dem sechsköpfigen Speedteam<br />
nur 2 Trainer zur Verfügung, was vor<br />
allem auf längeren Trainingsstrecken<br />
ein Nachteil ist. Dennoch ist Schieder,<br />
der im Sommer viel Zeit am elterlichen<br />
Bauernhof in Kastelruth<br />
verbringt und dort seinem<br />
Vater bei der Arbeit im<br />
Stall gerne unter die<br />
Arme greift, zuversichtlich:<br />
„Wir konnten<br />
in den letzten Monaten<br />
am Stilfser Joch, im Pitztal und in Cervinia<br />
hervorragend trainieren. Die neue<br />
Saison kann kommen.“<br />
FLORIAN SCHIEDER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
26. Dezember 1995 in Bozen<br />
Wohnort: Kastelruth<br />
Sportgruppe: Carabinieri
20 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
SKI ALPIN<br />
Ihnen gehört die Zukunft<br />
Es war ungewöhnlich: Erstmals seit<br />
der Premiere des Skiweltcups in<br />
Sölden im Oktober 1993 war beim<br />
Weltcup-Auftakt Mitte Oktober<br />
keine Südtirolerin am Start. 2018<br />
und 2019 hielt Karoline Pichler die<br />
Fahne der einheimischen Fahrerinnen<br />
hoch, zuvor war es Manuela<br />
Mölgg.<br />
Das war in den 2000er-Jahren noch<br />
anders: 2004 waren es mit Manu<br />
Mölgg, Silke Bachmann, Nicole Gius,<br />
Karen Putzer, Lena Planatscher, Lucia<br />
Recchia und Barbara Kleon gleich 7<br />
Südtirolerinnen, die starteten. Von<br />
solchen Glanzzeiten kann der Südtiroler<br />
Landesverband derzeit nur träumen.<br />
Und trotzdem: Nach mageren<br />
Jahren in den technischen Disziplinen<br />
wächst wieder etwas heran. Vor allem<br />
im Slalom haben 4 Südtirolerinnen<br />
Chancen, demnächst im Weltcup<br />
durchzustarten.<br />
in Kranjska Gora als 31. den 2. Lauf<br />
nur um 0,14 Sekunden verpasste,<br />
klassierte sich in der letzten Saison bei<br />
allen ihren 7 Europacup-Einsätzen in<br />
den Punkten. Sie gehört noch immer<br />
keiner Sportgruppe an und fährt für<br />
den SC Gsiesertal.<br />
Die Ultnerin Petra Unterholzner<br />
gehört wie Tschurtschenthaler dem<br />
B-Nationalteam an. Sie hat 2 schwere<br />
Verletzungen hinter sich (Kreuzbandriss,<br />
Knorpelschaden), konnte im<br />
letzten Sommer und Herbst aber<br />
endlich top trainieren. Die <strong>21</strong>-Jährige<br />
hat Landsmann Dominik Paris als<br />
großes Idol, fährt auch die gleiche<br />
Skimarke (Nordica), gibt aber zu, erst<br />
vor kurzem das richtige Setup gefunden<br />
zu haben. „Bis ich in Topform<br />
bin, werden noch einige Trainingstage<br />
vergehen“, meint sie. Und hofft, dass<br />
trotz Corona-Pandemie Europacupund<br />
FIS-Rennen stattfinden, um sich<br />
für den Weltcup empfehlen zu können.<br />
Celina Haller ist erst 20, hat einen<br />
gelungenen Saisonstart (u.a. 2. im<br />
FIS-Slalom in Sulden) hingelegt und ist<br />
Mitglied des italienischen Juniorteams.<br />
Sie hatte die letzten 2 Jahre ebenfalls<br />
mit Verletzungen zu kämpfen. Bleibt<br />
sie gesund, dann ist der Schennerin<br />
alles zuzutrauen.<br />
Die Routinierteste ist Vivien Insam.<br />
Die Grödnerin gehört der Sichtungsgruppe<br />
(„interesse nazionale“) an, das<br />
heißt sie bereitete sich mit der Polizei-<br />
Sportgruppe auf den Winter vor. „Das<br />
hat sehr gut funktioniert“, bilanziert<br />
sie. Allerdings wurde das Training<br />
Anfang November von den strengen<br />
Corona-Maßnahmen abrupt gestoppt.<br />
Deswegen war auch ein Start bei<br />
den ersten FIS-Rennen der Saison in<br />
Sulden nicht möglich. Insam rechnet<br />
sich vor allem im Slalom Chancen aus,<br />
obwohl sie in der letzten Saison im<br />
Riesentorlauf im Europacup (12. und<br />
16.) die besseren Resultate einfuhr.<br />
Eine Knieverletzung, die der 23-Jährigen<br />
2 Jahre zu schaffen machte,<br />
behindert sie nicht mehr.<br />
VIVIEN INSAM<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
15. Juli 1997 in Brixen<br />
Wohnort: Wolkenstein<br />
Sportgruppe: Polizei<br />
VERA TSCHURTSCHENTHALER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
30. März 1997 in Innichen<br />
Wohnort: Sexten<br />
Verein: SC Gsieser Tal<br />
Vera Tschurtschenthaler aus Sexten<br />
gehört der B-Nationalmannschaft an,<br />
wurde im Gegensatz zu ihrer Teamkollegin<br />
Serena Viviani aber nicht für die<br />
2 Weltcup-Slaloms in Levi am letzten<br />
Wochenende nominiert. Ihre Form sei<br />
noch zu schwankend. Tschurtschenthaler,<br />
die bei ihrem Weltcupdebüt <strong>2020</strong><br />
PETRA UNTERHOLZNER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
9. Oktober 1999 in Meran<br />
Wohnort: St. Walburg in Ulten<br />
Sportgruppe: Carabinieri<br />
CELINA HALLER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
26. April 2000 in Meran<br />
Wohnort: Schenna<br />
Sportgruppe: Finanzwache
SKI ALPIN<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> <strong>21</strong><br />
Verena<br />
Gasslitter<br />
Nadia Delago<br />
Der nächste Schritt<br />
„Ich will bei der Weltmeisterschaft in<br />
Cortina d’Ampezzo am Start stehen.“<br />
Vorbei sind die Zeiten, wo sich Nadia<br />
Delago – die um ein Jahr und 10<br />
Monate jüngere Schwester von Nicol<br />
Delago – brav hinten anstellte und<br />
vor allem auf Lerntour ging.<br />
Mit dieser Aussage macht Nadia<br />
Delago klar, dass sie sich nach dem<br />
letzten Premierenjahr im Weltcup mit<br />
6 Platzierungen in den Punkten (nie<br />
besser als <strong>21</strong>.) in der neuen Saison in<br />
der bärenstarken italienischen Speed-<br />
Nationalmannschaft zum nächsten<br />
Schritt ansetzen will. Damit sie sich ihr<br />
großes Ziel von einer Teilnahme an der<br />
Heim-WM erfüllen kann, braucht es<br />
vorher im Weltcup absolute Spitzenplätze.<br />
Und die nicht nur sporadisch,<br />
sondern regelmäßig. Dass dies angesichts<br />
der großen internen Konkurrenz<br />
keine einfache Aufgabe wird, weiß sie.<br />
„Schnell fahren ist angesagt“, betont die<br />
Speed-Spezialistin, die die WM-Piste am<br />
Fuße der Tofane bestens kennt. Und:<br />
Am 20. Jänner 2019 hat sie dort im<br />
Super-G ihr Weltcup-Debüt gefeiert.<br />
Um sich auf die WM und die Weltcuprennen<br />
bestens vorzubereiten,<br />
hat Delago im Sommer ihr Training<br />
geringfügig umgestellt und<br />
vor allem an ihrer Ausdauer sowie<br />
am Gleichgewicht gearbeitet. Denn<br />
Ziel der 23-Jährigen ist es, auf den<br />
technisch anspruchsvolleren Kursen<br />
einen Schritt nach vorne zu machen.<br />
Hierbei kommt der Wolkensteinerin<br />
auch zugute, dass Schwester Nicol<br />
die gleiche Skimarke (beide Atomic)<br />
fährt und sie mit Christoph Atz aus<br />
Kaltern auch den gleichen Servicemann<br />
haben. „Wir können gemeinsam<br />
am Material tüfteln, uns darüber<br />
austauschen. Das hilft natürlich sehr<br />
und ist ein großer Vorteil“, meint<br />
Delago, für die am 5. Dezember mit<br />
dem Weltcup-Super-G in St. Moritz<br />
die neue Saison beginnt.<br />
NADIA DELAGO<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
12. November 1997 in Brixen<br />
Wohnort: Wolkenstein<br />
Sportgruppe: Polizei<br />
Es war der nächste Schritt: Eine<br />
gefühlte Ewigkeit ist es her, seitdem<br />
Verena Gasslitter letztmals eine komplette<br />
Saisonvorbereitung mitmachte.<br />
Heuer war es wieder soweit.<br />
Im Jänner dieses Jahres endete für<br />
die 24-Jährige aus Kastelruth eine<br />
dreijährige Leidenszeit: In Altenmarkt<br />
bestritt Gasslitter erstmals seit dem 4.<br />
Dezember 2016 (!) wieder ein Weltcuprennen.<br />
Sie suchte sich dabei eine<br />
der schwierigsten Pisten aus, dazu kam<br />
diffuses Licht und eine eisige Unterlage.<br />
Das zog sich sukzessive weiter,<br />
denn auch in Bansko, Rosa Khutor,<br />
Garmisch-Partenkirchen (wo sie nur<br />
das Training bestritt), Crans Montana<br />
und in La Thuile war es extrem<br />
schwierig. Aber: Verena Gasslitter biss<br />
sich durch, sammelte Rennpraxis und<br />
ist wieder bereit zum Angriff.<br />
Wobei sich die Pferdeliebhaberin mit<br />
Zielen bedeckt hält: „Hauptsächlich<br />
will ich gesund bleiben. Im Training<br />
taste ich mich immer weiter an meine<br />
Grenzen heran. Es gibt Passagen, wo<br />
ich sehr schnell bin, aber dann komme<br />
ich an einen Punkt, wo ich mich nicht<br />
mehr überwinde. Aus diesem Loch<br />
muss ich herauskommen. Erst<br />
wenn ich das schaffe, kann ich mir<br />
Gedanken über Platzierungen<br />
machen.“ Helfen soll Gasslitter<br />
dabei auch eine Carbonschiene,<br />
die sie bei der Firma Schuhbert<br />
in Brixen anfertigen ließ und<br />
die entscheidend Druck von<br />
ihrem lädierten linken<br />
Bein wegnimmt. Als<br />
Hilfestellung für<br />
den logischen nächsten<br />
Schritt.<br />
VERENA<br />
GASSLITTER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
12. Oktober 1996 in Brixen<br />
Wohnort: Kastelruth<br />
Sportgruppe: Carabinieri
CORTINA D‘AMPEZZO 20<strong>21</strong><br />
22 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
AKTUELL<br />
Alpine Ski-Weltmeisterschaften<br />
DAS PROGRAMM<br />
= BESTES SÜDTIROLER WM-ERGEBNIS<br />
Damen<br />
SONNTAG<br />
SONNTAG<br />
18 Uhr<br />
18 UHR<br />
MITTWOCH<br />
MITTWOCH<br />
7.<br />
FEBRUAR<br />
FEBRUAR<br />
Eröffnungsfeier<br />
Eröffnungsfeier<br />
9 Uhr Qualifikation<br />
9 Qualifikation<br />
14 Uhr Finale<br />
14 Finale<br />
Rumerlo<br />
Rumerlo<br />
9 Uhr Qualifikation<br />
9 Qualifikation<br />
14 Uhr Finale<br />
14 Finale<br />
Rumerlo<br />
Rumerlo<br />
FREITAG<br />
FREITAG<br />
10/<br />
13.30 100/ Uhr<br />
13.30<br />
Herren<br />
10.<br />
FEBRUAR<br />
FEBRUAR<br />
ALPINE KOMBINATION<br />
ALPINE KOMBINATION<br />
10 Uhr Abfahrt<br />
10 Abfahrt<br />
Vertigine<br />
Vertigine<br />
13.30 Uhr Slalom<br />
13.30 Slalom<br />
Rumerlo<br />
Rumerlo<br />
2x Gold: Gustav Thöni 1972 und 1976<br />
2x Gold: Gustav Thöni 1972 und 1976<br />
DIENSTAG 16<br />
DIENSTAG FEBRUAR<br />
FEBRUAR<br />
PARALLELSLALOM<br />
PARALLELSLALOM<br />
19.<br />
FEBRUAR<br />
FEBRUAR<br />
RIESENTORLAUF<br />
RIESENTORLAUF<br />
Labirinti<br />
Labirinti<br />
MONTAG<br />
MONTAG<br />
8.<br />
FEBRUAR<br />
FEBRUAR<br />
ALPINE KOMBINATION<br />
ALPINE KOMBINATION<br />
11 Uhr Abfahrt<br />
11 Abfahrt<br />
Olympia delle Tofane<br />
Olympia delle Tofane<br />
14.30 Uhr Slalom<br />
14.30 Slalom<br />
Rumerlo<br />
Rumerlo<br />
Bronze: Karen Putzer 2001<br />
Bronze: Karen Putzer 2001<br />
SAMSTAG<br />
SAMSTAG<br />
13.<br />
FEBRUAR<br />
FEBRUAR<br />
11 Uhr ABFAHRT<br />
11 ABFAHRT<br />
Olympia delle Tofane<br />
Olympia delle Tofane<br />
Gold: Paula Wiesinger 1932<br />
Gold: Paula Wiesinger 1932<br />
MITTWOCH 17.<br />
MITTWOCH<br />
SAMSTAG<br />
FEBRUAR<br />
FEBRUAR<br />
PARALLELSLALOM<br />
PARALLELSLALOM<br />
12.15 Uhr Team Event<br />
12.15 Team Event<br />
Rumerlo<br />
14:30 Rumerlo<br />
14:30 Bronze: Italien 2019 mit<br />
Simon Bronze: Maurberger Italien 2019 und mit Alex Vinatzer<br />
Simon Maurberger und Alex Vinatzer<br />
20.<br />
SAMSTAG<br />
FEBRUAR<br />
FEBRUAR<br />
10:00 SLALOM<br />
10/ 10:00 SLALOM<br />
13.30 10/ Uhr Druscié 13.30 Druscié A<br />
DIENSTAG<br />
DIENSTAG<br />
10.30 Uhr<br />
SONNTAG<br />
SONNTAG<br />
14<br />
FEBRUAR<br />
FEBRUAR<br />
11 Uhr ABFAHRT<br />
11 ABFAHRT<br />
Vertigine<br />
Vertigine<br />
2x Silber: Peter Runggaldier 1991 und<br />
Dominik<br />
2x Silber:<br />
Paris<br />
Peter<br />
2013<br />
Runggaldier 1991 und<br />
Dominik Paris 2013<br />
DONNERSTAG<br />
DONNERSTAG<br />
18.<br />
FEBRUAR<br />
FEBRUAR<br />
10:00 RIESENTORLAUF<br />
10/ 10:00 RIESENTORLAUF<br />
13.30 10/ Uhr Olympia delle Tofane<br />
13.30 Olympia delle Tofane<br />
2x Silber: Karen Putzer 2001 und<br />
Denise 2x Silber: Karbon Karen 2003 Putzer 2001 und<br />
Denise Karbon 2003<br />
SONNTAG<br />
SONNTAG<br />
10/<br />
13.30 10/ Uhr<br />
13.30<br />
FEBRUAR<br />
FEBRUAR<br />
Vertigine<br />
Vertigine<br />
3x Gold: Patrick Staudacher 2007,<br />
Christof<br />
3x Gold:<br />
Innerhofer<br />
Patrick Staudacher<br />
2011,<br />
2007,<br />
Dominik<br />
Christof Innerhofer<br />
Paris 2019<br />
2011,<br />
Dominik Paris 2019<br />
<strong>21</strong>.<br />
FEBRUAR<br />
FEBRUAR<br />
SLALOM<br />
SLALOM<br />
Druscié Druscié A<br />
2x Gold: Gustav Thöni 1972 und 1974<br />
2x Gold: Gustav Thöni 1972 und 1974<br />
4. Rang: Denise Karbon 2009<br />
4. Rang: Denise Karbon 2009<br />
2x Gold: Carlo Senoner 1966 und<br />
Gustav<br />
2x Gold:<br />
Thöni<br />
Carlo<br />
1974<br />
Senoner 1966 und<br />
Gustav Thöni 1974<br />
WM-Pisten 20<strong>21</strong><br />
WM-Pisten 20<strong>21</strong><br />
10.30<br />
13 Uhr<br />
9.<br />
SUPER-G<br />
SUPER-G<br />
Olympia delle Tofane<br />
Olympia delle Tofane<br />
2x Gold: Isolde Kostner 1996 und 1997<br />
2x Gold: Isolde Kostner 1996 und 1997<br />
13<br />
SUPER-G<br />
SUPER-G<br />
Cortina<br />
d´Ampezzo<br />
Cortina<br />
d´Ampezzo
DER WEG NACH<br />
CORTINA D‘AMPEZZO<br />
Immer unter der Voraussetzung, dass corona-bedingt<br />
überhaupt Zuschauer bei der Ski-WM 20<strong>21</strong><br />
zugelassen werden, gibt es für Ski-Fans aus Südtirol<br />
2 Streckenvarianten, um in den WM-Ort zu<br />
gelangen: Wenn es die Schneelage zulässt, gibt es<br />
die Variante über mehrere Dolomitenpässe oder<br />
andernfalls jene übers Pustertal, Toblach und<br />
Schluderbach.<br />
Waidbruck<br />
Klausen<br />
AKTUELL<br />
Schabs<br />
Brixen<br />
Bruneck<br />
SÜDTIROL<br />
Corvara<br />
Sëlva /<br />
Valparolapass<br />
Wolkenstein<br />
Toblach<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 23<br />
BOZEN<br />
Grödner Joch<br />
Falzaregopass<br />
BELLUNO<br />
CORTINA<br />
D‘AMPEZZO<br />
ALPINE KOMBINATION<br />
SUPER-G<br />
ABFAHRT<br />
Pomedes<br />
<strong>21</strong>00 m<br />
2000 m<br />
START<br />
<strong>21</strong>90 m<br />
Duca<br />
d´Aosta<br />
Olympia<br />
delle<br />
Tofane<br />
8. Februar<br />
Vertigine<br />
10. Februar<br />
Pomedes<br />
<strong>21</strong>00 m<br />
2000 m<br />
START<br />
<strong>21</strong>90 m<br />
Duca<br />
d´Aosta<br />
Olympia<br />
delle<br />
Tofane<br />
9. Februar<br />
Vertigine<br />
9. Februar<br />
START<br />
Pomedes<br />
<strong>21</strong>00 m<br />
2000 m<br />
2400 m<br />
Duca<br />
d´Aosta<br />
Olympia<br />
delle<br />
Tofane<br />
13. Februar<br />
Vertigine<br />
14. Februar<br />
1800 m<br />
1800 m<br />
1800 m<br />
1600 m<br />
ZIEL<br />
El Camineto<br />
Pié Tofana<br />
1600 m<br />
ZIEL<br />
El Camineto<br />
Pié Tofana<br />
1600 m<br />
ZIEL<br />
El Camineto<br />
Pié Tofana<br />
PARALLELSLALOM<br />
Einzel und Team<br />
START<br />
1665 m<br />
1600 m<br />
Rumerlo<br />
16. Februar<br />
Rumerlo<br />
16. Februar<br />
Rumerlo<br />
17. Februar<br />
RIESENTORLAUF<br />
Pomedes<br />
2000 m<br />
START<br />
1916 m<br />
Duca<br />
d´Aosta<br />
Olympia<br />
delle<br />
Tofane<br />
18. Februar<br />
Labirinti<br />
19. Februar<br />
SLALOM<br />
START<br />
1710 m<br />
Druscié A<br />
20. Februar<br />
Druscié A<br />
<strong>21</strong>. Februar<br />
ZIEL<br />
1560 m<br />
El Camineto<br />
1800 m<br />
1600 m<br />
Pié Tofana<br />
1490 m<br />
ZIEL<br />
ZIEL<br />
El Camineto
24<br />
Anzeige<br />
Skivergnügen Alta Badia<br />
Snowpark, Funcross, Speedcheck und zwei neuen hochmoderne<br />
Liftanlagen bieten in Alta Badia Pistenvergnügen<br />
für jeden Geschmack.<br />
Action, Spaß und viele Neuheiten gibt es in diesem Winter<br />
im Skigebiet Alta Badia zu entdecken. Mit seinen<br />
53 Liften und rund 130 Pistenkilometern zählt Alta Badia<br />
zu den Spitzengebieten im beliebten Skiverbund Dolomiti<br />
Superski. Zwei rundum erneuerte Aufstiegsanlagen im<br />
Skigebiet Alta Badia bringen Skisportfreunde in diesem<br />
Winter noch schneller und bequemer auf die Pisten. So<br />
macht Skifahren vor der einmaligen Dolomitenkulisse gleich<br />
doppelt Spaß.<br />
Neue Lifte, höchste Qualität<br />
Die Liftanlagen Costoratta und La Brancia wurden rundum<br />
erneuert und setzen neue Qualitätsstandards: Kürzere<br />
Aufstiegszeiten und höhere Förderkapazitäten bedeuten<br />
geringere Wartezeiten und mehr Sicherheit. In etwas mehr<br />
als zwei Minuten vom Campolongopass zum Boè oberhalb<br />
von Corvara: Die neue Aufstiegsanlage Costoratta macht’s<br />
möglich. Die Umlaufbahn der letzten Generation ist die<br />
modernste Anlage ihrer Art auf dem Markt. Schutzkuppeln<br />
und acht ergonomische Sitze bieten höchsten<br />
Fahrkomfort. Der neue Einstieg mit modernster<br />
Linienführung heißt die Skifahrer und<br />
Snowboarder in Alta Badia willkommen.<br />
Die neue Sechserumlaufbahn La Brancia<br />
befindet sich hingegen in strategischer Lage<br />
in unmittelbarer Nähe zum Snowpark und<br />
dem Funslope, ein Mix aus Skipiste und<br />
Snowpark. Die Fahrt von St. Kassian-<br />
Ciampai nach Corvara dauert in der<br />
modernen Umlaufbahn nur knapp zwei<br />
Minuten.<br />
Die beiden neuen Anlagen ersetzen zwei alte Viererlifte,<br />
sind schneller und können zugleich mehr Fahrgäste transportieren.<br />
Damit werden Warteschlangen verkürzt und<br />
Menschenansammlungen vermieden. Ein angenehmer Nebeneffekt:<br />
Es bleibt mehr Zeit fürs Pistenvergnügen.<br />
Movimënt: Action und Adrenalin pur<br />
In den Movimënt-Parks in Alta Badia werden Skispaß, Adrenalin<br />
und Action großgeschrieben. Skifahrer und Snowboarder<br />
können sich hier Austoben und ihren Mut unter Beweis<br />
stellen.<br />
Im Funslope, einem Mix aus Skipiste und<br />
Snowpark sorgen Steilkurven, Sprünge und<br />
Tunnels auf einer Gesamtlänge von rund<br />
900 Metern für Fun bei Groß und Klein.<br />
Der Funslope, den man über den Sessellift Biok<br />
erreicht, ist für Einsteiger wie Profis geeignet.<br />
An der Ciampaipiste liegt der Snowpark Alta<br />
Badia: Mit 47 Obstacles und sechs Lines ein Mekka<br />
für Freestyler und Freunde wagemutiger Sprünge.<br />
Wer traut sich über diese Boxen und Whoops?<br />
Foto © Freddy Planinschek
25<br />
Foto © Matteo Agreiter<br />
Eine eigene Chill-Area lädt im Snowpark zum Ausruhen ein.<br />
Dank kostenfreiem W-LAN können die besten Bilder der<br />
Sprünge sofort in den Social Media gepostet werden.<br />
Der Funcross Biok-La Para bietet Geschwindigkeitsrausch<br />
und Carving-Vergnügen. Die Strecke führt über Schneewellen<br />
und Steilkurven bergab. Diese Wellen lassen keinen<br />
Oberschenkel kalt. Mit dem Schlepplift La Para geht es<br />
anschließend zum zweiten Startpunkt des Funcross. Die dynamischen<br />
Steilkurven bieten ein Pistenerlebnis der besonderen<br />
Art. Mit einem Sprung endet der Funcross. Prädikat:<br />
Adrenalin pur! Zwischen Käseschnitten und Baumstämmen<br />
aus Schaumgummi führt der Slalom der Kidsslope Pralongià<br />
entlang. Daneben schaffen Tunnels und verschiedene Fun-<br />
Elemente ein einmaliges Skivergnügen für die Kleinsten.<br />
Kinder können hier in Sicherheit über Steilkurven sausen<br />
oder erste Sprünge wagen. Eltern, Großeltern und alle<br />
erwachsenen Begleitpersonen dürfen die Kinder bei der<br />
Abfahrt auf der Kidsslope begleiten.<br />
Movimënt Challenge<br />
Sechs Etappen an einem Tag: Das ist die Movimënt Challenge<br />
und nichts für unerfahrene Skifahrer. Zu bestreiten<br />
gilt es einen Riesenslalom und einen Parallelslalom. Die<br />
Skier sausen lassen bei voller Geschwindigkeit heißt es auf<br />
der „Speedcheckk“-Piste. Wer sich dann noch seine Erinnerungsbilder<br />
bei den Movimënt Photopoints vor dem Sessellift<br />
Vallon und an der Gran-Risa-Piste holt – hier fahren seit<br />
35 Jahren die Weltcup-Asse –, hat die Challenge hinter sich.<br />
Schafft man die Challenge an nur einem Tag, darf man sich<br />
über ein Gadget freuen.
26 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
SNOWBOARD<br />
Roland Fischnaller<br />
Im Trophäenschrank ist noch Platz<br />
Talent ist eines, Hartnäckigkeit<br />
etwas anderes: 5 Mal landete Roland<br />
Fischnaller im Parallel-Snowboardweltcup<br />
auf Rang 2, die große Kugel<br />
schien unerreichbar.<br />
Von wegen: In der Saison 2019/20<br />
ließ er mit 39 Jahren nichts anbrennen<br />
und holte seine erste große<br />
Kristallkugel, die erste Riesentorlauf-<br />
Kugel dazu. Aber auch mit 40 hat der<br />
Villnösser noch Großes vor.<br />
Radius: Hand aufs Herz: Konnten Sie<br />
Ihre Kugeln richtig feiern? Im Frühling<br />
stand ja wegen Corona alles still…<br />
Roland Fischnaller: Natürlich haben die<br />
offiziellen Ehrungen auf großer Bühne<br />
gefehlt. Aber ordentlich gefeiert wurde<br />
trotzdem. Es kamen ständig Freunde<br />
und Kollegen zu uns nach Hause nach<br />
Vilpian oder ins Villnöß, da haben wir<br />
laufend darauf angestoßen. Ich habe<br />
auch jetzt, mit 9 Monaten Abstand,<br />
noch immer eine riesige Freude damit.<br />
Schließlich gibt es nicht viele, die sich<br />
Gesamt-Weltcupsieger nennen dürfen.<br />
Das macht mich schon stolz.<br />
Radius: Dann sind die Kugeln nun im<br />
Trophäenschrank verstaut?<br />
R. Fischnaller: Nein, die große Kugel<br />
steht neben unserem Frühstückstisch in<br />
der Küche, so schaue ich sie jeden Tag<br />
aufs Neue an. Sie gibt mir Kraft und<br />
Motivation für die neue Saison. Gleichzeitig<br />
merke ich, dass durchaus noch<br />
Platz für weitere Pokale und Trophäen<br />
ist.<br />
Radius: Sie haben eine Riesen-Saison<br />
hinter sich: 3 Siege, 2 Mal Zweiter,<br />
bis auf einmal immer unter den Top 7.<br />
Dann kam der Saisonabbruch wegen<br />
Corona, als Sie quasi mitten in der<br />
Nacht aus Livigno fliehen mussten…<br />
R. Fischnaller: Das war abenteuerlich,<br />
und das hat gezeigt, wie ernst die<br />
Lage auf einmal war. Natürlich war es<br />
schade, weil ich sehr gut in Schuss und<br />
überzeugt war, neben der Gesamt- und<br />
Riesentorlaufkugel auch Slalomkristall<br />
noch holen zu können. Innerhalb weniger<br />
Stunden war alles vorbei, es ging<br />
von 100 auf 0. Ich war zwar der beste<br />
Snowboarder der Welt, aber so richtig<br />
angefühlt hat es sich zunächst nicht.<br />
Zumal ich die Kugeln erst zu einem<br />
späteren Zeitpunkt per Kurier bekam.<br />
Radius: Wie haben Sie die Zeit im März,<br />
April und Mai erlebt?<br />
R. Fischnaller: Ich habe es genossen.<br />
Ich hatte viel Zeit für unsere 3 Kinder<br />
Maria, Heidi und Florian, habe viel<br />
gegartelt und mir eine riesige Tomatenplantage<br />
gebaut. Es war eine gute, eine<br />
wertvolle Zeit. Ich bin hin- und hergependelt<br />
zwischen Vilpian und meinem<br />
Bauernhof in Villnöß. Ich habe sehr oft<br />
an jene Leute gedacht, die in Bozen in<br />
ihren eigenen 4 Wänden eingesperrt<br />
waren und es auch jetzt wieder sind.<br />
Radius: Wie erleben Sie die Zeit jetzt?<br />
R. Fischnaller: Die schlechten Nachrichten,<br />
die seit Wochen jeden Tag hereinkommen,<br />
die Angst- und die Panikmacherei<br />
versuche ich außen vor zu lassen.<br />
Auch unsere Kinder bekommen alles<br />
mit und sind entsprechend verschreckt.<br />
Sie stellen viele Fragen und sind auch<br />
eingeschüchtert. Was uns Profi-Athleten<br />
angeht, ist uns bewusst, dass wir privilegiert<br />
sind. Wir können trainieren<br />
und hoffentlich in Kürze auch Rennen<br />
fahren. Entsprechend passen alle auf,<br />
damit dies auch so bleibt.<br />
Radius: Wie verlief Ihre<br />
Saisonvorbereitung?<br />
R. Fischnaller: Sie war top. Wir waren<br />
am Stilfser Joch, in Schnals, in Cervinia<br />
und zuletzt wieder in Schnals. Das<br />
Basistraining mit vielen und vor allem<br />
langen Fahrten ist vorbei, jetzt geht es<br />
Roland Fischnaller in prominenter Gesellschaft: Von links Biathlon-<br />
Queen Dorothea Wierer, Boardercross-Dominatorin Michela Moioli<br />
und Skiweltcup-Gesamtsiegerin Federica Brignone.
SNOWBOARD<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 27<br />
an die Feinabstimmung. Schade, dass<br />
sich Maurizio Bormolini beim Motorradfahren<br />
im Juli das Kreuzband gerissen<br />
hat. Er wird wohl erst im Jänner<br />
wieder zu uns stoßen. Trotzdem haben<br />
wir nach wie vor das beste Team der<br />
Welt, wir pushen uns in jedem Training<br />
zu Höchstleistungen. Mit Berni Thaler<br />
habe ich wie immer kräftig Kondition<br />
gebolzt. Extrem profitiert habe ich<br />
davon, dass ich den ganzen Sommer<br />
über mindestens einen Tag die Woche<br />
auf dem Brett gestanden bin am Stilfser<br />
Joch. Ich war um 6 Uhr morgens dort<br />
auf der Piste und spätestens um 11 Uhr<br />
bei der Heuarbeit in Villnöß. 2 komplett<br />
verschiedene Welten.<br />
ROLAND FISCHNALLER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
19. September 1980 in Brixen<br />
Wohnort: Vilpian/Coll im Villnößtal<br />
Sportgruppe: Heer<br />
Radius: Sie sind der Anführer des besten<br />
Snowboardteams im Parallel-Weltcup.<br />
Haben Sie kein Problem, wenn einer<br />
Ihrer Teamkollegen gewinnt?<br />
R. Fischnaller: Sich mitzufreuen, wenn<br />
ein Teamkollege gewinnt oder besser ist<br />
als ich, hat nicht nur mit Anstand und<br />
Respekt, sondern mit einer Lebenseinstellung<br />
zu tun. Dann hat man schon<br />
einen großen Vorteil gegenüber anderen,<br />
die damit nicht so gut umgehen<br />
können. Ich freue mich aus tiefstem<br />
Herzen, wenn andere aus meinem Team<br />
gewinnen. Denn das bedeutet, dass sie<br />
eine Top-Leistung abgeliefert haben. Ich<br />
lege die Latte ja schon sehr hoch. Wenn<br />
sie dann besser sind, Hut ab!<br />
Radius: Sie haben alles erreicht als<br />
Snowboarder: Was kann für die nächste<br />
Saison noch ein Ziel sein?<br />
R. Fischnaller: Ich will an die letztjährigen<br />
Leistungen anknüpfen, weiß aber,<br />
dass es sehr, sehr schwer wird. Die WM<br />
in China im Februar 20<strong>21</strong> ist natürlich<br />
ein Ziel im Hinblick auf Olympia 2022.<br />
Physisch sind die Jüngeren natürlich<br />
besser, mitunter viel besser als ich.<br />
Aber mental bin ich extrem stark,<br />
vielleicht der Beste im gesamten<br />
Feld. Und dieser Aspekt spielt immer<br />
noch eine sehr große Rolle.<br />
Radius: Wie sieht es mit der Bauernschaft<br />
zu Hause aus?<br />
R. Fischnaller: Mein Vater Rudi unterstützt<br />
mich, wo er nur kann. Ich habe<br />
eine Riesenfreude mit meinem Vieh,<br />
gehe im Sommer mähen, mache die<br />
Heuarbeit, bin im Stall. Ich freue mich<br />
schon auf die Zeit nach meiner Karriere,<br />
da noch intensiver einzusteigen.<br />
NATIONALTEAM SNOWBOARD<br />
Parallel:<br />
HERREN<br />
Weltcup: Daniele Bagozza (St. Ulrich in<br />
Gröden), Maurizio Bormolini, Edwin Coratti<br />
(Pleif in Langtaufers), Mirko Felicetti,<br />
Roland Fischnaller (Coll in Villnöß), Aaron<br />
March (Völs am Schlern)<br />
Gruppe B: Marc Hofer (Saltaus in Passeier),<br />
Fabian Lantschner (Bozen), Gabriel<br />
Messner (St. Magdalena in Villnöß)<br />
DAMEN<br />
Weltcup: Nadya Ochner (Burgstall)<br />
Gruppe B: Elisa Caffont, Jasmin Coratti<br />
(Pleif in Langtaufers), Lucia Dalmasso,<br />
Giulia Gaspari<br />
Snowboardcross:<br />
HERREN<br />
Weltcup: Filippo Ferrari, Michele Godino,<br />
Emanuel Perathoner (Lajen), Lorenzo<br />
Sommariva, Omar Visintin (Algund)<br />
Gruppe B: Thomas Belingheri, Devin<br />
Castello, Tommaso Leoni, Matteo Menconi<br />
DAMEN<br />
Weltcup: Sofia Belingheri, Raffaella Brutto,<br />
Francesca Gallina, Michela Moioli<br />
Gruppe B: Caterina Carpano, Ester Gross<br />
Slopestyle:<br />
HERREN<br />
Weltcup: Loris Framarin, Emiliano Lauzi,<br />
Nicola Liviero, Alberto Maffei, Emil Zulian<br />
Gruppe B: Milco De Feo, Leo Framarin,<br />
Elia Fuser, Ian Matteoli, Francesco Tosi<br />
DAMEN<br />
Gruppe B: : Emma Gennero, Matilde<br />
Pizzutto, Marilú Poluzzi<br />
©Anita Augscheller<br />
HANDWERK<br />
PUR.<br />
Lana . T 0473 56 15 09<br />
www.gamperdach.it
28 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
SNOWBOARD<br />
Emanuel Perathoner & Omar Visintin<br />
Weiter auf der Überholspur<br />
Dass Südtirol im Snowboardcross<br />
Jahr für Jahr große Erfolge feiert, ist<br />
2 Athleten zu verdanken, die vieles<br />
gemeinsam haben, gleichzeitig aber<br />
sehr unterschiedlich sind. 2 Athleten,<br />
die wissen, was es braucht, um<br />
erfolgreich zu sein. 2 Athleten, deren<br />
Augen fest auf die neue Saison gerichtet<br />
sind: Die Rede ist von Omar<br />
Visintin und Emanuel Perathoner.<br />
Als die Sportwelt Mitte März wegen<br />
des Coronavirus plötzlich stillstand,<br />
stemmte sich der Internationale<br />
Skiverband FIS zur Verwunderung vieler<br />
gegen eine Absage des Snowboardcross-Weltcups<br />
in Veysonnaz. Omar<br />
Visintin erinnert sich zurück. „Das<br />
war ganz komisch“, betont der Algunder:<br />
„Wir waren in der Schweiz und<br />
hörten über die Medien, wie die Lage<br />
in Italien war. Ich hätte nie gedacht,<br />
dass wir fahren.“ Letztlich wurde aber<br />
gefahren – trotz heftiger Proteste zahlreicher<br />
Nationen. Visintin schaffte es<br />
als Zweiter sogar auf das Podest und<br />
bescherte sich somit einen versöhnlichen<br />
Saisonabschluss. Auf den letzten<br />
Drücker schaffte es Visintin mit einem<br />
Pokal im Gepäck zurück nach Hause.<br />
Genauso wie für Emanuel Perathoner,<br />
der mit dem letzten Flugzeug von<br />
Mailand nach Barcelona reiste, um<br />
schließlich über große Umwege nach<br />
Pamplona zu gelangen, wo der Lajener<br />
mit seiner spanischen Lebensgefährtin<br />
Belen wohnt. „Nach dem Rennen in<br />
Veysonnaz bin ich direkt gestartet“,<br />
blickt Perathoner zurück. Anschließend<br />
sei er zwar einmal nach Südtirol<br />
zurückgekehrt, den Großteil der<br />
Vorbereitung habe er aber in Spanien<br />
absolviert. Dort galten wie in Südtirol<br />
rigorose Corona-Maßnahmen, wodurch<br />
das Training zunächst in den eigenen<br />
4 Wänden über die Bühne ging.<br />
Vor allem für Perathoner brachten die<br />
Einschränkungen weitgreifende Probleme<br />
mit sich, die allerdings nichts<br />
mit seiner sportlichen Karriere zu tun<br />
Emanuel Perathoner und Omar Visintin (von links)<br />
EMANUEL PERATHONER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
12. Mai 1986 in Bozen<br />
Wohnort: Lajen/Pamplona in Spanien<br />
Sportgruppe: Heer<br />
hatten. Der 34-Jährige war nämlich<br />
gezwungen, die für den Juli <strong>2020</strong><br />
geplante Hochzeit auf den August<br />
20<strong>21</strong> zu verschieben. „Mal sehen, wie<br />
die Situation dann ist“, meint Perathoner,<br />
der mit seinem Training abseits<br />
der Piste „relativ zufrieden“ ist: „Ich<br />
habe 5 Kilo abgenommen und ein<br />
paar andere Dinge gemacht, bevor<br />
ich das normale Programm wieder<br />
aufgenommen habe.“ Omar Visintin<br />
hingegen hat sich zunächst „total<br />
entspannt“, viel gelesen und zu Hause<br />
ein paar Arbeiten gemacht. „Erst nach<br />
einigen Wochen habe ich wieder mit<br />
dem Training begonnen“, erzählt der<br />
passionierte Radfahrer und Kletterer.<br />
Durch die ausgefallenen Medientermine<br />
habe er Zeit gehabt, viele Stunden<br />
ins Trockentraining zu investieren und<br />
sich bestens auf die neue Saison vorzubereiten.<br />
Auf Schnee haben Visintin<br />
und Perathoner wie jedes Jahr erst im<br />
September trainiert, wenngleich der<br />
Algunder schon im Juni am Stilfser<br />
Joch seine ersten Schwünge zog. Weil<br />
die Präparierung einer Boardercross-<br />
Piste großen Aufwand erfordert, ist<br />
es nicht leicht, in den schneearmen<br />
Monaten gute Trainingsbedingungen<br />
OMAR VISINTIN<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
22. Oktober 1989 in Meran<br />
Wohnort: Algund<br />
Sportgruppe: Heer<br />
vorzufinden. Italiens Nationalmannschaft<br />
hatte diese Sorgen jedoch nicht:<br />
Am Stilfser Joch herrschten ausgezeichnete<br />
Bedingungen. Trotz oder<br />
gerade wegen der speziellen Vorbereitung<br />
fühlen sich Südtirols beste<br />
Snowboardcrosser für den Weltcup-<br />
Auftakt im Montafon in Vorarlberg<br />
am 10. Dezember gewappnet. „Ich<br />
bin genau dort, wo ich sein möchte“,<br />
freut sich Visintin, der sich mehrere<br />
Ziele gesteckt hat: „Zuallererst geht<br />
es darum, Spaß und Freude am Fahren<br />
zu haben. Das ist das Wichtigste.<br />
Eine WM-Medaille 20<strong>21</strong> ist natürlich<br />
ein Ansporn, aber ich will insgesamt<br />
immer vorne dabei sein und mich im<br />
Vergleich zum letzten Jahr steigern.“<br />
Leicht wird dies nicht, immerhin<br />
stand Visintin 3 Mal auf dem Podium,<br />
heimste einen Weltcup-Sieg ein und<br />
platzierte sich im Gesamtweltcup auf<br />
Rang 3. Doch der Wille, sich stetig<br />
zu verbessern, treibt ihn an. Auch bei<br />
Perathoner steht die WM in Zhangjiakou<br />
(China) Ende Februar ganz oben<br />
auf der Agenda. „Aber am Ende muss<br />
man immer von Rennen zu Rennen<br />
schauen – vor allem in der derzeitigen<br />
Lage“, weiß der Eisacktaler.
SNOWBOARD<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 29<br />
Nadya Ochner Mit Herzklopfen<br />
Im Vorjahr Emanuel Perathoner, in<br />
diesem Sommer Nadya Ochner: Die<br />
27-Jährige aus Burgstall musste<br />
sich im Sommer in Mailand einer<br />
Herzoperation unterziehen. Ochner<br />
litt fast ein Jahr lang an Herzrasen<br />
(Tachykardie), und das wurde in<br />
einer zweistündigen Operation<br />
behoben.<br />
Wochen absolute Ruhepause waren<br />
2 anschließend angesagt, und bis sie<br />
wieder in die Gänge kam, vergingen<br />
weitere 2 Wochen. „Anfangs war ich<br />
wohl wegen der Medikamente extrem<br />
müde und träge, habe 12 Stunden am<br />
Stück geschlafen und war trotzdem<br />
total niedergeschlagen“, blickt Ochner<br />
auf die Zeit von Anfang Juli zurück.<br />
Weil das erste Schneetraining am<br />
Stilfser Joch erst im September<br />
anstand, verlor Ochner zwar einige<br />
Tage an Trockentraining, aber nicht<br />
auf dem Brettl. Dort konnte sie alle<br />
Einheiten mitmachen, die es im 2.<br />
Jahr unter der Regie von Cheftrainer<br />
Rudy Galli auch in sich haben:<br />
„Normal“ trainieren die „Azzurri“ an<br />
jedem Tag auf Schnee doppelt, das<br />
heißt am Vormittag und nach einer<br />
kurzen Mittagspause auch am Nachmittag.<br />
Der Grund: Dadurch soll der<br />
Ablauf bei den Renntagen simuliert<br />
werden, wo vormittags die Quali und<br />
am frühen Nachmittag die Finalläufe<br />
anstehen. „Nachdem zuletzt in<br />
den Skigebieten die Restaurants alle<br />
geschlossen haben, begnügten wir<br />
uns mit Lunchpaketen, setzten uns<br />
wie die Handwerker am Start hin,<br />
aßen unser belegtes Brot und weiter<br />
ging’s“, nahm Ochner die aktuelle<br />
Covid-Situation locker.<br />
Obwohl, so ganz locker sieht die seit<br />
Jahren beste Snowboarderin Südtirols<br />
die Situation doch nicht: „Ich bin<br />
mittlerweile seit 10 Jahren im Weltcup<br />
und bezeichne mich schon als routinierte<br />
Läuferin. Heuer ist die Situation<br />
nochmals spezieller. Bisher konnten<br />
wir immer top trainieren, aber es ist<br />
trotzdem eine große Unsicherheit da.<br />
Niemand weiß, was der nächste Tag,<br />
die nächste Woche mit sich bringen.<br />
Und weil ich ein Gewohnheitstier bin,<br />
das eine gewisse Struktur braucht,<br />
kostet mich das sehr viel Energie. Ich<br />
hoffe nur, dass irgendwann dieser 12.<br />
Dezember kommt, damit wir sagen<br />
können: So, jetzt steht der Weltcupauftakt<br />
in Cortina d’Ampezzo auf dem<br />
Plan, jetzt können wir mit der Saison<br />
starten.“<br />
Bis dahin wird sich Ochner um die<br />
letzten Details ihrer neuen Wohnung<br />
in Burgstall kümmern. Wegen Corona<br />
im Frühjahr und der Operation im<br />
Sommer blieben letzte Feinheiten der<br />
Einrichtung längere Zeit unerledigt,<br />
als geplant. Zuletzt wurden noch Polster,<br />
Spiegel und Bücherregale an ihren<br />
Platz gestellt, „und jetzt ist es heimelig<br />
und ich bin endlich daheim in meinen<br />
eigenen 4 Wänden. Meine Eltern<br />
wohnen im gleichen Haus, aber jeder<br />
hat sein eigenes Reich.“<br />
Anmerkung: P-RTL= Parallel-Riesentorlauf, P-SL= Parallel-Slalom<br />
Weltcup-Kalender Snowboard <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />
12.12.<br />
17.12.<br />
9.1.<br />
12.1.<br />
13.1.<br />
30.1.<br />
6.2.<br />
7.2.<br />
13.2.<br />
14.2.<br />
6.3.<br />
13.3.<br />
14.3.<br />
20.3.<br />
<strong>21</strong>.3.<br />
12.12.<br />
23.1.<br />
24.1.<br />
30.1.<br />
31.1.<br />
6.2.<br />
7.2.<br />
13.2.<br />
20.3.<br />
Cortina d'Ampezzo<br />
Karerpass/Carezza<br />
Scuol/Schuls<br />
Bad Gastein<br />
Bad Gastein<br />
Moskau<br />
Bannoye<br />
Bannoye<br />
Pyeongchang<br />
Pyeongchang<br />
Rogla<br />
Piancavallo<br />
Piancavallo<br />
Berchtesgaden<br />
Berchtesgaden<br />
Montafon<br />
Bergamo/Valmalenco<br />
Bergamo/Valmalenco<br />
St. Lary<br />
St. Lary<br />
Feldberg<br />
Feldberg<br />
Dolni Morava<br />
Veysonnaz<br />
-Infografik: A.Delvai<br />
Parallel-Disziplinen<br />
Italien<br />
Südtirol<br />
Schweiz<br />
Österreich<br />
Österreich<br />
Russland<br />
Russland<br />
Russland<br />
Südkorea<br />
Südkorea<br />
Slowenien<br />
Italien<br />
Italien<br />
Deutschland<br />
Deutschland<br />
Boardercross<br />
NADYA OCHNER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
14. März 1993 in Meran<br />
Wohnort: Burgstall<br />
Sportgruppe: Polizei<br />
Österreich<br />
Italien<br />
Italien<br />
Frankreich<br />
Frankreich<br />
Deutschland<br />
Deutschland<br />
Tschechien<br />
Schweiz<br />
Parallel-Riesentorlauf<br />
Parallel-Riesentorlauf<br />
Parallel-Riesentorlauf<br />
Parallel-Slalom<br />
Team Event P-SL<br />
Parallel-Slalom<br />
Parallel-Riesentorlauf<br />
Parallel-Slalom<br />
Parallel-Riesentorlauf<br />
Parallel-Riesentorlauf<br />
Parallel-Riesentorlauf<br />
Parallel-Slalom<br />
Team Event P-SL<br />
Parallel-Slalom<br />
Team Event P-SL<br />
Team Event<br />
Team Event<br />
Team Event
30 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
SNOWBOARD<br />
Aaron March<br />
In der Rolle des Außenseiters<br />
Edwin Coratti<br />
Das Kraftpaket<br />
Er wollte ihn unbedingt, den 2.<br />
Weltcupsieg seiner Karriere. Am<br />
Ende waren es 0,03 Sekunden, die<br />
Aaron March beim 2. Platz im Parallelslalom<br />
von Bannoye (Russland)<br />
zum Saisonauftakt fehlten.<br />
Es war schon brutal schade, so<br />
„ knapp hinter Andreas Prommegger<br />
zu landen“, blickt March auf seinen<br />
bislang letzten Podestplatz im Snowboard-Weltcup<br />
zurück, „vor allem<br />
auch deshalb, weil ich mich über<br />
den 2. Platz – was immer ein Top-<br />
Ergebnis ist – nicht so richtig freuen<br />
konnte.“ Zumal es für den 34-Jährigen<br />
anschließend nicht mehr nach<br />
Wunsch lief: Zwar erreichte er noch 2<br />
Mal Rang 7, ansonsten kam aber oft<br />
schon das Aus im Achtelfinale oder<br />
er verpasste überhaupt den Sprung in<br />
die Top 16. „Ich habe mir nach dem<br />
Weltcupauftakt in Russland das Brett<br />
kaputt gemacht und kam dadurch aus<br />
dem Tritt. Es soll nicht als Ausrede<br />
herhalten, aber mir fehlte fortan die<br />
Sicherheit, die Überzeugung. Ich<br />
habe schon am Start gehadert, weil<br />
ich nicht zu 100 Prozent von meiner<br />
Form überzeugt war. Ich fuhr<br />
trotzdem ins Ziel, war überzeugt, gut<br />
gefahren zu sein, und war am Ende<br />
auf Rang 38. Das war schon hart.“<br />
Aaron March ist so etwas wie ein<br />
unvollendeter Athlet. Zwar hat er ein<br />
Weltcuprennen gewonnen (ist aber<br />
schon 10 Jahre her) und stieg weitere<br />
11 Mal auf ein Podest, bei einer WM<br />
(einmal Vierter, zweimal Fünfter)<br />
oder bei Olympia (4. 2014) hat er<br />
aber noch keine Medaille geholt.<br />
Fahrerisch und athletisch auf einem<br />
ähnlichen Niveau wie sein langjähriger<br />
Weggefährte Roland Fischnaller,<br />
fehlen March mitunter Durchsetzungsvermögen,<br />
Kaltschnäuzigkeit<br />
und mentale Stärke. „Daran muss ich<br />
arbeiten, ich gebe mich oft zu schnell<br />
mit dem Erreichten zufrieden“, bilanziert<br />
er.<br />
Dass der 34-Jährige, der mit Lebensgefährtin<br />
Andrea und Töchterchen<br />
Alina (4 Jahre) in Völs lebt und in<br />
Seis ein Fitnessstudio betreibt, noch<br />
immer für Top-Platzierungen gut ist,<br />
weiß er selbst: „Ich habe heuer Material<br />
gewechselt, fahre jetzt auf einem<br />
Oxess-Brett. Ich brauchte eine neue<br />
Herausforderung, eine neue Motivation.<br />
Ich bin mit der Testerei trotz des<br />
Coronastopps im Frühjahr auf einem<br />
guten Weg, aber noch läuft es nicht<br />
optimal. Deswegen lasse ich in<br />
puncto Erwartungen alles auf<br />
mich zukommen. Ich fühle mich<br />
in der für einmal ungewohnten<br />
Rolle des Außenseiters sehr<br />
wohl.“<br />
AARON MARCH<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
14. Mai 1986 in Brixen<br />
Wohnort: Völs<br />
Sportgruppe: Heer<br />
85 Kilogramm, verteilt auf 1,70<br />
Meter Körpergröße: Edwin Coratti<br />
strotzt nur so vor Kraft. Wie<br />
eine Schraubenfeder, die kaum zu<br />
bändigen ist, schlängelt sich der<br />
29-Jährige aus dem Langtauferer<br />
Tal durch die Tore. Und wird dabei<br />
meist so schnell, dass sich zwangsläufig<br />
Fehler einschleichen.<br />
Coratti weiß um seine Stärken (3<br />
Weltcupsiege und 6 Podestplätze<br />
sind der Beweis), aber auch um seine<br />
Schwächen: Wie ein roter Faden<br />
zieht sich die mangelnde Konstanz<br />
durch seine Karriere, so auch im<br />
Vorjahr: In Rogla gewann er, beim<br />
letzten Rennen vor dem vorzeitigen<br />
Saisonabbruch in Blue Mountain/<br />
Kanada belegte Coratti Rang 3.<br />
Dazwischen gab es zwar durchwegs<br />
Platzierungen in den Top-16, aber<br />
nie beständig unter den Top 8. Dabei<br />
hätte es der Obervinschger mehr als<br />
nur drauf, die „ganz Großen“ des<br />
Snowboardsports ständig zu ärgern.<br />
Das hat er mit Rang 3 im Gesamtweltcup<br />
2018 bewiesen, als er nur<br />
von Nevin Galmarini (Schweiz) und<br />
Roland Fischnaller geschlagen wurde.<br />
Vor allem im Slalom gehört Coratti<br />
schon länger nicht mehr zur Top-<br />
Weltklasse (letzter Podestplatz im<br />
Dezember 2017), und er selber weiß<br />
auch nicht so recht, woran es liegt:<br />
„Ich bin selbst auf der Suche nach<br />
Antworten. Dabei haben wir die<br />
besten Slalomfahrer des gesamten<br />
Weltcupzirkus in unserem Team. Es<br />
ist zweifellos eine technische Frage.<br />
Zudem verwende ich seit einigen Wochen<br />
eine weichere Bindungsplatte<br />
auf dem Slalombrett. Vielleicht wirkt<br />
sich ja das positiv aus.“<br />
Nach dem harten Corona-Lockdown<br />
im Frühling („bis zu uns ins Tal hinein<br />
reichte das Coronavirus nicht“)<br />
hat sich Coratti top auf die neue<br />
Saison vorbereitet. „Ich ging viel auf<br />
den Berg, war ganz oft mit meiner<br />
Schwester Jasmin im Kraftraum in
SNOWBOARD<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 31<br />
Daniele Bagozza<br />
Beständig nach vorne<br />
Die Snowboard-Geschwister Edwin und Jasmin<br />
Coratti. Die um 10 Jahre jüngere Schwester<br />
gehört der B-Nationalmannschaft an.<br />
Mals und habe unter Trockentrainer<br />
Matteo Artina extrem an meiner physischen<br />
Form gearbeitet.“ Der große<br />
Trainingsumfang führte dazu, dass<br />
Coratti wegen der Entzündung der<br />
Patellasehne im rechten Knie sogar<br />
eine Woche pausieren musste.<br />
Seit einigen Wochen heißt es aber<br />
wieder volle Attacke, zumal eines<br />
der Coratti-Ziele ist, aus dem großen<br />
Schatten seines Teamkollegen<br />
Roland Fischnaller heraus zu treten.<br />
Obwohl er relativiert: „Da ist kein<br />
Schatten. Rolli ist eine Leitfigur, von<br />
ihm können wir alle profitieren. Ich<br />
bewundere seine Konstanz im Training<br />
und in den Rennen. Alle Abläufe<br />
so zu automatisieren, damit man im<br />
besten aller Fälle 6 Läufe an einem<br />
Tag fehlerfrei ins Ziel bringt, kann<br />
derzeit nur er. Da fehlen mir noch<br />
einige Bausteine. Aber ich arbeite mit<br />
großem Ehrgeiz daran.“<br />
EDWIN CORATTI<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
19. Juni 1991 in Schlanders<br />
Wohnort: Pleif in Langtaufers<br />
Sportgruppe: Polizei<br />
Dass Italiens Parallel-Snowboarder<br />
in der letzten Saison ganz überlegen<br />
die Nationenwertung gewonnen haben,<br />
war auch ein Verdienst von Daniele<br />
Bagozza. Der 25-Jährige ist aus<br />
dem Team um Galionsfigur Roland<br />
Fischnaller nicht mehr wegzudenken.<br />
Mit einem Weltcup-Sieg (in Bad<br />
Gastein) und einem 2. Platz (Team<br />
Event mit Nadya Ochner in Piancavallo)<br />
stieg der ehemalige Nachtportier<br />
auch 2 Mal auf das Siegespodest.<br />
Beeindruckend ist jedoch seine gesamte<br />
Saisonausbeute: In 12 Weltcuprennen<br />
klassierte sich Bagozza bis auf das<br />
letzte Rennen in Blue Mountain immer<br />
unter den Top 16. Das unterstreicht<br />
seine immense Qualität. Will man jedoch<br />
ein Haar in der berühmten Suppe<br />
suchen, findet man auch das: Gleich 6<br />
Mal war bereits im Achtelfinale Endstation,<br />
2 weitere Male im Viertelfinale,<br />
und „nur“ 3 weitere Male war er bis<br />
ganz zum Schluss – sprich im Halbfinale<br />
– mit dabei. Dass Bagozza diese<br />
Zahlen in der neuen Saison weiter verbessern<br />
kann, ist ihm allemal zuzutrauen.<br />
Jedoch erlitt er im Sommer einen<br />
Rückschlag, als er sich das Sprungbein<br />
(kleiner Knochen am Sprunggelenk)<br />
brach. Dank einer optimalen Rehabilitation<br />
schaffte er es bereits im<br />
September wieder auf Schnee: „Ich<br />
spüre noch leicht, dass da etwas war.<br />
Wenn ich mich aber gut aufwärme,<br />
behindert mich der Fuß nicht mehr“,<br />
erzählt Bagozza. Er habe während der<br />
Heilung und Reha bewusst nichts überstürzt<br />
und das Gefühl langsam wieder<br />
aufgebaut. Denn das erste Saisonrennen<br />
steht für die Snowboarder erst am<br />
12. Dezember in Cortina d’Ampezzo<br />
an. Bis dahin will sich der körperlich<br />
extrem starke Bagozza top in Form<br />
bringen und das richtige Setup finden,<br />
an dem er zurzeit feilt. „Wenn man in<br />
einer so starken Trainingsgruppe wie<br />
bei uns trainiert und sieht, dass man<br />
den anderen hinterherhinkt, weiß man,<br />
dass auch an der Abstimmung gearbeitet<br />
werden muss“, sagt der Grödner.<br />
Es sei jedenfalls ein großer Vorteil,<br />
mit Weltcup-Gesamtsieger Roland<br />
Fischnaller, aber auch Edwin Coratti,<br />
Aaron March und Mirko Felicetti<br />
ein extrem hohes Trainingsniveau zu<br />
haben. „So weiß man zu jeder Zeit, wie<br />
man dran ist, auf welchem Niveau man<br />
sich befindet. Ich bin auf dem richtigen<br />
Weg“, sagt Bagozza, der sich eine spezielle<br />
Saison erwartet. Zum einen, weil<br />
es eine komplett neue Erfahrung sein<br />
wird, vor leeren Rängen die Weltcuprennen<br />
zu fahren. Zum anderen, weil<br />
die Corona-Regeln die Snowboarder<br />
vor knifflige Aufgaben stellen. Wie<br />
etwa die Führung des FIS-Reisepasses,<br />
den alle Athleten mit sich tragen müssen.<br />
In diesem sollen unter anderem<br />
alle Aufenthaltsorte der letzten 12 Tage<br />
angeführt werden. „Ich erwarte mir einen<br />
großen bürokratischen Aufwand“,<br />
befürchtet Bagozza. Damit müsse man<br />
als Athlet aber leben.<br />
DANIELE BAGOZZA<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
3. Juli 1995 in Brixen<br />
Wohnort: St. Ulrich<br />
Sportgruppe: Polizei
32 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
Dominik Fischnaller<br />
Mit dem eigenen Auto zu den Rennen<br />
Wenn Dominik Fischnaller in dieser<br />
vorolympischen Saison nur annähernd<br />
an die Erfolge vom letzten<br />
Winter anschließen könnte, dann<br />
wäre er überglücklich. Das ist keine<br />
falsche Bescheidenheit, sondern<br />
eine realistische Einschätzung nach<br />
einer holprigen Saisonvorbereitung.<br />
Körperlich fühlt er sich top. Was<br />
Anlass zur Sorge gibt, sind die<br />
fehlenden Trainingsläufe. Weil eine<br />
Person des Nationalteams positiv auf<br />
Corona getestet worden ist, mussten<br />
alle für 10 Tage in Quarantäne und<br />
das erste Bahntraining in Sigulda gestrichen<br />
werden. Erst am 23. Oktober<br />
in Altenberg ging es erstmals auf die<br />
Bahn.<br />
„Du kannst athletisch noch so gut<br />
drauf sein, das nutzt dir nichts, wenn<br />
du nicht in der Bahn rodeln kannst.<br />
Du brauchst die Fahrten in der Bahn,<br />
um das richtige Gefühl zu bekommen<br />
und um das Material zu testen“, weiß<br />
Dominik Fischnaller. Gerade das Testen<br />
wäre für Fischnaller wichtig gewesen,<br />
weil er eine neue Schüssel samt<br />
neuer Schiene und Kufen hat. „Zum<br />
Glück hatte ich letzten Winter gutes<br />
Material und werde wohl wieder mit<br />
der Rodel vom Vorjahr fahren.“<br />
Tatsächlich war die Saison 2019/20<br />
seine beste bisher.<br />
„ Ich war immer daheim, bin<br />
nie irgendwohin gefahren,<br />
habe praktisch die ganze Zeit<br />
nur trainiert.<br />
Er wurde Europameister<br />
im Einsitzer<br />
und war bis zum<br />
Finale im Rennen<br />
um den Gesamtsieg<br />
im Weltcup, in dem<br />
er Zweiter wurde. Bei der Weltmeisterschaft<br />
holte er Bronze im Sprint. Er<br />
hatte endlich die Konstanz, die ihm<br />
in anderen Jahren immer gefehlt hat,<br />
war fast auf jeder Bahn richtig schnell.<br />
Letztendlich hat ihm nur eine unnötige<br />
Disqualifikation beim Sprintrennen<br />
in Whistler die Kristallkugel<br />
gekostet.<br />
Weil die Saison der Rodler immer<br />
etwas früher endet als jene der anderen<br />
<strong>Wintersport</strong>ler, gab es für sie<br />
kein vorzeitiges Ende wegen Corona.<br />
Trotzdem hat diese Pandemie Dominik<br />
Fischnaller hart getroffen. Seit<br />
Anfang März hat er seine Freundin,<br />
die US-Rodlerin Emily Sweeney,<br />
nicht mehr gesehen. Er durfte nicht<br />
in die USA, sie durfte nicht her. Und<br />
selbst zu Saisonbeginn<br />
gibt es kein<br />
Wiedersehen, weil<br />
das US-Team erst<br />
im Jänner in den<br />
Weltcup einsteigt.<br />
„Wir konnten uns<br />
die ganze Zeit nur über Skype und<br />
FaceTime sehen“, erzählt Südtirols<br />
bester Kunstbahnrodler.<br />
Auf Urlaub hat Dominik Fischnaller<br />
in diesem Jahr ganz verzichtet. „Ich<br />
war immer daheim, bin nie irgendwohin<br />
gefahren, habe praktisch die<br />
ganze Zeit nur trainiert“, verrät der<br />
27-Jährige, der sich viel in den heimischen<br />
Bergen aufgehalten und ab und<br />
zu ein wenig Fußball gespielt hat.
KUNSTBAHNRODELN<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 33<br />
Während des Lockdowns hat er wie<br />
alle Spitzensportler daheim trainiert.<br />
Einige Trainingsgeräte hatte er in der<br />
Garage. Sobald es wieder erlaubt war,<br />
hat er wieder mit der Mannschaft<br />
trainiert. „Wir haben alle Protokolle<br />
eingehalten. Ich versuche generell,<br />
sehr gut aufzupassen. Ich werde auch<br />
mit dem eigenen Auto zu den Rennen<br />
fahren, um das Risiko so klein wie<br />
möglich zu halten“, sagt Fischnaller.<br />
Erstmals seit langem waren Südtirols<br />
Rodler in der Saisonvorbereitung<br />
wieder in Cesana. Dort gibt es immer<br />
noch eine Startbahn. Der Eiskanal,<br />
in dem Armin Zöggeler 2006 Olympiasieger<br />
wurde, steht auch noch, ist<br />
aber völlig verwahrlost. Fischnaller<br />
kennt diese Bahn, ist dort als Junior<br />
noch gerodelt. „Wenn sie noch in<br />
Betrieb wäre, dann hätten wir ganz<br />
andere Voraussetzungen“, bedauert<br />
Fischnaller die fehlende Trainingsmöglichkeit<br />
auf einer eigenen Bahn.<br />
Gerade heuer wäre das wichtig gewesen.<br />
„Die Russen waren schon Anfang<br />
Oktober in Sotschi“, weiß Fischnaller.<br />
Zu den fehlenden Trainingsfahrten<br />
kommt noch hinzu, dass es in der<br />
kommenden Saison bei den Weltcuprennen<br />
voraussichtlich nur noch 3<br />
Trainingsläufe gibt. „Wenn du eh<br />
schon zu wenig Trainingsfahrten hat,<br />
ist das ein zusätzliches Handicap“,<br />
klagt er.<br />
Der umgekrempelte Kalender spielt<br />
den deutschen Rodlern in die Karten.<br />
Die in Nordamerika abgesagten Rennen<br />
wurden fast alle (inklusive WM)<br />
nach Deutschland verlegt. „Felix<br />
Loch wird sicher wieder stärker sein<br />
als letzten Winter. Ansonsten ist mit<br />
Pawlitschenko und Repilow wieder zu<br />
rechnen und mit den Österreichern,<br />
die alle in der Lage sind, Rennen zu<br />
gewinnen“, blickt Fischnaller voraus.<br />
Er selbst gehört auch zu diesem Kreis,<br />
auch wenn er aus den eingangs genannten<br />
Gründen ein wenig skeptisch<br />
ist.<br />
DOMINIK FISCHNALLER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
20. Februar 1993 in Brixen<br />
Wohnort: Meransen<br />
Sportgruppe: Carabinieri<br />
Weltmeisterschaften<br />
im Winter <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />
BOB & SKELETON<br />
Altenberg<br />
MONGOLEI<br />
RODELN KUNSTBAHN<br />
29. bis 31. Jänner<br />
Königssee (Deutschland)<br />
RODELN NATURBAHN<br />
4. bis 7. Februar<br />
Umhausen/Tirol (Österreich)<br />
BOB & SKELETON<br />
5. bis 14. Februar<br />
Altenberg (Deutschland)<br />
SKI ALPIN<br />
7. bis <strong>21</strong>. Februar<br />
Cortina d’Ampezzo<br />
BIATHLON<br />
9. bis <strong>21</strong>. Februar<br />
Pokljuka (Slowenien)<br />
FREESTYLE & SNOWBOARD<br />
15. bis 28. Februar<br />
Zhangjiakou (China)<br />
SKI NORDISCH<br />
23. Februar bis 7. März<br />
Oberstdorf (Deutschland)<br />
DEUTSCHLAND<br />
Umhausen<br />
RODELN NATURBAHN<br />
SKI NORDISCH<br />
Oberstdorf<br />
Innsbruck<br />
Bozen<br />
München<br />
ITALIEN<br />
SKI ALPIN<br />
TSCHECHIEN<br />
Prag<br />
RODELN KUNSTBAHN<br />
Königssee<br />
Cortina d’Ampezzo<br />
ÖSTERREICH<br />
BIATHLON<br />
Pokljuka<br />
SLOWENIEN<br />
Wien<br />
CHINA<br />
6<br />
in EUROPA<br />
Peking<br />
FREESTYLE<br />
SNOWBOARD<br />
Zhangjiakou<br />
2<br />
in CHINA<br />
NORD<br />
KOREA<br />
-Infografik: M. Lemanski<br />
Recherche: D. Seifert
34 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
KUNSTBAHNRODELN<br />
Emanuel Rieder & Simon Kainzwaldner<br />
Das Beste draus machen<br />
Sie waren die Aufsteiger der vergangenen<br />
Saison, die sie mit WM-Silber<br />
im Sprint gekrönt haben. Emanuel<br />
Rieder und Simon Kainzwaldner<br />
haben die Team-interne Hierarchie<br />
im Doppelsitzer der Kunstbahnrodler<br />
auf den Kopf gestellt. Auch in der<br />
Weltcup-Gesamtwertung waren sie<br />
der beste Südtiroler Doppelsitzer,<br />
obwohl sie wegen einer Verletzung<br />
von Emanuel Rieder die ersten beiden<br />
Rennen auslassen mussten.<br />
… und mit Armin Zöggeler nach dem Gewinn von WM-Silber.<br />
Simon Kainzwaldner und Emanuel Rieder (von links) im Sommeroutfit …<br />
SIMON KAINZWALDNER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
24. Februar 1994 in Bozen<br />
Wohnort: Villanders<br />
Sportgruppe: Carabinieri<br />
Auch heuer wird es ein mühsamer<br />
Einstieg in die Saison. Wegen<br />
einer Corona-Quarantäne konnten<br />
sie das erste Bahntraining in Altenberg<br />
nicht mitmachen. Aber schon<br />
vorher verlief die Vorbereitung nicht<br />
reibungslos. Beide plagten sich mit<br />
Rückenproblemen herum, bei beiden<br />
war es eine Bandscheibenvorwölbung.<br />
Das Krafttraining musste deshalb ein<br />
wenig eingeschränkt werden. „Für<br />
den Rücken war die Quarantäne gar<br />
nicht so schlecht. Der konnte sich ein<br />
wenig erholen“, versucht Rieder das<br />
Positive an dieser Situation herauszustreichen.<br />
Und noch ein positiver<br />
Aspekt fällt ihm ein: „Zum Glück ist<br />
es keine Olympia-Saison.“<br />
Auch der letzte Winter hatte wenig<br />
verheißungsvoll begonnen. Bei Tests<br />
in Sotschi hatte sich Rieder den<br />
rechten Mittelfußknochen gebrochen.<br />
Das haben die beiden locker<br />
weggesteckt und ausgerechnet in<br />
Sotschi, wo sie so schwer gestürzt<br />
waren, ihren bisher größten Erfolg<br />
errungen. Deshalb lassen sie sich<br />
auch diesmal nicht entmutigen. „Wir<br />
wollen das Beste daraus machen. Bis<br />
EMANUEL RIEDER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
1. Oktober 1993 in Brixen<br />
Wohnort: Meransen<br />
Sportgruppe: Carabinieri<br />
zur Weltmeisterschaft haben wir ja<br />
noch Zeit“, betonen sie. Die WM<br />
wurde von Whistler nach Königssee<br />
verlegt. Die Bahn ist für die Doppelsitzer<br />
am Start eher flach. Rieder/<br />
Kainzwaldner sind nicht die besten<br />
Starter, aber dieses Handicap können<br />
sie in der schwierigen Bahn gutmachen.<br />
Dort liegen ihre Stärken. In der<br />
Endgeschwindigkeit waren sie immer<br />
bei den Schnellsten, manchmal sogar<br />
die Schnellsten überhaupt.<br />
Dass sie schon in ihrer zweiten<br />
gemeinsamen Saison so erfolgreich<br />
waren, führen sie auch auf gutes<br />
Material zurück. „Manuel Pfister hat<br />
uns eine perfekte Rodel gebaut und<br />
materialtechnisch weiter gebracht“,<br />
sagt Rieder. Pfister ist jetzt nicht mehr<br />
dabei, aber: „Die Rodel haben wir ja<br />
noch. Sie ist top und wird uns hoffentlich<br />
lange erhalten bleiben.“
KUNSTBAHNRODELN<br />
Andrea Vötter Viel Luft nach oben<br />
„Meine fahrerische Leistung in der<br />
letzten Saison war katastrophal.“<br />
Das sagt eine Rodlerin, die im vergangenen<br />
Winter 7. in der Weltcup-<br />
Gesamtwertung war, als Dritte<br />
beim Weltcup in Altenberg auf dem<br />
Podest stand und Vierte bei der Europameisterschaft<br />
war. Aber Andrea<br />
Vötter weiß genau, was sie kann,<br />
und das ist definitiv mehr, als sie im<br />
Winter 2019/20 gezeigt hat.<br />
Woran es gelegen hat, glaubt sie<br />
zu wissen. „Es sind mehrere<br />
Faktoren zusammengekommen.<br />
Manuel Pfister war für mein Material<br />
zuständig und hat an der Rodel<br />
einige Änderungen vorgenommen,<br />
die vielleicht zu risikofreudig waren.<br />
Und auch Übertraining kann<br />
eine Rolle gespielt haben“, erzählt<br />
die 25-jährige Völserin. Nach dem<br />
Abschied von Pfister kümmert sich<br />
Oswald Haselrieder um ihre Rodel,<br />
bei der übrigens in dieser Saison alles<br />
neu sein wird: Schüssel, Schiene und<br />
Kufe. Das Problem ist nur, dass sie<br />
mit dieser neuen Rodel noch nicht<br />
viele Trainingsfahrten machen konnte.<br />
Wegen eines Falles von Coronavirus<br />
in der Mannschaft fiel das erste<br />
Bahntraining in Sigulda aus.<br />
Aber davon lässt sich Andrea Vötter<br />
nicht entmutigen. Ohnehin blickt sie<br />
schon weiter nach vorne, und zwar<br />
zu den Olympischen Spielen 2022.<br />
„Olympia steht über allem, und es<br />
ist nicht mehr so weit weg. Vorher<br />
möchte ich in dieser Saison bei der<br />
Weltmeisterschaft gut abschneiden.<br />
Das ist der Höhepunkt.“ Wichtig sei<br />
es einfach, gut zu fahren, dann würden<br />
auch die Ergebnisse kommen.<br />
Die Saisonvorbereitung ist heuer<br />
etwas anders verlaufen als sonst,<br />
nicht nur wegen des verspäteten<br />
Einstiegs in das Bahntraining. Im ersten<br />
Lockdown im Frühling war nur<br />
Heimtraining möglich. „Daheim bin<br />
ich, ehrlich gesagt, nicht sehr gut ausgerüstet<br />
für das Krafttraining.<br />
Deshalb war schon Einfallsreichtum<br />
gefragt. Ich habe<br />
auf youtube einige interessante<br />
Übungen gefunden,<br />
viele mit dem eigenen<br />
Körpergewicht. Das<br />
hat dann schon gepasst“,<br />
erzählt sie. Sie<br />
hat auch viel mit dem<br />
TRX-Band gemacht,<br />
mit dem die Muskeln<br />
am ganzen Körper<br />
gut trainiert<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 35<br />
werden können. Dass Start-Trainer<br />
Martin Hillebrand nicht mehr dabei<br />
ist, bedauert Andrea Vötter. „Die<br />
Zusammenarbeit mit ihm war gut. Es<br />
ist schade, dass er weg ist.“<br />
Auf einen Urlaub hat Andrea Vötter<br />
in diesem Corona-Jahr verzichtet.<br />
„Ich war einige Wochenenden am<br />
Gardasee. Das war’s. Ansonsten stand<br />
für mich mein Patenkind an erster<br />
Stelle, mit dem ich viel Zeit verbracht<br />
habe.“ Dafür wird im Winter nicht<br />
mehr so viel Zeit sein, auch weil<br />
die kurzen Abstecher nach Hause<br />
in dieser Saison seltener sein<br />
werden. Wegen Corona soll das<br />
Team so viel wie möglich in der<br />
„Blase“ bleiben.<br />
ANDREA VÖTTER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
3. April 1995 in Brixen<br />
Wohnort: Völs<br />
Sportgruppe: Heer<br />
Karo Pichler<br />
Dominik Windisch<br />
Andrea Vötter<br />
Irene<br />
Omar Visintin<br />
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36 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
KUNSTBAHNRODELN<br />
Ludwig Rieder und Patrick Rastner<br />
Mehr als ein Geheimtipp<br />
Es war in den letzten Jahren immer<br />
so, dass Ludwig Rieder und Patrick<br />
Rastner mit großem Optimismus in<br />
die Saison gestartet sind, dann aber<br />
schwere Enttäuschungen zu verdauen<br />
hatten. Heuer ist der Optimismus<br />
wieder groß und es deutet alles<br />
darauf hin, dass er diesmal auch<br />
berechtigt ist.<br />
Der Grund: Endlich haben sie eine<br />
Rodel, auf der sie sich richtig wohl<br />
fühlen. In den Trainings vor dem<br />
bevorstehenden Saisonauftakt war der<br />
Doppelsitzer Rieder/Rastner richtig<br />
schnell. Das ist auch der Konkurrenz<br />
nicht entgangen, und so sind die beiden<br />
schon mehr als ein Geheimtipp. Am<br />
Start war dieses Duo immer schon<br />
superschnell, nun bringen sie es auch<br />
ins Ziel. Sie brauchen das im Training<br />
Gezeigte jetzt „nur“ noch im Rennen<br />
umzusetzen. „Es scheint so, als hätten<br />
wir jetzt endlich bei der Rodel die richtige<br />
Abstimmung für uns gefunden. Das<br />
war in den letzten Jahren nicht so. Da<br />
war das Fahrgefühl nicht gut. Während<br />
der Saison kannst du dann nur Kleinigkeiten<br />
ändern, aber das hat wenig gebracht.<br />
Jetzt fühlen wir uns richtig wohl<br />
und sind auch richtig schnell“, sagt Vordermann<br />
Ludwig Rieder, der mit seinen<br />
29 Jahren schon der Senior in der<br />
Mannschaft ist. Das ist ein Beleg, wie<br />
jung dieses Rodel-Team ist. Innerhalb<br />
der eigenen Mannschaft waren Rieder/<br />
Rastner im Training oft der schnellste<br />
Doppelsitzer, und auch im Vergleich mit<br />
der internationalen Konkurrenz hat es<br />
gut ausgesehen. Nun bleibt für Rieder/<br />
Rastner nur zu hoffen, dass Corona den<br />
Rodel-Weltcup nicht ausbremst. „Was<br />
uns während der Saison erwartet und<br />
ob die Rennen alle stattfinden können,<br />
das weiß niemand“, blickt Rieder in<br />
eine ungewisse Zukunft.<br />
LUDWIG RIEDER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
19. Juni 1991 in Brixen<br />
Wohnort: Meransen<br />
Sportgruppe: Carabinieri<br />
PATRICK RASTNER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
30. Juni 1993 in Brixen<br />
Wohnort: Lüsen<br />
Sportgruppe: Heer<br />
Ivan Nagler und Fabian Malleier<br />
Die Fehlerquote reduzieren<br />
Es fällt auf, dass die meisten der<br />
Südtiroler Kunstbahnrodler in diesem<br />
Sommer ihre Rodeln massiv modifiziert<br />
oder überhaupt mit einer neuen<br />
ausgetauscht haben. Das trifft auch<br />
auf das Doppelsitzer-Duo Ivan Nagler<br />
und Fabian Malleier zu.<br />
Sie haben nicht nur Schiene und<br />
Kufe gewechselt, sondern auch<br />
die Schüssel. Neues Material muss<br />
natürlich getestet werden, und deshalb<br />
waren die bisherigen Trainingsfahrten<br />
hauptsächlich Testfahrten. Dass der<br />
vergangene Winter etwas schwierig<br />
war, führen sie aber keineswegs auf<br />
das Material zurück. „Uns sind auch<br />
gute Läufe gelungen, aber wir haben zu<br />
viele verhaut. Das waren einfach unsere<br />
Fehler. Das muss anders werden“, sagt<br />
Vordermann Ivan Nagler.<br />
In der Olympia-Saison 2017/18 waren<br />
sie die Aufsteiger der Saison und haben<br />
praktisch die Karriere des Erfolgs-Duos<br />
Oberstolz/Gruber beendet, dem sie den<br />
Olympia-Startplatz im letzten Moment<br />
weggeschnappt haben. Seitdem ging<br />
es aber nicht mehr so steil nach oben.<br />
Nun wollen sie wieder durchstarten.<br />
Sie wissen auch genau, wo sie sich verbessern<br />
müssen: „Am Start ist noch was<br />
drin, in der Bahn auch.“<br />
Im Doppelsitzer ist die Konkurrenz im<br />
eigenen Team stark. „Das sollte sich<br />
schon vorteilhaft auswirken“, glaubt<br />
Nagler, der auch schon den einen<br />
oder anderen Gedanken an Olympia<br />
2022 verschwendet. „Aber erst einmal<br />
müssen wir gut durch diese Saison<br />
kommen, die wegen Corona schwierig<br />
genug wird. Wir alle hoffen, dass sie<br />
durchgezogen werden kann.“<br />
IVAN NAGLER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
30. Jänner 1999 in Bruneck<br />
Wohnort: Lungiarü/Campill<br />
Sportgruppe: Carabinieri<br />
FABIAN MALLEIER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
4. Jänner 1998 in Meran<br />
Wohnort: Völlan<br />
Sportgruppe: Heer
KUNSTBAHNRODELN<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 37<br />
Kevin Fischnaller<br />
Whistler wäre besser gewesen<br />
Die Coronavirus-Pandemie hat den<br />
Rennkalender der Kunstbahnrodler<br />
ordentlich durcheinander gewirbelt.<br />
Die Weltmeisterschaft ist von Whistler<br />
nach Königssee verlegt worden.<br />
Auch sonst werden in Nordamerika<br />
keine Weltcuprennen stattfinden.<br />
Kevin Fischnaller bedauert das sehr:<br />
„Ich wäre lieber in Whistler gefahren<br />
als in Königssee, und auch sonst<br />
gefallen mir die Bahnen in Nordamerika<br />
fast alle.“ Außerdem gibt es auch<br />
in Lillehammer kein Rennen, wo er<br />
auch immer gerne fährt. Trotzdem ist<br />
die Zuversicht bei ihm größer als vor<br />
einem Jahr. Da haben ihn mysteriöse<br />
Rückenschmerzen geplagt, als deren<br />
Ursache sich später eine Art Rheuma<br />
herausgestellt hat. Inzwischen ist es<br />
gelungen, es gut zu behandeln.<br />
„Ich bin auf alle Fälle sehr zuversichtlich,<br />
konnte im Gegensatz zum letzten<br />
Jahr auch viel Start-Training machen.<br />
Ich traue mir zu, in die Top-Ten zu fahren<br />
und möchte das auch regelmäßig<br />
machen und nicht nur zwischendurch<br />
einmal“, sagt der bald 27-Jährige, der<br />
immer ein wenig im Schatten seines<br />
Cousins Dominik Fischnaller steht,<br />
aber selbst auch schon ein Weltcuprennen<br />
gewonnen hat. Wie fast alle im<br />
Team startet er mit neuer Schiene und<br />
neuer Kufe in die Saison. Die Schüssel<br />
hat er nicht ausgewechselt. „Dazu<br />
gab es keinen Anlass, denn ich<br />
fühle mich wohl damit“, stellt er<br />
klar. Was er ein wenig bemängelt<br />
vor dem Saisonstart, ist<br />
das wenige Bahntraining<br />
im Herbst. „Uns fehlt ein<br />
ganzes Monat Bahntraining.<br />
Das ist schon viel.<br />
Aber wir müssen das<br />
Beste daraus machen.<br />
Es ist eben ein ganz<br />
besonderes Jahr“, sagt Kevin<br />
Fischnaller, der sich am meisten auf<br />
das Rennen in Winterberg freut. Dort<br />
hat er seinen bisher einzigen Weltcupsieg<br />
errungen. Aber nicht nur deshalb<br />
ist das von den deutschen Bahnen<br />
jene, auf der er am liebsten fährt.<br />
Außerdem hofft er, dass die Olympia-<br />
Generalprobe in China stattfindet.<br />
„Ich habe gehört, dass es eine coole<br />
Bahn ist. Wäre schön, wenn wir sie<br />
schon einmal testen könnten.“<br />
KEVIN FISCHNALLER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
2. Dezember 1993 in Brixen<br />
Wohnort: Meransen<br />
Sportgruppe: Heer<br />
Sandra Robatscher<br />
Reha statt Weltcup<br />
Sandra Robatscher ist eindeutig<br />
der Pechvogel im Team der Kunstbahnrodler.<br />
Letzten Winter hat ihre<br />
Saison erst im Februar begonnen,<br />
diesmal ist es noch schlimmer gekommen.<br />
Sie wird den ganzen Winter ausfallen.<br />
Ein Trainingssturz in Königssee<br />
Anfang November war fatal. Sie<br />
fiel auf die linke Schulter, zog sich<br />
einen Knorpelschaden zu und musste<br />
operiert werden. Noch trägt sie eine<br />
Schleife, mit richtigem Reha-Training<br />
kann sie erst Mitte Dezember beginnen.<br />
„Ich bin leider anfällig für solche<br />
Verletzungen“, sagt Robatscher, die<br />
mit Schulter-Operationen schon Erfahrung<br />
hat und deshalb auch genau<br />
weiß, was sie jetzt erwartet. Sie rechnet<br />
damit, dass sie im April wieder<br />
richtig trainieren und sich bestmöglich<br />
auf die Olympia-Saison 2022<br />
vorbereiten kann. Denn auch wenn<br />
die Enttäuschung im ersten Moment<br />
riesig war und auch Tränen geflossen<br />
sind, so lässt sie sich nicht unterkriegen.<br />
„Ich bin eine Kämpferin und<br />
werde es wieder schaffen“, kündigt<br />
sie jetzt schon an.<br />
SANDRA ROBATSCHER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
13. Dezember 1995 in Bozen<br />
Wohnort: Tiers<br />
Sportgruppe: Heer
38 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
KUNSTBAHNRODELN<br />
Die nächste Generation<br />
Rodelchef Armin Zöggeler und sein<br />
Team haben das Glück, eine relativ<br />
junge Mannschaft betreuen zu können.<br />
Ludwig Rieder als Senior in der<br />
Mannschaft ist noch keine 30 Jahre<br />
alt. Und dennoch gibt es schon eine<br />
neue Generation, die nach vorne<br />
strebt.<br />
Verena Hofer, Marion Oberhofer<br />
und Nina Zöggeler sind erst<br />
19 Jahre alt und haben alle schon<br />
Erfahrung im Weltcup. Das<br />
Ziel dieses Trios in der<br />
nun beginnenden Saison<br />
ist es, sich den Top-Ten<br />
anzunähern. Die verletzte<br />
Sandra Robatscher<br />
werden sie noch<br />
nicht ersetzen<br />
können, aber<br />
für das eine<br />
oder andere<br />
Ausrufezeichen<br />
sind alle drei gut. Das haben sie<br />
mit einzelnen starken Fahrten schon<br />
gezeigt.<br />
Auch Leon Felderer (20)<br />
und Lukas Gufler (<strong>21</strong>)<br />
waren in der vergangenen<br />
Saison im Herren-<br />
Einsitzer schon regelmäßig<br />
im Weltcup<br />
dabei. Für sie sind<br />
die Top-Ten noch<br />
ein zu hoch<br />
gesetztes Ziel.<br />
Unter die<br />
LUKAS GUFLER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
3. April 1999 in Meran<br />
Wohnort: Platt in Passeier<br />
Sportgruppe: Carabinieri<br />
ersten 20 oder vielleicht auch einmal<br />
unter die besten 15 zu kommen, sollte<br />
für Felderer und Gufler<br />
aber machbar sein. Beide<br />
müssen sich freilich<br />
wie auch die 3 jungen<br />
Damen erst einmal über<br />
den Nationencup für<br />
die Weltcuprennen<br />
qualifizieren,<br />
was aber<br />
nicht das<br />
Problem sein<br />
sollte.<br />
NINA ZÖGGELER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
5. Februar 2001 in Bozen<br />
Wohnort: Völlan<br />
Sportgruppe: Carabinieri<br />
MARION OBERHOFER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
14. Dezember 2000 in Innichen<br />
Wohnort: Rodeneck<br />
Sportgruppe: Heer<br />
NATIONALTEAM<br />
KUNSTBAHNRODELN<br />
HERREN<br />
A-Kader: Leon Felderer (Latzfons),<br />
Dominik Fischnaller (Meransen), Kevin<br />
Fischnaller (Meransen), Lukas Gufler<br />
(Passeier), Simon Kainzwaldner<br />
(Villanders), Fabian Malleier (Völlan),<br />
Ivan Nagler (Lungiarü/Campill), Patrick<br />
Rastner (Lüsen), Emanuel Rieder (Meransen),<br />
Ludwig Rieder (Meransen)<br />
Junioren: Alex Gufler (Platt in Passeier),<br />
Lukas Peccei (Wengen)<br />
DAMEN<br />
A-Kader: Verena Hofer (Feldthurns),<br />
Marion Oberhofer (Meransen), Sandra<br />
Robatscher (Tiers), Andrea Vötter (Völs),<br />
Nina Zöggeler (Völlan)<br />
Juniorinnen: Nadia Falkensteiner (Lüsen),<br />
Katharina Putzer (Tisens)<br />
LEON FELDERER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
30. Jänner 2000 in Sterzing<br />
Wohnort: Latzfons<br />
Sportgruppe: Heer<br />
Weltcup-Kalender Kunstbahnrodeln <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />
28./29. November Igls/Innsbruck Österreich<br />
5./6. Dezember Altenberg Deutschland<br />
12./13. Dezember Oberhof Deutschland<br />
19./20. Dezember Winterberg Deutschland<br />
2./3. Jänner Königssee Deutschland<br />
9./10. Jänner Sigulda Lettland*<br />
16./17. Jänner Oberhof Deutschland<br />
24./24. Jänner Igls/Innsbruck Österreich<br />
20./<strong>21</strong>. Februar Yanqing China<br />
* zugleich Europameisterschaft<br />
-Infografik: A.Delvai<br />
VERENA HOFER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
17. März 2001 in Brixen<br />
Wohnort: Feldthurns<br />
Sportgruppe: Heer
GESUNDHEIT<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 39<br />
Die Haut im Winter -<br />
schűtzen, pflegen, vorbeugen<br />
Die Bedeutung des „Sonnenhormons“ für die menschliche<br />
Gesundheit ist in den vergangenen Jahren in den<br />
Fokus der Wissenschaft gerückt. Mehrere Studien zeigten<br />
einen Zusammenhang zwischen einem Vitamin-D-Mangel<br />
und Erkrankungen wie Multipler Sklerose (MS), Asthma,<br />
Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs.<br />
Vitamin D gilt als fettlösliches Vitamin, im Körper wirkt<br />
es jedoch als Hormon, reguliert den Kalziumspiegel<br />
und erhält somit die Knochengesundheit. Darüber hinaus<br />
beeinflusst es das Immun- und Hormonsystem, die Psyche<br />
und den Stoffwechsel. Vitamin D im Blut ist heute Mangelware.<br />
Darunter leiden nicht nur die Knochen, sondern<br />
zahlreiche Krankheiten werden begünstigt. Hauptquelle<br />
für das hilfreiche Vitamin ist der Körper selbst, der es unter<br />
Einwirkung von Sonnenlicht, speziell der UV-Strahlen,<br />
selbst produziert.<br />
Frische Luft und Sonne pur<br />
Deshalb sollte man auch im Winter viel Zeit an der frischen<br />
Luft verbringen. Sonnenstrahlen sind für die Produktion von<br />
Vitamin D essenziell, aber zu viel Sonne ist natürlich auch<br />
nicht gut. Häufige Expositionen führen zu einer kumulativen<br />
Wirkung der Schäden, die schließlich zum Auftreten von<br />
Hauttumoren führen können. Deshalb ist auch hier Vorsicht<br />
geboten, um Sonnenbrände zu vermeiden, und die Haut ist<br />
ausreichend zu schützen. Sonnenschäden werden in unserer<br />
Haut abgespeichert und können im Erwachsenenalter das<br />
Risiko für Hautkrebs erhöhen. Egal ob beim Sport im Freien,<br />
bei Gartenarbeit oder ein Urlaub am Meer – die Haut im<br />
Gesicht, auf der Kopfhaut und die Ohren müssen gut vor zu<br />
viel UV-Strahlen geschützt werden. Ein Sonnenhut und gute<br />
Cremen sind die Basics für gesunden Sonnengenuss. Der Sonnenschutzfaktor<br />
sollte mindestens 50 betragen und öfters aufgetragen<br />
werden. Die Relevanz aktinischer Keratosen hängt<br />
mit der möglichen Umwandlung in Hauttumoren zusammen.<br />
Wenn der Dermatologe dem Patienten mitteilt, dass diese Flecken<br />
Sonnenschäden darstellen, gibt mehr als die Hälfte an,<br />
dass sie noch nie der Sonne ausgesetzt waren. Es muss bedacht<br />
werden, dass die Sonne nicht nur durch einen Aufenthalt von<br />
2 Wochen am Meer aufgenommen wird. Besonders gefährdet<br />
sind Berufsgruppen wie Landwirte, Straßenarbeiter und Gärtner,<br />
die täglich dem Sonnenlicht ausgesetzt sind.<br />
3 Pflegetipps für die Haut im Winter<br />
• Gegen trockene Haut helfen lipidreiche Cremes auf einer<br />
Wasser-in-Öl-Basis. Sie bilden eine dünne Isolations- und<br />
Schutzschicht auf der Haut, halten bei einem Spaziergang<br />
die Kälte ab und verhindern, dass die Feuchtigkeit der<br />
Haut übermäßig verdunstet.<br />
• Die Haut der Handrücken und des Gesichts ist im Winter<br />
besonders stark strapaziert. Zur vorbeugenden Pflege der<br />
Haut sollen urea- und glycerinhaltige Cremes verwendet<br />
werden. Gegen trockene Hände hilft eine rückfettende<br />
Creme, die vor dem Schlafengehen aufgetragen wird. Im<br />
Anschluss Baumwollhandschuhe anziehen und über Nacht<br />
einwirken lassen.<br />
• Im Winter die Haut besonders schützen: Handschuhe,<br />
Schal und Mütze dürfen nicht fehlen. Sonnenschutzcreme<br />
verwenden, denn selbst im Winter können die UV-Strahlen,<br />
z. B. beim Skifahren, sehr stark sein und sogar vom<br />
Schnee reflektiert werden. Und vermeiden Sie zu lange<br />
heiße Bäder, damit die Haut nicht austrocknet.<br />
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Dr. Relja Stankovic<br />
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✓ Chirurgische Entfernung von bösartigen Hautläsionen<br />
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40 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
Evelin Lanthaler<br />
Kein Interesse an Abschied<br />
Im Mai 20<strong>21</strong> wird sie 30 Jahr alt.<br />
Eigentlich eine gute Zeit, um sich<br />
zurück zu lehnen, eine imposante<br />
Pokal- und Medaillensammlung zu<br />
bestaunen und anderen den Vortritt<br />
zu lassen. Aber Evelin Lanthaler hat<br />
noch nicht genug. „Ich will weiter<br />
gewinnen“, lautet die Kampfansage<br />
der besten Naturbahnrodlerin der<br />
Welt an die Konkurrenz.<br />
von 20 –<br />
17 das ist die<br />
Ausbeute der<br />
Weltcuprennen, die Evelin<br />
Lanthaler in den letzten 3<br />
Jahren gewonnen hat. Dass<br />
sie sich damit auch 3 Mal<br />
zur Weltcup-Gesamtsiegerin kürte<br />
(erstmals holte sie die Kristallkugel<br />
2015/16), versteht sich von selbst.<br />
Trotz dieser Serie hat Lanthaler noch<br />
nicht genug. „Gewinnen ist nie langweilig.<br />
Obwohl ich mit nun 29 Jahren<br />
auch über das Aufhören nachdenke.<br />
Aber noch kann ich mir einen Winter<br />
ohne Rodelsport nicht vorstellen.“<br />
Nicht einmal die anhaltend schwierige<br />
Corona-Situation hat an Lanthalers<br />
Ehrgeiz etwas geändert: Nicht im<br />
Frühling, als sie wegen der langen<br />
„Wartezeit“ bis zum kommenden<br />
Saisonbeginn im Dezember einer Perspektivlosigkeit<br />
ausgesetzt war. Und<br />
auch nicht in den letzten 4 Wochen,<br />
als die zweite Welle einen erneuten<br />
Einschnitt in den Alltag brachte. „Die<br />
Fitnessstudios haben geschlossen. Ich<br />
kann auch zu Hause in meiner Garage<br />
gut trainieren, aber die Überwindung<br />
dafür ist doppelt so groß. Ich lege den<br />
Schwerpunkt seit 5 Jahren auf Crossfit-Training<br />
und arbeite hauptsächlich<br />
mit meinem Eigengewicht.“<br />
Was Lanthaler damit anspricht:<br />
Wer auf einer Rodel sitzt,<br />
muss ein kompletter Athlet sein. Es<br />
braucht Schnellkraft, eine ausgeprägte<br />
Rumpf- und Nackenmuskulatur. Und<br />
natürlich eine ausgeprägte Beweglichkeit,<br />
um bei Geschwindigkeiten bis<br />
80 km/h auf alle Situationen während<br />
des Laufs reagieren zu können.<br />
Was das Material betrifft, so verlässt<br />
sich die 29-Jährige aus Platt in Hinterpasseier<br />
auf die Künste von Toni<br />
Blasbichler. Der ehemalige Weltklasse-<br />
Rodler ist nicht nur Trainer im Nationalteam,<br />
sondern kümmert sich auch<br />
um top präparierte Kufen.<br />
Zumal Naturbahnrodeln kein<br />
Sport ist, mit dem man großes<br />
Geld verdienen kann. Lanthaler<br />
kann seit vielen Jahren auf<br />
das Passeiertal als Kopfsponsor<br />
zählen, ansonsten bleibt nicht viel<br />
Freiraum, da der FISI-Verband seine<br />
eigenen Sponsoren auf Windjacken<br />
und Rennanzügen präsentieren will.<br />
Als Sieges- und Podestprämien im<br />
Weltcup gibt es „keine 1000 Euro“,<br />
wie die Siegerin von 26 Einzel-Weltcuprennen<br />
zugibt. „Von Dezember<br />
bis März komme ich trotzdem gut<br />
über die Runden – vorausgesetzt ich<br />
bin immer vorne mit dabei. Aber von<br />
den Prämien ein Auto zu kaufen oder<br />
große Reisen zu unternehmen – das
NATURBAHNRODELN<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 41<br />
ist nicht drin. Ich bin schon froh,<br />
wenn ich 2 Helme bekomme, oder 3<br />
Paar Handschuhe und sonstige Dinge<br />
zum Anziehen. Und weil wir unsere<br />
14 kg schwere Rodel nicht einfach<br />
mit auf das Siegespodest schleppen<br />
können, haben wir nicht die Chance<br />
wie die Skifahrer, Biathleten oder<br />
Snowboarder, dort weitere Werbeflächen<br />
herzuzeigen.“ Zumal Lanthaler<br />
auch zugibt, nicht eine zu sein, die<br />
offensiv auf mögliche Werbepartner<br />
und Sponsoren zugeht. „Da bin ich<br />
eher zurückhaltend, ja fast schüchtern.“<br />
Weil Naturbahnrodeln nicht olympisch<br />
ist, sind Südtirols Weltklasse-<br />
Athleten bei keiner Sportgruppe, wo<br />
sie ein regelmäßiges Gehalt beziehen.<br />
Nicht einmal Patrick Pigneter, der<br />
beste Naturbahnrodler aller Zeiten,<br />
hat es geschafft, dort aufgenommen<br />
zu werden. Das bedeutet, dass alle<br />
Rodler im Sommer einem Beruf nachgehen<br />
müssen, um finanziell über die<br />
Runden zu kommen. Lanthaler ist seit<br />
vielen Jahren mit Leidenschaft Kellnerin<br />
im Hotel Kronhof in Stuls. Und ist<br />
dankbar für diesen Job, den sie vom<br />
Frühjahr bis Ende Oktober ausüben<br />
kann. Die ehemalige Sportoberschülerin<br />
in Mals kann sich vorstellen,<br />
nach ihrer Rodelkarriere weiter im<br />
Gastgewerbe zu arbeiten. „Mir gefällt<br />
der Kontakt mit Leuten und Gästen.“<br />
Aber auch als Trainerin sieht sie sich:<br />
„Egal, ob bei der Nationalmannschaft<br />
oder im eigenen Verein – das würde<br />
mich schon reizen.“ Und was eine<br />
eigene Familie angeht? Auch da hat<br />
sie ganz konkrete Vorstellungen: „Ich<br />
werde im Mai 30 Jahre alt. Ich bin<br />
ein überzeugter Familienmensch und<br />
erlebe täglich mit, wie meine Schwestern<br />
Franziska und Sandra mit ihren<br />
Kindern eine tolle Zeit erleben. Ich<br />
werde nicht jünger, und Fakt ist, dass<br />
ich nur von Saison zu Saison schaue.<br />
Deswegen: Meine Meinung kann<br />
sich jederzeit ändern.“ Bis dahin geht<br />
EVELIN LANTHALER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
6. Mai 1991 in Meran<br />
Wohnort: St. Martin in Passeier<br />
Verein: RV Passeier<br />
Evelin Lanthaler mit ihrem Lebensgefährten<br />
Daniel, mit dem sie in St.<br />
Martin in Passeier wohnt, auf den<br />
Berg oder macht „Frauendinger wie<br />
shoppen“.<br />
Die Weltcup-Podestplätze der Südtiroler <strong>Wintersport</strong>ler 2019/20<br />
1. PLÄTZE 2. PLÄTZE 3. PLÄTZE<br />
2 Ski Alpin, 4 Biathlon, 6 Snowboard, WM-Medaillen<br />
5 Ski Alpin, 4 Biathlon, 7 Snowboard, WM-Medaillen 1 Ski Alpin, 1 Skispringen, 1 Freestyle, 2 Biathlon, WM-Medaillen<br />
30x<br />
3 Kunstbahnrodeln, 15 Naturbahnrodeln (in Rot) 30x<br />
3 Kunstbahnrodeln, 11 Naturbahnrodeln (in Rot) 23x<br />
2 Snowboard, 6 Kunst-, 10 Naturbahnrodeln (in Rot)<br />
2x Dominik Paris – SKI ALPIN<br />
3x Dominik Paris – SKI ALPIN<br />
1x Alex Vinatzer – SKI ALPIN<br />
Abfahrt, Bormio (I), 27. und 28.12.2019<br />
Abfahrt, Lake Louise (CAN), 30.11.2019/Wengen (CH), 18.1.<strong>2020</strong><br />
Slalom, Zagreb/Agram (CRO), 27.12.2019<br />
4x Dorothea Wierer – BIATHLON*<br />
Super-G, Lake Louise (CAN), 1.12.2019<br />
1x Lara Malsiner – SKISPRINGEN<br />
Sprint, Östersund (SWE), 1.12.2019/Hochfilzen (A), 13.12.2019 2x Nicol Delago – SKI ALPIN<br />
Hinzenbach (A), 9.2.<strong>2020</strong><br />
Verfolgung, Antholz (Südtirol), 16.2.<strong>2020</strong><br />
Super-G, Lake Louise (CAN), 8.12.2019<br />
1x Dorothea Wierer – BIATHLON<br />
Einzel, Antholz (Südtirol), 18.02.<strong>2020</strong><br />
Abfahrt, Altenmarkt (A), 8.12.2019<br />
Sprint, Ruhpolding (D), 15.1.<strong>2020</strong><br />
3x Roland Fischnaller – SNOWBOARD<br />
2x Dorothea Wierer – BIATHLON*<br />
1x Lukas Hofer/Dominik Windisch – BIATHLON<br />
Parallel-RTL, Bannoye (RUS), 8.12.2019/Cortina d´Ampezzo (I), 14.12.2019/ Massenstart, Annecy (F), 22.12.2019/Antholz (Südtirol), 23.2.<strong>2020</strong><br />
Männer-Staffel, Östersund (SWE), 7.12.2019<br />
PyeongChang (KOR), 22.2.<strong>2020</strong><br />
2x Dorothea Wierer/Lukas Hofer/Dominik Windisch – BIATHLON* 1x Edwin Coratti – SNOWBOARD<br />
1x Daniele Bagozza – SNOWBOARD<br />
Mixed Staffel, Östersund (SWE), 30.11.2019/Antholz (Südtirol), 13.2.<strong>2020</strong> Parallel-RTL, Blue Mountain (USA), 1.3.<strong>2020</strong><br />
Parallel-Slalom, Bad Gastein (A), 14.1.<strong>2020</strong><br />
2x Roland Fischnaller – SNOWBOARD<br />
1x Omar Visintin – SNOWBOARD<br />
1x Edwin Coratti – SNOWBOARD<br />
Parallel-RTL, Rogla (SLO), 18.1.<strong>2020</strong><br />
Boardercross, Montafon (A), 13.12.2019<br />
Parallel-RTL, Rogla (SLO), 18.1.<strong>2020</strong><br />
Parallel-Slalom, Piancavallo (I), 25.1.<strong>2020</strong><br />
1x Silvia Bertagna – FREESTYLE<br />
1x Omar Visintin – SNOWBOARD<br />
1x Aaron March – SNOWBOARD<br />
Big Air, Peking (CHN), 14.12.2019<br />
Boardercross, Big White (CAN), 25.1.<strong>2020</strong><br />
Parallel-Slalom, Bannoye (RUS), 7.12.2019<br />
3x Dominik Fischnaller – KUNSTBAHNRODELN<br />
2x Dominik Fischnaller – KUNSTBAHNRODELN<br />
1x Emanuel Perathoner – SNOWBOARD<br />
Einsitzer Herren, Igls (A), 24.11.2019/<br />
Einsitzer Herren, Lillehammer (NOR), 19.1.<strong>2020</strong><br />
Boardercross, Cervinia (I), <strong>21</strong>.12.2019<br />
Lake Placid (USA), 1.12.2019/<br />
Sprint Einsitzer Herren, Sigulda (LET), 26.1.<strong>2020</strong><br />
1x Nadia Ochner/Daniele Bagozza – SNOWBOARD<br />
Whistler (CAN), 14.12.2019<br />
1x A. Vötter/D. Fischnaller/I. Nagler-F. Malleier KUNSTBAHNRODELN Parallel-Slalom Team, Piancavallo (I), 26.1.<strong>2020</strong><br />
1x Andrea Vötter – KUNSTBAHNRODELN<br />
Teamstaffel, Igls (A), 24.11.2019<br />
1x Nadia Ochner – SNOWBOARD<br />
Einsitzer Damen, Altenberg (D), 12.1.<strong>2020</strong><br />
6x Evelin Lanthaler – NATURBAHNRODELN<br />
Parallel-RTL, PyeongChang (KOR), 22.2.<strong>2020</strong><br />
1x A. Vötter/D. Fischnaller/E. Rieder–S. Kainzwaldner KUNSTBAHNRODELN<br />
Einsitzer Damen, Winterleiten (A), 4.1.<strong>2020</strong>/<br />
1x Omar Visintin – SNOWBOARD<br />
Teamstaffel, Altenberg (D), 12.1.<strong>2020</strong><br />
Platt/Passeier (Südtirol), 11.1.<strong>2020</strong>/Deutschnofen (Südtirol) 25.1.<strong>2020</strong>/<br />
Boardercross, Veysonnaz (CH), 13.3.<strong>2020</strong><br />
1x A. Vötter/D. Fischnaller/I. Nagler–F. Malleier KUNSTBAHNRODELN<br />
Laas (Südtirol), 9.2.<strong>2020</strong>/Umhausen (A), 14.2.<strong>2020</strong><br />
1x Dominik Fischnaller – KUNSTBAHNRODELN<br />
Teamstaffel, Lillehammer (NOR), 19.1.<strong>2020</strong><br />
Verfolgung Einsitzer Damen, Platt/Passeier (Südtirol), 12.1.<strong>2020</strong><br />
Einsitzer Herren, Altenberg (D), 11.1.<strong>2020</strong><br />
4x Matthias Lambacher/Patrick Lambacher – NATURBAHNRODELN<br />
5x Patrick Pigneter/Florian Clara – NATURBAHNRODELN<br />
1x Emanuel Rieder/Simon Kainzwaldner – KUNSTBAHNRODELN Doppelsitzer, Winterleiten (A), 04.1.<strong>2020</strong>/<br />
Doppelsitzer, Platt/Passeier (Südtirol), 10.1.<strong>2020</strong>/Vatra Dornei (RO), 18.1.<strong>2020</strong>/ Sprint Doppelsitzer, Sigulda (LET), 26.1.<strong>2020</strong><br />
Deutschnofen (Südtirol), 25.1.<strong>2020</strong>/<br />
Deutschnofen (Südtirol), 25.1.<strong>2020</strong>/Umhausen (A), 15.2.<strong>2020</strong><br />
1x S. Robatscher/D. Fischnaller/E. Rieder-S. Kainzwaldner – KUNSTBAHNRODELN Laas (Südtirol), 8.2.<strong>2020</strong>/<br />
Verfolgung Doppelsitzer, Platt/Passeier (Südtirol), 11.1.<strong>2020</strong><br />
Teamstaffel, Winterberg (D), 23.2.<strong>2020</strong><br />
Umhausen (A), 15.2.<strong>2020</strong><br />
2x Alex Gruber – NATURBAHNRODELN<br />
2x Patrick Pigneter/Florian Clara – NATURBAHNRODELN<br />
3x Patrick Pigneter – NATURBAHNRODELN<br />
Einsitzer Herren, Platt/Passeier (Südtirol), 11.1.<strong>2020</strong>/<br />
Doppelsitzer, Winterleiten (A), 4.1.<strong>2020</strong>/Laas (Südtirol), 8.2.<strong>2020</strong><br />
Einsitzer Herren, Platt/Passeier (Südtirol), 11.1.<strong>2020</strong>/<br />
Vatra Dornei (RO), 19.1.<strong>2020</strong><br />
3x Greta Pinggera – NATURBAHNRODELN<br />
Umhausen (A), 15.2.<strong>2020</strong><br />
1x Greta Pinggera – NATURBAHNRODELN<br />
Einsitzer Damen, Winterleiten (A), 04.1.<strong>2020</strong>/Deutschnofen (Südtirol), Verfolgung Einsitzer Herren, Platt/Passeier (Südtirol), 12.1.<strong>2020</strong><br />
Einsitzer Damen, Vatra Dornei (RO), 19.1.<strong>2020</strong><br />
25.1.<strong>2020</strong>/Umhausen (A), 14.2.<strong>2020</strong><br />
2x Greta Pinggera – NATURBAHNRODELN<br />
1x Evelin Lanthaler/Patrick Pigneter – NATURBAHNRODELN 4x Patrick Pigneter – NATURBAHNRODELN<br />
Verfolgung Einsitzer Damen, Platt/Passeier (Südtirol), 12.1.<strong>2020</strong>/<br />
Teamevent, Deutschnofen (Südtirol), 26.1.<strong>2020</strong><br />
Einsitzer Herren, Winterleiten (A), 05.1.<strong>2020</strong>/Vatra Dornei (RO), 19.1.<strong>2020</strong>/ Laas (Südtirol), 9.2.<strong>2020</strong><br />
Deutschnofen (Südtirol), 26.1.<strong>2020</strong>/Laas (Südtirol), 9.2.<strong>2020</strong><br />
1x Alex Gruber – NATURBAHNRODELN<br />
2x Matthias Lambacher/Patrick Lambacher – NATURBAHNRODELN Einsitzer Herren, Deutschnofen (Südtirol), 26.01.<strong>2020</strong><br />
Bei Weltmeisterschaften gewannen Südtirols <strong>Wintersport</strong>ler<br />
2019/20 somit 6 Medaillen: 2 Gold, 3 Silber und 1 Bronze. Verfolgung Doppelsitzer, Platt/Passeier (Südtirol), 11.1.<strong>2020</strong><br />
Doppelsitzer, Vatra Dornei (RO), 18.1.<strong>2020</strong><br />
*Im Biathlon zählen WM-Rennen auch zum Weltcup.<br />
-Infografik: M. Lemanski<br />
Emanuel Rieder/Simon Kainzwaldner – KUNSTBAHNRODELN<br />
Sprint Doppelsitzer, Sotschi (RUS), 14.02.<strong>2020</strong><br />
Dominik Fischnaller – KUNSTBAHNRODELN<br />
Sprint Einsitzer Herren, Sotschi (RUS), 14.2.<strong>2020</strong><br />
Recherche: D. Seifert
42 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
NATURBAHNRODELN<br />
Alex Gruber<br />
Weiter Vollgas geben<br />
Alex Gruber (links)<br />
und Max Hofer<br />
beim Motocross-<br />
Training am<br />
Erzberg.<br />
Vollgas geben, über Stock und Stein<br />
rasen, Motorsport-Action pur: Das<br />
ist es, was Alex Gruber mag. Seit<br />
einigen Jahren bereits ist er viel mit<br />
dem Motocross-Motorrad unterwegs.<br />
Vor allem der Enduro-Bereich<br />
hat es dem 28-Jährigen aus Villanders<br />
angetan. „Ein tolles Hobby und<br />
ein toller Ausgleich“, betont Gruber.<br />
Unter anderem trainiert er hierbei<br />
ab und zu am Erzberg in Österreich,<br />
dort wo das berühmt berüchtigte<br />
ErzbergRodeo stattfindet. Am<br />
Rennen selbst hat er jedoch noch nie<br />
teilgenommen. „Reizen würde es mich<br />
schon, aber schlussendlich ist es angenehmer,<br />
alleine bzw. ohne hunderten<br />
von Konkurrenten die Runden zu<br />
drehen“, so Gruber.<br />
Schnell unterwegs ist Gruber aber<br />
auch auf Natureis mit der Rodel.<br />
Der Naturbahnrodler konnte bereits<br />
so gut wie alles gewinnen, was es zu<br />
gewinnen gibt. Aber eben nur fast<br />
alles. Spricht man mit dem Villanderer<br />
über die neue Saison, dann hört man<br />
schnell heraus: Der 28-Jährige aus<br />
Villanders hat noch ein großes Ziel in<br />
seiner Naturbahnrodel-Karriere. „Ich<br />
will den Sieg im Gesamtweltcup“,<br />
betont Gruber. Auch in einer Saison,<br />
wo die Weltmeisterschaften stattfinden,<br />
steht für Gruber der Gesamtweltcup<br />
an erster Stelle. Zum Weltmeister<br />
krönte sich Gruber bereits 2017 im<br />
rumänischen Vatra Dornei sowie 2019<br />
in Latzfons. Auf den Gesamtweltcup<br />
scheint jedoch der Nordtiroler<br />
Thomas Kammerlander ein Abo zu<br />
haben, er gewann diesen zuletzt 4 Mal<br />
in Folge. Gruber, nur Vierter in der<br />
vergangenen Saison, weiß: „Kammi<br />
ist der Favorit, genauso wie bei seiner<br />
Heim-WM im Ötztal, aber ich werde<br />
alles versuchen“.<br />
Die Coronavirus-Krise geht natürlich<br />
auch an ihm nicht spurlos vorbei. „Es ist<br />
eine schwierige Zeit mit viel Ungewissheit.<br />
Wobei es für mich beruflich kaum<br />
eine Rolle gespielt hat“, so Gruber.<br />
Er konnte seine Arbeit im heimischen<br />
Zimmerei-Betrieb auch während des<br />
Lockdowns ausüben. Zudem arbeitete<br />
Gruber bei Rubner-Haus im Büro. „Der<br />
Sport kommt im Frühjahr und Sommer<br />
ohnehin immer etwas zu kurz“, erzählt<br />
er. Bei der Sommervorbereitung sei er<br />
„etwas lascher“ als seine Konkurrenten.<br />
Sobald die Rennsaison im Dezember<br />
beginnt, zählt für ihn aber wie auch für<br />
die anderen heimischen Rodel-Asse nur<br />
mehr der Sport.<br />
Auf die neue Weltcupsaison blickt er<br />
motiviert, aber auch mit einer Portion<br />
Ungewissheit. „Es ist zu hoffen, dass<br />
die kurze, aber intensive Weltcup-Saison<br />
programmgemäß über die Bühne<br />
geht und sich keiner von den Rodlern<br />
oder den Betreuern mit dem Virus<br />
infiziert“, sagt Gruber. Der internationale<br />
Rennrodelverband FIL habe ein<br />
strenges Sicherheitskonzept ausgearbeitet.<br />
Wie auch beim Ski-Weltcup und<br />
in anderen Sportarten ist von einer<br />
„Blase“ die Rede. Das heißt: Nur mit<br />
einem negativen PCR-Test kommt<br />
man in diese Blase. „Alle werden vor<br />
der Abreise zum Welcuport getestet“,<br />
erklärt Gruber. Bei einer Corona-<br />
Infektion wäre dann Heimquarantäne<br />
statt Vollgas geben angesagt.<br />
ALEX GRUBER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
<strong>21</strong>. Dezember 1992 in Bozen<br />
Wohnort: Villanders<br />
Verein: SV Villanders
NATURBAHNRODELN<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 43<br />
Patrick Pigneter Die Waldarbeit als Training<br />
Patrick Pigneter ist startklar. „Heuer<br />
sogar besser vorbereitet als je zuvor“,<br />
behauptet der Champion aus Völs,<br />
der sich für den anstehenden Winter<br />
Großes vorgenommen hat.<br />
Gesamtweltcup und die Weltmeisterschaft<br />
in Umhausen, in der „Höhle<br />
des Löwen“, der Heimat des derzeit<br />
dominierenden Thomas Kammerlander,<br />
das sind die Ziele Pigneters, der aber im<br />
selben Atemzug abschwächt: „Ich lasse<br />
mich überraschen. Dieser Winter wird<br />
ein sehr spezieller sein. Man wird sehr<br />
flexibel und sich den Gegebenheiten anpassen<br />
müssen. Aber wir sind bereit.“ In<br />
der Tat: Mattias Schnitzer hat als Konditionstrainer<br />
für die Naturbahnrodler<br />
ein umfassendes Programm zusammengesetzt,<br />
so dass sowohl in der Halle wie<br />
auch in Heimarbeit viel gemacht wurde.<br />
„Jetzt sind die Fitnesszentren zwar<br />
geschlossen, aber man kann sich zu<br />
Hause auch helfen, obwohl da nicht alle<br />
Geräte zur Verfügung stehen“, meint<br />
Patrick Pigneter.<br />
Dass es auch anders geht, hat der<br />
Völser schon während des Lockdowns<br />
vorgemacht. Da war er nämlich mit<br />
Aufräumarbeiten im Wald beschäftigt.<br />
„Wenn man da tageweise mit Bäumen,<br />
Ästen und Wurzeln herumarbeitet,<br />
ist das auch ein wertvolles Training“,<br />
versichert Pigneter. Auch sonst ist der<br />
Völser fleißig. Ein „normaler“ Arbeitstag<br />
beginnt bei ihm um 5 Uhr morgens<br />
im heimischen Kraftraum, nach der<br />
Dusche ist er dann im Büro, wo er im<br />
Familienbetrieb für Bestellungen und<br />
Abrechnungen zuständig ist. Und am<br />
Abend gibt es wieder eine Trainingseinheit.<br />
Da war Patrick Pigneter oft mit<br />
seinem Völser Nationalmannschaftskollegen<br />
Stefan Federer unterwegs. Mit<br />
dem Fahrrad strampelten sie die Völser<br />
Umgebung ab, und auch sonst<br />
war der Rekord-Weltcupsieger<br />
(11 Kristallkugeln im Einzel,<br />
11 im Doppel) kreativ. Nur für die<br />
Herausforderungen im Doppelsitzer<br />
konnte er sich wenig vorbereiten. Sein<br />
Partner Florian Clara lebt in Campill in<br />
der Gemeinde St. Martin in Thurn, und<br />
da sind die Distanzen nicht unerheblich.<br />
Aber Pigneter kann sich blind auf den<br />
Partner aus Ladinien verlassen: „Der<br />
Spezialist für die Schlitten ist Florian.<br />
Er tüftelt und bereitet immer eine Rodel<br />
her, die bei jedem Wettkampf bestens<br />
läuft“. Und so hofft Patrick Pigneter,<br />
dass er auch wieder im Winter <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />
seine Kufe öfters vorne haben kann. Die<br />
Freude am Sport und an der Geschwindigkeit<br />
lebt noch immer stark in ihm,<br />
und das motiviert ihn.<br />
PATRICK PIGNETER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
19. Juli 1987 in Bozen<br />
Wohnort: Völs<br />
Verein: SV Völs<br />
Florian Clara<br />
„Rodeln ist mein Leben“<br />
Irgendwo steht er immer im Schatten<br />
seines großen Vordermannes Patrick<br />
Pigneter. Aber ohne ihn hätte der<br />
Völser auch viel viel weniger gewonnen:<br />
Die Rede geht von Florian Clara,<br />
dem Doppelpartner von Pigneter, der<br />
auch als Einsitzer große Erfolge feiern<br />
konnte.<br />
Aber der Campiller betont selbst<br />
gerne: „Mein Fokus liegt beim<br />
Doppelsitzer. Ich starte zwar gerne auch<br />
als Einsitzer, aber da schaffe ich es nie,<br />
ganz nach vorne zu kommen.“ Dafür<br />
ist der Zimmerer aus dem Gadertal<br />
ein exzellenter Tüftler, was das Rodel-<br />
Material angeht. „Es macht mir Spaß,<br />
daran zu arbeiten, und ich bereite auch<br />
gerne meinem Kumpel Patrick den<br />
Schlitten vor.“ So ist manche Medaille<br />
des Überfliegers aus Völs teilweise auch<br />
in Florian Claras Werkstätte entstanden.<br />
Für den anstehenden Winter möchte<br />
Patrick Pigneter und Florian Clara (von Links)<br />
Florian Clara dort<br />
anknüpfen, wo er im<br />
Februar aufgehört<br />
hatte: Mit Erfolgen.<br />
Wobei vieles<br />
noch mit Fragezeichen<br />
versehen<br />
ist. Und auch ein<br />
gemeinsames Training<br />
war bisher nicht möglich, auf<br />
dem Doppelschlitten schon<br />
gar nicht. „Aber als Bauernsohn<br />
und als Zimmerer bin ich dennoch<br />
immer in Bewegung, und auch das ist<br />
Training“ sagt Florian Clara.<br />
In seinem Heimatort Campill ist die<br />
schöne Rodelbahn etwas ins Abseits<br />
gedrängt worden. Wo einst sogar<br />
Weltcups ausgetragen wurden, herrscht<br />
jetzt höchstens Trainingsbetrieb. „Es<br />
fehlen die Sponsoren, und ohne sie ist<br />
es schwierig“, bedauert Clara. Doch bei<br />
allen Schwierigkeiten schaut der Ladiner<br />
zuversichtlich in die Zukunft: „Seit<br />
2005 ist der Rodelsport mein Leben. Es<br />
gefällt mir, ich gebe alles dafür!“<br />
FLORIAN CLARA<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
11. Februar 1988 in Bruneck<br />
Wohnort: Lungiarü/Campill<br />
Verein: US Lungiarü
44 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
NATURBAHNRODELN<br />
Patrick und Matthias Lambacher<br />
Die Rodel-Brüder<br />
Im Sportrodeln haben sie alles<br />
gewonnen, was es zu gewinnen gab.<br />
Seit 2 Jahren zeigen die Lambacher-<br />
Brüder ihr Können im Rennrodeln<br />
auch auf Naturbahn.<br />
Mal Weltmeister, mehrfache Europameister,<br />
zig Siege bei internatio-<br />
2<br />
nalen und nationalen Rennen: Die<br />
Lambacher-Brüder aus St. Magdalena<br />
in Villnöß, der 26-jährige Patrick und<br />
der 24-jährige Matthias, waren mit<br />
der Sportrodel nicht zu schlagen. Das<br />
Sportrodeln war ihre Leidenschaft,<br />
ein Umstieg auf die Naturbahn kam<br />
im Jugendbereich damals nicht in<br />
Frage. Doch aufgeschoben war nicht<br />
aufgehoben. Das Naturbahnrodeln<br />
stellte früher oder später dennoch<br />
einen Reiz für die beiden dar. Eine<br />
Herausforderung, die es anzunehmen<br />
galt. „Wir wollten schauen, ob wir auch<br />
in dieser Disziplin mithalten können.<br />
Und der Umstieg hat überraschend<br />
gut geklappt“, erzählt Matthias<br />
Lambacher. Der gelernte Tischler<br />
und Sozialbetreuer arbeitet bei<br />
der Bezirksgemeinschaft Eisacktal,<br />
während sein Bruder als Bike-Guide in<br />
einem Hotel in Steinegg tätig ist. Im<br />
Winter konzentriert sich das Duo auf<br />
den Rodelsport. Auf Naturbahn ließen<br />
sie bereits beim 2. Weltcuprennen in<br />
der Saison 2018/2019 aufhorchen und<br />
holten den 2. Platz. Ein Weltcupsieg<br />
fehlt dem Duo noch. Aber: Auch dies<br />
ist wohl nur mehr eine Frage der Zeit.<br />
Bei der Heim-WM 2019 in Latzfons<br />
überzeugten die Brüder mit Bronze.<br />
Bei der EM <strong>2020</strong> in Moskau rasten die<br />
beiden auf verkürzter Bahn sogar zur<br />
MATTHIAS LAMBACHER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
10. Oktober 1996 in Sterzing<br />
Wohnort: St. Magdalena in Villnöß<br />
Verein: ASV Villnöß<br />
Goldmedaille. Einer, der das Talent der<br />
Brüder schnell erkannt hat, ist Florian<br />
Clara. Der Gadertaler, der im Doppelsitzer<br />
mit Patrick Pigneter einen Sieg<br />
nach dem anderen einfährt, stand und<br />
steht den Brüdern mit Tipps und Tricks<br />
zur Seite. Ein großer Vorteil sei es, „das<br />
weltbeste Doppelsitzer Team Pigneter/<br />
Clara in der Mannschaft zu haben“,<br />
betonen die Brüder. Und wer weiß,<br />
vielleicht treten die beiden Rodel-Brüder<br />
ja schon bald in die Fußstapfen des<br />
erfolgreichsten Naturbahnrodel-Duos<br />
aller Zeiten.<br />
PATRICK LAMBACHER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
19. März 1994 in Sterzing<br />
Wohnort: Kastelruth<br />
Verein: ASV Villnöß<br />
Nadine Staffler und Daniela Mittermair<br />
Der nächste Schritt<br />
Erstmals mit dabei in der A-Nationalmannschaft<br />
der „Azzurre“ ist Nadine<br />
Staffler aus Laas. Sie ging in der<br />
vergangenen Saison regelmäßig im<br />
Juniorenweltcup an den Start. Hierbei<br />
überzeugte die 20-Jährige mit dem<br />
2. Platz in der Gesamtwertung. In<br />
dieser Saison wird sie erstmals fix im<br />
Weltcup rodeln.<br />
Ihr Ziel dabei ist es, sich von Rennen<br />
zu Rennen und von Training zu Training<br />
weiterzuentwickeln, um weiter<br />
„an die Großen heranzukommen“, wie<br />
sie betont. Neben ihrer Rodelkarriere<br />
arbeitet die Vinschgerin hauptberuflich<br />
im technischen Büro einer Baumaterialien-Firma<br />
in Eyrs.<br />
Bereits ihre 2. Saison in der A-Nationalmannschaft<br />
bestreitet Daniela<br />
NADINE STAFFLER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
8. Juni 2000 in Schlanders<br />
Wohnort: Laas<br />
Verein: SC Laas<br />
Mittermair aus Deutschnofen. Im vorigen<br />
Jahr holte sie bei Weltcups zwei<br />
5. Plätze und wurde auch 5. bei der<br />
EM in Moskau. Nun soll der Knoten<br />
platzen. „Ich möchte es auf das Podest<br />
schaffen“, betont sie. Die<br />
Vorbereitung war nicht<br />
ganz einfach. Sobald die<br />
Fitness-Studios wieder<br />
geöffnet hatten, war<br />
sie vor allem dort<br />
anzutreffen. Zuletzt<br />
standen Starttrainingseinheiten<br />
mit dem Nationalteam<br />
an. Die <strong>21</strong>-Jährige, die vor 2 Jahren<br />
erfolgreich die Tourismusfachoberschule<br />
in Bozen abgeschlossen hat,<br />
ist beruflich in Vollzeit tätig.<br />
Sie arbeitet in Montan als<br />
Lohnbuchhalterin. „Im<br />
Winter brauche ich quasi<br />
den gesamten Urlaub für<br />
den Sport auf“, erzählt sie.<br />
Dies soll sich heuer mit<br />
Podestplätzen bezahlt<br />
machen.<br />
DANIELA MITTERMAIR<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
16.10.1999 in Bozen<br />
Wohnort: Deutschnofen<br />
Verein: SC Deutschnofen
NATURBAHNRODELN 45<br />
Greta Pinggera<br />
Die heimischen Rennen im Visier<br />
Verunsicherung kennzeichnet derzeit<br />
jedes Gespräch mit den <strong>Wintersport</strong>lern.<br />
Nix ist fix – so leicht lässt<br />
sich die Devise zusammenfassen, die<br />
auch bei den Naturbahnrodlern vorherrscht.<br />
Und trotzdem blicken alle<br />
nach vorne. So auch Greta Pinggera.<br />
Die 25-Jährige aus Laas ist schon<br />
heiß auf den Winter, stehen doch<br />
wichtige Wettkämpfe auf Bahnen an,<br />
die sie bestens kennt. Ein Doppelweltcup<br />
in Platt in Passeier, das große<br />
Finale sogar zu Hause in Laas, und<br />
dazwischen die WM in Umhausen<br />
(Ötztal). Die Rodelsportlerin hat sich<br />
NATIONALTEAM<br />
NATURBAHNRODELN<br />
HERREN<br />
A-Kader: Florian Clara (Lungiarü/Campill),<br />
Stefan Federer (Völs), Alex Gruber (Villanders),<br />
Matthias Lambacher (Villanders),<br />
Patrick Lambacher (Villanders), Patrick<br />
Pigneter (Völs)<br />
B-Kader/Junioren: Fabian Brunner (Feldthurns),<br />
Maximilian Gräber (St. Lorenzen),<br />
Daniel Gruber (Schleis), Florian Haselrieder<br />
(Völs), Laurin Jakob Kompatscher<br />
(Völs), Mathias Troger (Tisens)<br />
DAMEN<br />
A-Kader: Evelin Lanthaler (Platt in Passeier),<br />
Daniela Mittermair (Deutschnofen),<br />
Greta Pinggera (Laas), Nadine Staffler<br />
(Laas)<br />
B-Kader/Juniorinnen: Lea Stangl (Ulten)<br />
in diesem Sommer bestens auf die<br />
neuen Herausforderungen vorbereitet.<br />
„So gut trainiert wie heuer haben wir<br />
noch nie“, sagt Greta Pinggera, die auf<br />
das großartige Training mit Mattias<br />
Schnitzer hinweist. „Vom Trainingspensum<br />
haben wir wohl noch nie so<br />
viel gemacht, besonders beim Starttraining“,<br />
fasst sie zusammen.<br />
Die Laaserin ist fokussiert: „Meine<br />
Ziele sind die WM in Umhausen, wo<br />
ich stets gut gefahren bin, und die<br />
Doppel-Veranstaltung in Laas, auf meiner<br />
Heimbahn.“ Mit Evelin Lanthaler<br />
hat sie die derzeitige Überfliegerin des<br />
Naturbahnrodelsports täglich vor sich,<br />
an ihr orientiert sich die etwas jüngere<br />
Greta Pinggera: „Evelin ist so selbstsicher,<br />
da macht man sich schon Gedanken,<br />
wenn man sie als unerreichbar<br />
ansieht. Aber wenn ich den Lauf so<br />
ins Ziel bringe, wie ich es kann, kann<br />
ich durchaus mithalten.“ In der Tat:<br />
Im letzten Winter sicherte sich Greta<br />
Pinggera in Rumänien den Tagessieg<br />
und unterbrach so eine längere Serie<br />
an Weltcupsiegen ihrer Freundin und<br />
Rivalin. „Es ist eben viel Kopfsache“,<br />
Weltcup-Kalender Naturbahnrodeln<br />
10. – 13. Dezember Kühtai in Tirol<br />
Österreich<br />
16. – 18. Dezember Obdach-Winterleiten<br />
Österreich<br />
14. – 17. Jänner Passeier Südtirol*<br />
10. – 13. Februar Laas Südtirol*<br />
* 2 Rennen<br />
-Infografik: A.Delvai<br />
Greta Pinggera hat vor kurzem einen guten<br />
Freund verloren. Das Foto zeigt sie mit Hannes<br />
Hofer, der beim Bergsteigen abgestürzt ist.<br />
wiederholt Greta Pinggera gerne, die<br />
auch außerhalb des Sports viel für<br />
ihren „Kopf“ tut. Die Mitarbeit im elterlichen<br />
Konditoreibetrieb, ein Urlaub<br />
quer durch Italien lassen sie aufblühen,<br />
auch wenn sie nicht ganz frei von<br />
Beschwerden ist: „Ich habe immer<br />
wieder Wehwehchen im Rücken,<br />
habe dies aber gut im Griff“, sagt sie.<br />
Sorgen bereiten die Auswirkungen der<br />
Pandemie, obwohl sie klar formuliert:<br />
„Wir wollen den Weltcup gut durchbringen.<br />
Auch, um Zeichen zu setzen,<br />
dass der Sport Positives bewirken<br />
kann!“<br />
GRETA PINGGERA<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
17. Jänner 1995 in Schlanders<br />
Wohnort: Laas<br />
Verein: SC Laas<br />
<strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />
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46 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
BOB & SKELETON<br />
Patrick Baumgartner und<br />
Alex Verginer Ein Südtiroler Bob-Duo<br />
Er ist Italiens bester Bob-Pilot und<br />
will sich weiter Schritt für Schritt den<br />
Top-Plätzen annähern. Dabei kann<br />
der Pusterer Patrick Baumgartner<br />
auf einen zuverlässigen Partner zählen:<br />
Gemeinsam mit Alex Verginer<br />
bildet er ein Südtiroler Bob-Duo.<br />
Vieles ist anders in Corona-Zeiten.<br />
Bis Anfang des kommenden<br />
Jahres fallen etwa die internationalen<br />
Viererbob-Rennen, eigentlich Patrick<br />
Baumgartners Spezialdisziplin, komplett<br />
aus. Damit nicht zu viele Athleten<br />
gleichzeitig an den Weltcup-Orten<br />
bzw. an den Bahnen sind, stehen nur<br />
Zweierbob-Rennen auf dem Programm.<br />
„Das ist natürlich schade, weil<br />
ich mich in erster Linie auf den Vierer<br />
konzentriere und auch einen großen<br />
Teil der Sommervorbereitung darauf<br />
ausgelegt habe“, erzählt Baumgartner.<br />
In erster Linie hoffe er aber, dass<br />
Patrick Baumgartner<br />
und Alex Verginer<br />
(von links)<br />
die „Corona-Saison“ einigermaßen<br />
regulär über die Bühne gehen könne.<br />
Ebenfalls aufgrund von Corona finden<br />
in dieser Saison sämtliche Rennen,<br />
bis auf das Finale in China, in Europa<br />
statt. Die Nordamerika-Rennen<br />
wurden gestrichen, um das Reisen in<br />
Zeiten der Pandemie zu minimieren.<br />
Die WM, die in Lake Placid (USA)<br />
geplant, war soll nun Mitte Februar in<br />
Altenberg stattfinden.<br />
Immerhin: In dieser Saison dürfte man<br />
öfters ein reines Südtiroler Bob-Duo<br />
auf den Weltcup-Bahnen sehen. Als<br />
Anschieber und Bremser fährt nämlich<br />
der Gadertaler Alex Verginer heuer<br />
vielleicht auch öfters im Zweier mit<br />
Baumgartner. Beim ersten Weltcup<br />
in Sigulda ist die Wahl allerdings auf<br />
auf Lorenzo Bilotti gefallen. Das muss<br />
aber nicht so bleiben. So oder so, auch<br />
mit dem Zweier möchte Baumgartner<br />
regelmäßig in die Top 15 fahren. „Das<br />
dürfte ein realistisches Ziel sein“,<br />
betont er. Zu Saisonbeginn hat es geklappt,<br />
aber es waren Corona-bedingt<br />
auch nur 13 Schlitten am Start. Wenn<br />
im neuen Jahr auch die Viererbob-<br />
Rennen stattfinden, dann peilt Baumgartner<br />
die Top-Ten an. Auch Alex<br />
Verginer in seiner Rolle als Anschieber<br />
liegt diese Disziplin besser. „Es ist auf<br />
alle Fälle spannender“, erklärt der ehemalige<br />
Zehnkämpfer. Der 26-Jährige<br />
begann vor rund 5 Jahren mit<br />
dem Bobsport und gehört<br />
seit 2018 dem A-Team der<br />
Nationalmannschaft an. Bei<br />
den „Azzurri“ ist Baumgartner<br />
seit zwei Jahren die Nummer 1. Als<br />
Mitglied der Gefängnispolizei-Sportgruppe<br />
kann er den Sport professionell<br />
ausüben. Um sich ein zweites Standbein<br />
aufzubauen, studiert er nebenbei<br />
in Bruneck Tourismus, Sport und<br />
Eventmanagement.<br />
PATRICK BAUMGARTNER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
27. Dezember 1994 in Bruneck<br />
Wohnort: Issing/Pfalzen<br />
Sportgruppe: Gefängnispolizei<br />
ALEX VERGINER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
3. Oktober 1994 in Bruneck<br />
Wohnort: St. Martin in Thurn<br />
Sportgruppe: Heer<br />
NATIONALTEAM<br />
BOB & SKELETON<br />
Bob:<br />
HERREN<br />
A-Kader: Patrick Baumgartner (Pfalzen),<br />
Lorenzo Bilotti, Alessandro Ferro, Ugo<br />
Costantini, Mattia Variola, Alex Verginer<br />
(St. Martin in Thurn)<br />
B-Kader: Nicolas Brighenti, Mattia Castellazzi,<br />
Alessandro Monte, Alex Paghini<br />
DAMEN<br />
A-Kader: Giada Andreutti, Tania Vicenzino<br />
B-Kader: Giulia Chenet, Anna Schenk<br />
(Wolkenstein), Silvia Taini<br />
Skeleton:<br />
HERREN<br />
Weltcupkalender Bob und Skeleton<br />
27. bis 29. November<br />
11. bis 13. Dezember<br />
18. bis 20. Dezember<br />
8. bis 10. Jänner 20<strong>21</strong><br />
15. bis 17. Jänner<br />
22. bis 24. Jänner<br />
12. bis 14. März<br />
-Infografik: M. Lemanski<br />
Sigulda<br />
Igls/Innsbruck<br />
Igls/Innsbruck<br />
Winterberg<br />
St. Moritz<br />
Königssee<br />
Yanqing<br />
<strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />
Lettland<br />
Nordtirol/Österreich<br />
Nordtirol/Österreich<br />
Deutschland<br />
Schweiz<br />
Deutschland<br />
China<br />
A-Kader: Amedeo Bagnis, Mattia Gaspari,<br />
Manuel Schwärzer (Meransen)<br />
B-Kader: Pietro Augusto Drovanti,<br />
Giovanni Marchetti, Gabriele Marenchino,<br />
Marvin Moscara, Francesco Pellicani,<br />
Riccardo Possenti<br />
DAMEN<br />
A-Kader: Alessia Crippa, Alessandra<br />
Fumagalli, Valentina Margaglio, Elena<br />
Scarpellini
BOB & SKELETON<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 47<br />
Anna Schenk Nach Einzeltraining die Nummer 1<br />
Waghalsige Fahrten durch den Eiskanal<br />
sollten auch in diesem Winter<br />
für sie zum Alltag gehören: Anna<br />
Schenk aus Gröden schickt sich an,<br />
ihre zweite Saison als Bob-Athletin<br />
in Angriff zu nehmen. Die 26-Jährige<br />
wird dabei im Weltcup zum Einsatz<br />
kommen. Aus gutem Grund.<br />
Aufgrund der Pandemie musste<br />
Anna Schenk den ganzen Sommer<br />
hindurch auf Mannschaftstrainings<br />
verzichten. Doch sie hat die Zeit gut<br />
genutzt und fleißig ihre Hausaufgaben,<br />
alleine am Sportplatz oder in<br />
der Kraftkammer, gemacht. „Als wir<br />
im September erstmals zum gemeinsamen<br />
Training zusammenkamen,<br />
wies ich die besten Werte auf“, freut<br />
sich die Grödnerin, die prompt zur<br />
ersten Anschieberin befördert wurde.<br />
Nachdem ihre sonstige Partnerin und<br />
Bob-Pilotin Tania Vicenzino verletzungsbedingt<br />
ausfällt, wird Schenk<br />
nun den Bob von Giada Andreutti in<br />
Schwung bringen.<br />
„Ich habe im letzten Winter sehr<br />
viel dazu gelernt, habe den Bobsport<br />
richtig verstanden und weiß, dass jede<br />
Fahrt durch den Eiskanal eine Herausforderung<br />
ist. Aber ich will mich ständig<br />
verbessern“, sagt die Athletin, die<br />
heiß auf die ersten Starts im Weltcup<br />
ist. Den Auftakt in Sigulda (Lettland)<br />
ließ das Damenteam allerdings aus.<br />
„Wäre auch nur eine Person aus dem<br />
ganzen Team positiv auf Corona getestet<br />
worden, hätten alle 15 Tage lang in<br />
Lettland bleiben müssen. Dieses Risiko<br />
wollte niemand eingehen.“ So beginnt<br />
ihre Saison Mitte Dezember in Igls.<br />
Zum Bedauern der Athletinnen aber<br />
ohne Publikum, denn auch im Bobsport<br />
baut man auf die sogenannten<br />
„Blasen“. Und allgemein kündigt sich<br />
eine ungewöhnliche Saison an, zumal<br />
anfangs weder US-Amerikanerinnen<br />
noch Kanadierinnen dabei sein werden.<br />
Das bedauert Anna Schenk sehr.<br />
Trotzdem freut sie sich auf den Winter.<br />
Sie geht gut vorbereitet in die Wettkämpfe<br />
und sieht die Weltmeisterschaft<br />
in Altenberg (Deutschland) als Höhepunkt.<br />
Gleich auf einer der schwierigsten<br />
Bahnen der Welt. Aber solche<br />
Herausforderungen liebt sie eben.<br />
ANNA SCHENK<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
19. März 1994 in Bozen<br />
Wohnort: Wolkenstein<br />
Verein: Atletica Gherdeina<br />
Manuel Schwärzer Zurück in den Weltcup<br />
Vor einem Jahr hat Manuel Schwärzer<br />
den Sprung in die Heeressportgruppe<br />
geschafft und kann<br />
den Skeleton-Sport professionell<br />
ausüben.<br />
In der Weltcup-Saison wollte der Knoten<br />
jedoch nicht so richtig platzen.<br />
Die Qualifikation für den 2. Lauf der<br />
besten 20 blieb ihm immer verwehrt.<br />
Insbesondere die zweite Saisonhälfte<br />
verlief nicht nach Wunsch. Und dennoch:<br />
Der 24-Jährige aus Meransen<br />
blickt nach vorne.<br />
Durch gute Leistungen im Europa- und<br />
Intercontinentalcup will er sich wieder<br />
für den Weltcup empfehlen. „Vorerst<br />
gilt es, das Selbstvertrauen und die<br />
nötige Selbstsicherheit zurück zu gewinnen“,<br />
so Schwärzer. Dann gelte es, „von<br />
Rennen zu Rennen zu schauen“. Vor<br />
allem die Konstanz habe zuletzt gefehlt.<br />
„Daran muss ich arbeiten. In einzelnen<br />
Läufen bin ich zwar oft schnell unterwegs,<br />
aber ich muss viel konstanter<br />
meine Top-Leistung abrufen“, erklärt<br />
Schwärzer. Die Vorbereitung sei diesmal<br />
aufgrund der Coronavirus-Krise schwierig<br />
gewesen. „Bis Mitte Juni konnten<br />
wir kaum trainieren“, so der Skeletonpilot.<br />
In den vergangenen Monaten sei<br />
jedoch wieder „gutes Training“ möglich<br />
gewesen. Vor allem beim Start habe er<br />
sich verbessert. Von Mitte Oktober bis<br />
Mitte November standen Bahntrainings<br />
in Sigulda, Igls und Altenberg auf<br />
dem Programm. In Altenberg soll im<br />
Februar auch die WM stattfinden. „Das<br />
ist ein großes Ziel, da möchte ich dabei<br />
sein“, so Schwärzer. Das Kraftpaket<br />
aus Meransen ist zuversichtlich: „Ich<br />
denke, ich kann einen großen Schritt in<br />
die richtige Richtung machen – wenn es<br />
Corona zulässt“.<br />
MANUEL SCHWÄRZER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
1. November 1996 in Brixen<br />
Wohnort: Meransen<br />
Sportgruppe: Heer
48 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
SKISPRINGEN<br />
Wortwörtlich ein familiäres Klima<br />
Zuerst Manuela, dann Lara, jetzt<br />
Jessica: Die Malsiner-Familie hat<br />
das Skispringen und offensichtlich<br />
auch das große Talent in den<br />
Genen. Alle 3 Schwestern haben es<br />
in den Weltcup geschafft, Manuela<br />
und Lara sogar auf das Podium.<br />
Die 20-jährige Lara hat in der abgelaufenen<br />
Saison im Weltcup die<br />
Südtiroler Fahne hochgehalten und<br />
nach leichten Anlaufschwierigkeiten<br />
reihenweise Top-10-Platzierungen<br />
eingeheimst. Die konstant guten<br />
Leistungen gipfelten in Hinzenbach<br />
(Österreich), als die Skispringerin aus<br />
St. Jakob bei St. Ulrich erstmals das<br />
Weltcup-Podest erklomm. Und das<br />
ausgerechnet, als Schwester Jessica<br />
in der „Königsklasse“ debütierte.<br />
„Es ist echt schön, dabei gewesen zu<br />
sein und Laras Erfolg direkt miterlebt<br />
zu haben“, erzählt sie. Um diese<br />
Erfolge zu wiederholen, hat Italiens<br />
<strong>Wintersport</strong>verband im Sommer mit<br />
Andreas Felder einen prominenten<br />
Coach engagiert. Dessen Trainingsmethoden<br />
zu verinnerlichen, hätte<br />
ein wenig gedauert, mittlerweile seien<br />
die Abstimmungsprobleme jedoch<br />
ausgeräumt. „Es ist eine Frage der<br />
Kommunikation“, betont Lara, die auf<br />
Felders Hinweis zurzeit am Material<br />
tüftelt. „Die Veränderungen haben<br />
sich positiv ausgewirkt.“ Sich in der<br />
nächsten Saison in den Top-10 zu<br />
etablieren, ist das erklärte Ziel, wobei<br />
sie nicht sagen kann, auf welchem<br />
Level sie sich befindet, da schlichtweg<br />
die Vergleichswerte fehlen. Schwester<br />
Manuela schlägt in die gleiche<br />
Kerbe, wenngleich ihr Fokus nach der<br />
schweren Knieverletzung im September<br />
2018 nicht den Resultaten gilt. Es<br />
gehe darum, das Vertrauen wiederzugewinnen,<br />
was der 23-Jährigen schwer<br />
fällt, wie sie gesteht: „Es gibt Tage,<br />
an denen ich befreit Springen kann<br />
und Tage, wo mich die Gedanken im<br />
Unterbewusstsein bremsen.“ Um den<br />
Sturz aus dem Kopf zu bekommen,<br />
arbeitet sie mit einem Psychologen zusammen.<br />
Dass alle 3 Schwestern stets<br />
gemeinsam trainieren, mache alles<br />
einfacher. Druck verspüre sie deshalb<br />
auch kaum. „Es herrscht wortwörtlich<br />
ein familiäres Klima“, scherzt Manuela,<br />
die angesichts der Umstände<br />
nicht zu weit nach vorn blicken will.<br />
Genauso wie Jessica, der es wichtig<br />
ist, so viele Wettkämpfe wie möglich<br />
zu bestreiten. Vorrangig im Weltcup,<br />
aber auch eine Stufe darunter, um das<br />
nötige Selbstvertrauen zu tanken. Mit<br />
18 Jahren ist sie die Jüngste in der<br />
Familie. Und profitiert darum auch<br />
von den Tipps ihrer routinierteren<br />
Schwestern. „Sie wissen, was ihnen in<br />
Weltcup-Skispringen<br />
Damen <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />
23.1. Ljubno<br />
24.1. Ljubno<br />
30.1. Hinterzarten<br />
31.1. Hinterzarten<br />
6.2. Hinzenbach<br />
7.2. Hinzenbach<br />
11.2. Peking<br />
12.2. Peking<br />
19.2. Rasnov<br />
20.2. Rasnov<br />
14.3.<br />
16.3.<br />
18.3.<br />
20.3.<br />
<strong>21</strong>.3.<br />
27.3.<br />
28.3.<br />
Ladies RAW AIR Tournament<br />
Oslo<br />
Lillehammer<br />
Trondheim<br />
Russia Tour Blue Bird<br />
Nischny Tagil<br />
Nischny Tagil<br />
Tschaikowsky<br />
Tschaikowsky<br />
MT Mixed Team<br />
E* Einzel<br />
G* Großschanze<br />
T* Team<br />
N Normalschanze<br />
-Infografik: A.Delvai/M. Lemanski<br />
T N<br />
E N<br />
E N<br />
E N<br />
E N<br />
E N<br />
E N<br />
E N<br />
E N<br />
MT N<br />
E G<br />
E G<br />
E G<br />
E N<br />
E N<br />
E N<br />
E G<br />
einer spezifischen Situation geholfen<br />
hat und können deshalb gut einschätzen,<br />
welche Ratschläge nützlich sind<br />
und welche nicht“, sagt sie.<br />
Foto © Jan Simon Schäfer<br />
MANUELA MALSINER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
15. Dezember 1997 in Sterzing<br />
Wohnort: St. Ulrich<br />
Sportgruppe: Finanzwache<br />
LARA MALSINER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
14. April 2000 in Sterzing<br />
Wohnort: St. Ulrich<br />
Sportgruppe: Finanzwache<br />
JESSICA MALSINER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
23. September 2002 in Sterzing<br />
Wohnort: St. Ulrich<br />
Sportgruppe: Finanzwache
SKISPRINGEN<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 49<br />
Alex Insam<br />
Zu alter Stärke<br />
wiederfinden<br />
Alex Insam hat schwierige Zeiten<br />
hinter sich: Schwankende Leistungen,<br />
angekratztes Selbstvertrauen<br />
und viele Trainerwechsel haben dem<br />
Grödner in den letzten Saisonen zugesetzt.<br />
Erfreuliche Ergebnisse gab<br />
es nur selten zu vermelden. Das soll<br />
sich im nächsten Winter ändern.<br />
Ein erster Baustein dafür ist das Sommertraining.<br />
„Ich bin zufrieden, wie<br />
es gegangen ist, denn ich habe gemerkt,<br />
dass ich einige Schritte nach vorne<br />
gemacht habe“, bilanziert der 22-Jährige.<br />
Dennoch sei es schwer zu sagen, auf<br />
welchem Niveau er sich gerade befindet,<br />
da im Sommer keine Wettkämpfe<br />
stattfanden und somit die Vergleichswerte<br />
mit den anderen Nationen fehlen.<br />
Zudem musste Insam auch für die<br />
Italienmeisterschaft absagen, da er sich<br />
Mitte Oktober an<br />
der Quadrizepssehne<br />
verletzt hatte<br />
und anschließend<br />
pausieren musste.<br />
Beim Weltcupauftakt in<br />
Wisla haben die „Azzurri“<br />
auf eine Teilnahme<br />
verzichtet. Dick angestrichen<br />
hat sich Insam ein<br />
Großereignis, nämlich<br />
die Skiflug-WM im<br />
slowenischen Planica.<br />
Nicht umsonst, hält er<br />
doch auf jener Schanze<br />
den nationalen Rekord<br />
(233 Meter) und<br />
erreichte im Weltcup den<br />
15. Rang. „Es würde mich<br />
sehr freuen, wenn ich dort<br />
starten könnte.“<br />
ALEX INSAM<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
19. Dezember 1997 in Brixen<br />
Wohnort: Wolkenstein<br />
Sportgruppe: Polizei<br />
Daniel Moroder<br />
Wie der Vater,<br />
so der Sohn<br />
Romed Moroder ist der Mentor aller<br />
Südtiroler Skispringerinnen und<br />
Skispringer sowie Erfolgsgarant<br />
im österreichischen Damen-Team.<br />
Dessen Sohn Daniel hat sich ebenfalls<br />
ins Skispringen verliebt – und<br />
ist mittlerweile hinter Alex Insam<br />
Südtirols größte Hoffnung.<br />
In der nächsten Saison hofft der<br />
18-Jährige auf Weltcup-Einsätze, sein<br />
großes Ziel ist aber ein anderes. „Bei<br />
der Skiflug-WM in Planica dabei zu<br />
sein, würde mich schon sehr reizen“,<br />
sagt Moroder, der in seiner Karriere<br />
altersbedingt noch nie auf einer Skiflugschanze<br />
springen durfte. Ansonsten<br />
will sich der junge Mann aus St. Ulrich<br />
auf den Continental Cup konzentrieren<br />
und sich dort mit guten Leistungen für<br />
den Weltcup empfehlen. Gut möglich<br />
also, dass Südtirol neben Insam bald<br />
einen weiteren Skispringer auf höchster<br />
Ebene anfeuern kann.<br />
DANIEL MORODER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
22. Jänner 2002 in Sterzing<br />
Wohnort: St. Ulrich<br />
Verein: SC Gröden<br />
NATIONALTEAM SKISPRINGEN<br />
HERREN<br />
A-Kader: Alex Insam (Wolkenstein)<br />
B-Kader: Giovanni Bresadola, Francesco<br />
Cecon, Mattia Galiani (St. Christina),<br />
Daniel Moroder (St. Ulrich)<br />
Unter Beobachtung: Andrea Campregher,<br />
Davide Moreschini, Martino<br />
Zambenedetti<br />
DAMEN<br />
A-Kader: Lara Malsiner (St. Ulrich), Manuela<br />
Malsiner (St. Ulrich)<br />
B-Kader: Martina Ambrosi, Jessica Malsiner<br />
(St. Ulrich), Giada Tomaselli<br />
Unter Beobachtung: Noelia Vuerich<br />
Weltcup-Skispringen<br />
Herren <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />
28.11.<br />
29.11.<br />
5.12.<br />
6.12.<br />
11.12.<br />
12.12.<br />
13.12.<br />
19.12.<br />
20.12.<br />
29.12.<br />
1.1.<br />
3.1.<br />
6.1.<br />
9.1.<br />
10.1.<br />
16.1.<br />
17.1.<br />
23.1.<br />
24.1.<br />
30.1.<br />
31.1.<br />
13.2.<br />
14.2.<br />
19.2.<br />
20.2.<br />
Ruka<br />
Ruka<br />
Nischny Tagil<br />
Nischny Tagil<br />
Planica<br />
Planica<br />
Planica<br />
Engelberg<br />
Engelberg<br />
Vierschanzentournee<br />
Oberstdorf<br />
E G<br />
Garmisch-Partenkirchen E G<br />
Innsbruck<br />
E G<br />
Bischofshofen E G<br />
Titisee-Neustadt E G<br />
Titisee-Neustadt E G<br />
Zakopane<br />
T G<br />
Zakopane<br />
E G<br />
Lahti<br />
T G<br />
Lahti<br />
E G<br />
Willingen<br />
E G<br />
Willingen<br />
E G<br />
Peking<br />
E G<br />
Peking<br />
E G<br />
Rasnov<br />
E N<br />
Rasnov<br />
MT E N<br />
13.3.<br />
Raw Air Tour<br />
Oslo<br />
T G<br />
14.3. Oslo<br />
E G<br />
16.3. Lillehammer<br />
E G<br />
18.3. Trondheim<br />
E G<br />
20.3. Vikersund<br />
T F<br />
<strong>21</strong>.3. Vikersund<br />
E F<br />
26.3. Planica<br />
E F<br />
27.3. Planica<br />
T F<br />
28.3. Planica<br />
E F<br />
E* Einzel<br />
G* Großschanze<br />
N Normalschanze<br />
MT Mixed Team<br />
T* Team<br />
F Flugschanze<br />
-Infografik: A.Delvai<br />
E G<br />
E G<br />
E G<br />
E G<br />
E F<br />
E F<br />
T F<br />
E G<br />
E G
50 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
NORDISCHE KOMBINATION<br />
Aaron Kostner Den Crashtest bestanden<br />
Es war im Oktober in Oberstdorf.<br />
Aaron Kostner flog und flog und<br />
flog und landete bei 142 Metern.<br />
Das war nur eineinhalb Meter<br />
kürzer Die Trainer konnten gar<br />
nicht mehr hinschauen, und auch<br />
er selbst wollte nach der Landung<br />
gleich einmal kontrollieren, ob das<br />
Knie gehalten hat.<br />
Er machte Kniebeugen und spürte<br />
nichts. „Da war die Erleichterung<br />
schon groß. Ich hatte sozusagen den<br />
Crashtest bestanden“, erzählt Kostner.<br />
Es geht um das linke Knie, in dem er<br />
sich letztes Jahr knapp vor Weihnachten<br />
das Kreuzband gerissen hat.<br />
Kostner fühlt sich gesundheitlich<br />
und was die Fitness betrifft schon<br />
wieder bei 100 Prozent, auch wenn<br />
die Beugung noch nicht bei diesen<br />
100 Prozent ist. „Aber das behindert<br />
mich überhaupt nicht“, versichert er.<br />
Körperlich fühle er sich sogar so gut<br />
wie noch nie.<br />
Es war beim Training für den Weltcup<br />
in Ramsau, als bei einem Sturz das<br />
Kreuzband dem großen Druck nicht<br />
standhielt. Gleich nach Weihnachten<br />
wurde er in der Dolomiti Sportclinic<br />
in St. Ulrich operiert. Zwei Monate<br />
später konnte er schon wieder klassisch<br />
langlaufen. Doch dann kam die<br />
Quarantäne für alle. Zurück auf den<br />
Schnee kehrte er schon Ende Juli im<br />
Skitunnel von Oberhof. „Da hätte ich<br />
schon jeden Sport ausüben können außer<br />
Skispringen“, erzählt er. Den ersten<br />
Sprung nach der Verletzung konnte<br />
er erst Anfang Oktober machen.<br />
Wie die Teamkollegen ist auch Kostner<br />
begeistert vom neuen Cheftrainer<br />
Danny Winkelmann. „Er hat viele<br />
neue Ideen gebracht. Ich habe mir<br />
immer einen Trainer gewünscht, der<br />
vom Springen und vom Langlauf etwas<br />
versteht. Bisher hatten wir immer einen<br />
Sprungtrainer und einen Langlauftrainer“,<br />
sagt er.<br />
Ziele setzt er sich in dieser Corona-<br />
Saison noch keine: „Mein Ziel ist<br />
sowieso immer, eine gute Leistung<br />
abzurufen und nicht ein bestimmtes<br />
Ergebnis. Ich will es genießen, aber<br />
wegen Corona könnte es auch viel<br />
Stress geben in diesem Winter.“<br />
Weltcup-Kalender Nordische Kombination <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />
Herren<br />
Ruka-Tour<br />
27.11. Ruka Finnland Einzel Großschanze<br />
28.11. Ruka Finnland Einzel Großschanze<br />
29.11. Ruka Finnland Einzel Großschanze<br />
19.12. Ramsau Österreich Einzel Normalschanze<br />
20.12. Ramsau Österreich Einzel Normalschanze<br />
2.1. Otepää Estland Einzel Normalschanze<br />
3.1. Otepää Estland Einzel Normalschanze<br />
15.1. Fleimstal Italien Einzel Normalschanze<br />
16.1. Fleimstal Italien Teamsprint Normalschanze<br />
17.1. Fleimstal Italien Einzel Normalschanze<br />
23.1. Lahti Finnland Teamsprint Großschanze<br />
24.1. Lahti Finland Einzel Großschanze<br />
Seefeld Triple<br />
29.1. Seefeld Österreich Einzel Normalschanze<br />
30.1. Seefeld Österreich Einzel Normalschanze<br />
31.1. Seefeld Österreich Einzel Normalschanze<br />
6.2. Klingenthal Deutschland Einzel Großschanze<br />
7.2. Klingenthal Deutschland Einzel Großschanze<br />
13.2. Peking China Einzel Großschanze<br />
14.2. Peking China Team Großschanze<br />
13.3. Oslo Norwegen Einzel Großschanze<br />
14.3. Oslo Norwegen Einzel Großschanze<br />
Weltcupfinale<br />
20.3. Schonach Deutschland Einzel Normalschanze<br />
<strong>21</strong>.3. Schonach Deutschland Einzel Normalschanze<br />
Damen<br />
2.1. Otepää Estland Einzel Normalschanze<br />
3.1. Otepää Estland Einzel Normalschanze<br />
-Infografik: A.Delvai<br />
AARON KOSTNER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
8. Juli 1999 in Sterzing<br />
Wohnort: St. Ulrich<br />
Sportgruppe: Polizei<br />
NATIONALTEAM<br />
NORDISCHE KOMBINATION<br />
HERREN<br />
A-Kader: Raffaele Buzzi, Samuel Costa<br />
(Wolkenstein), Aaron Kostner (St. Ulrich),<br />
Alessandro Pittin<br />
B-Kader: Jacopo Bortolas, Domenico<br />
Mariotti, Stefano Radovan<br />
C-Kader: Manuel Facchin<br />
DAMEN<br />
A-Kader: Daniela Dejori (Wolkenstein),<br />
Veronica Gianmoena, Annika Sieff<br />
C-Kader: Greta Pinzani, Martina Zanitzer<br />
Unter Beobachtung: Camilla Henni<br />
Comazzi, Asia Marcato, Lena Prinoth<br />
(St. Ulrich)
NORDISCHE KOMBINATION<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 51<br />
Samuel Costa Vom neuen Chef begeistert<br />
Auf seine große Leidenschaft, das<br />
Freitauchen, musste Samuel Costa<br />
im Corona-Jahr <strong>2020</strong> nicht verzichten.<br />
Eine Woche lang ist er jeden Tag<br />
zweimal getaucht, die letzten 2 Tage<br />
sogar gemeinsam mit dem früheren<br />
Weltmeister Jesper Stechmann. „Er<br />
hat mir wertvolle Tipps gegeben, und<br />
zwar nicht nur zum Tauchen. Er hat<br />
mir erklärt, wie er an die Wettkämpfe<br />
heran gegangen ist. Das kann mir in<br />
meinem Sport auch helfen“, so Costa.<br />
Sein Sport ist die nordische Kombination.<br />
Da war er im Weltcup schon<br />
auf dem Podest, ehe ihn eine langwierige<br />
Verletzung ausgerechnet im Olympia-Winter<br />
2017/18 vom Wettkampfgeschehen<br />
ferngehalten hat. Nach seiner<br />
Rückkehr hat er es wieder in die Top-<br />
Ten geschafft, aber an die Erfolge von<br />
früher konnte er nicht mehr anknüpfen.<br />
In der vergangenen Saison hat er gut<br />
angefangen, dann aber nach und nach<br />
im Springen total das Selbstvertrauen<br />
verloren. Und das Springen war vorher<br />
immer seine Stärke. „Ich wollte verbissen<br />
das Richtige tun und wurde dabei<br />
immer verkrampfter. Ich habe dann die<br />
Bindung gewechselt. Bei mir herrschte<br />
Chaos im Kopf“, nennt Costa den<br />
Grund für seine Krise in der 2. Saisonhälfte.<br />
Nun kann er es kaum erwarten,<br />
dass es wieder los geht, denn dieses verloren<br />
gegangene Sprunggefühl scheint<br />
zurück zu sein. Im Oktober hat er in<br />
Predazzo sogar den Titel bei den Spezialspringern<br />
gewonnen. Dieser neue<br />
Optimismus hat einen Namen: Danny<br />
Winkelmann. Er ist der neue Cheftrainer<br />
bei Italiens Kombinierern. „Er<br />
ist sehr professionell und hat eine gute<br />
Stimmung ins Team gebracht. Er kann<br />
sehr gut erklären, warum was zu tun ist<br />
und geht auf jeden einzelnen Athleten<br />
ein. Er bringt viel Erfahrung mit. Für<br />
mich ist er der perfekte Trainer“, sagt<br />
Costa. Bei den ersten Trainingslagern<br />
mit Winkelmann stand nur Skispringen<br />
auf dem Programm. „Mit seiner Hilfe<br />
habe ich ein neues Setup gefunden. Es<br />
wurde von Tag zu Tag besser“, erzählt<br />
Grödner, der in wenigen Tagen 28 Jahre<br />
alt wird. Auch das Krafttraining habe<br />
Winkelmann so umgestellt, dass es viel<br />
spezifischer für das Skispringen ist. Nun<br />
hofft Costa, dass Corona die Saison<br />
nicht zu sehr beeinflusst. „Es wird sehr<br />
komisch sein ohne Zuschauer, aber<br />
das wird nicht das Problem sein. Ich<br />
hoffe, dass die Wettkämpfe überhaupt<br />
stattfinden können und dass<br />
nicht eine ganze Mannschaft<br />
ausgeschlossen<br />
wird, wenn einer positiv<br />
ist“ sagt er. Generell<br />
sieht er das Problem<br />
darin, dass wir noch<br />
immer viel zu wenig<br />
über dieses Virus<br />
wissen. „Selbst<br />
die Experten<br />
und die WHO<br />
ändern noch<br />
ständig ihre<br />
Einschätzung.“<br />
SAMUEL COSTA<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
30. November 1992 in Bozen<br />
Wohnort: Wolkenstein<br />
Sportgruppe: Polizei<br />
Daniela Dejori Das neue, große Abenteuer<br />
Mit gerade einmal 18 Jahren ist Daniela<br />
Dejori Pionierin einer Sportart,<br />
die bei den Herren schon längst im<br />
Weltcup verankert ist. Eine Sportart,<br />
die nun auch bei den Damen größeren<br />
Anklang findet. Eine Sportart, die<br />
in ihre erste Weltcup-Saison startet,<br />
falls die Pandemie es zulässt.<br />
Die Rede ist von der Nordischen<br />
Kombination der Damen. Die<br />
Wolkensteinerin konnte sich trotz der<br />
Corona-Krise perfekt auf die Saison<br />
vorbereiten – sowohl im Langlaufen als<br />
auch auf der Schanze, wobei an letzterer<br />
Teildisziplin noch viel gearbeitet werden<br />
müsse. „Die ersten Wettkämpfe haben<br />
gezeigt, dass Nationen wie Deutschland<br />
oder Österreich im Skispringen uns<br />
überlegen sind. Hier müssen wir den<br />
Hebel ansetzten“, betont Dejori, die in<br />
der Loipe ihre Stärken hat. Die 18-Jährige<br />
gehört zum neu gegründeten Nationalteam,<br />
welchem mit Lena Prinoth<br />
eine weitere Südtirolerin angehört. Mit<br />
einem 4. Rang beim ersten Alpen Cup<br />
der Saison hat Dejori gezeigt, welches<br />
Potenzial in ihr schlummert, zumal<br />
abgesehen von den Norwegerinnen und<br />
den US-Amerikanerinnen alle Top-Athletinnen<br />
am Wettkampf teilgenommen<br />
haben. Als Anführerin des Nationalteams<br />
fühlt sie sich aber dennoch nicht:<br />
„Wir sind auf dem gleichen Niveau. Es<br />
kommt auf den Tag an, wer besser ist“,<br />
behauptet die Kombiniererin, die einfach<br />
froh ist, Teil der Weltcup-Premiere<br />
zu sein. Falls es diese Premiere überhaupt<br />
gibt, denn Stand heute sind beide<br />
Weltcups abgesagt<br />
DANIELA DEJORI<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
1. August 2002 in Brixen<br />
Wohnort: Wolkenstein<br />
Verein: SC Gröden
52 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
SKILANGLAUF<br />
Michael Hellweger<br />
Sprint nach vorne<br />
Michael Hellweger hat eine ereignisreiche<br />
Saison hinter sich.<br />
Nun will das Sarner Kraftpaket die<br />
nächsten Schritte machen.<br />
Weltcup-Kalender Skilanglauf<br />
27.11.<br />
28.11.<br />
29.11.<br />
12.12.<br />
13.12.<br />
19.12.<br />
20.12.<br />
1.1.<br />
2.1.<br />
3.1.<br />
5.1.<br />
6.1.<br />
8.1.<br />
9.1.<br />
10.1.<br />
16.1.<br />
17.1.<br />
23.1.<br />
24.1.<br />
30.1.<br />
31.1.<br />
20.2.<br />
<strong>21</strong>.2.<br />
12.3.<br />
13.3.<br />
14.3.<br />
19.3.<br />
20.3.<br />
<strong>21</strong>.3.<br />
Ruka<br />
Ruka<br />
Ruka<br />
Davos<br />
Davos<br />
Dresden<br />
Dresden<br />
Müstair<br />
Müstair<br />
Müstair<br />
Toblach<br />
Toblach<br />
Fleimstal<br />
Fleimstal<br />
Fleimstal<br />
Ulriceham<br />
Ulriceham<br />
Lahti<br />
Lahti<br />
Falun<br />
Falun<br />
Nove Mesto<br />
Nove Mesto<br />
Oslo<br />
Oslo<br />
Oslo<br />
Peking<br />
Peking<br />
Peking<br />
C: Klassisch F: Freistil<br />
-Infografik: M. Lemanski<br />
Ohne Sportgruppe, ohne Mitgliedschaft<br />
im Nationalteam, ließ<br />
Hellweger in der vergangenen Saison<br />
kräftig aufhorchen. Durch starke<br />
Ergebnisse im Alpencup schaffte er<br />
mehrmals die Qualifikation für den<br />
Sprint-Weltcup und konnte dort überzeugen.<br />
Im slowenischen Planica etwa<br />
verpasste er Ende 2019 nur knapp das<br />
Halbfinale und holte mit Rang 15 sein<br />
bisher bestes Weltcup-Ergebnis. Doch<br />
damit gibt sich der 24-Jährige aus<br />
Sarnthein nicht zufrieden. „Schon in<br />
dieser Saison will ich es ins Halbfinale<br />
schaffen – und natürlich regelmäßig<br />
in den Top 15 mit dabei sein“, zeigt<br />
er sich kämpferisch. Dabei muss er<br />
sich auch heuer erstmal für den Weltcup<br />
qualifizieren. Schon beim Sprint<br />
Damen<br />
C Sprint<br />
C 10 km<br />
F<br />
F<br />
F<br />
F<br />
10 km<br />
Sprint<br />
10 km<br />
Sprint<br />
V<br />
F Team Sprint<br />
Tour de Ski<br />
F Sprint<br />
C 10 km<br />
F 10 km<br />
F 10 km<br />
C 10 km<br />
C 10 km<br />
C Sprint<br />
F Uphill<br />
F<br />
F<br />
C<br />
C<br />
C<br />
F<br />
C<br />
F<br />
Sprint<br />
Teamsprint<br />
Skiathlon<br />
Sfaffel<br />
10 km<br />
Sprint<br />
Sprint<br />
10 km<br />
Sprint<br />
30 km<br />
–<br />
V<br />
M<br />
V<br />
V<br />
M<br />
M<br />
Weltcup-Finale<br />
F Sprint<br />
Skiathlon<br />
C 10 km V<br />
Verfolgung<br />
Herren<br />
C<br />
C<br />
F<br />
F<br />
F<br />
F<br />
Sprint<br />
15 km<br />
15 km<br />
Sprint<br />
15 km<br />
Sprint<br />
V<br />
F Team Sprint<br />
F<br />
C<br />
F<br />
F<br />
C<br />
C<br />
C<br />
F<br />
F<br />
F<br />
C<br />
C<br />
C<br />
F<br />
C<br />
F<br />
F<br />
C<br />
Sprint<br />
15 km<br />
15 km<br />
15 km<br />
15 km<br />
15 km<br />
Sprint<br />
Uphill<br />
Sprint<br />
Teamsprint<br />
Skiathlon<br />
Sfaffel<br />
15 km<br />
Sprint<br />
Sprint<br />
15 km<br />
Sprint<br />
–<br />
50 km<br />
Sprint<br />
Skiathlon<br />
15 km<br />
M Massenstart<br />
<strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />
M<br />
V<br />
V<br />
M<br />
M<br />
V<br />
MICHAEL HELLWEGER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
28. Oktober 1996 in Bozen<br />
Wohnort: Sarnthein<br />
Verein: SC Sarntal/Polizeisportgruppe<br />
Mitte Dezember in Davos möchte<br />
er dabei sein. Auch beim Auftakt<br />
der Tour de Ski im schweizerischen<br />
Val Müstair, gleich an der Vinschger<br />
Grenze, will Hellweger zu Beginn des<br />
kommenden Jahres angreifen. Ohnehin<br />
sind es die Sprints, auf die er sich<br />
voll und ganz konzentriert. „Das liegt<br />
mir, das gefällt mir“, sagt er.<br />
85 Kilogramm auf 1,82 Meter Größe<br />
verteilt sind hierfür ideal. An den Start<br />
geht der Sarner zwar mittlerweile für<br />
die Polizeisportgruppe, seinen fixen<br />
Platz in einer staatlichen Sportgruppe<br />
hat er trotz der guten Leistungen aber<br />
noch nicht. „Darüber mache ich mir<br />
momentan nicht zu viele Gedanken,<br />
das ist sicher nicht das primäre Ziel“,<br />
so Hellweger. Mit Sponsoren und<br />
familiärer Unterstützung sei es bisher<br />
dennoch möglich, sich voll und ganz<br />
auf den Sport zu konzentrieren. Im<br />
Sommer standen mehrere Trainingslager<br />
mit der B-Nationalmannschaft<br />
auf dem Programm. Dabei waren die<br />
„Azzurri“ viel mir Rollerskiern unterwegs<br />
und trainierten bereits im Juni<br />
am Stilfser Joch auf Langlaufskiern. In<br />
dieser Saison möchte sich Hellweger<br />
nicht nur im Weltcup bei den Freistil-<br />
Sprints in den Top 15 etablieren, sondern<br />
sich auch im klassischen Sprint<br />
verbessern. In dieser Disziplin ging<br />
er noch nie im Weltcup an den Start.<br />
„Heuer möchte ich auch hier angreifen<br />
und es in die Punkteränge schaffen“,<br />
so Hellweger. Ein ferneres, in Corona-<br />
Zeiten noch ungewisses Ziel, sind für<br />
den Sarner auch die Nordischen Skiweltmeisterschaften.<br />
Diese sind in der<br />
kommenden Saison für Ende Februar/<br />
Anfang März in Oberstdorf in Allgäu<br />
geplant.
SKILANGLAUF 53<br />
Stefan Zelger Alles sehr unsicher<br />
In diesem ungewöhnlichen Jahr<br />
musste sich auch Skilangläufer Stefan<br />
Zelger völlig neuen Situationen<br />
anpassen. Während des ersten Lockdowns<br />
im Frühling musste er wie<br />
alle Spitzensportler beim Training<br />
improvisieren.<br />
Dafür stand im Juni auf dem Stilfser<br />
Joch schon das erste Schneetraining<br />
an. „Die Trainings unter Corona-<br />
Bedingungen sind natürlich anders<br />
abgelaufen als gewohnt, mit Abstand<br />
halten und schlafen im Einzelzimmer.<br />
Aber wir haben alle Trainings wie geplant<br />
durchführen können und haben<br />
auch gut trainiert“, sagt Zelger, der als<br />
Bozner unter den Langläufern schon<br />
fast ein Großstädter ist. Im Oktober<br />
wurde auf dem Gletscher in Ramsau<br />
und Schnals trainiert. Im November<br />
gab es in Davos das erste Schneetraining<br />
auf einer „normalen“ Höhe.<br />
Ganz ohne Probleme ist die Vorbereitung<br />
für ihn nicht verlaufen.<br />
Zwischendurch plagte ihn eine Entzündung<br />
an der Achillessehne. „Das<br />
hat mich aber kaum eingeschränkt“,<br />
behauptet er. Zelger hat auch viel mit<br />
dem Rad trainiert. Seine Freundin<br />
Eva-Maria Gatscher ist Radrennfahrerin.<br />
Mit ihr ist er oft gefahren und<br />
auch mit den Langlauf-Kollegen Michael<br />
Hellweger und Gabriel Köhl.<br />
Beim Weltcupauftakt in Ruka wird<br />
Zelger noch nicht dabei sein. Da fährt<br />
nur die A-Mannschaft hin, der Zelger<br />
nicht angehört. Er gehört zum Team<br />
„Milano Cortina 2026“, das, wie der<br />
Name schon sagt, ein Perspektivkader<br />
für die Olympischen Winterspiele im<br />
eigenen Land ist. Danach wäre im<br />
Weltcup Lillehammer an der Reihe gewesen,<br />
und dafür hätte sich Zelger in<br />
einem mannschaftsinternen Test qualifizieren<br />
können. Doch dieser Weltcup<br />
STEFAN ZELGER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
9. September 1995 in Bozen<br />
Wohnort: Bozen<br />
Sportgruppe: Heer<br />
ist schon abgesagt worden. „Das ist die<br />
Situation derzeit. Es ist alles sehr unsicher.<br />
Deshalb ist es auch schwierig,<br />
sich Ziele zu setzen“, sagt Zelger. Aber<br />
bei der Tour de Ski möchte er natürlich<br />
unbedingt dabei sein.<br />
Dietmar Nöckler Fokussiert auf die 50 Kilometer<br />
Dietmar Nöckler beschwert sich nicht<br />
darüber, dass er nicht mehr zum Nationalteam<br />
der Skilangläufer gehört.<br />
Er hat ein Ziel, das er auch erreichen<br />
kann, wenn er viel allein trainiert.<br />
Dieses Ziel heißt: Start im 50-km-<br />
Lauf bei der Weltmeisterschaft in<br />
Oberstdorf. Darauf hat er seine ganze<br />
Vorbereitung ausgerichtet. Vorbei sind<br />
die Zeiten, in denen die Teamsprints<br />
seine wichtigsten Rennen waren. In<br />
dieser Disziplin hat er seine größten<br />
Erfolge gefeiert: 2 WM-Medaillen<br />
und 2 Weltcupsiege gemeinsam mit<br />
Federico Pellegrino. Nun will er sich<br />
auf der längsten Distanz im Skilanglauf<br />
beweisen. Ganz neu ist diese Vorliebe<br />
freilich nicht. Er war bei Weltmeisterschaften<br />
schon 12. (2015) und 18.<br />
(2013) über 50 Kilometer. Die letzten 2<br />
Jahre waren nicht einfach für Nöckler,<br />
und es wird nicht leichter. Immerhin<br />
hat er die Chance, sich bei internen<br />
Tests in Livigno und Val Formazza für<br />
den Weltcup in Davos zu qualifizieren.<br />
Das hat für ihn aber nicht Priorität.<br />
„Ganz wichtig wäre, bei der Tour de Ski<br />
starten zu können“, sagt der Brunecker.<br />
DIETMAR NÖCKLER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
29. September 1988 in Bruneck<br />
Wohnort: Pfalzen<br />
Sportgruppe: Polizei<br />
Wenn er dort ordentliche Leistungen<br />
zeigt, könnte er sich danach in Ruhe auf<br />
die WM vorbereiten.<br />
NATIONALTEAM SKILANGLAUF<br />
HERREN<br />
Kader Weltcup: Francesco De Fabiani,<br />
Federico Pellegrino<br />
A-Kader: Maicol Rastelli, Giancomenico<br />
Salvadori<br />
Kader Milano Cortina 2026: Mattia<br />
Armellini, Riccardo Bernardi, Martin Coradazzi,<br />
Simone Daprà, Luca Del Fabbro,<br />
Michele Gasperi, Davide Graz, Michael<br />
Hellweger (Sarnthein), Francesco Manzoni,<br />
Lorenzo Romano, Giovanni Ticcò,<br />
Paolo Ventura, Stefan Zelger (Bozen)<br />
DAMEN<br />
A-Kader: Greta Laurent, Lucia Scardoni<br />
Kader Milano Cortina 2026: Martina<br />
Bellini, Anna Comarella, Martina Di Centa,<br />
Francesca Franchi, Caterina Ganz, Emilie<br />
Jeantet, Valentina Maj, Nicole Monsorno,<br />
Cristina Pittin
54 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
SKICROSS<br />
Nicht mehr nur<br />
Siegmar Klotz allein<br />
Er spielte seit 2016 den Alleinunterhalter<br />
in der heimischen Skicross-<br />
Szene. Ab sofort hat Siegmar Klotz<br />
Konkurrenz im eigenen Lager. Mit<br />
Dominik Zuech und Yanick Gunsch<br />
sind 2 Nachwuchstalente auf dem<br />
Sprung in den Weltcup. Zuech – wie<br />
Klotz ein ehemaliger Speedspezialist<br />
im Ski alpin – und Gunsch haben nach<br />
starken Europacupleistungen im Vorjahr<br />
ein Ticket für alle Weltcuprennen<br />
der kommenden Saison gelöst.<br />
Wobei: Das Maß aller Dinge im Skicrosslager<br />
der „Azzurri“ ist nach<br />
wie vor Siegmar Klotz. Der 33-Jährige<br />
kommt von einer durchwachsenen<br />
Saison, in der ein 12. Platz das Maß<br />
aller Dinge war. Zwar überzeugte Klotz<br />
in den Quali-Läufen mit Top-Zeiten,<br />
in den Heats Mann-gegen-Mann ließ<br />
er sich aber zu oft zu leicht düpieren.<br />
„Hier muss ich böser, aggressiver<br />
fahren“, blickt Klotz zurück, aber auch<br />
Siegmar klotz, Yanick Gunsch und Dominik Zuech (von links)<br />
SIEGMAR KLOTZ<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
28. Oktober 1987 in Meran<br />
Wohnort: Pawigl/Lana<br />
Sportgruppe: Heer<br />
DOMINIK ZUECH<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
25. Februar 1996 in Bozen<br />
Wohnort: Lana<br />
Verein: SC Druscié Cortina d‘Ampezzo<br />
YANICK GUNSCH<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
16. Jänner 1997 in Zug/Schweiz<br />
Wohnort: Matsch<br />
Verein: SV Prad<br />
voraus. Mit der bisherigen Saisonvorbereitung<br />
ist der Pawigler zufrieden:<br />
„Wir haben die Corona-Beschränkungen<br />
nicht gespürt. Das Wetter war im<br />
Sommer und Herbst durchwegs gut,<br />
wir haben kaum Skitage verloren. Was<br />
uns gefehlt hat, waren die direkten<br />
Vergleiche gegen Fahrer aus anderen<br />
Nationen.“ Und: Vor kurzem ist dem<br />
Skicross-Nationalteam der Skiman abhanden<br />
gekommen, Ersatz gibt es noch<br />
nicht. Also muss sich jeder Fahrer seine<br />
Skier – Klotz fährt nach wie vor auf<br />
Nordica – selber präparieren.Obwohl<br />
der Heimweltcup in Innichen vorzeitig<br />
abgesagt wurde, ist der Weltcup-Kalender<br />
mit insgesamt 14 Rennen prallgefüllt,<br />
dazu kommt noch die WM.<br />
Dominik Zuech hat erst im Vorjahr in<br />
der Skicross-Szene debütiert. Bereits in<br />
seinem 2. Europacuprennen überraschte<br />
der Atomic-Fahrer mit Rang 8, und im<br />
Februar <strong>2020</strong> stieg er auf der Reiteralm<br />
als Dritter auf das Podest. Der 24-Jährige<br />
freut sich auf die neue Saison:<br />
„Obwohl ich noch viel zu lernen habe,<br />
freue ich mich auf die neue Musik im<br />
Weltcup.“ Zuech gehört keiner Sportgruppe<br />
an, arbeitet in seiner trainingsfreien<br />
Zeit als Skilehrer in Pfelders und<br />
verdiente sich im Frühling und Sommer<br />
als Obstbauer sein Gehalt. „Ich habe<br />
Hagelnetze montiert, ausgezwickt und<br />
Äpfel geklaubt.“<br />
Nicht als Bauer, aber als Maurer für ein<br />
Tiefbauunternehmen ist Yanick Gunsch<br />
im Einsatz, wenn er nicht Skicrosser ist.<br />
Weil er sich vor einem Jahr bei einem<br />
Trainingssturz einen Seitenbandriss<br />
im rechten Knie zuzog, bestritt er nur<br />
7 Europacuprennen. Dabei wurde er<br />
Zweiter, Vierter, Sechster und 11. Der<br />
Elan-Fahrer mit Schweizer Mutter peilt<br />
in der neuen Saison durchwegs top-<br />
32-Platzierungen im Weltcup an.<br />
NATIONALTEAM SKICROSS<br />
Weltcup-Kalender Skicross <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />
11.12.<br />
15. und 16.12.<br />
19. und 20.12.<br />
23. und 24.1.<br />
30. und 31.1.<br />
6.2.<br />
7.2.<br />
13.3.<br />
<strong>21</strong>.3.<br />
-Infografik: A.Delvai<br />
Montafon<br />
Arosa<br />
Val Thorens<br />
Idre Fjäll<br />
Feldberg<br />
Bakuriani<br />
Bakuriani<br />
Sunny Valley<br />
Veysonnaz<br />
Österreich<br />
Schweiz<br />
Frankreich<br />
Schweden<br />
Deutschland<br />
Georgien<br />
Georgien<br />
Russland<br />
Schweiz<br />
2 Nacht-Sprint<br />
2 Rennen<br />
2 Rennen<br />
2 Rennen<br />
Team Event<br />
HERREN<br />
Welt- und Europacup: Jamie Lee Castello,<br />
Simone Deromedis, Yanick Gunsch<br />
(Matsch), Siegmar Klotz (Pawigl/Lana),<br />
Pascal Rizzi, Federico Tomasoni, Edoardo<br />
Zorzi, Dominik Zuech (Lana)<br />
Nachwuchs: Simone Cavallar, Giacomo<br />
Gueci, Patrick Wolfsgruber (Percha),<br />
Filippo Zamboni<br />
DAMEN<br />
Welt- und Europacup: Lucrezia Fantelli
AKTUELL<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 55<br />
Arianna Tricomi<br />
Der Superstar<br />
Je steiler, umso lieber:<br />
Arianna Tricomi in Aktion.<br />
Arianna Tricomi hat Historisches<br />
geschafft. Gerade als die Corona-<br />
Pandemie ausbrach, avancierte die<br />
28-Jährige aus Corvara, die mittlerweile<br />
in Innsbruck lebt, zur dreifachen<br />
Weltmeisterin der Freeride<br />
World Tour.<br />
Tricomi hat die Gesamtwertung in der<br />
Disziplin Ski 2018, 2019 und eben<br />
<strong>2020</strong> für sich entschieden. Das ist vor<br />
ihr noch keiner anderen Frau gelungen.<br />
Aller guten Dinge sind bekanntlich<br />
drei (mit 3 lernte die kleine Arianna<br />
auch das Skifahren), und Tricomi hofft<br />
natürlich auf den 4. Titelgewinn in der<br />
World Tour im März 20<strong>21</strong>.<br />
Aber in Covid-19-Zeiten ist alles unsicher<br />
und Planungen kaum möglich. Vor<br />
6 Monaten unterzog sich Tricomi einer<br />
Operation am Sprunggelenk. Eine Platte<br />
wurde am Außenknöchel eingesetzt.<br />
„Die Reha ist gut verlaufen, aber ich<br />
habe immer noch leichte Schmerzen.<br />
Damit werde ich noch eine Weile leben<br />
müssen. Wohl bis in den Mai 20<strong>21</strong><br />
hinein, wenn die Platte wieder entfernt<br />
wird“, erklärte der Word-Tour-Star.<br />
Tricomis Sommer verging langsam,<br />
„zum Glück, es war eine schöne Zeit.<br />
Ich bin in eine neue Wohnung außerhalb<br />
von Innsbruck gezogen. Jetzt lebe<br />
ich ganz nahe am Berg und fühle mich<br />
sehr wohl. Ich habe in den warmen<br />
Monaten im Garten gewerkelt, bin<br />
Rennrad gefahren, war wandern. Sobald<br />
es mit meinem verletzten Fuß ging,<br />
konnte ich auch klettern“, berichtet<br />
Tricomi.<br />
Im Oktober versuchte sich die Gadertalerin<br />
wieder auf Skiern: „Ich habe die<br />
Skischuhe an meine Platte angepasst. Es<br />
geht schon recht gut, in Hintertux und<br />
am Stubaier Gletscher konnte ich gut<br />
trainieren. Aktuell ist wegen Covid-19<br />
alles extrem schwierig.“ Zumal erst<br />
letzte Woche die ersten 2 Weltcup-<br />
Stationen in Hakuba/Japan und Kicking<br />
Horse/Kanada aus dem Programm<br />
gestrichen wurden.<br />
Ende Oktober, Anfang November<br />
urlaubte Tricomi noch eine Woche auf<br />
Sardinien: „Da wurden mir die Augen<br />
so richtig geöffnet. Ich hatte nämlich<br />
eine Darmentzündung.“ Wohl aufgrund<br />
einer leichten Lebensmittelvergiftung.<br />
Die 28-Jährige musste zum Abchecken<br />
ins Krankenhaus von Nuoro: „Da sah<br />
ich die vielen Krankenwagen mit den<br />
intubierten Patienten, das aufgebrachte<br />
Pflegepersonal, es war ein Chaos. Das<br />
hat mich schon mitgenommen.“<br />
Die World Tour mit nur mehr 3 Stationen<br />
soll mit leicht verändertem Format<br />
stattfinden. So gibt es in Fieberbrunn 2<br />
Läufe, der bessere kommt in die Wertung.<br />
„Ich freue mich auf die World<br />
Tour. Das Skifahren in der freien<br />
Natur ist immer noch das, was ich am<br />
liebsten mache. Aber die Australier,<br />
Neuseeländer und Amerikaner haben<br />
es nicht leicht, denn ihre Corona-<br />
Auflagen bei der Rückkehr sind sehr<br />
streng.“<br />
Tricomi hat sich aufgrund ihres sportlichen<br />
Höhenflugs ein zweites Standbein<br />
geschaffen. So ist sie für Filmprojekte<br />
– auch in den heimischen Bergen – sehr<br />
gefragt. „Aber die Sponsoren sind<br />
aufgrund der aktuellen Lage unsicher<br />
geworden. Ich stelle mich schon jetzt<br />
auf eine spontane Saison ein. Es wird<br />
Verschiebungen geben. Wann ich<br />
wieder Skifahren kann, weiß ich auch<br />
nicht. Ich würde gerne etwas Kreatives<br />
auf die Beine stellen“, so die 6 Sprachen<br />
sprechende Freeride-Ikone.<br />
Freeride World Tour 20<strong>21</strong><br />
22. bis 27. Februar<br />
Ordino-Arcalis<br />
6. bis 12. März<br />
Fieberbrunn<br />
20. bis 28. März<br />
Verbier<br />
-Infografik: M. Lemanski<br />
<strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />
Andorra<br />
Nordtirol/Österreich<br />
Schweiz<br />
ARIANNA TRICOMI<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
1. August 1992 in Bozen<br />
Wohnort: Innsbruck/Corvara<br />
Verein: Red-Bull-Athletin
56 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
FREESTYLE SKI<br />
Geht auch vor ungewöhnlicher<br />
Kulisse ihrem Sport<br />
nach: Freestylerin Silvia<br />
Bertagna.<br />
Silvia Bertagna<br />
Die Dauerbrennerin brennt weiter<br />
3 Wettkämpfe hat Silvia Bertagna<br />
in der letzten Saison bestritten, ehe<br />
ein Trainingssturz und eine daraus<br />
resultierende Knieverletzung ihre<br />
ruhmreiche Karriere äußerst unglücklich<br />
zu beenden schien.<br />
Das ließ die 33-jährige Freestylerin<br />
aus St. Ulrich jedoch nicht zu: Sie<br />
nutzte den vorzeitigen Saisonabbruch<br />
wegen Corona und die rennfreie Zeit,<br />
um ihr ramponiertes Knie<br />
– gerissen war nichts,<br />
aber eine schmerzende<br />
Quetschung – in Ruhe<br />
auszukurieren und neu<br />
durchzustarten. Auch<br />
ein Karriereende<br />
nach 39 Rennen<br />
und 7 Jahren im<br />
Weltcup stand zur<br />
Diskussion. Weil es<br />
aber zum abrupten<br />
und ungewöhnlichen<br />
Ende der<br />
letzten Saison kam,<br />
entschied sich die<br />
Holte 2018 die Kristallkugel<br />
im Big Air: Silvia Bertagna.<br />
Freeski-Spezialistin, ihre Karriere fortzusetzen.<br />
Zudem arbeitet sie seit dem<br />
Ende des vergangenen Winters an 2<br />
neuen Tricks. „Diese können mich auf<br />
ein neues Level heben“, ist Bertagna<br />
zuversichtlich. Beim Weltcupauftakt<br />
in Stubai hat sie das schon gezeigt,<br />
allerdings bei den Rails unerwartet<br />
gepatzt. Fest steht, dass mit der Grödnerin<br />
auch im kommenden Winter zu<br />
rechnen ist. Nicht zuletzt, weil sie im<br />
Sommer sehr gut trainieren konnte,<br />
obwohl sie nicht oft auf Skiern<br />
stand. Ziel in der neuen Saison, die<br />
laut Bertagna „eigenartig, ungewiss<br />
NATIONALTEAM FREESTYLE SKI<br />
HERREN<br />
Gruppe A: Leonardo Donaggio, Filippo<br />
Levis, Ralph Welponer (St. Ulrich)<br />
Gruppe B/Nachwuchs: Emanuele Canal,<br />
Matteo Giacomuzzi, Moritz Happacher<br />
(Sexten), Simon Leitner (Pfalzen), René<br />
Monteleone (St. Ulrich), Kilian Morone,<br />
Miro Tabanelli<br />
DAMEN<br />
Silvia Bertagna (St. Ulrich),<br />
Elisa Maria Nakab<br />
und schwer zu organisieren ist“, sei es,<br />
konstant gute Ränge zu belegen und<br />
die 2 neuen Tricks zu perfektionieren.<br />
Denn mit einem Auge blickt die Big-<br />
Air-Weltcupsiegerin von 2018 schon in<br />
Richtung Olympische Spiele 2022 in<br />
Peking, für die sie sich aber erst qualifizieren<br />
muss. Die hat Bertagna schon im<br />
Visier.<br />
SILVIA BERTAGNA<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
30. November 1986 in Brixen<br />
Wohnort: St. Ulrich<br />
Verein: SC Gröden<br />
Weltcup-Kalender<br />
Freestyle <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />
18.12.<br />
8.1.<br />
7.3.<br />
BIG AIR<br />
Copper Mountain<br />
Kreischberg<br />
Calgary<br />
SLOPESTYLE<br />
23.1. Font Romeu<br />
5.2. Mammoth Mountain<br />
8.3. Calgary<br />
14.3. Calgary<br />
27.3. Silvaplana<br />
-Infografik: A.Delvai<br />
USA<br />
Österreich<br />
Kanada<br />
Frankreich<br />
USA<br />
Kanada<br />
Kanada<br />
Schweiz
FREESTYLE SKI<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 57<br />
Ralph Welponer<br />
Das Podest ist das Ziel<br />
Endlich ein Weltcup-Podium erklimmen:<br />
Das ist die Devise bei Ralph<br />
Welponer. Italiens bester Freestyler<br />
startet nach einer durchwachsenen<br />
letzten Saison, in der ein 10. Platz<br />
beim Big-Air-Weltcup in Modena<br />
das Höchste der Gefühle war, einen<br />
neuen Anlauf.<br />
Vom unbändigen Ehrgeiz getrieben,<br />
hat der 23-Jährige im Sommer<br />
viel in das Trockentraining investiert:<br />
„Ich habe so hart wie noch nie zuvor<br />
an meiner Physis gearbeitet und fühle<br />
mich fitter denn je“, sagt der Grödner<br />
aus St. Ulrich. Das soll ein maßgeblicher<br />
Baustein auf seinem Weg in<br />
die Weltspitze sein. Dazu freut sich<br />
Welponer, dass er trotz der Schutzmaßnahmen<br />
gegen das Coronavirus<br />
in den Wochen vor dem Saisonbeginn<br />
am vergangenen Wochenende in<br />
Stubai auf den Gletschern trainieren<br />
durfte. Faktisch hätte es im Vergleich<br />
zu den letzten Jahren keinen Nachteil<br />
gegeben, im Gegenteil: Welponer ist<br />
sogar überzeugt, dass sein Sommertraining<br />
auf und neben dem Freestyle-<br />
Park noch nie so gut gewesen ist.<br />
Liebend gern hätte Welponer beim<br />
Heimweltcup auf der Seiser Alm, wo<br />
ihm das Pech in den letzten Jahren<br />
an den Füßen klebte, sein großes<br />
Ziel – ein Weltcuppodium – erreicht.<br />
Allerdings findet das Event wegen des<br />
Coronavirus nicht statt, was für den<br />
Südtiroler „extrem schade“ ist. „Zu<br />
Hause ein gutes Resultat zu erzielen,<br />
wäre schon etwas Besonderes, ein<br />
besonderer Traum“, betont er. Diesen<br />
muss er nun um ein Jahr verschieben.<br />
Überhaupt ist die Ungewissheit groß –<br />
nicht nur was den Weltcup-Kalender<br />
betrifft. Denn zu Beginn der Saison<br />
werden Welponer zufolge die Karten<br />
immer neu gemischt. „Im Sommer<br />
lernen alle Athleten neue Tricks<br />
und man weiß erst nach den ersten<br />
Sprüngen, wo man tatsächlich steht,<br />
auf welchen Level man ist. Das macht<br />
es spannend“, behauptet Welponer,<br />
der große Teile seiner Vorbereitung<br />
am Gletscher in Stubai in Nordtirol<br />
absolviert hat. Also an jenem Ort, wo<br />
auch der Auftakt in die neue Saison<br />
erfolgte und wo er wegen vermeidbarer<br />
Fehler unter Wert geschlagen<br />
wurde. Trotz des verpassten Finales<br />
blickt er nach vorne: „Ich habe für<br />
den weiteren Saisonverlauf ein gutes<br />
Gefühl, technisch bin ich auf alle<br />
Fälle bereit.“<br />
RALPH WELPONER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
4. April 1997 in Bozen<br />
Wohnort: St. Ulrich<br />
Verein: SC Gröden<br />
Die Vielfalt im Freestyle-Sport<br />
Ski & Snowboard<br />
Slopestyle: Ist eine Wettkampfform,<br />
die 2014 bei Olympia Premiere feierte.<br />
Dabei wird ein Parcours mit unterschiedlichen<br />
Hindernissen in einem<br />
zusammenhängenden Lauf durchfahren<br />
und die Fahrt von Preisrichtern bewertet.<br />
Der Parcours ist so gestellt, dass die<br />
Fahrer mehrere Möglichkeiten haben,<br />
die Elemente zu kombinieren. Es wird<br />
gewertet, wie der Athlet die einzelnen<br />
Elemente nutzt, welche Tricks er macht<br />
und wie er diese durchführt.<br />
Big Air: Hierbei handelt es sich um<br />
einen großen Sprung (Kicker), über<br />
den die Fahrer springen und versuchen,<br />
möglichst schwierige Tricks auszuführen.<br />
Bewertet wird dies von Punktrichtern<br />
in den Kategorien Style, Schwierigkeit,<br />
Höhe des Tricks und Landung.<br />
Halfpipe: In einer Halfpipe (eine<br />
Anlage in Form einer halbierten Röhre)<br />
zeigen die Sportler Sprünge, Tricks<br />
und Manöver. Punkte gibt es für die<br />
Schwierigkeit und die Ausführung aller<br />
Aktionen. Alle Punkte einer Fahrt werden<br />
addiert.<br />
Ski<br />
Aerials: Auf einer Schanze mit fast senkrecht<br />
nach oben weisender Absprungfläche<br />
werden nacheinander 2 aus Saltos,<br />
Drehungen und Grätschen kombinierte<br />
Kunstsprünge gezeigt. Jeder Sprung hat<br />
dabei einen festgelegten Schwierigkeitsgrad.<br />
Die Punktezahl für einen Sprung<br />
ergibt sich durch die Multiplikation der<br />
Punkte für die Schwierigkeit mit den<br />
Punkten für die Ausführung.<br />
Moguls: Die Sportler durchfahren eine<br />
künstlich angelegte Buckelpiste. Dabei<br />
sind 2 Sprünge vorgeschrieben, seit<br />
2003 sind auch Salti erlaubt. Punkte<br />
gibt es für die Fahrgeschwindigkeit (25<br />
Prozent), die gefahrene Technik (50<br />
Prozent) und für die Ausführung der<br />
Sprünge (25 Prozent).<br />
Dual Moguls: 2 Athleten durchfahren<br />
die Buckelpiste im Kopf-an-Kopf-Rennen<br />
gegeneinander. Die Qualifikation<br />
erfolgt als Einzelrennen, das Finale der<br />
besten 16 wird im Dual-Format ausgetragen.<br />
Rennen mit Dual-Finale zählen<br />
mittlerweile zum Einzel-Weltcup.
Die<br />
Weltcup-Stationen<br />
IN SÜDTIROL<br />
58 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
AKTUELL<br />
5<br />
PLATT/PASSEIER<br />
ANTHOLZ<br />
6<br />
KRONPLATZ<br />
7<br />
TOBLACH<br />
4<br />
8<br />
LAAS<br />
GRÖDEN 1<br />
3<br />
ALTA BADIA<br />
KARERPASS/CAREZZA<br />
2<br />
CORTINA D‘AMPEZZO<br />
Ski-WM<br />
7. bis <strong>21</strong>. Februar<br />
Seite 22 und 23<br />
SÜDTIROLS<br />
WELTCUP-KALENDER<br />
ABGESAGT<br />
ABGESAGT<br />
Es hätte in diesem Winter sogar 10 Weltcupstationen<br />
in Südtirol geben können, wenn<br />
nicht Seiser Alm (Slopestyle) und Innichen<br />
(Skicross) corona-bedingt verzichtet hätten.<br />
1 GRÖDEN<br />
16. bis 19. Dezember<br />
2 KARERPASS/CAREZZA<br />
17. Dezember<br />
3 ALTA BADIA<br />
20. und <strong>21</strong>. Dezember<br />
INNICHEN<br />
19. und 20. Dezember<br />
4 TOBLACH<br />
5. und 6. Jänner<br />
5 PLATT/PASSEIER<br />
15. bis 17. Jänner<br />
SEISER ALM<br />
14. und 16. Jänner<br />
6 ANTHOLZ<br />
<strong>21</strong>. bis 24. Jänner<br />
7 KRONPLATZ<br />
26. Jänner<br />
SKI ALPIN<br />
SNOWBOARD<br />
SKI ALPIN<br />
SKICROSS<br />
LANGLAUF<br />
NATURBAHNRODELN<br />
SLOPESTYLE<br />
BIATHLON<br />
SKI ALPIN<br />
8 LAAS<br />
NATURBAHNRODELN<br />
11. bis 13. Februar<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
GRÖDEN<br />
SKI ALPIN<br />
16. und 17. Dezember<br />
Abfahrtstraining H<br />
Freitag, 18. Dezember<br />
11.45 Uhr<br />
Super-G H<br />
Samstag, 19. Dezember<br />
11.45 Uhr<br />
Abfahrt H<br />
KARERPASS/CAREZZA<br />
ALTA BADIA<br />
SKI ALPIN<br />
Sonntag, 20. Dezember<br />
10.00/13.30 Uhr<br />
Riesentorlauf H<br />
Montag, <strong>21</strong>. Dezember<br />
10.00/13 Uhr<br />
Slalom H<br />
Herren<br />
Damen<br />
SNOWBOARD<br />
Donnerstag 17. Dezember<br />
Qualifikation Parallel-Riesentorlauf<br />
13.00 Uhr<br />
Finale Parallel-Riesentorlauf<br />
TOBLACH<br />
LANGLAUF<br />
Dienstag, 5. Jänner<br />
13 Uhr 10 km Freistil D<br />
14.45 Uhr 15 km Freistil H<br />
Mittwoch, 6. Jänner<br />
13.30 Uhr<br />
10 km Verfolgung klassisch<br />
14.40 Uhr<br />
15 km Verfolgung klassisch<br />
H<br />
D<br />
D<br />
H<br />
D<br />
H<br />
D<br />
H<br />
5<br />
6<br />
PLATT/PASSEIER<br />
NATURBAHNRODELN<br />
Freitag, 15. Jänner<br />
1. WELTCUPRENNEN<br />
11/12 Uhr 1./2. Lauf Einsitzer D<br />
11.30/12.30 Uhr 1./2. Lauf Doppel<br />
Samstag, 16. Jänner<br />
1. WELTCUPRENNEN<br />
9.30/11.15 Uhr 1./2. Lauf Einsitzer H<br />
Sonntag,17. Jänner<br />
2. WELTCUPRENNEN<br />
9.30/11 Uhr 1./2. Lauf Einsitzer H<br />
10.20/11.45 Uhr 1./2. Lauf Einsitzer D<br />
12.30/13.30 Uhr 1./2. Lauf Doppelsitzer<br />
ANTHOLZ<br />
BIATHLON<br />
Donnerstag<strong>21</strong>. Jänner<br />
14.15 Uhr 15 km Einzel D<br />
Freitag, 22. Jänner<br />
13.15 Uhr 20 km Einzel H<br />
Samstag, 23. Jänner<br />
13.10 Uhr 12,5 km Massenstart<br />
15.05 Uhr 4x7,5 km Staffel H<br />
Sonntag, 24. Jänner<br />
12 Uhr 4x6 km Staffel D<br />
14.45 Uhr 15 km Massenstart<br />
7 KRONPLATZ<br />
SKI ALPIN<br />
Dienstag, 26. Jänner<br />
10.30/13.30 Uhr Riesentorlauf<br />
8 LAAS<br />
NATURBAHNRODELN<br />
In Laas ist vom 11. bis 13. Februar ein<br />
ähnliches Rennprogramm vorgesehen<br />
wie Mitte Jänner in Platt/Passeier.<br />
Genauso wie dort soll es einen doppelten<br />
Renntag geben, wobei der zweite zugleich<br />
auch das Weltcup-Finale ist.<br />
Bei Redaktionsschluss war allerdings das<br />
detaillierte Programm noch nicht fix.<br />
H<br />
D<br />
D<br />
-Infografik. M. Lemanski
FISI SÜDTIROL<br />
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EDITORIAL<br />
Liebe <strong>Wintersport</strong>freunde,<br />
Inhalt<br />
SPORTTHEMEN<br />
62 Ski Alpin<br />
71 Rodeln<br />
74 Langlauf<br />
80 Snowboard<br />
83 Freestyle<br />
86 Biathlon<br />
90 Nordische Kombination | Skisprung<br />
96 Gesamtsieger 2019/20<br />
RUBRIK<br />
68 Unsere Aufsteiger<br />
22 <strong>Wintersport</strong>-Meldungen kurz und kompakt<br />
92 Abschied | Hannes Hofer<br />
92 FISI-Persönlichkeiten | Vittorio Menghini<br />
93 Südtiroler Trainer im Ausland | Christian Thoma<br />
94 <strong>Wintersport</strong>fest<br />
95 Golf Charity Cup<br />
ZUM HERAUS-<br />
NEHMEN<br />
Der Rennkalender<br />
in dieser schwierigen Zeit<br />
beginne ich mit den guten<br />
Nachrichten, denn auch in der<br />
abgelaufenen Saison feierten unsere<br />
Spitzensportlerinnen und -sportler wieder<br />
einmal großartige Erfolge. Im Weltcup gewannen<br />
sie 31 Rennen und standen insgesamt 85-mal auf<br />
dem Podest. Dorothea Wierer kürte sich in Antholz<br />
zur Biathlon-Doppel-Weltmeisterin und holte sich<br />
anschließend den Gesamtweltcup – wie Roland<br />
Fischnaller bei den Snowboardern und Evelin Lanthaler<br />
und das Doppel Patrick Pigneter/Florian Clara bei<br />
den Naturbahnrodlern. Auch auf unseren Nachwuchs<br />
ist Verlass, das zeigte die Sprint-Goldmedaille von<br />
Linda Zingerle bei der Biathlon-Jugend-WM.<br />
Es ist eine Erfolgsbilanz, wie sie nur große Nationen<br />
aufweisen können, obwohl die letzte Saison schon<br />
Anfang März vorzeitig wegen der Corona-Pandemie<br />
abgebrochen werden musste. Covid-19 hat uns leider<br />
immer noch fest im Griff, <strong>2020</strong> werden wir keine<br />
Rennen mehr austragen. Hoffentlich gelingt es uns,<br />
im neuen Jahr, zur Normalität zurückzukehren.<br />
Stolz bin ich auf unsere Top-Veranstalter, die trotz der<br />
Krise, der zahlreichen Auflagen und der angespannten<br />
Situation beschlossen haben, ihre Weltcup-Rennen,<br />
wenn auch ohne Zuschauer, durchzuziehen. Das wird<br />
auch international anerkannt. Ich bin mir sicher, dass<br />
unsere Vereine 20<strong>21</strong> auch wieder sogenannte „kleinere“<br />
Rennen organisieren werden. Die sind für uns<br />
besonders wichtig, denn sie bilden die Basis für den<br />
internationalen Spitzensport hierzulande.<br />
Ein ganz großes Dankeschön geht an unsere<br />
Hauptsponsoren Alperia, Raiffeisen und Marlene ® .<br />
Sie stehen nicht nur weiter hinter uns, sie haben ihre<br />
Unterstützung sogar ausgebaut. Auch die öffentliche<br />
Hand, das Land Südtirol, greift uns großzügig unter<br />
die Arme.<br />
Ich bin mir sicher, dass wir alle gemeinsam einen Neustart<br />
schaffen werden. Die ersten Schritte haben wir<br />
bereits gesetzt, und zwar mit unserem <strong>Wintersport</strong>fest<br />
in Auer und dem Charity-Golfturnier in Passeier.<br />
Mit dem neu eingerichteten Fördertopf konnten wir<br />
außerdem 35 <strong>Wintersport</strong>-Vereine mit einem Gesamtbeitrag<br />
von 50.000 Euro finanziell unterstützen.<br />
Abschließend möchte ich mich bei allen Veranstaltern,<br />
Funktionären, Trainern, Betreuern, Athleten<br />
und Eltern für ihren unermüdlichen Einsatz für den<br />
<strong>Wintersport</strong> bedanken. Ich wünsche allen, und heuer<br />
ganz besonders, viel Gesundheit und eine erfolgreiche,<br />
unfallfreie <strong>Wintersport</strong>saison 20<strong>21</strong>.<br />
Markus Ortler,<br />
Präsident des Landeswintersportverbandes Südtirol
62 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
FISI - SKI ALPIN<br />
Landeskader Ski Alpin<br />
JONAS BACHER<br />
C.S. CARABINIERI SPORTGRUPPE<br />
JAHRGANG 2002<br />
MATTHIAS COMPLOJ<br />
SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />
2002<br />
MAX MALSINER<br />
SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />
2002<br />
MAX PERATHONER<br />
FIAMME GIALLE FINANZWACHE<br />
2003<br />
THOMAS MERANER<br />
ASV FELDTHURNS<br />
2002<br />
MAX PARTH<br />
ASV TSCHERMS<br />
2002<br />
SIMON PUTZER<br />
RG WIPPTAL ASV<br />
2001<br />
MAXIMILIAN RANZI<br />
SKICLUB VIGILJOCH ASV<br />
2001<br />
VICKY BERNARDI<br />
AMATEUR-SKITEAM ALTA BADIA<br />
2002
FISI - SKI ALPIN<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 63<br />
Landeskader Ski Alpin<br />
EMMI FRENADEMEZ<br />
AMATEUR-SKITEAM ALTA BADIA<br />
2000<br />
PATRIZIA GASSLITTER<br />
SEISER ALM SKI TEAM<br />
2001<br />
DENISE INSAM<br />
SEISER ALM SKI TEAM<br />
2002<br />
CAMILLA MAZZOLENI<br />
ASV PRAD<br />
2001<br />
LISA RIENZNER<br />
RG WIPPTAL<br />
2002<br />
LEA RIER<br />
SEISER ALM SKI TEAM<br />
2002<br />
ELISA SCHRANZHOFER<br />
ASC GSIESERTAL<br />
2000<br />
LAURA STEINMAIR<br />
ASC GSIESERTAL<br />
2000<br />
EMMA WIESER<br />
RG WIPPTAL<br />
2003
64 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
FISI - SKI ALPIN<br />
VSS Raiffeisen Kindermeisterschaft<br />
Unsere Nachwuchs-Rennserien<br />
beginnen mit den Kategorien U7 bis<br />
U12, welche ihre Wettkämpfe im Rahmen<br />
der VSS-Kinderskimeisterschaft<br />
austragen.<br />
Die Rennserie bildet die Grundlage<br />
einer breiten Pyramide, welche<br />
sich von immenser Wichtigkeit für die<br />
Nachwuchsarbeit in Südtirol erweist. Bereits<br />
in diesen Jahren werden mit einer<br />
gezielten Basisarbeit die Grundsteine für<br />
spätere Spitzenleistungen gelegt.<br />
Partner der Austragung dieser Rennserie<br />
ist der Verband der Südtiroler Sportvereine<br />
VSS, der seit nahezu 50 Jahren die<br />
<strong>Wintersport</strong>vereine mit ihren Leistungszentren<br />
auch finanziell unterstützt. Als<br />
weiteres Rennen im Rahmen dieser<br />
Altersklasse ist die regionale Ausscheidung<br />
des „Pinocchio-sugli-sci“-Rennens<br />
zu erwähnen, wobei sich die Athleten<br />
für das national renommierte Pinocchio-<br />
Rennen am Abetone qualifizieren können.<br />
Beendet wird die Wettkampfsaison<br />
jeweils mit der Austragung des Criterium<br />
Nazionale, welches im Wesentlichen als<br />
Italienmeisterschaft für die U11 und U12<br />
angesehen werden kann. Austragende<br />
Vereine für 20<strong>21</strong> sind WSV Sterzing<br />
und ASV Ratschings. Südtirol nimmt als<br />
einer der leistungsstärksten FISI-Landesverbände<br />
mit ca. 80 Teilnehmern an der<br />
Veranstaltung teil.<br />
INFO<br />
Teilnehmende Kategorien (W/M):<br />
U7/U8 | Super Baby | Jahrg. 2013/14<br />
U9/U10 | Baby | 2011/12<br />
U11/U12 | Kinder/ Cuccioli | 2009/10<br />
Bezirke: 4<br />
Teilnehmer*innen insgesamt: 1.000<br />
Bezirksrennen: 5 je Bezirk<br />
Kindercups: 4<br />
Finale-Landesmeisterschaft: 1 GS<br />
Junge Athletinnen vom ASC 3 Zinnen<br />
Raiffeisen Grand Prix<br />
Die Jahrgänge U14/U16 fahren<br />
um den Raiffeisen Grand Prix Cup.<br />
Raiffeisen ist seit Jahrzehnten ein<br />
wichtiger Partner und das Markenzeichen<br />
der Rennserie.<br />
Der Landeswintersportverband<br />
versucht laufend, die Rennserie an<br />
die Gegebenheiten anzupassen, und<br />
nimmt ständig Kurskorrekturen vor. In<br />
diesem Jahr wird es für die U14 (Schüler)<br />
mehr Bezirksrennen geben, wobei<br />
in der U16 (Zöglinge) der landesweite<br />
Vergleich in Form der Landescuprennen<br />
im Vordergrund steht.<br />
Höhepunkte der Saison sind die<br />
Qualifikationsrennen für Alpe Cimbra<br />
(Ex-Topolino) sowie die Qualifikation<br />
für die FIS-Children Alpe Cimbra.<br />
Auch in dieser Altersklasse bestreiten<br />
die Athleten ein Qualifikationsrennen<br />
für die Pinocchio-sugli-sci-Trophäe.<br />
Hinzu kommt die Qualifikation für die<br />
Italienmeisterschaft, mit welcher die<br />
FISI jährlich einen anderen Landesverband<br />
beauftragt. Letztens war der Landeswintersportverband<br />
FISI-Südtirol im<br />
Frühjahr 2019 mit der Ausrichtung der<br />
Italienmeisterschaft beauftragt worden,<br />
welche im Sarntal bei hervorragenden<br />
Bedingungen über die Bühne gegangen<br />
ist. Internationale Wettbewerbe stehen<br />
ebenfalls bereits auf dem Wettkampfprogramm.<br />
INFO<br />
Teilnehmende Kategorien (W/M):<br />
U14 | Schüler/Ragazzi | Jahrg. 2007/08<br />
U16 | Zöglinge/Allievi | 2005/06<br />
Bezirke: 3<br />
Teilnehmer*innen insgesamt: 350<br />
Bezirksrennen: 6 je Bezirk<br />
Landescups: 6<br />
Landesmeisterschaft: 3<br />
Finale: 1 Paralleltorlauf<br />
Von links Matthias Kaufmann,<br />
Gianluca Testa, Ivan Dichristin
66 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
FISI - SKI ALPIN<br />
Marlene ® -Cup<br />
Der Marlene®-Cup ist seit vielen Jahren<br />
das Aushängeschild des alpinen Nachwuchskalenders<br />
schlechthin, welchem<br />
auch unsere ehemaligen Nachwuchstalente<br />
Alex Vinatzer und Simon Maurberger<br />
vor nicht allzu langer Zeit noch<br />
ihre Stempel aufgedrückt haben.<br />
Aufgrund der hervorragenden<br />
Organisation der Wettkämpfe auf<br />
hohem Niveau ist sie für Südtirols<br />
Nachwuchsathleten eine solide Basis<br />
für den Einstieg in das internationale<br />
Renngeschehen.<br />
Der Marlene ® -Cup umfasst 12<br />
internationale Rennen pro Saison,<br />
mit dem primären Ziel, dass alle<br />
Athlet*innen der Südtiroler Vereine<br />
an denselben auch einen Startplatz<br />
kriegen. Dies ermöglicht ihnen eine<br />
entsprechende Leistungsentwicklung<br />
und lässt sie notwendige Erfahrungen<br />
sammeln, welche auf dem Weg zum<br />
Spitzensport unerlässlich sind.<br />
Die Siegerinnen und Sieger der Gesamtwertungen<br />
werden jährlich zum<br />
Saisonabschluss in Terlan, im Haus<br />
des Apfels, dem Sitz des Verbandes der<br />
Südtiroler Obstwirtschaft im Beisein<br />
aller Verantwortungsträger*innen und<br />
und zahlreicher Medienvertreter für<br />
ihre Leistungen prämiert.<br />
Jährlich, nach Abschluss der<br />
Marlene ® -Cup-Rennserie, steigen<br />
junge Nachwuchstalente des Landeswintersportverband<br />
FISI-Südtirol<br />
in die Junioren-Nationalmannschaften<br />
der FISI auf.<br />
Die Marlene ® -Cups sind National<br />
Junior Races (NJR), weshalb auch<br />
v.l.: Patrizia Gaslitter, Emmi Frenademez,<br />
Lisa Marie Fuchs (AUT)<br />
INFO<br />
Teilnehmende Kategorien (W/M):<br />
U18 | Anwärter/Aspiranti | 2003/04<br />
U<strong>21</strong> | Junioren | 2000–2002<br />
Teilnehmer*innen insgesamt: 170<br />
Rennen: 12<br />
5 x Slalom<br />
5 x Riesenslalom<br />
2 x Super-G<br />
davon zählt jeweils 1 Rennen pro<br />
Disziplin als Landesmeisterschaft<br />
Verantwortlicher: Thomas Valentini<br />
Cheftrainer Landeskader:<br />
Herren: Simonpaul Meraner<br />
Damen: Florian Runggaldier<br />
Unser Hauptsponsor:<br />
Aaron Senoner<br />
ausländische Nachwuchshoffnungen auf<br />
der Jagd nach FIS-Punkten daran teilnehmen.<br />
Häufig sind die Rennen auch<br />
vom Team der TV-Sendung Sportarena<br />
begleitet und sind daher in der<br />
wöchentlichen Berichterstattung der<br />
<strong>Wintersport</strong>sendung auf Rai Südtirol<br />
präsent.
FISI - SKI ALPIN<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 67<br />
Raiffeisen Südtirol Cup<br />
Der Master Raiffeisen Südtirol Cup<br />
wird seit vielen Jahren von motivierten<br />
Ex-Athleten und skibegeisterten<br />
Amateuren, welche ihre Freizeit<br />
dem Skisport widmen, mit Freude<br />
und Professionalität organisiert.<br />
Startberechtigt sind Wettkämpferinnen<br />
und Wettkämpfer von<br />
17 bis 30 Jahren in der Kategorie<br />
Senior/Junior. Weiters startberechtigt<br />
sind die verschiedenen Master-Kategorien<br />
A1 bis C13 der Männer und<br />
D1 bis D13 der Frauen, welche von<br />
31 bis 90 Jahren und älter reichen.<br />
Ausgetragen werden 12 Rennen,<br />
wobei für den Gesamtsieger die<br />
8 besten Ergebnisse nach der Weltcup-Punktewertung<br />
gezählt werden.<br />
Siegerehrungen mit vielen Sachpreisen,<br />
langjährige Freundschaften<br />
zwischen den Teilnehmer*innen und<br />
sportlicher Ehrgeiz auf höchstem<br />
Niveau prägen seit Jahrzehnten die<br />
beliebte Rennserie und sind somit zu<br />
einem wesentlichen Wirtschaftsfaktor<br />
im Bereich <strong>Wintersport</strong> geworden.<br />
Zu beachten ist, dass aufgrund des<br />
Covid-19-Sicherheitsprotokolls und<br />
der Entwicklung der Pandemie Ausfälle<br />
bzw. Programmänderungen noch<br />
nicht vorhersehbar sind.<br />
Den Skisport im Blut<br />
Wichtig ist diese Rennserie vor allem<br />
auch deshalb, weil sie mit ihren skibegeisterten<br />
Persönlichkeiten dafür<br />
sorgt, dass die Liebe zum Skisport<br />
auch für die nachfolgenden jungen<br />
Generationen immer wieder aufs<br />
Neue entfacht wird. Aufgrund des<br />
gesellschaftlichen Wandels, den der<br />
Südtiroler <strong>Wintersport</strong>verband seit<br />
vielen Jahren aufmerksam verfolgen,<br />
ist es von immenser Wichtigkeit,<br />
dass begeisterte Skifahrer ihren<br />
Kindern und Enkeln die Liebe zum<br />
Skisport vermitteln und somit einen<br />
höchst wertvollen Beitrag für den<br />
Fortbestand des alpinen Skilaufs<br />
leisten.<br />
INFO<br />
Teilnehmende Kategorien (W/M):<br />
ab 17 Jahren (2004)<br />
Teilnehmer*innen insgesamt: 170<br />
Rennen:<br />
9 Riesenslaloms (davon zählt 1 als<br />
Landesmeisterschaft)<br />
2 Slaloms<br />
1 Parallelslalom<br />
Unser Hauptsponsor:<br />
Infos unter: sportkoordinatoren@oberschulzentrum-sterzing.eu<br />
(Claudia Brüne: Ski Alpin, Biathlon, Eishockey, Tennis, Schwimmen –<br />
Peter Oberberger: Fußball und Volleyball)<br />
www.oberschulzentrum-sterzing.eu/fachrichtungen/sport<br />
SPORTMOTORISCHER EIGNUNGSTEST<br />
Donnerstag, 17.12.<strong>2020</strong>, von 14 bis 17 Uhr<br />
(Anmeldung bis 10.12.20 mittels Formulars auf der Webseite)
68 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
FISI WINTERSPORTVERBAND SÜDTIROL<br />
Unsere Aufsteiger<br />
auf dem Weg zu den Profis<br />
BJÖRN ANGERER | LANGLAUF<br />
Sara Hutter<br />
FISI: Was hat sich für dich mit dem Aufstieg<br />
in die Polizeisportgruppe geändert?<br />
B. ANGERER: Der Trainingsumfang ist<br />
wesentlich höher, und wir arbeiten in<br />
kleineren Gruppen. Eine Umstellung<br />
war natürlich auch die italienische<br />
Sprache, und ich hatte zu Beginn schon<br />
ein paar Schwierigkeiten. Diese sind<br />
aber mittlerweile überwunden.<br />
Felix Ratschiller<br />
FELIX RATSCHILLER | BIATHLON<br />
FISI: Was hat sich für Sie mit der Aufnahme<br />
in die Sportgruppe der Carabinieri<br />
geändert?<br />
F. RATSCHILLER: Geändert haben<br />
sich die Trainingskollegen und das<br />
gesamte Umfeld. Das Training hat<br />
wesentlich an Umfang zugenommen<br />
und wird noch um eine Stufe professioneller<br />
und genauer geplant und<br />
abgewickelt.<br />
FISI: Welche Ziele verfolgen Sie für die<br />
anstehende Wettkampfsaison?<br />
F. RATSCHILLER: Mein Ziel ist es, bei den<br />
Wettkämpen konstant vorne dabei zu<br />
sein und so wenige Leistungsschwankungen<br />
wie möglich zu haben. Saisonziel<br />
Nr. 1 ist eine Medaille bei der<br />
Italienmeisterschaft in der U18.<br />
FISI: Vermissen Sie ihre Landeskader-<br />
Kollegen?<br />
F. RATSCHILLER: Klar war es für mich<br />
eine große Umstellung, dass ich mit<br />
neuen Trainingskollegen konfrontiert<br />
war. Die Kollegen im Landeskader,<br />
aber auch die Trainer und das gesamte<br />
Umfeld fehlen mir schon ein wenig.<br />
FISI: Welche Ziele verfolgen Sie für die<br />
anstehende Wettkampfsaison?<br />
B. ANGERER: Falls Covid-19 eine reguläre<br />
Wettkampfsaison überhaupt zulässt,<br />
erwarte ich mir natürlich eine weitere<br />
Leistungssteigerung. Podestplätze bei<br />
Italiencup-Rennen, die Teilnahme an<br />
der Junioren-WM und möglichst eine<br />
Medaille bei der Italienmeisterschaft<br />
habe ich im Visier.<br />
FISI: Vermissen Sie ihre Landeskader-<br />
Kollegen?<br />
B. ANGERER: Ich habe 5 schöne Jahre in<br />
der Sportoberschule in Mals und auch<br />
im Landeskader verbracht. Meine bisherigen<br />
Kollegen vermisse ich natürlich<br />
sehr, obwohl wir über die sozialen Medien<br />
und auch während der Regenerationswochen<br />
weiterhin in Kontakt sind.<br />
Björn Angerer<br />
SARA HUTTER | LANGLAUF<br />
FISI: Was hat sich für Sie mit dem<br />
Aufstieg in die Junioren-Nationalmannschaft<br />
und in die Polizeisportgruppe<br />
geändert?<br />
S. HUTTER: Ich habe neue Mannschaftskolleginnen,<br />
in der Kommunikation bediene<br />
ich mich der italienischen Sprache,<br />
und dies war für mich zu Beginn schon<br />
etwas ungewohnt. Mittlerweile habe ich<br />
mich aber sehr gut eingelebt und fühle<br />
mich sehr wohl.<br />
FISI: Welche Ziele verfolgen Sie für die<br />
anstehende Wettkampfsaison?<br />
S. HUTTER: Auf meinem Niveau gilt es,<br />
gute Ergebnisse in Coppa-Italia-Rennen<br />
zu erzielen. Die Italienmeisterschaften<br />
sind zudem für jeden Athleten eine willkommene<br />
Gelegenheit, sich mit einer<br />
Medaille ins Rampenlicht zu laufen.<br />
Eine Teilnahme an der Junioren-WM<br />
mit einer entsprechenden Platzierung<br />
im vorderen Teilnehmerfeld würde die<br />
Wettkampfsaison krönen.<br />
FISI: Vermissen Sie ihre Landeskader-<br />
Kollegen?<br />
S. HUTTER: Ich vermisse sie sehr. Meine
FISI WINTERSPORTVERBAND SÜDTIROL<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 69<br />
neuen Kollegen haben mich aber sehr<br />
herzlich aufgenommen, und ich fühle<br />
mich rundum wohl.<br />
FISI: Wem haben Sie auf Ihrem bisherigen<br />
Weg am meisten zu verdanken?<br />
S. HUTTER: In erster Linie bedanke<br />
ich mich bei meinen Eltern, welche<br />
mich auf meinem Weg bis hierher<br />
stets begleitet und unterstützt haben.<br />
Großer Dank gebührt auch den<br />
Vereinstrainern, den Trainern der<br />
Sportoberschule Mals und des Landeskaders.<br />
Sie haben mich großartig<br />
gefördert.<br />
SOPHIA INNERKOFLER | LANGLAUF<br />
FISI: Was hat sich für Sie mit der Aufnahme<br />
in die Carabinieri-Sportgruppe<br />
verändert?<br />
S. INNERKOFLER: Meine jetzigen<br />
Teamkollegen sind alle etwas älter als<br />
ich und haben mehr Erfahrung. Sie<br />
können mir sehr gut weiterhelfen.<br />
Die Trainingsintensität hat wesentlich<br />
zugenommen, und zu Beginn ist mir<br />
der Umstieg nicht so leicht gefallen.<br />
In der Gruppe wird nur italienisch<br />
gesprochen. Dies ist schon eine große<br />
Umstellung.<br />
FISI: Welche Ziele verfolgen Sie für die<br />
anstehende Wettkampfsaison?<br />
S. INNERKOFLER: Ich möchte meine besten<br />
Leistungen abrufen und schauen,<br />
was herauskommt. Gute Platzierungen<br />
bei Coppa-Italia-Rennen und vielleicht<br />
eine Medaille bei den Italienmeisterschaften<br />
wären super.<br />
Sophia Innerkofler<br />
FISI: Vermissen Sie ihre Landeskader-<br />
Kollegen?<br />
S. INNERKOFLER: Ja, schon ziemlich,<br />
wir hatten eine tolle Gruppe, und<br />
diese fehlt mir schon.<br />
FISI: Wem haben Sie auf Ihrem bisherigen<br />
Weg am meisten zu verdanken?<br />
S. INNERKOFLER: Meiner Familie,<br />
hauptsächlich meinem Vater, dem<br />
Skiclub und dem Landeskader.<br />
LEA STANGL | RODELN<br />
Lea Stangl<br />
FISI: Was hat sich für Sie mit dem<br />
Aufstieg in die B-Nationalmannschaft<br />
verändert?<br />
L. STANGL: Ich bin bereits seit Juli im<br />
Aufbautraining. Zum Kadertraining<br />
steht nun auch das Heimtraining noch<br />
mehr auf der Tagesordnung. Weiters<br />
absolvieren wir in Meransen unser<br />
sommerliches Starttraining. Es ist alles<br />
einen Tick professioneller geworden.<br />
FISI: Welche Ziele verfolgen Sie für die<br />
anstehende Wettkampfsaison?<br />
L. STANGL: Ich möchte natürlich gerne<br />
vorne dabei sein. Eine Medaille bei<br />
der Junioren-EM und der Gesamtsieg<br />
im Junioren-Weltcup sind die zwei<br />
wichtigsten Ziele.<br />
ausübe. Danken möchte ich den<br />
Vereinstrainern, welche gleichzeitig<br />
Trainer sind und auch mein Material<br />
bestmöglich präparieren.<br />
DANIEL MORODER | SKISPRUNG<br />
FISI: Was hat sich für Sie mit dem<br />
Aufstieg in die B-Nationalmannschaft<br />
verändert?<br />
D. MORODER: Generell nicht sehr viel.<br />
Einzig, dass wir heuer als A- und<br />
B-Mannschaft gemeinsam trainieren.<br />
Die Trainer sind dieselben geblieben,<br />
bei den Mädchen ist der einstige<br />
Weltklassespringer Andreas Felder<br />
aus Österreich als Cheftrainer hinzugekommen.<br />
Die Trainingsstätten sind<br />
heuer mit Oberhof, Innsbruck sowie<br />
Planica etwas abwechslungsreicher als<br />
im letzten Jahr.<br />
FISI: Welche Ziele verfolgen Sie für die<br />
anstehende Wettkampfsaison?<br />
D. MORODER: Mein größtes Ziel ist die<br />
Teilnahme an der WM in Oberstdorf<br />
Ende Februar/Anfang März sowie die<br />
Skiflug-WM in Planica zu Beginn der<br />
Saison.<br />
FISI: Wem haben Sie auf Ihrem bisherigen<br />
Weg am meisten zu verdanken?<br />
D. MORODER: Mit Sicherheit<br />
meinem Vater Romed, der mich<br />
auf meinem Weg sehr unterstützt<br />
und gefördert hat. Meine Jahre<br />
im Skigymnasium Stams unter den<br />
dortigen Trainern Daniel Lackner<br />
und Rupert Gürtler haben mich<br />
reifen lassen.<br />
FISI: Wem haben Sie auf Ihrem bisherigen<br />
Weg am meisten zu verdanken?<br />
L. STANGL: Mein Onkel und meine<br />
Mama haben sicher den größten<br />
Anteil, dass ich den Rodelsport so<br />
Daniel Moroder
70 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
FISI WINTERSPORTVERBAND SÜDTIROL<br />
JESSICA MALSINER | SKISPRUNG<br />
FISI: Was hat sich für Sie mit dem<br />
Aufstieg in die B-Nationalmannschaft<br />
verändert?<br />
J. MALSINER: Ich trainiere jetzt hauptsächlich<br />
mit meinen beiden Schwestern,<br />
also mit dem A-Kader. Ich habe auch<br />
einen neuen Trainerstab, und somit hat<br />
sich auch das Training in seiner Planung<br />
und Ausführung insgesamt verändert.<br />
FISI: Welche Ziele verfolgen Sie für die<br />
anstehende Wettkampfsaison?<br />
J. MALSINER: Meine Ziele für diese Saison<br />
wären eine Platzierung unter den<br />
Top 30 im Weltcup und die Teilnahme<br />
an der WM in Oberstdorf.<br />
FISI: Vermisst Sie ihre Landeskader-<br />
Kolleginnen und -Kollegen?<br />
J. MALSINER: Auf Trainingslagern ist es<br />
oft schon komisch, nicht mit meinen<br />
alten Kolleginnen zusammen zu sein.<br />
Wenn ich zu Hause bin, trainiere ich<br />
hingegen weiterhin mit meinen Kolleginnen<br />
und Kollegen.<br />
FISI: Wem haben Sie auf Ihrem bisherigen<br />
Weg am meisten zu verdanken?<br />
J. MALSINER: Ich danke vor allem meiner<br />
Familie, die mich in allen Belangen<br />
bestmöglich unterstützt hat. Außerdem<br />
danke ich auch meinem Trainer Romed<br />
Moroder, der mich von klein auf<br />
für diesen Sport begeistert und mich<br />
sportlich dorthin gebracht hat, wo ich<br />
heute stehe.<br />
MATTIA GALLIANI | SKISPRUNG<br />
FISI: Was hat sich für Sie mit dem<br />
Aufstieg in die B-Nationalmannschaft<br />
verändert?<br />
M. GALLIANI: Wir haben auf jeden Fall<br />
bessere Trainingsmöglichkeiten, da wir<br />
regelmäßig mehrtägige Trainingslager<br />
haben. Auch der Support, den wir<br />
bekommen, ist definitiv eine große<br />
Veränderung.<br />
FISI: Welche Ziele verfolgen Sie für die<br />
anstehende Wettkampfsaison?<br />
M. GALLIANI: Die Jugendweltmeisterschaft,<br />
die für mich eine wichtige Möglichkeit<br />
gewesen wäre, gute Ergebnisse<br />
zu erzielen, wurde leider schon vorzeitig<br />
abgesagt. Die WM in Oberstdorf,<br />
die Skiflugweltmeisterschaft in Planica,<br />
aber auch verschiedene Continental-<br />
Cups sind die wichtigsten Veranstaltungen.<br />
Da will ich unbedingt dabei sein.<br />
FISI: Wem haben Sie auf Ihrem bisherigen<br />
Weg am meisten zu verdanken?<br />
M. GALLIANI: Das ist zweifelsfrei Romed<br />
Moroder. Er hat immer an eine italienische<br />
Skisprungmannschaft geglaubt,<br />
und diese auch auf die Beine gestellt.<br />
Er hat die gesamte Truppe von klein<br />
auf begleitet, und ohne ihn wäre ich<br />
heute definitiv nicht da, wo ich bin.<br />
Daniela Dejori<br />
DANIELA DEJORI | NOKO<br />
FISI: Was hat sich für Sie mit dem<br />
Aufstieg in die A-Nationalmannschaft<br />
verändert?<br />
D. DEJORI: Vor allem die Zeit, die ich<br />
mit der Familie verbringe, ist weniger<br />
geworden. Als Athletin in einer Nationalmannschaft<br />
ist man sehr viel unterwegs,<br />
geht auf lange Trainingskurse.<br />
Auf die Dienste eines Physiotherapeuten,<br />
einer Psychologin, eines Skiman<br />
und mehrere Trainer zurückgreifen zu<br />
können, ist sicher sehr positiv.<br />
FISI: Welche Ziele verfolgen Sie für<br />
die anstehende Wettkampfsaison?<br />
D. DEJORI: Mit der kommenden<br />
Saison verbinde ich die Teilnahme<br />
am ersten Weltcup für die nordische<br />
Kombination in Otepää in Finland.<br />
Auch wird es zum ersten Mal eine<br />
Weltmeisterschaft geben, die in<br />
Oberstdorf stattfinden wird. Dort<br />
will ich dabei sein.<br />
Jessica Malsiner (3. von links) und Mattia Galiani (4. von links) mit der<br />
Bronze-Medaille bei den Youth Olympic Games in Lausanne <strong>2020</strong><br />
FISI: Wem haben Sie auf Ihrem bisherigen<br />
Weg am meisten zu verdanken?<br />
D. DEJORI: Zuallererst meinen Eltern,<br />
die mich von klein auf unterstützt<br />
und meinen Traum finanziert haben.<br />
Auch meinem Trainer Romed Moroder<br />
habe ich vieles zu verdanken,<br />
denn durch ihn habe ich mich letztendlich<br />
für die nordische Kombination<br />
entschieden.
FISI - RODELN<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 71<br />
Landeskader Naturbahnrodeln<br />
ANTON GRUBER GENETTI<br />
ASV VÖLLAN-RAIKA | Jahrgang 2005<br />
MAXIMILIAN GRUNSER<br />
ASV FELDTHURNS | 2003<br />
DOMINIQUE MÜLLER<br />
RODELCLUB ULTENTAL | 2004<br />
ALEX OBERHOFER<br />
ASC LAAS | 2005<br />
TOBIAS PAUR<br />
ASV VÖLS AM SCHLERN | 2004<br />
HANNES UNTERHOLZNER<br />
ASV VÖLLAN-RAIKA | 2004<br />
JENNY CASTIGLIONI<br />
ASV LATSCH RAIFFEISEN | 2005<br />
KATHARINA HOFER<br />
RODELVEREIN PASSEIER ASV | 2005<br />
IVONNE MÜLLER<br />
RODELCLUB ULTENTAL | 2006<br />
JULIA TROCKER<br />
ASV VÖLS AM SCHLERN | 2005<br />
ELISABETH TINZL<br />
ASC LAAS | 2006<br />
TRAINER<br />
HANNES PLATTNER<br />
SEVERIN UNTERHOLZNER<br />
RENATE KASSLATTER<br />
VERANTWORTLICHER<br />
LEANDER MORODER<br />
OFFIZIELLER TEAMSPONSOR
72 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
FISI - RODELN<br />
Landeskader Kunstbahnrodeln<br />
Die Kunstbahnrodler<br />
Marvin Lamprecht (2007) und<br />
Manuel Weißensteiner (2008)<br />
dürfen in diesem Jahr mit der<br />
Jugend-Nationalmannschaft<br />
mittrainieren.<br />
LEO HINTEREGGER<br />
ASV LÜSEN | Jahrgang 2009<br />
ELIAS RIEDER<br />
ASV STEINEGG | 2011<br />
GABRIELE ZANATTA<br />
ASV GITSCHBERG | 2009
FISI - RODELN<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 73<br />
Raiffeisen Rodelpokal<br />
Südtirol blickt auf eine glanzvolle<br />
Geschichte im Rennrodelsport auf<br />
Naturbahn zurück.<br />
Die Athleten des Landeswintersportverbandes<br />
FISI Südtirol dominieren<br />
seit Jahrzehnten das Geschehen an<br />
der Weltspitze, und auch zum jetzigen<br />
Zeitpunkt ist noch keine Wachablöse in<br />
Sicht. Einziger Wermutstropfen ist der<br />
bisher erfolglose Kampf des Naturbahnrodelsports<br />
um eine Aufnahme in die<br />
WEITERE WETTKÄMPFE<br />
<strong>2020</strong>/20<strong>21</strong> IN SÜDTIROL:<br />
• 1 Italienmeisterschaft Rennrodeln<br />
• 1 Italienmeisterschaft Sportrodeln<br />
• 1 Landesmeisterschaft Rennrodeln<br />
• 1 Landesmeisterschaft Sportrodeln<br />
• 3 Raiffeisen Südtirol Cups<br />
Sportrodeln<br />
• 1 Nachholrennen der vergangenen<br />
Saison Sportrodeln<br />
• 4 Rennrodel -Weltcups<br />
(2 Doppelveranstaltungen)<br />
• 1 Rennrodel-Junioren-EM<br />
• 1 Rennrodel-Junioren-Weltcup<br />
olympische Familie. Mit den Olympischen<br />
Spielen 2026 in Mailand und<br />
Cortina d‘Ampezzo scheint nun der<br />
Moment gekommen zu sein, welcher<br />
eine entscheidende Wende herbeiführen<br />
könnte. Das Veranstalterland hat<br />
nämlich die Möglichkeit, eine Sportart<br />
vorzuschlagen, in welcher sich dasselbe<br />
gute Medaillenchancen für seine<br />
Athlet*innen auszurechnen vermag.<br />
Diesen entscheidenden Moment muss<br />
der Rodelsport auf Naturbahn nutzen,<br />
um endlich den Traum von Olympia<br />
verwirklichen zu können.<br />
Wettkämpfe auf scharfen Kurven<br />
Der Raiffeisenpokal im Naturbahnrodeln<br />
und Sportrodeln wird in einer<br />
4 Rennen umfassenden Meisterschaft<br />
ausgefahren. Im Allgemeinen gelten<br />
für die Meisterschaft die Vorgaben<br />
der nationalen „Agenda degli Sport<br />
Invernali“ und des RTF (Regolamento<br />
Tecnico Federale). Für die Gesamtwertung<br />
werden alle Wettkämpfe gewertet,<br />
und die Punktevergabe erfolgt<br />
nach dem Weltcup-Punktesystem der<br />
FIL, des Internationalen Rodelverbandes.<br />
Für die Vereinswertungen werden<br />
ebenfalls alle Wettkämpfe gewer-<br />
tet, und ein Verein kann sich in den<br />
einzelnen Rennen überdies noch<br />
Bonuspunkte sichern, falls mindestens<br />
ein Athlet des jeweils anderen Rodeltyps<br />
in der Endwertung eines jeden<br />
Rennens aufscheint.<br />
INFO<br />
Teilnehmende Kategorien (W/M):<br />
U7/U8 | Baby | Jahrgänge 2013/14<br />
U9/U10 | Cuccioli | 2011/12<br />
U11/U12 | Ragazzi | 2009/10<br />
U14 | Allievi | 2007/08<br />
U17| Aspiranti | 2004-2006<br />
U20 | Juniores | 2001-2003<br />
<strong>21</strong>-35 Jahre | Seniores | 1986-2000<br />
Master über 36 Jahre<br />
Doppel Junioren | 2000-2005<br />
Doppel Senioren | 1999 und älter<br />
Teilnehmer*innen insgesamt: 180<br />
Rennen: 4<br />
Jugendrennen bis 14 Jahre um den<br />
Raiffeisenpokal<br />
Unser Hauptsponsor:<br />
Dana Oberhauser<br />
Die Nachwuchsrodler, Trainer und Betreuer des ASV Villnöß
74 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
FISI - LANGLAUF<br />
Landeskader Langlauf<br />
MICHAEL BACHMANN<br />
ASV 5V LOIPE<br />
Jahrgang 2002<br />
SEBASTIAN DAVARE<br />
ASV 5V LOIPE<br />
2004<br />
SILAS DEMEZ<br />
SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />
2003<br />
DAVID GIUSTI<br />
ASV PRAD<br />
2001<br />
ALEXANDER KARGRUBER<br />
ASV 5V LOIPE<br />
2001<br />
DAVID OBERHOFER<br />
ASV LATSCH<br />
2003<br />
HANNES OBERHOFER<br />
ASV LATSCH<br />
2003<br />
DEVIS THALER<br />
ASV LÜSEN<br />
2001<br />
MATTHIAS MESSMER<br />
ASC KALTERN<br />
2003
FISI - LANGLAUF<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 75<br />
Landeskader Langlauf<br />
MATTHIAS MORANDINI<br />
ALTA BADIA NORDIC<br />
2003<br />
ALAN TELFSER<br />
ASV PRAD<br />
2004<br />
ALESSIA ANDREOLLI<br />
ASC SESVENNA<br />
2002<br />
MARIA EUROSIA DEBERTOLIS<br />
ASC SESVENNA<br />
2003<br />
YLVIE FOLIE<br />
ASC SESVENNA<br />
2003<br />
ELISA NEGRINI<br />
ASC SESVENNA<br />
2001<br />
ALESSIA TOGNI<br />
ASC SESVENNA<br />
2004<br />
ERICA NEGRINI<br />
ASC SESVENNA<br />
2004<br />
VIVIEN FRANZONI<br />
SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />
2003
76 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
FISI - LANGLAUF<br />
Raiffeisen Langlauf Cup<br />
Die seit vielen Jahren etablierte Rennserie<br />
erfreute sich letzthin wiederum<br />
an steigenden Teilnehmerzahlen.<br />
Die Hoffnung, dass wiederum leistungsstarke<br />
Jahrgänge den Langlaufsport<br />
ausüben und somit auch die<br />
Arbeit in den Vereinen wieder forciert<br />
wird, liegt nahe. Die Vereinsarbeit in der<br />
Breite als Grundpfeiler und eine professionelle<br />
Arbeit an den Sportoberschulen<br />
und im Landeskader sind die Grundvoraussetzungen<br />
für spätere Erfolge.<br />
Es muss allen Verantwortlichen gemeinsam<br />
gelingen, Talente zu finden, welche<br />
sich mit größter Motivation, Fleiß und<br />
Ausdauer dem Langlaufsport widmen.<br />
Nur so können aus dem FISI-Landeswintersportverband<br />
Südtirol auch wieder<br />
Athlet*innen hervorgebracht werden,<br />
welche auf internationalem Niveau für<br />
Spitzenleistungen sorgen können.<br />
Wir alle arbeiten gezielt darauf hin,<br />
dass der Langlaufsport als Volkssport<br />
wieder eine größere Rolle spielt.<br />
Als FISI-Landeswintersportverband<br />
Südtirol und als <strong>Wintersport</strong>land<br />
ersten Ranges ist es uns aber auch<br />
ein großes Anliegen, dass Südtirols<br />
Langläufer*innen wieder um Medaillen<br />
bei Großveranstaltungen kämpfen.<br />
10.000 Trainingsstunden<br />
bis zur Weltspitze<br />
Der Südtirolcup wird als Rennserie im<br />
Rahmen von 9 Wettkämpfen ausgetragen,<br />
an welchen die Kategorien<br />
der U8 bis U20 teilnehmen. Teilnahmeberechtigt<br />
sind auch U23 sowie<br />
Senior*innen. Sieger des Südtirolcups<br />
wird der Athlet, der in allen 9 Rennen<br />
die meisten Punkte für sich verbuchen<br />
kann. Hervorzuheben ist, dass zur Gesamtwertung<br />
für den Südtirolcup auch<br />
der FISI-Test in die Wertung einfließt.<br />
Der FISI-Test als 10. Wertungselement<br />
ist zusätzlich zu den technischen Disziplinen<br />
ein spezifischer Athletiktest, der<br />
sowohl Elemente der Geschicklichkeit,<br />
Schnelligkeit, Kraft als auch der Ausdauer<br />
beinhaltet.<br />
Ab der kommenden Wintersaison wird<br />
Raiffeisen neuer Sponsor der kompletten<br />
Südtirolcup-Serie.<br />
INFO<br />
Teilnehmende Kategorien (W/M):<br />
U8-U12 Baby/Cuccioli/Kinder | 2009-2014<br />
U14-U16 Schüler/Zöglinge | 2005-2008<br />
U18-U20 Anwärter/Junioren | 2001-2004<br />
U23 | 1998-2000<br />
Seniores | ab 1997<br />
Teilnehmer*innen insgesamt: 200<br />
Rennen: 9<br />
4 Rennen klassisch: Verfolgung, Team,<br />
Sprint, Einzel<br />
4 Rennen Freistil: 3 x Massenstart,<br />
1 x Hindernis<br />
1 Staffel (2 x Klassisch, 1 x Freistil)<br />
Verantwortlicher:<br />
Walter Eberhöfer<br />
Trainer Landeskader:<br />
Veit Angerer<br />
Rudolf Prieth<br />
Gianluca Lorenzini<br />
Unser Hauptsponsor:<br />
Alessia Andreolli
MITGLIEDERKARTE<br />
IHRE VORTEILE:<br />
• 50% Rabatt auf Tageskarte an<br />
definierten Tagen in verschiedenen<br />
Skigebieten<br />
• € 40,00 Rabatt auf Saisonskarte<br />
Dolomiti Superski<br />
• Rabatte bei Partner der FISI,<br />
u.a LISKI, Pirelli, Kappa, The<br />
bridge, Piquadro<br />
• Automatische Versicherung<br />
(Haftpflicht gegenüber Dritten,<br />
sowie bei eigenen Unfällen<br />
Detaillierte Infos zur Mitgliedschaft und Vorteilen der FISI TESSERA finden Sie unter:<br />
WWW.FISI.BZ.IT
78 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
FISI WINTERSPORTVERBAND SÜDTIROL<br />
Raiffeisen Südtirol<br />
Die grüne Bank<br />
Die Südtiroler Raiffeisenkassen sind<br />
aus dem örtlichen Gemeinschaftsleben<br />
nicht mehr wegzudenken. Jährlich<br />
fließt eine Vielzahl an Sponsorengeldern,<br />
um lokale Vereine, kulturelle<br />
Veranstaltungen, innovative Projekte<br />
und Sportereignisse zu unterstützen.<br />
Dazu zählt auch die seit Jahren<br />
bewährte Sponsorenpartnerschaft<br />
mit dem FISI Landeswintersportverband<br />
Südtirol, die bisher den<br />
Raiffeisen Grand Prix, den Raiffeisen<br />
Südtirol Cup und den Raiffeisen<br />
Rodelpokal zum Gegenstand hatte.<br />
Ab der kommenden Wintersaison<br />
wird das Sponsoring auf zwei weitere<br />
Rennserien, den Langlauf-Cup und<br />
den Biathlon-Hubert-Leitgeb-Cup,<br />
ausgedehnt, sodass die Raiffeisenkassen<br />
nun offizieller Sponsor von fünf<br />
FISI-Sportwettbewerben sind.<br />
Thema Nachhaltigkeit<br />
Die nachhaltige Wertschöpfung bei<br />
Raiffeisen umfasst ökonomische, soziale<br />
und ökologische Aspekte.<br />
Das Thema Nachhaltigkeit ist in aller<br />
Munde und längst aus einer früheren<br />
Nische in das Konsumentenbewusstsein<br />
einer breiten Bevölkerungsschicht<br />
gerückt. Bei den Südtiroler Raiffeisenkassen<br />
spiegelt sich die Nachhaltigkeit<br />
bereits im genossenschaftlichen Geschäftsmodell<br />
wider. Denn im Vordergrund<br />
ihrer Geschäftspolitik steht nicht<br />
die Gewinnmaximierung, sondern die<br />
Förderung der Mitglieder, die gleichzeitig<br />
Miteigentümer, Entscheidungsträger<br />
und Geschäftspartner der Bank sind.<br />
Über diesen ökonomischen Aspekt<br />
hinaus schließt die nachhaltige Wertschöpfung<br />
bei Raiffeisen auch soziale<br />
und ökologische Aspekte mit ein.<br />
Nicht weniger bedeutsam ist es für die<br />
Raiffeisenkassen, durch den schonenden<br />
Umgang mit Ressourcen und das Fördern<br />
von umweltfreundlichen Maßnahmen<br />
einen aktiven Beitrag zu Umweltund<br />
Klimaschutz zu leisten. Dies trifft<br />
vermehrt auch auf die Verwendung von<br />
Werbeträgern und -artikeln zu.<br />
Südtiroler Holzpokale<br />
Denn Pokale und Trophäen sind nicht<br />
nur ein Zeichen von Anerkennung<br />
und Wertschätzung für erfolgreiche<br />
Sportlerinnen und Sportler, sondern<br />
auch Botschafter von Nachhaltigkeit<br />
und Regionalität.<br />
Im Raiffeisen-Sponsoring kommen deshalb<br />
verstärkt Pokale und Trophäen aus<br />
Holz zum Einsatz, die von einem lokalen<br />
Betrieb im Sarntal produziert werden.<br />
Das Material symbolisiert Tradition,<br />
Umweltbewusstsein und Bodenständigkeit<br />
– Werte, für die auch die Raiffeisenkassen<br />
stehen. Die Pokale sind mit einem<br />
Siegel versehen, sodass man auf Anhieb<br />
erkennt, dass sie aus Fallholz gefertigt<br />
wurden. Die Kombination zwischen dem<br />
haptischen Erlebnis des Materials und<br />
der edlen Optik trifft genau den Zeitgeist.<br />
Der Umstieg auf die 100-prozentige<br />
lokale Herstellung von Pokalen und<br />
Trophäen ist für das Jahr 20<strong>21</strong> geplant.<br />
Dadurch entfällt der lange Transport<br />
von Artikeln aus fernen Ländern (meist<br />
aus China und anderen Billiglohnländern),<br />
der CO 2 -Ausstoß wird erheblich<br />
verringert, und eine sozialverträgliche<br />
Produktion wird garantiert. Die grüne<br />
Bank wird damit noch grüner.<br />
Spaß beim Start des Rodelpokals<br />
Siegerehrung des Raiffeisen South Tyrol<br />
Slopestyle Contest<br />
Volle Konzentration<br />
vor dem Start
FISI WINTERSPORTVERBAND SÜDTIROL<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 79<br />
Marlene ®<br />
Vertragsverlängerung<br />
Die langjährige Erfolgsgeschichte<br />
zwischen Marlene ® und dem Landeswintersportverband<br />
FISI-Südtirol<br />
geht auch unter dem neuen Präsidenten<br />
Markus Ortler weiter.<br />
Die Zusammenarbeit, welche vor<br />
über 10 Jahren im Ski-alpin-<br />
Nachwuchs mit dem Marlene ® -Cup<br />
entstanden ist, wurde um 2 Jahre bis<br />
2022 verlängert.<br />
Der Marlene ® -Cup ist mittlerweile zur<br />
Marke geworden und hat weit über<br />
Südtirol hinaus Bekanntheit erreicht.<br />
Auch zahlreiche Athleten aus dem Ausland<br />
nehmen daran teil, da man gute<br />
FIS-Punkte einfahren kann. Die Zusammenarbeit<br />
beschränkt sich aber nicht<br />
nur auf den Marlene ® -Cup, sondern<br />
Marlene ® ist auch einer der Hauptsponsoren<br />
des <strong>Wintersport</strong>verbandes.<br />
Vorrangiges Ziel der Zusammenarbeit<br />
von FISI Südtirol und Marlene ®<br />
ist es, den jungen Nachwuchstalenten<br />
auf dem langen Weg zu<br />
Spitzenathlet*innen eine finanzielle<br />
Unterstützung zu bieten, und ihre<br />
Familien entsprechend zu entlasten.<br />
Elisa Negrini<br />
Der Landeswintersportverband<br />
hingegen bietet Marlene ® eine<br />
Plattform, die eigene Bekanntheit zu<br />
steigern.<br />
Die Verlässlichkeit von Marlene ®<br />
als Hauptsponsor von FISI Südtirol<br />
gibt den Verantwortlichen Planungssicherheit<br />
und trägt dazu bei, dass<br />
die Vorbereitungen auf höchstem<br />
Niveau erfolgen können. Der Landeswintersportverband<br />
FISI-Südtirol<br />
Die Sieger des Marlene®-Cup-Slaloms 2015/16,<br />
von links Matteo Canins, Alex Vinatzer, Max Mitterrutzner<br />
Lukas Rizzi<br />
leistet eine umfangreiche Nachwuchsarbeit,<br />
und gerade in dieser<br />
Alterskategorie, und insbesondere<br />
im alpinen Skirennsport, verursacht<br />
diese sehr hohe Kosten. Der Präsident<br />
Markus Ortler bedankt sich im Namen<br />
des Landeswintersportverbandes<br />
FISI-Südtirol für die langjährige<br />
Zusammenarbeit mit Marlene ® und<br />
hofft trotz Covid-19 auf eine reguläre<br />
Wettkampfsaison <strong>2020</strong>/20<strong>21</strong>.
80 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
FISI - SNOWBOARD<br />
Landeskader Snowboard<br />
FILIPPO DA COL<br />
ASV WELSCHNOFEN<br />
Jahrgang 2003<br />
JOACHIM DANDLER<br />
ASV BURGSTALL RAIKA<br />
2002<br />
SIMON DORFMANN<br />
ASV VILLNÖSS RAIFFEISEN<br />
2004<br />
CRISTIAN PRADEL<br />
ASV BURGSTALL RAIKA<br />
2002<br />
MIKE SANTUARI<br />
ASV WELSCHNOFEN<br />
2005<br />
FABIANA FACHIN<br />
ASV BURGSTALL RAIKA<br />
2004<br />
SOPHIE RABANSER<br />
SNB GHERDËINA<br />
2005<br />
TRAINER<br />
GERT AUSSERDORFER<br />
VERANTWORTLICHER<br />
ROLAND UNTERLEITNER<br />
OFFIZIELLER<br />
TEAMSPONSOR
FISI - SNOWBOARD<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 81<br />
Die Landeskaderathleten beim Starttraining in Villnöß<br />
Alperia Snowboard Meisterschaft<br />
Dieses Jahr hat Alperia beschlossen,<br />
noch stärker präsent zu sein<br />
und auch Hauptsponsor der Rennserie<br />
Snowboard und Teamsponsor<br />
des Landeskaders zu werden.<br />
WEITERE WETTKÄMPFE<br />
UNSERER ATHLETEN <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />
• 4 Italienmeisterschaften<br />
• 10 Coppa-Italia-Rennen<br />
• 8 FIS-Junior-Cup-Rennen<br />
In solch unsicheren Zeiten ist die<br />
weitere Unterstützung des Sports<br />
eine richtige und unverzichtbare<br />
Entscheidung für Alperia, besonders<br />
wenn es um die Sportler in<br />
unserem Land und die Aktivitäten<br />
in den Bergen Südtirols geht. Der<br />
Snowboard-Südtirolcup bzw. der<br />
Trivenetocup basiert auf einer<br />
Zusammenarbeit zwischen den<br />
regionalen Landeswintersportverbänden<br />
FISI Südtirol, dem Trentino<br />
und Venetiens.<br />
Seit vielen Jahren erfreut sich die<br />
Rennserie mit annähernd 150<br />
Wettkämpfer*innen über stabile<br />
Teilnehmerzahlen und eine gute<br />
Zusammenarbeit zwischen den drei<br />
angeführten Landesverbänden.<br />
Zum Südtirolcup zählen alle in<br />
Südtirol stattfindenden Rennen des<br />
Trivenetocups sowie alle anderen<br />
FISI-Rennen und die Landesmeisterschaften.<br />
Mit unserer „Energie“ zum Erfolg<br />
Gewinner*in des Südtirolcups wird<br />
der/die Athlet*in mit den meisten<br />
Punkten laut Weltcup-Punktetabelle.<br />
Zum Trivenetocup zählen die in<br />
den drei genannten Landesverbänden<br />
ausgetragenen Wettkämpfe. 4<br />
Rennen pro Disziplin und Kategorie<br />
gelangen zur Austragung und zählen<br />
demnach auch zur Gesamtwertung.<br />
Vorgesehen sind Wettkämpfe in den<br />
Disziplinen: Slalom (SL), Parallel-<br />
slalom (PSL), Riesenslalom (GS),<br />
Parallel-Riesenslalom (PGS), Boardercross<br />
(SBX), Halfpipe (HP), Big Air<br />
(BA), Slobestyle (SBS)<br />
INFO<br />
Teilnehmende Kategorien (W/M):<br />
U7 bis U<strong>21</strong><br />
Senioren und Master<br />
Landesverbände Triveneto:<br />
Südtirol AA | Trentino TN |<br />
Venetien VE<br />
Teilnehmer*innen insgesamt: 150<br />
Rennen: 8<br />
2 Riesentorläufe | GS<br />
4 Parallelslaloms | PSL<br />
2 Parallel-Riesenslaloms | PGS<br />
davon jeweils 1 Landesmeisterschaft<br />
im PSL und PGS<br />
Unser Hauptsponsor:
Offizielles Trainingszentrum<br />
Am Schnalstaler Gletscher bereiten sich Ski-, Snowboard und Langlauf<br />
Mannschaften aus aller Welt auf die Wettkampfsaison vor. Die ideale<br />
Höhenlage, Schneesicherheit, perfekt präparierte Pisten und kaum<br />
Wartezeiten an den Aufstiegsanlagen machen das Skigebiet zur idealen<br />
Destination für das Höhentraining von <strong>Wintersport</strong>lern.<br />
Follow us on<br />
schnalstal.com
FISI - FREESTYLE<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 83<br />
Landeskader Freestyle Ski<br />
THOMAS AUER<br />
VITAMIN F FREESTYLE CLUB<br />
Jahrgang 2005<br />
VALENTIN AUER<br />
VITAMIN F FREESTYLE CLUB | 2006<br />
TIM MAIRHOFER<br />
VITAMIN F FREESTYLE CLUB | 2005<br />
MATTIA MERSA<br />
SC GRÖDEN RAIFFEISEN | 2005<br />
NIKLAS OBERRAUCH<br />
ASV BURGSTALL RAIKA | 2002<br />
MARIUS OBERRAUCH<br />
ASV BURGSTALL RAIKA | 2005<br />
FABIO PFEFFER<br />
SC GRÖDEN RAIFFEISEN | 2005<br />
JEREMIA PROFANTER<br />
ASV BURGSTALL RAIKA | 2003<br />
FILIP RABANSER<br />
SC GRÖDEN RAIFFEISEN | 2001<br />
HANNAH MORODER<br />
SC GRÖDEN RAIFFEISEN | 2002<br />
MICHELLE SENONER<br />
SC GRÖDEN RAIFFEISEN | 2003<br />
TRAINER<br />
PASCAL RUNGGALDIER (Ski)<br />
DANIEL GRUBER (Snow)<br />
PHILIPP ROSSI (Snow)<br />
VERANTWORTLICHER<br />
MICHAEL MAIR AM TINKHOF
84 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
FISI - FREESTYLE<br />
Raiffeisen Slopestyle Tour<br />
Der Freestyle-Sport ist in Südtirol<br />
in den letzten Jahren enorm gewachsen.<br />
Besonders wichtig für die<br />
Entwicklung dieser spektakulären<br />
Disziplin war vor sieben Jahren die<br />
Einführung der Raiffeisen South<br />
Tyrol Slopestyle Tour.<br />
Diese Rennserie wurde gleich als<br />
offizielle Landesmeisterschaft<br />
gewertet und bekam so von Beginn<br />
an die Aufmerksamkeit der Medien.<br />
Auch heuer werden im Rahmen der<br />
Tour die Landesmeister ermittelt.<br />
Außerdem können die Athletinnen<br />
und Athleten hier wichtige Punkte<br />
für die nationale Wertung im Freeski<br />
Slopestyle sammeln.<br />
Die Raiffeisen South Tyrol Slopestyle<br />
Tour startet am 24. Jänner 20<strong>21</strong> auf<br />
Meran 2000 und endet zwei Monate<br />
TERMINE RAIFFEISEN<br />
SLOPESTYLE TOUR<br />
24.01.20<strong>21</strong> | Meran 2000<br />
07.02.20<strong>21</strong> | Kronplatz<br />
<strong>21</strong>.02.20<strong>21</strong> | Seiser Alm<br />
28.03.20<strong>21</strong> | Piz Sella<br />
später, nach vier Etappen, in Gröden.<br />
Bei jedem einzelnen Wettkampf<br />
dürfen die jungen Nachwuchstalente<br />
zwischen 8 und 19 Jahren ihre<br />
Leistung unter Beweis stellen und<br />
ihre besten Tricks zeigen. Jeder Athlet<br />
absolviert pro Etappe zwei Runs.<br />
Körperbeherrschung und Fluggefühl<br />
Wenn kein Qualifikations-Run vorgesehen<br />
ist, werden die beiden Runs als<br />
Final-Runs gewertet. Für die Wertung<br />
der Etappe zählt nur der Run mit der<br />
höheren Punkteanzahl, der schlechtere<br />
wird nicht gewertet. Es wird auch<br />
von einer Jury die gesamte Leistung<br />
am Renntag gewertet. Diese Jury<br />
besteht aus mindestens 3 und maximal<br />
5 Mitgliedern, lauter Trainern<br />
von den anwesenden Teams, die<br />
extra dafür ausgebildet wurden. Der<br />
Gesamtsieg geht an die Athletinnen<br />
und Athleten, die in 3 von 4 Wettbewerben<br />
die meisten Punkte holen<br />
konnten.<br />
Kreativität, Präzision und Eleganz<br />
Seit einigen Jahren weist die Slopestyle<br />
Tour eine konstante Teilnehmerzahl<br />
auf. Durchschnittlich nehmen<br />
über 40 Athleten an den einzelnen<br />
Etappen teil. Einen besonders hohen<br />
Zuspruch verzeichnet die Kategorie<br />
„Juniores“ (Altersgruppe 15 bis 19<br />
Jahre). Genau aus dieser Altersklasse<br />
kommen im Slopestyle die Top-Nachwuchsathleten.<br />
INFO<br />
Teilnehmende Kategorien (W/M):<br />
Kids: Jahrgänge 2010 bis 2012<br />
Children 1; Jahrgänge 2008/2009<br />
Children 2: Jahrgänge 2006/2007<br />
Juniores: Jahrgänge 2001 bis 2005<br />
Girls Children: Jahrgänge 2006 bis 2009<br />
Girls Junior: Jahrgänge 2001 bis 2005<br />
Rennen: 4<br />
Teilnehmer*innen insgesamt: 40<br />
Offizielle Website der Tour<br />
Alle Informationen zur Raiffeisen<br />
South Tyrol Slopestyle Tour gibt es<br />
seit 2018 nicht mehr nur auf Facebook<br />
und Instagram, sondern exklusiv<br />
auch auf www.slopestyletour.it<br />
Unser Hauptsponsor<br />
David Hofer im Snowpark Seiser Alm
FISI - FREESTYLE<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 85<br />
Landeskader Freestyle Snow<br />
SAMUEL BRUNNER<br />
ASC OLANG | Jahrgang 2005<br />
NATHAN FELDER<br />
ASC OLANG | 2001<br />
JAKOB HUBER<br />
ASC OLANG | 2000<br />
ROBERTA ROSSI<br />
ASC OLANG | 2002<br />
DAVID STUEFER<br />
ASC OLANG | 2001<br />
PHILIPP TAFERNER<br />
ASC OLANG | 2001<br />
DOLOMITISUPERSKI.COM
86 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
FISI - BIATHLON<br />
Landeskader Biathlon<br />
SIMON MARKART<br />
ASV RIDNAUN<br />
Jahrgang 2002<br />
CHRISTOPH PIRCHER<br />
ASV RIDNAUN<br />
2003<br />
JONAS RAFFL<br />
ASC PASSEISER<br />
2004<br />
GIOVANNI RICCADONNA<br />
ASV ANTHOLZERTAL<br />
2003<br />
PHILIPP TUMLER<br />
ASV MARTELL<br />
2002<br />
LENI AUCHENTALLER<br />
ASV ANTHOLZERTAL<br />
2004<br />
GAIA BRUNELLO<br />
SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />
2002<br />
EVA BRUNNER<br />
ASV RIDNAUN<br />
2002<br />
VERENA DEJORI<br />
SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />
2000
FISI - BIATHLON<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 87<br />
Landeskader Biathlon<br />
NORA OBOJES<br />
ASV ANTHOLZERTAL<br />
2004<br />
DENISE PLANKER<br />
SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />
2003<br />
SOPHIA ALICE PLANKER<br />
SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />
2003<br />
VERONIKA RAINER<br />
ASV PFITSCHER EISBÄR<br />
2002<br />
BIRGIT SCHÖLZHORN<br />
ASV RIDNAUN<br />
2003<br />
LISA STOLL<br />
ASV ANTHOLZERTAL<br />
2003<br />
TRAINER<br />
CHRISTIAN BRAUNHOFER<br />
MICHAEL EBERHÖFER<br />
RALF PASSLER<br />
ARMIN KASSLATTER<br />
ESTHER VALENTINI<br />
SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />
2002<br />
VERANTWORTLICHE<br />
ISABELLA BRAUNHOFER
88 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
FISI - BIATHLON<br />
Pircher Christoph (rechts)<br />
Der perfekte Schuss ins Schwarze<br />
Wollen Biathleten ganz vorne in<br />
der Weltelite mitmischen, dann<br />
müssen sie zwei völlig unterschiedliche<br />
Sportarten perfekt beherrschen:<br />
Langlaufen und Schießen.<br />
Eine komplexe Aufgabe, denn beim<br />
Langlauf handelt es sich um eine<br />
Ausdauer- und beim Schießen um<br />
eine Präzisionssportart.<br />
Besonders aufwändig ist bei den<br />
Biathleten das Training am<br />
Schießstand. Seit 1978 verwenden<br />
sie Kleinkalibergewehre, die mindestens<br />
3,5 kg schwer sein müssen.<br />
Jedes Gewehr ist natürlich eine<br />
Maßanfertigung und genau auf den<br />
Körper des Athleten abgestimmt.<br />
Jedes Gewehr benötigt auch sein<br />
spezielles Geschoss. Davon gibt<br />
es unterschiedliche Ausführungen<br />
verschiedener Hersteller. Man muss<br />
auch berücksichtigen, dass Gewehr<br />
und Munition empfindlich auf Kälte<br />
reagieren. Das Material nimmt somit<br />
beim Schießen eine Schlüsselrolle<br />
ein. Nicht umsonst kümmert sich<br />
ein großes Betreuer-Team um die<br />
Gewehre und die Munition. Während<br />
einer Weltcupsaison werden<br />
von einem Biathleten im Training<br />
und Wettkampf circa 15.000 bis<br />
18.000 Schuss verschossen.<br />
Schnell und zielgenau im Rhythmus<br />
Geschossen wird im Biathlon auf<br />
Scheiben, die in einer Entfernung<br />
von 50 Metern angebracht sind.<br />
Beim Liegendschießen beträgt der<br />
Durchmesser der Scheibe 4,5 Zentimeter,<br />
beim Stehendschießen<br />
11,5 Zentimeter. Da ist klar, dass<br />
nur Millimeter über ein gutes oder<br />
schlechtes Ergebnis entscheiden.<br />
Heute müssen die Biathleten nicht<br />
nur fehlerfrei, sondern auch sehr<br />
schnell schießen. Unter Belastung<br />
erfordert das Schießen höchste Konzentration,<br />
weshalb man im Training<br />
besonderes Augenmerk darauf<br />
legt. Vorbereitet wird das Schießen<br />
beim Zulauf zum Schießstand. Dort<br />
kommen die Athleten mit einem<br />
Puls von 160 bis 180 an und müssen<br />
ihren Körper in kürzester Zeit unter<br />
Kontrolle bringen. Jeder hat seine<br />
eigene Technik, die meisten atmen<br />
ein, dann zur Hälfte aus, schießen<br />
und atmen weiter aus.<br />
Erfahrung und mentale Stärke<br />
Eine zusätzliche Herausforderung<br />
sind die Wetterverhältnisse, besonders<br />
der Wind. Vor dem Schießen fokussieren<br />
die Athleten die Windfahnen.<br />
Der Wind kann entscheidend sein,<br />
denn das gerade mal zwei Gramm<br />
schwere Projektil ist leicht aus der<br />
Flugbahn zu bringen. Geschossen<br />
wird übrigens mit scharfer Munition.<br />
Deshalb ist ein Waffenschein erforderlich.<br />
POWERED BY
FISI - BIATHLON<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 89<br />
Hubert Leitgeb Cup<br />
powered by Raiffeisen<br />
Die Biathlon-Verantwortliche im Südtiroler <strong>Wintersport</strong>verband,<br />
Isabella Filippi-Braunhofer, startet gleich mit einer<br />
erfreulichen Nachricht in die neue Saison.<br />
Seit Jahren boomt unser Sport. Die Weltmeisterschaft im<br />
„ Februar in Antholz und die überragenden Ergebnisse von<br />
Super-Star Dorothea Wierer haben Biathlon nicht nur in<br />
Südtirol, sondern in ganz Italien noch beliebter und populärer<br />
gemacht. Auch unsere Jugend-Rennserie hat einen neuen<br />
Sponsor gefunden. Die Raiffeisen-Bank wird uns künftig<br />
unterstützen“, freut sich Filippi-Braunhofer.<br />
Gelaufen und geschossen wird auch in diesem Winter um<br />
die Trophäe Hubert Leitgeb. Leitgeb starb im Februar 2012<br />
viel zu früh im Alter von nur 46 Jahren bei einem Lawinenunglück<br />
in der Nähe von Antholz am Staller Sattel. Er war<br />
nicht nur ein sehr erfolgreicher Biathlet, zweimal holte er mit<br />
der italienischen Mannschaft WM-Gold, sondern auch ein<br />
ausgezeichneter Rennleiter bei den Weltcupveranstaltungen in<br />
Antholz. Außerdem war er Mitglied des Technischen Komitees<br />
der IBU.<br />
sen. Sollte es nicht möglich sein, im Dezember Wettkämpfe<br />
durchzuführen, werden wir jenen in Pfitsch zu einem<br />
späteren Zeitpunkt nachholen. Falls die Covid-19-Pandemie<br />
größere Menschenansammlungen weiterhin nicht zulassen,<br />
wäre es auch denkbar, dass die Einschreibungen auf die<br />
Altersklassen U13 (Schüler) und U15 (Zöglinge) beschränkt<br />
werden. Trotz der Unsicherheiten blicken wir aber mit viel<br />
Zuversicht auf die anstehende Wettkampfsaison“, verspricht<br />
Filippi-Braunhofer.<br />
TERMINE HUBERT LEITGEB CUP<br />
POWERED BY RAIFFEISEN<br />
27.12.<strong>2020</strong> | Pfitsch, Sprint<br />
10.01.20<strong>21</strong> | Ridnaun, Einzelwertung<br />
17.01.20<strong>21</strong> | Gadertal, Landesmeisterschaft Sprint<br />
13.02.20<strong>21</strong> | Martell, Landesmeisterschaft Einzelrennen<br />
06.03.20<strong>21</strong> | Antholz, Landesmeisterschaft Massenstart<br />
Im Gedenken an einen Champion des Biathlonsports<br />
Der Hubert Leitgeb Cup powered by Raiffeisen beginnt am<br />
27. Dezember mit einem Sprint in Pfitsch und endet wie alle<br />
Jahre Anfang März in Antholz mit dem Massenstart. Insgesamt<br />
werden fünf Rennen für die Altersklassen U9 bis U15<br />
ausgetragen. Für die Gesamtwertung zählen die vier besten<br />
Ergebnisse. Der Sprint im Gadertal, das Einzelrennen in<br />
Martell und der Massenstart in Antholz werden auch in ihren<br />
Disziplinen als Landesmeisterschaft 20<strong>21</strong> gewertet. „Leider<br />
müssen wir uns heuer aufgrund der Covid-19-Pandemie<br />
darauf einstellen, spontane Entscheidungen treffen zu müs-<br />
INFO<br />
Teilnehmende Kategorien (W/M):<br />
U9 | Baby | Jahrgänge 2012/13<br />
U11 | Kinder/Cuccioli | 2010/11<br />
U13 | Schüler/Ragazzi | 2008/09<br />
U15 | Zöglinge/Allievi | 2006/07<br />
Teilnehmer*innen insgesamt: 150<br />
Rennen: 5<br />
Unser Hauptsponsor
90 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
FISI - NORDISCHE KOMBINATION | SKISPRUNG<br />
Landeskader NoKo<br />
MAXIMILIAN GARTNER<br />
SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />
Jahrgang 2007<br />
FELIX MAIR<br />
SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />
2006<br />
MANUEL SENONER<br />
SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />
2006<br />
CAMILLA HENNI COMAZZI<br />
SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />
2006<br />
DANIELA DEJORI<br />
SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />
2002<br />
ASIA MARCATO<br />
SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />
2003<br />
LENA PRINOTH<br />
SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />
2003<br />
ANNA SENONER<br />
SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />
2007<br />
TRAINER<br />
ARMIN BAUER (NoKo)<br />
MATTIA RUNGGALDIER (Sprung)<br />
ROMED MORODER (Sprung)<br />
VERANTWORTLICHER<br />
WALTER EBERHÖFER
FISI - NORDISCHE KOMBINATION | SKISPRUNG<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 91<br />
Landeskader Skisprung<br />
MATTIA GALIANI<br />
SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />
2002<br />
JESSICA MALSINER<br />
GS FIAMME GIALLE FINANZWACHE<br />
2002<br />
DANIEL MORODER<br />
SC GRÖDEN RAIFFEISEN<br />
2002
92 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
FISI WINTERSPORTVERBAND SÜDTIROL<br />
Wir trauern um Hannes Hofer<br />
Die Nachricht sorgte am Martinitag<br />
für große Bestürzung, Trauer und<br />
Fassungslosigkeit in der heimischen<br />
Sportwelt, speziell bei den Snowboardern:<br />
Der ehemalige Weltcup-<br />
Athlet Hannes Hofer aus Tils oberhalb<br />
von Brixen ist bei einem Kletterunglück<br />
ums Leben gekommen.<br />
Der Unfall ereignete sich nördlich<br />
von Arbatax, an Sardiniens Ostküste.<br />
Hofer stürzte ab und zog sich<br />
so schwere Verletzungen zu, dass er<br />
von den Rettungskräften nicht mehr<br />
wiederbelebt werden konnte. Der leidenschaftliche<br />
Kletterer starb im Alter<br />
von nur 27 Jahren.<br />
Hannes Hofer zählte jahrelang zu den<br />
größten Snowboardtalenten in Südtirol.<br />
Der Absolvent der Sportoberschule<br />
Mals bestritt bis zu seinem Rücktritt<br />
vom aktiven Brettlsport im April 2017<br />
insgesamt 15 Weltcuprennen. Sein<br />
Debüt feierte er im März 2011 in<br />
Valmalenco, seine beiden letzten Rennen<br />
fuhr er im Dezember 2016 in Carezza<br />
und Cortina d‘Ampezzo. Im Europacup<br />
waren 3 dritte Plätze in Livigno, Kayseri<br />
und Lenzerheide in der Saison 2014/15<br />
seine Highlights. In jenem Winter belegte<br />
er in der Gesamtwertung den 7. Rang.<br />
Beim Parallel-Slalom bei der Junioren-<br />
Weltmeisterschaft 2012 in der Sierra<br />
Nevada verpasste er als Vierter nur ganz<br />
knapp eine Medaille. Eine Medaille, die<br />
er bei der Italienmeisterschaft 2013 im<br />
Parallel-Slalom holte, als er hinter<br />
Aaron March und noch vor Edwin<br />
Coratti Silber gewann. Im Frühjahr<br />
2017 beendete Hofer mit erst 24<br />
seine Snowboard-Karriere und verschrieb<br />
sich seitdem dem Klettern,<br />
Bergsteigen und Para gleiten. Hofer<br />
arbeitete in den AVS-Kletterhallen<br />
Brixen und Bruneck. Als die Hallen<br />
wegen des Lockdowns schlossen, war er<br />
mit einem Freund nach Sardinien zum<br />
Klettern gefahren.<br />
Der Südtiroler <strong>Wintersport</strong>verband<br />
spricht seiner Familie, die<br />
erneut einen so schweren Schicksalsschlag<br />
hinnehmen muss, seine<br />
große Anteilnahme aus. Wir werden<br />
uns immer an sein Lächeln, seine<br />
Heiterkeit und seinen Optimismus<br />
erinnern.<br />
Il gran signore Vittorio Menghini<br />
Das Geschehen des Südtiroler Landeswintersportverbandes<br />
FISI hat<br />
in den letzten 50 Jahren neben den<br />
jeweils amtierenden Präsidenten vor<br />
allem eine Persönlichkeit wesentlich<br />
geprägt: der Bozner Vittorio Menghini.<br />
Der mittlerweile 83-Jährige ist 1970<br />
in den FISI-Landesverband eingetreten<br />
und hat in seiner langen Zeit<br />
Vittorio Menghini (rechts) mit FISI-Präsident Flavio Roda<br />
als Funktionär verschiedene Ämter<br />
bekleidet. 20 Jahre lang, von 1976<br />
bis 1996, führte er die Kampfrichter<br />
an. Von 1978 bis 1996 und von 2000<br />
bis 2010 war er Vize-Präsident des<br />
Landeskomitees. Außerdem saß er<br />
im nationalen Verband im Vorstand<br />
(Consiglio Federale) und war dort<br />
verantwortlicher Referent zuerst für<br />
Biathlon (Olympische Winterspiele<br />
1998 Nagano), dann für das Kunstbahnrodeln<br />
(Vancouver 2010).<br />
Ein halbes Jahrhundert im Dienste<br />
des Südtiroler <strong>Wintersport</strong>s<br />
Nachdem er bereits im Jahr 2009 mit<br />
der kommissarischen Verwaltung des<br />
Landeswintersportverbandes betraut<br />
wurde, ernannte ihn im Sommer 2019<br />
FISI-Präsident Flavio Roda erneut zum<br />
kommissarischen Verwalter des Landeskomitees.<br />
Im Herbst organisierte Menghini<br />
auf vorbildhafte Art und Weise die<br />
notwendig gewordenen Neuwahlen, aus<br />
denen der Vinschger Markus Ortler als<br />
neuer Präsident hervorging.<br />
Seit vielen Jahren führt Menghini<br />
vorbildlich die Buchhaltung der FISI<br />
Südtirol und ist verantwortlich für<br />
makellose Bilanzen. Menghini wurde<br />
für seinen Einsatz für den Sport vom<br />
Olympischen Komitee mit den Ehrennadeln<br />
in Gold, Silber und Bronze<br />
ausgezeichnet.
FISI WINTERSPORTVERBAND SÜDTIROL<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 93<br />
Südtiroler Trainer im Ausland<br />
Christian Thoma<br />
Südtirol ist ein <strong>Wintersport</strong>land auf höchstem Niveau,<br />
und die Erfolge unserer Athleten sind uns allen<br />
bekannt. Etwas weniger bekannt sind meist unsere<br />
erfolgreichen Trainer, welche in den verschiedensten<br />
Nationalmannschaften Athleten von Weltformat<br />
betreuen. Unter ihnen ist auch Christian Thoma, ein<br />
Vinschger.<br />
Seine Trainerkarriere begann an der Sportoberschule<br />
in Mals. Weitere Stationen waren der Landeswintersportverband<br />
FISI-Südtirol, und mehrere Jahre beim<br />
Italienischen <strong>Wintersport</strong>verband FISI wo er sowohl bei<br />
den Damen als auch bei den Herren im Weltcup sehr<br />
erfolgreich war. Im Anschluss zog es ihn in den hohen<br />
Norden. Erst feierte er Erfolge mit den finnischen Skidamen,<br />
insbesondere mit Tanja Poutiainen.<br />
Medaillen und Kristallkugeln im hohen Norden<br />
Nun arbeitet er seit bereits 9 Jahren als Cheftrainer der<br />
schwedischen Skidamen und feiert mit seiner Mannschaft<br />
Erfolge am Fließband.<br />
Mit Frida Hansdotter<br />
gewann er 2016 den<br />
Slalomweltcup und<br />
führte sie 2018 zu<br />
Olympiagold in<br />
Pyeongchang.<br />
Weiters gewann<br />
sie bei alpinen<br />
Skiweltmeisterschaften unter der Regie von Christian<br />
auch zwei Silbermedaillen und 3-mal Bronze. Nachdem<br />
Hansdotter im März 2019 zurückgetreten ist, füllte<br />
Anna Swenn-Larsson die hinterlassene Lücke und gewann<br />
im selben Monat in Åre WM-Silber im Slalom.<br />
Nicht nur die Technik zählt<br />
Christian Thoma zeichnet sich durch seine umfangreiche<br />
Fach- und Sozialkompetenz aus. Er ist weiters<br />
sehr sprachgewandt und schafft es als Teamplayer, mit<br />
Empathie, Glaubwürdigkeit und Professionalität, das<br />
Vertrauen der Athletinnen zu gewinnen. Diese Faktoren<br />
tragen wesentlich dazu bei, dass diese in der Lage<br />
sind, ihr optimales Leistungsvermögen punktgenau<br />
abzurufen.<br />
In seiner schneefreien Zeit über die Sommermonate<br />
betreibt er gemeinsam mit seiner Partnerin Debora<br />
und seinen Eltern Anneliese und Alfons auch noch den<br />
Alpengasthof Tibet Hütte auf dem Stilfser Joch.<br />
Sonne, Schnee und Wellness im<br />
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TOP<br />
ANGEBOT<br />
STECKBRIEF<br />
Geburtstag: 26.02.1974<br />
Geburtsort: Meran<br />
Ausbildung:<br />
Matura an der Handelsoberschule Mals<br />
FISI-STF-Trainerausbildung (1994/95)<br />
Dozent STF-Trainerausbildung (2008 bis 2012)<br />
Trainerstationen:<br />
Sportoberschule Mals | 1999 bis 2001<br />
Landeswintersportverband FISI Südtirol | 2000/01<br />
FISI – Herren-Europacup SL | 2001/02<br />
FISI – Herren-Weltcup SL | 2002/03<br />
FISI – Herren-Europacup Cheftrainer | 2003 bis 2005<br />
FISI – Nationalmannschaft Damen Technik |2005 bis 2010<br />
Finnland Cheftrainer Damen | 2010 bis 2012<br />
Schweden Cheftrainer Technik Damen | 2012 bis 2019<br />
*Gültig ab: 8.11 - 24.12.<strong>2020</strong><br />
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94 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
FISI WINTERSPORTVERBAND SÜDTIROL<br />
<strong>Wintersport</strong>fest<br />
voller Vorfreude<br />
Ein neuer Besen kehrt bekanntlich<br />
immer besser, oder vielleicht einfach<br />
anders. Der Präsident des Landeswintersportverbandes,<br />
Markus Ortler,<br />
hatte anlässlich seines Amtsantritts<br />
bekundet, einige innovative Ideen<br />
umsetzen zu wollen.<br />
Am 5. September <strong>2020</strong> lud Ortler zum<br />
1. FISI-<strong>Wintersport</strong>fest, welches aufgrund<br />
der Covid-19-Pandemie zu einem<br />
ungewöhnlichen Zeitpunkt stattfinden<br />
musste. Geladen waren als Ehrengäste<br />
Landeshauptmann und Sportlandesrat<br />
Arno Kompatscher, der Gastgeber der<br />
Landwirtschaftsschule im Happacherhof,<br />
Christian Gallmetzer, sowie der<br />
Bürgermeister von Auer, Roland Pichler,<br />
und der Vorgänger von Markus Ortler,<br />
Hermann Ambach. Als Moderator führte<br />
Alex Tabarelli durch den Abend.<br />
Kompatscher unterstrich in seiner<br />
Grußbotschaft die Wichtigkeit des<br />
Landeswintersportverbandes mit seiner<br />
vielfältigen Tätigkeit in 9 <strong>Wintersport</strong>disziplinen<br />
und meinte auch, dass die<br />
Olympischen Spiele 2026 mit den<br />
Biathlonwettbewerben in Antholz eine<br />
Jahrhundertchance seien, welche wir<br />
nicht wieder erleben würden. Gut<br />
stehen die Chancen, dass Südtirols<br />
Weltklasse-Naturbahnrodler 2026<br />
endlich auch um olympische Medaillen<br />
kämpfen könnten.<br />
Die wichtigsten Teilnehmer am FISI-<br />
<strong>Wintersport</strong>fest waren allerdings die<br />
Siegerinnen und Sieger in den 9 <strong>Wintersport</strong>disziplinen<br />
der Jugendkategorien,<br />
welche trotz Covid-19 einige der Wettbewerbe<br />
bestreiten und somit jeweils<br />
ihre Gesamtsieger ermitteln konnten.<br />
Rund 70 junge Nachwuchssportlerinnen<br />
und -sportler wurden prämiert<br />
(Liste siehe Seite 96).<br />
Danke für eure Erfolge<br />
Für ihre glanzvolle Karriere, welche sie<br />
nach dem abgelaufenen Wettkampfwinter<br />
beendet haben, wurden auch<br />
einige Aushängeschilder in verschiedenen<br />
<strong>Wintersport</strong>disziplinen prämiert:<br />
Alexia Runggaldier (Biathlon), Elena<br />
Runggaldier (Skispringen), Lukas Runggaldier<br />
(Nordische Kombination) und<br />
Hanna Schnarf (Ski Alpin, sie wurde<br />
kurz zuvor Mutter und konnte nicht<br />
anwesend sein), sowie der Gewinner<br />
von 3 Weltcup-Kristallkugeln (2 in der<br />
Abfahrt und 1 in der Kombination),<br />
mehrfacher Medaillengewinner bei<br />
Weltmeisterschaften und mit über 350<br />
Weltcupstarts Südtirols Rekordhalter,<br />
Peter Fill.<br />
Zum Abschluss des Abends nutzte<br />
Verbandspräsident Markus Ortler<br />
gemeinsam mit Landeshauptmann Arno<br />
Kompatscher die Gelegenheit, auch eine<br />
zweite innovative Idee, welche er anlässlich<br />
seines Amtsantritts angekündigt<br />
hatte, zu präsentieren: Der Fördertopf<br />
konnte trotz Covid-19 mit den angepeilten<br />
50.000 Euro gefüllt werden, und<br />
so wurden an diesem Abend 35 Vereine<br />
aufgrund der von einer Arbeitsgruppe<br />
ausgearbeiteten Kriterien für ihre Tätigkeit<br />
mit einem Förderscheck prämiert.<br />
Kriterien für die Förderung sind zum<br />
einen die Tätigkeit eines Vereins, welche<br />
aufgrund verschiedener Parameter in der<br />
FISI-Zentrale in Mailand ausgearbeitet<br />
wird, und zum anderen die Anzahl der<br />
Mitglieder und die Athletenzugehörigkeit<br />
im Landeskader oder neu der Nationalmannschaft<br />
angehörige Athleten.<br />
Neue, innovative Ideen sind gefragt<br />
Die dritte Idee, welche mit diesem<br />
Fördertopf verknüpft ist, wird im<br />
Laufe des Herbstes bzw. zu Beginn der<br />
Wintersaison noch umgesetzt: Vereine<br />
bzw. Südtirols Sportschulen können<br />
für innovative Ideen zum Wohle des<br />
<strong>Wintersport</strong>s bzw. im Sinne einer<br />
Qualitätssteigerung in der Vorbereitung<br />
die Talente unter dem Namen „Projekt<br />
<strong>Wintersport</strong>“ um einen weiteren<br />
Beitrag ansuchen. Diese werden von<br />
einer Fachkommission begutachtet.<br />
Falls für positiv empfunden, kommt<br />
der Restbetrag entweder einem oder<br />
auch mehreren interessanten Projekten<br />
zugute.<br />
Ein ausdrücklicher Dank für die hervorragende<br />
Organisation und Verköstigung<br />
vor Ort geht an den ASC Auer mit<br />
seinem Präsidenten Christian Haas und<br />
dem gesamten Team von freiwilligen<br />
Helfern.<br />
Die Top-5-Vereine nach dem Fördertopf<br />
Die Sieger des Marlene®-Cups mit Peter Fill (2. von links)
FISI WINTERSPORTVERBAND SÜDTIROL<br />
SPORT D | <strong>2020</strong> 95<br />
FISI Golf Charity Cup<br />
by Raiffeisen<br />
Es war eine gelungene Premiere, das<br />
erste FISI „White meets green“ Golf<br />
Charity Turnier zugunsten des Südtiroler<br />
<strong>Wintersport</strong>nachwuchses.<br />
Der Landeswintersportverband FISI-<br />
Südtirol hatte am 19. September im<br />
Golfclub Passeier.Meran zum ersten FISI<br />
„White meets green“ Golf Charity Turnier<br />
geladen. Gekommen waren auf Einladung<br />
des Südtiroler FISI-Präsidenten Markus<br />
Ortler viele ehemalige <strong>Wintersport</strong>stars<br />
aus dem In- und Ausland, wintersportbegeisterte<br />
Südtiroler und vor allem viele<br />
Förderer aus der Südtiroler Wirtschaft.<br />
Sie alle haben die neue Initiative um den<br />
Fördertopf für Vereine großzügig unterstützt.<br />
Insgesamt 35 Südtiroler Unternehmen<br />
haben dazu beigetragen, dass<br />
ebenso vielen Vereinen für ihre Tätigkeit<br />
im <strong>Wintersport</strong>nachwuchs eine Förderung<br />
im Umfang von insgesamt 50.000 Euro<br />
ausbezahlt werden konnte. Der Sportförderer<br />
par excellence, Karl „Schaly“<br />
Pichler, seines Zeichens Präsident des Golf<br />
Clubs Passeier.Meran, stellte das perfekt<br />
gepflegte Green für den guten Zweck zur<br />
Verfügung. Unter den Gästen war auch<br />
Alfons Thoma, Vorstandsmitglied des Itali-<br />
enischen <strong>Wintersport</strong>verbandes FISI.Der<br />
Einladung gefolgt sind auch die <strong>Wintersport</strong>stars<br />
Peter Fill, Armin Zöggeler,<br />
Niki Hosp und Fritz Dopfer. In letzter<br />
Minute absagen mussten die Stars der<br />
1970er- und 1980er-Jahre Christian<br />
Neureuther und Paolo De Chiesa.<br />
Hinten von links: Markus Ortler, Giuseppe<br />
Vazzoler (Viaboschi), Niki Hosp, Armin<br />
Zöggeler, Karl Pichler; vorne von links:<br />
Fritz Dopfer, Peter Runggaldier, Peter Fill<br />
Christian Polig beim Abschlag<br />
Fleißige Helferinnen: Die Mädchen des Landeskaders<br />
Ski alpin<br />
Team Sport Spitaler<br />
ASSIPRO.BZ
96 SPORT D | <strong>2020</strong><br />
FISI WINTERSPORTVERBAND SÜDTIROL<br />
Unsere Gesamtsieger 2019 | <strong>2020</strong><br />
VSS KINDERMEISTERSCHAFT<br />
RAIFFEISEN POKAL SPORTRODEL<br />
RAIFFEISEN SLOPESTYLE TOUR<br />
Baby | U10 | 2010/11<br />
Klara Weger | 10 | ASC Sarntal<br />
Samuel Gruber | 10 | ASV Feldthurns<br />
Kinder/Cuccioli | U12 | 2008/09<br />
Arianna Putzer | 08 | SC Gröden Raiffeisen<br />
Nicola Zampedri | 08 | AS Merano<br />
RAIFFEISEN GRAND PRIX<br />
Schüler/Ragazzi | U14 | 2006/07<br />
Nora Pernstich | 06 | ASC Jochgrimm<br />
Mike Rifesser | 06 | SC Gröden Raiffeisen<br />
Zöglinge/Allievi | U16 | 2004/05<br />
Sophia Festini | 04 | ASV Deutschnofen<br />
Marc Comploj | 04 | SC Gröden Raiffeisen<br />
MARLENE ® -CUP<br />
Anwärter/Aspiranti | U18 | 2002/03<br />
Chayenne Kostner | 03 | SC Gröden Raiffeisen<br />
Max Malsiner | 02 | SC Gröden Raiffeisen<br />
Junioren/s | U<strong>21</strong> | 1999-2001<br />
Gaby Hofer | 00 | SC Gröden Raiffeisen<br />
Lukas Rizzi | 00 | RG Wipptal<br />
RAIFFEISEN POKAL RENNRODEL<br />
Baby | U8 | 2012/13<br />
Emily Federer | 12 | ASV Völs<br />
Daniel Gamper | 13 |ASV Feldthurns<br />
Kinder/Cuccioli | U10 | 2010/11<br />
Romi Oberprantacher | 10 | RV Passeier<br />
Anton Gruber Genetti | 10 | ASV Völlan<br />
Schüler/Ragazzi | U12 | 2008/09<br />
Lotte Mulser | 08 | ASV Völs<br />
Josef Fink | 08 | ASV Latzfons Verdings<br />
Zöglinge/Allievi | U14 | 2006/07<br />
Katharina Sofie Kofler | 07 | ASV Völlan<br />
Aron Noggler | 06 | ASV Völs<br />
Til Gamper (ASV Burgstall)<br />
Baby | U8 | 2012/13<br />
Raffael Kaneider | 12 | ASV Lüsen<br />
Kinder/Cuccioli | U10 | 2010/11<br />
Dana Oberhauser | 10 | ASV Lüsen<br />
Ivan Pfattner | 10 | ASV Völlan<br />
Schüler/Ragazzi | U12 | 2008/09<br />
Alexandra Daporta | 08 | ASV Lüsen<br />
Leo Hinteregger | 09 | ASV Lüsen<br />
Zöglinge/Allievi | U14 | 2006/07<br />
Silvia Runggatscher | 06 | ASV Villnöß<br />
Tobias Hofer | 06 | ASV Villanders<br />
SÜDTIROL CUP<br />
Baby | U10 | 2010/11<br />
Magda Moser | 11 | ASC Sarntal<br />
Matthäus Schwitzer | 10 | ASC Sarntal<br />
Kinder/Cuccioli | U12 | 2008/09<br />
Karen L. Coslovi | 08 | RG 5V Loipe<br />
David Moroder | 09 | SC Gröden Raiffeisen<br />
Schüler/Ragazzi | U14 | 2006/07<br />
Marie Schwitzer | 06 | ASC Sarntal<br />
Emanuel Pescollderungg | 06 | Alta Badia<br />
Zöglinge/Allievi | U16 | 2004/05<br />
Romina Bachmann | 05 | RG 5V Loipe<br />
Sebastian Davare | 04 | RG 5V Loipe<br />
Anwärter/Aspiranti | U18 | 2002/03<br />
Sophia Innerkofler | 02 | ASC Toblach<br />
Michael Bachmann | 02 | RG 5V Loipe<br />
Junioren/s | U<strong>21</strong> | 2000/01<br />
Elisa Negrini | 01 | ASC Sesvenna<br />
Björn Angerer | 01 | ASC Sesvenna<br />
SÜDTIROL CUP<br />
Baby | 2011/12<br />
Matthias Lantschner | 11 | ASV Burgstall<br />
Kinder/Cuccioli | 2009/10<br />
Aurora Carolina Da Col | 09 | ASV Welschnofen<br />
Til Gamper | 09 | ASV Burgstall<br />
Schüler/Ragazzi | 2007/08<br />
Sofia Federspieler | 07 | ASV Villnöß<br />
Tommy Rabanser| 07 | ASV SNB Gherdeina<br />
Zöglinge/Allievi | 2005/06<br />
Marlies Zimmerhofer | 05 | ASV Villnöß<br />
Mike Santuari | 05 | ASV Welschnofen<br />
Jugend | 2000-2004<br />
Fabiana Fachin | 04 | ASV Burgstall<br />
Fabian Lantschner | 02 | ASV Burgstall<br />
Children girls | 2005-2008<br />
Nina Mairhofer | 08 | Vitamin F<br />
Junior girls | 2000-2004<br />
Michelle Senoner | 03 | SC Gröden Raiffeisen<br />
Children 1 | 2007/08<br />
Tobias Engl | 07 | Vitamin F<br />
Children 2 | 2005/06<br />
Mattia Mersa | 05 | SC Gröden Raiffeisen<br />
Fabio Pfeffer | 05 | SC Gröden Raiffeisen<br />
Juniores | 2005/06<br />
Mattia Mersa | 05 | SC Gröden Raiffeisen<br />
Fabio Pfeffer | 05 | SC Gröden Raiffeisen<br />
Juniores 2000-2004<br />
David Hofer | 03 | SC Gröden Raiffeisen<br />
HUBERT LEITGEB CUP<br />
Baby | U9 | 2011/12<br />
Anna Wolf | 11 | ASV Antholzertal<br />
Elia Steinkasserer | 11 | ASV Antholzertal<br />
Kinder/Cuccioli | U11 | 2009/10<br />
Ilvy Marie Markart | 09 | ASV Ridnaun<br />
Sebastian Berger | 09 | ASV Antholzertal<br />
Schüler/Ragazzi | U13 | 2007/08<br />
Tanja Wanker | 07 | SC Gröden Raiffeisen<br />
Andreas Braunhofer | 08 | ASV Ridnaun<br />
Zöglinge/Allievi | U15 | 2005/06<br />
Selina Hochrainer | 05 | ASV Ridnaun<br />
Hannes Bacher | 06 | ASV Antholzertal<br />
David Moroder (SC Gröden Raiffeisen)
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