Bei ihrem mit Spannung erwarteten 3000-m-Rennen beim Weltcup in Salt Lake City hat die Eisschnellläuferin keinen der ersten acht Plätze erreicht, die zur Olympia-Teilnahme berechtigen. Gleich drei ihrer deutschen Kolleginnen liefen schneller als Pechstein, die mit 4:04,60 Minuten nur auf den 13. Platz kam.

Die wegen auffälliger Blutwerte vom Weltverband ISU für zwei Jahre gesperrte Sportlerin durfte nur dank einer Eilentscheidung des Schweizer Bundesgerichts in Salt Lake City starten. Die Richter waren am Mittwoch überraschend Pechsteins Gesuch gefolgt, um ihr die letzte theoretische Olympia-Chance einzuräumen. Das ist ein Novum: noch nie hatte eine gesperrte Athletin ein Weltcup-Rennen bestreiten dürfen. Pechstein hatte immer wieder betont, nie gedopt zu haben.

Trotz der verpassten Olympia-Chance will die 37-Jährige nicht aufgeben. "Das war definitiv nicht mein Karriere-Ende", sagte Pechstein, die nach ihrem Lauf in Tränen ausgebrochen war. Mit schweren Beinen und ohne die gewohnte Power hatte die Berlinerin die Olympia-Norm deutlich unterschritten. Eine solch schlechte Platzierung auf der Langstrecke war für die fünfmalige Olympiasiegerin im Weltcup zuletzt vor 13 Jahren registriert worden.

"Es war eine Extremsituation, wie ich sie in meiner Karriere noch nie erlebt habe", sagte Pechstein nach der Qualifikation. "Ich hatte nur die eine Chance, die wollte ich unbedingt nutzen. Schade, dass es nicht geklappt hat.", sagte Pechstein. Unmittelbar nach ihrem Lauf wurde sie zu einer Doping-Kontrolle gerufen. "Die wollen mich zermürben, doch ich werde weiter kämpfen", kündigte sie an.

Der Weltverband ISU hatte Pechstein aufgrund nur eines auffälligen Blutwertes gesperrt. Der Sportgerichtshof CAS hatte dieses Urteil auf der Grundlage von Indizien bestätigt. Im kommenden Jahr findet vor dem Schweizer Bundesgericht die Revisions-Verhandlung statt. Dabei geht es für Pechstein zwar nun nicht mehr um Olympia, aber um ihre Reputation und ihre berufliche Zukunft bei der Bundespolizei. 

Erfolge in Salt Lake City konnten hingegen zwei andere deutsche Eisschnellläuferinnen Sportlerinnen verbuchen: Stephanie Beckert aus Erfurt belegte den zweiten Platz hinter der Tschechin Martina Sablikova. Jenny Wolf stellte sogar einen neuen Weltrekord auf und verbesserte ihre eigenen Bestmarke über 500 Meter um 2/100 auf 37,00 Sekunden drückte.