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EISTAUBEN IM 21. JAHRHUNDERT - SV der Eistauben

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<strong>EISTAUBEN</strong> <strong>IM</strong> <strong>21.</strong> <strong>JAHRHUNDERT</strong><br />

<strong>Eistauben</strong> gehören mit zu den ältesten Farbentauben.<br />

Ihre Grundfarbe, die Eisfarbe,<br />

ist heute so zart, dass ein Laie sie mit Weiß<br />

verwechseln könnte. Früher unter den<br />

Namen Müller-, Mehl-, Reif- o<strong>der</strong> Lasurtaube<br />

bekannt, war ihr phänotypisches<br />

Erscheinungsbild noch deutlich dunkler<br />

geprägt und die genetische Verwandtschaft<br />

zu blauen Tauben<br />

offenkundig.<br />

Blasslavendelblau lautete eine<br />

historische Farbschlagbezeichnung, die<br />

sogar Grünglanz und Nosterzeichnung beschrieb.<br />

In manch historischer Literatur wurden<br />

Glattfüßige als Uraltauben und Belatschte als<br />

Sibirische Tauben bezeichnet. Schwerpunkt <strong>der</strong><br />

folgenden Erläuterungen sollen allerdings nicht<br />

historische, son<strong>der</strong>n vielmehr aktuelle Ereignisse<br />

und Fakten über Rassemerkmale, Zeichnungsarten,<br />

Zuchtstand, Schauwesen, Züchter<br />

und Son<strong>der</strong>verein sein.<br />

Rassemerkmale und Wesen<br />

<strong>Eistauben</strong> sind zuchtfreudige Rassevertreter<br />

und hervorragende Elterntiere. Sie sind sehr<br />

fluggewandt, etwas scheu im Wesen und können<br />

daher sowohl im Freiflug als auch in Volieren<br />

gehalten werden. Sie sind in sechs verschiedenen<br />

Zeichnungsvarianten jeweils in<br />

Glattfüßig und Belatscht anerkannt. Hohlige<br />

(ohne Binden), die beiden Toy Stencil-Varianten<br />

weißbindig und weißgeschuppt sowie die Porzellanfarbigen<br />

haben allesamt dunkle Augen.<br />

Die Schwarzbindigen zeigen orangerote, die<br />

Gehämmerten gelbe bis orangerote Augen. Der<br />

Rand soll grau und keinesfalls rötlich sein. Der<br />

länglichrunde Kopf ist stets glattköpfig, <strong>der</strong><br />

Schnabel mittellang, dünn und dunkel. Die<br />

Schnabelwarzen setzen sich weiß gepu<strong>der</strong>t von<br />

letzterem ab.<br />

Ihre Figur sollte eine kräftige Feldtaubengestalt<br />

aufzeigen. Jedoch sind bei jungen Täubinnen<br />

diesbezüglich leichte Zugeständnisse zu<br />

machen, da wir bei Farbentauben – wie das<br />

Vorwort unmissverständlich vorgibt – einen<br />

Schwerpunkt und somit an<strong>der</strong>e Angriffspunkte<br />

bei <strong>der</strong> Bewertung haben, wie beispielsweise<br />

bei Formentauben. Der tiefe Stand kommt bei<br />

den Belatschten etwas besser zur Geltung. Die<br />

Geierfe<strong>der</strong>n sowie Latschenfülle lassen den<br />

Abstand zwischen Körperunterlinie und Boden<br />

optisch verkürzen. Der zwischen den Schultern<br />

breite und nach dem Schwanz nur wenig abfallende<br />

Rücken sollte nicht in einen allzu langen<br />

132. Jahrgang<br />

Schwanz übergehen. Das Verhältnis von Körperlänge<br />

zu Körpermasse muss stimmen, wobei<br />

diesbezüglich keine großen Probleme im<br />

<strong>der</strong>zeitigen Zuchtstand zu sehen sind. Die<br />

Läufe sollten entwe<strong>der</strong> unbefie<strong>der</strong>t (glattfüßig)<br />

o<strong>der</strong> mit dichten, fe<strong>der</strong>reichen Latschen bestückt<br />

sein. Bei letzteren kommt es nicht auf die<br />

Länge <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong> an, son<strong>der</strong>n eher auf die<br />

Breite. Eine abgerundete, überbaute, geschlossene<br />

und möglichst in die Geierfe<strong>der</strong>n übergehende<br />

Fußbefie<strong>der</strong>ung stellt diesbezüglich vielmehr<br />

das Zuchtziel dar.<br />

Das Hauptrassemerkmal, die Eisfarbe, sollte<br />

so hell und zart wie möglich sein. Die Farbe des<br />

Eises auf reinem, klarem Wasser o<strong>der</strong> entrahm-<br />

0,1 Eistaube gehämmert,<br />

Freiburg ’09, sg95 E;<br />

W. Fuhlert, Gutach.<br />

Foto: Proll<br />

ter Frischmilch sind beispielgebende Bezüge.<br />

Kein Körperteil soll einen an<strong>der</strong>en Farbton zeigen,<br />

soweit nicht Zeichnungsfarben in Frage<br />

kommen. Das Untergefie<strong>der</strong> ist dunkel.<br />

Schwingen und Schwanzbinde sollen so dunkel<br />

wie möglich sein und bilden somit den aparten<br />

Kontrast zur Eisfarbe. Insbeson<strong>der</strong>e eine satte,<br />

dunkle Schwanzbinde mit möglichst breitem<br />

hellen eisfarbigen Abschluss unterstreicht diesen<br />

Farbkontrast.<br />

Zeichnungsvarianten<br />

Spricht man bei den meisten Rassen von verschiedenen<br />

Farbschlägen, so muss man bei<br />

den <strong>Eistauben</strong> richtigerweise von Zeichnungsvarianten<br />

sprechen, da die Farbe, also die Eisfarbe,<br />

immer die gleiche ist. Ohne jede Zeichnung<br />

auf dem Flügelschild zeigen sich die Hohligen,<br />

deshalb auch die oft in Katalogen verwendete<br />

Bezeichnung „ohne Binden“.<br />

Bei den Weißbindigen zieren zwei parallel<br />

verlaufende, schmale, reinweiße Binden die<br />

Flügelschil<strong>der</strong>. Blaue Grundfarbe gepaart mit<br />

Toy Stencil bewirkt den schwärzlich gesäumten<br />

Rand <strong>der</strong> weißen<br />

Binde. Dieses Phänomen<br />

ist auch bei<br />

den Weißgeschuppten<br />

zu sehen. Ihre<br />

Flügelschil<strong>der</strong> sollen<br />

dreieckige, reinweiße,<br />

schwärzlich gesäumte Schuppung aufweisen.<br />

In den Schwingen ist bei ihnen von außen<br />

nicht sichtbarer Schilf gestattet. Auch eine<br />

leichte Rücken- und Latschenzeichnung ist zugelassen.<br />

Porzellanfarbige gleichen prinzipiell<br />

<strong>der</strong> Zeichnungsanlage <strong>der</strong> Geschuppten. Jedoch<br />

sollen die weißen Schuppen durch eine<br />

zart rötlichgelbe Farbe ersetzt werden. Darüber<br />

hinaus sollen auf den Spitzen <strong>der</strong> Handschwingen<br />

Finkenzeichnung und auf je<strong>der</strong> Fe<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Schwanzbinde ein Spiegelpunkt vorhanden<br />

sein. Letzterer ist durch das Frill Stencil-Gen<br />

von den Orientalischen Mövchen auf die <strong>Eistauben</strong><br />

übertragen worden und zeigt diese<br />

Zeichnung auch in den Schwungfe<strong>der</strong>n. Die<br />

Standardangleichung diesbezüglich ist aktueller<br />

Gegenstand eines vom Son<strong>der</strong>verein gestellten<br />

0,1 Eistaube weißgeschuppt,<br />

Nat. Frankfurt ’10, v97 HB;<br />

J. Herbert, Spachbrücken.<br />

Foto: Proll<br />

Geflügel-Börse 10/2011 17


Antrages an den Zucht- und Anerkennungsausschuss<br />

des BDRG.<br />

Schwarzbindige zeigen zwei parallel verlaufende,<br />

schmale schwarze Binden. Bei ihnen<br />

sollte beson<strong>der</strong>es Augenmerk auf die Bindentrennung<br />

bei Bewertung und Zucht gelegt werden.<br />

Gehämmerte, in <strong>der</strong> glattfüßigen Art auch<br />

als Forellentaube bekannt, zeigen ihr Hauptrassemerkmal<br />

mit dreieckiger, schwarzer Hämmerung,<br />

die etwa im Verhältnis 5:3 mit Dreiecken<br />

<strong>der</strong> Grundfarbe wechseln soll. Herz- und Rückenzeichnung<br />

sind zugelassen, spielen also<br />

keine Rolle bei <strong>der</strong> Punktvergabe. Wichtig ist<br />

vielmehr, dass die Hämmerung möglichst<br />

gleichmäßig über das Flügelschild verteilt ist<br />

und dass die Hämmerungsfarbe scharf gegenüber<br />

<strong>der</strong> eisfarbigen Dreiecke abgegrenzt ist.<br />

Alle Zeichnungsarten verfolgen prinzipiell das<br />

gleiche Ziel. Einerseits soll die Eisfarbe so hell<br />

wie möglich sein, an<strong>der</strong>erseits soll die Zeichnungsfarbe<br />

so dunkel wie möglich sein.<br />

Zuchtstand und Verbreitung<br />

Schwarz gezeichnete <strong>Eistauben</strong> – Schwarzbindige<br />

und Gehämmerte – weisen einen intensiveren<br />

Farbkontrast als die weiß gezeichneten<br />

1,0 Eistaube gehämmert,<br />

VDT-Schau Leipzig ’09, v97<br />

EB; R. Schmidt, Elz.<br />

Foto: Proll<br />

1,0 Eistaube weißbindig,<br />

VDT-Schau<br />

Sinsheim ’04,<br />

v97 BM; N. Mayer,<br />

Lützelbach.<br />

Foto: Proll<br />

<strong>Eistauben</strong> auf. Durch die schwarzen Binden und<br />

die schwarze Hämmerung sind hier intensiver<br />

gefärbte Schwingen und Schwanzbinden möglich.<br />

Weißbindige und Weißgeschuppte haben<br />

diese Farbstoffreserven nicht. Sie müssen sogar<br />

an diesen Stellen rein weiß sein. Jegliche<br />

Farbeinlagerungen in Form von Pfefferspritzern<br />

o<strong>der</strong> eines gelblichen Anflugs sind Mängel, gegebenenfalls<br />

bei nur minimalem Vorhandensein<br />

kann die Wunschspalte Verwendung finden. Die<br />

Hohligen sind in den letzten Jahren äußerst beachtlich<br />

in <strong>der</strong> Schwungfarbe, jedoch zeigt sich<br />

hier manchmal die Farbstoffreserve recht deut-<br />

Statitik <strong>der</strong> Schauen 2010 –Zehn-Jahres-Bilanz im Vergleich<br />

2010<br />

lich in <strong>der</strong> Kopffarbe, sodass hier dann entsprechende<br />

Wünsche formuliert werden müssen.<br />

In Puncto Schwanzbinde sind die Gehämmerten<br />

führend. Hier müssen Spitzentiere einen<br />

deutlichen und hellen Abschluss vorweisen, um<br />

als solche bezeichnet werden zu dürfen. Die<br />

Hohligen und Schwarzbindigen zeigen sich in<br />

diesem Merkmal ebenfalls hochfein, hier ist<br />

manchmal auf die bessere Abgrenzung <strong>der</strong><br />

Schwanzbinde zum Körper hin in <strong>der</strong> Zucht zu<br />

beachten. Bei den Weißbindigen und Weißge-<br />

schuppten ist insbeson<strong>der</strong>e auf die Reinheit <strong>der</strong><br />

weißen Zeichnungspartien zu achten, hier kann<br />

man dann schon einmal in <strong>der</strong> Schwungfarbe<br />

und Schwanzbinde etwas Zugeständnisse machen<br />

–wobei die Betonung auf „etwas“ liegen<br />

sollte, wenn ein Tier zu höchsten Ehren kommen<br />

soll. Über die Porzellanfarbigen erfolgt in<br />

einer späteren Ausgabe ein geson<strong>der</strong>ter Bericht,<br />

sodass sie nur <strong>der</strong> Vollständigkeit halber<br />

Erwähnung finden.<br />

Die letzten zehn Jahre bilanzierend, lässt sich<br />

eine aussagekräftige Verbreitung <strong>der</strong> einzelnen<br />

Zeichnungsarten in den beiden Spielarten Belatscht<br />

und Glattfüßig attestieren. Wie nicht an<strong>der</strong>s<br />

vermutet, sind die glattfüßig Gehämmerten<br />

– also die „Forellen“– am stärksten verbreitet.<br />

Die Hohligen und Schwarzbindigen folgen<br />

dann schon mit deutlichem Abstand. Die glattfüßigen<br />

Weißgeschuppten sind zurzeit im Kommen,<br />

den belatschten Schwarzbindigen ist eine<br />

deutlich größere Züchterbasis zu wünschen.<br />

Gleiches gilt natürlich für unsere porzellanfarbigen<br />

Zeichnungsvarianten. Hier kann vielleicht<br />

die Standardangleichung Beihilfe schaffen. Waren<br />

noch vor einem Jahrzehnt die Belatschten<br />

in allen Zeichnungsarten außer den Schwarzbindigen<br />

recht wenig vertreten, scheint sich hier<br />

ein gegenläufiger Trend einzuspielen. In <strong>der</strong> tabellarischen<br />

Übersicht ist die kumulierte Schaubeschickung<br />

<strong>der</strong> letzten zehn Jahre mit <strong>der</strong> aktuellen<br />

Schausaison vergleichend dargestellt.<br />

Europaschau für <strong>Eistauben</strong> 2011<br />

Gemeinsam mit den beiden Son<strong>der</strong>vereinen<br />

für sächsische Farbentauben fand fünf Jahre<br />

nach <strong>der</strong> ersten Europaschau für sächsische<br />

Farbentauben und <strong>Eistauben</strong> in Zwönitz nun die<br />

zweite Auflage am gleichen Ort statt. Schon damals<br />

ein voller Erfolg, wurden abermals die hohen<br />

Erwartungen an so ein von vielen herbeige-<br />

18 Geflügel-Börse 10/2011 132. Jahrgang


sehntes Großereignis wie<strong>der</strong>um erfüllt, wenn<br />

nicht sogar übertroffen. Insgesamt standen 444<br />

<strong>Eistauben</strong> aus den NIe<strong>der</strong>landen, Deutschland,<br />

Belgien und <strong>der</strong> Schweiz den Son<strong>der</strong>richtern<br />

Bernhard Jegerlehner (CH), Gotthard Einhorn,<br />

Mike Kunstmann, Peter Jahn, Jens Herbert und<br />

Michael Zentgraf zur Bewertung gegenüber.<br />

Gotthard Einhorn lobte die harmonische Zusammenarbeit<br />

zwischen Preisrichter und Obmann.<br />

Als Highlight führte <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>verein <strong>der</strong><br />

<strong>Eistauben</strong>züchter wie<strong>der</strong> die schon vor fünf<br />

Jahren an gleicher Stelle so erfolgreich angenommene<br />

<strong>Eistauben</strong>versteigerung durch. Alle<br />

Erwartungen wurden übertroffen. Der zuvor vereinbarte<br />

anteilige Erlös –diesmal im vierstelligen<br />

Bereich – wird zugunsten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>krebsstiftung<br />

großzügig auf 1000,- € aufgerundet<br />

und bei <strong>der</strong> nächsten VDT-Schau in Leipzig von<br />

unserem Kassierer Steffen Penndorf übergeben.<br />

Teilnehmer und Bieter und vor allem die<br />

Züchter und Spen<strong>der</strong> Klaus Hoffmann (hohlig),<br />

Michael Zentgraf (weißbindig), Helmut Schmidt<br />

(weißgeschuppt), Bernd Eschmann (zweimal<br />

porzellanfarbig), Jens Herbert (schwarzbindig<br />

und gehämmert), Jörgen Schütze (belatscht<br />

hohlig), Lothar Fucker (belatscht weißbindig),<br />

Sandro Stock (belatscht weißgeschuppt) und<br />

Jürgen Sohl (belatscht schwarzbindig und gehämmert)<br />

machten es mit hochrassigen <strong>Eistauben</strong>paaren<br />

möglich. Fast alle gestifteten Paare<br />

gingen deutlich über die Hun<strong>der</strong>ter-Marke. Das<br />

Spitzenangebot lag über 200 € für die belatscht<br />

gehämmerten <strong>Eistauben</strong>. Auch die Glattfüßigen<br />

standen hoch im Kurs. Das zweit- und dritthöchste<br />

Gebot gab es für die beiden von Jens<br />

Herbert gestifteten Paare in Glattfüßig schwarzbindig<br />

und Glattfüßig gehämmert.<br />

Die Europamedaille, als höchste Auszeichnung<br />

<strong>der</strong> Entente Européene (EE), vergaben die<br />

beiden Obleute Gotthard Einhorn und Reiner<br />

Wolf auf das beste Tier <strong>der</strong> <strong>Eistauben</strong>. Sie nahmen<br />

alle mit v97 Europachampion bewerteten<br />

Tiere genau unter die Lupe und kürten mit <strong>der</strong><br />

EE-Medaille die 0,1 alt glattfüßig weißgeschuppte<br />

Eistaube von Jens Herbert.<br />

Dicht gefolgt kamen hinter <strong>der</strong> EE-Medaille<br />

die beiden Best in Show-Bän<strong>der</strong> zur Vergabe.<br />

Jeweils auf glattfüßig und belatscht wurden die<br />

von Zuchtfreund Kühnert gestifteten Bän<strong>der</strong><br />

vergeben an Helmut Schmidt auf 0,1 jung glattfüßig,<br />

weißbindig und an Lothar Fucker auf 1,0<br />

132. Jahrgang<br />

alt belatscht, weißbindig. Die Europachampions<br />

und Europameister wurden nach den Festlegungen<br />

<strong>der</strong> EE vergeben und können <strong>der</strong> tabellarischen<br />

Übersicht entnommen werden.<br />

Bei den Glattfüßigen standen 282 Tiere, aufgeteilt<br />

in 37 Hohlige , 32 Weißbindige, 33 Weißgeschuppte,<br />

zwölf Porzellanfarbige, 49<br />

Schwarzbindige und 119 Gehämmerte. Die 162<br />

Belatschten verteilten sich auf 54 Hohlige, 25<br />

Weißbindige, 34 Weißgeschuppte, zwei Porzellanfarbige,<br />

21 Schwarzbindige (darunter acht in<br />

<strong>der</strong> Voliere) und 26 Gehämmerte.<br />

Europachampions stellten Klaus Hoffman<br />

(zweimal auf Hohlig), Helmut Schmidt (zweimal<br />

auf Weißbindig), Michael Zentgraf (weißgeschuppt),<br />

Jens Herbert (einmal auf Weißgeschuppt,<br />

zweimal auf Schwarzbindig und ein-<br />

mal auf Gehämmert), Gerhard Knoll (gehämmert),<br />

Dietmar Schenker (gehämmert), Bernd<br />

Schnei<strong>der</strong> (gehämmert), Menno Apperlo (belatscht,<br />

hohlig), Lothar Fucker (zweimal auf Belatscht,<br />

weißbindig), Sandro Stock (belatscht,<br />

weißgeschuppt) und Jürgen Sohl (belatscht,<br />

hohlig und belatscht, gehämmert).<br />

Europameister wurden Klaus Hoffman (hoh-<br />

Sind <strong>Eistauben</strong> eine einmalige Rasse?<br />

Ja, das sind sie. Und das liegt weniger an <strong>der</strong> Gefie<strong>der</strong>farbe. Das war ein langer Ausleseprozess,<br />

fixiert auf zartes Eisblau. Vielmehr sind es die Zeichnungsvarianten, die bei keiner<br />

an<strong>der</strong>en Rasse in dieser Zusammenstellung vorzufinden sind: ohne Binden, mit schwarzen<br />

Binden, gehämmert, mit weißen Binden, weißer Schuppung o<strong>der</strong> gar in <strong>der</strong> „Son<strong>der</strong>fassung“<br />

Porzellanfarbig. Die Verwirklichung zum Idealbild bleibt ein ständiges Beachten<br />

feiner Zeichnungselemente, sonst verliert man schnell das Erreichte. Binden<br />

und Hämmerung einerseits, weiße Binden und Schuppung an<strong>der</strong>erseits<br />

haben ihre Faustregeln zum Erhalt <strong>der</strong> typischen Flügelzeichnung. Auch<br />

auf die Schwingenfarbe und die Schwanzbinde mit Endbinde ist zu<br />

achten. Von den weiteren Taubenrassen mit einer Eisfarbe ist <strong>der</strong><br />

Damascener wohl <strong>der</strong> bekannteste, <strong>der</strong> ebenfalls mit einer Hämmerung<br />

gezüchtet wird, aber damit nicht an die <strong>der</strong> langjährig darauf<br />

gezüchteten „Forellen“ herankommt. Gelegentlich sieht man<br />

auch Hamburger Sticken mit einer gehämmerten Flügelzeichnung,<br />

aber hier haben an<strong>der</strong>e Rassemerkmale<br />

Priorität. Ansonsten gibt es wenige Rassen, die die<br />

Eisfarbe im Programm haben –vielleicht liegt das<br />

auch am Fe<strong>der</strong>pu<strong>der</strong>, den eisfarbige Tauben beson<strong>der</strong>s<br />

entwickeln. Text und Foto: dK<br />

lig), Helmut Schmidt, (weißbindig), Jens Herbert<br />

(dreimal, weißgeschuppt, schwarzbindig und<br />

gehämmert), Menno Apperlo (belatscht, hohlig),<br />

Lothar Fucker (zweimal belatscht, weißbindig<br />

und weißgeschuppt), Jürgen Sohl (belatscht,<br />

gehämmert).<br />

Son<strong>der</strong>verein und Organisation<br />

Der Son<strong>der</strong>verein <strong>der</strong> <strong>Eistauben</strong>züchter<br />

wurde 1924 in Chemnitz gegründet und besteht<br />

aus etwas über 100 Mitglie<strong>der</strong>n. Hauptverbreitungsgebiete<br />

sind <strong>der</strong>zeit Hessen (rund 30%)<br />

und Sachsen (rd. 20%), wo zusammen die<br />

Hälfte <strong>der</strong> <strong>SV</strong>-Mitglie<strong>der</strong> beheimatet ist. Die an<strong>der</strong>e<br />

Hälfte verteilt sich über das gesamte Bundesgebiet<br />

und darüber hinaus nach den Nie<strong>der</strong>landen,<br />

Dänemark, England, <strong>der</strong> Schweiz und<br />

0,1 Eistaube belatscht,<br />

weißgeschuppt, VDT-<br />

Schau Leipzig ’05,<br />

v97 ELK; J. Sohl,<br />

Rüddingshausen.<br />

Foto: Proll<br />

seit kurzem auch bis in die USA. Die Aufgabe<br />

des Vereins besteht in <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung, Verbreitung<br />

und Veredlung belatschter und glattfüßiger<br />

<strong>Eistauben</strong>. Neben einer Hauptson<strong>der</strong>schau, mit<br />

Versammlung und Tierbesprechung, die jährlich<br />

an unterschiedlichen Orten im ganzen Bundesgebiet<br />

stattfindet, werden zahlreiche regionale<br />

Son<strong>der</strong>schauen abgehalten. Unsere Jahreshauptversammlung<br />

mit großem Rahmenprogramm<br />

findet jährlich am Pfingstwochenende<br />

statt. Zweimal jährlich erscheint unsere <strong>Eistauben</strong>-Revue,<br />

in <strong>der</strong> unsere Mitglie<strong>der</strong> über alles<br />

Wesentliche informiert werden. Rassebezogene<br />

Referate werden in den Son<strong>der</strong>vereinsversammlungen<br />

vorgetragen. Tierbesprechungen<br />

werden bei fast allen großen Schauen durch unsere<br />

Preisrichter und Zuchtwarte abgehalten.<br />

Wer Interesse an <strong>Eistauben</strong> und/o<strong>der</strong> einer<br />

Mitgliedschaft im Son<strong>der</strong>verein <strong>der</strong> <strong>Eistauben</strong>züchter<br />

hat, kann sich gerne bei unserem Vorsitzenden<br />

Jürgen Sohl, Tel. 06407 7370, o<strong>der</strong><br />

beim Zuchtwart Jens Herbert, Tel. 06162<br />

830971, melden.<br />

Unsere nächste Hauptson<strong>der</strong>schau findet<br />

vom 16.-18. Dezember 2011 in Erlensee bei<br />

Hanau statt. Nicht nur <strong>der</strong> faire, sportliche<br />

Wettstreit in den Schaukäfigen, son<strong>der</strong>n<br />

auch die geselligen Abendrunden lassen<br />

diese Höhepunkte <strong>der</strong> Zuchtsaison<br />

bei manch einem herbeisehnen und<br />

dann in guter Erinnerung auf <strong>der</strong><br />

Züchterfestplatte abspeichern.<br />

Jens Herbert<br />

Geflügel-Börse 10/2011 19

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