Eine der erfolgreichsten deutschen Wintersportlerinnen hört auf. Während der Olympischen Spiele im kanadischen Vancouver gewann Anni Friesinger im März noch die Goldmedaille in der Team-Verfolgung – trotz eines spektakulären Sturzes im Halbfinale. Danach unterzog sie sich einer komplizierten Knie-Operation, deren Folgen nun zum Karriereende der insgesamt dreifachen Olympiasiegerin und 16-maligen Weltmeisterin führten.

Die 33-Jährige hatte noch auf eine schnelle Rehabilitation und ein Abschiedsrennen bei der Einzelstrecken-WM im März 2011 in ihrem Heimatort Inzell gehofft. "Wer mich kennt, weiß, dass ich alles dafür gegeben habe, um bei der WM in Inzell noch einmal am Start stehen zu können. Ich muss jetzt aber anerkennen, dass es mein Kniegelenk nicht zulässt, weiter Hochleistungssport zu betreiben", sagte Friesinger-Postma in einer Erklärung ihres Managements . Dieser Schritt sei nicht einfach, aber sie freue sich auch auf die kommenden Aufgaben. 

Für ihre Entscheidung ausschlaggebend dürfte auch die Einschätzung ihres Vertrauensarztes Volker Smasal gewesen sein. "Wir wussten, dass der Weg äußerst schwierig würde und nur bei optimalem Verlauf und besten Umfeldbedingungen bewältigt werden könnte", sagte er. "Ich habe als Arzt aber auch die Verantwortung, dass meine Patientin nach dem Leistungssport noch ein funktionstüchtiges Gelenk und in den kommenden Jahren Spaß am Leben hat."

Markus Eicher, Cheftrainer der Deutschen Eisschnelllaufgemeinschaft (DESG), sprach von einer "vernünftigen Entscheidung von Anni". Der Präsident des Verbands, Gerd Heinze, bedankte sich bei Friesinger-Postma "für alles, was sie mit ihren Erfolgen und ihrer Popularität für die Entwicklung des Eisschnelllaufs in Deutschland und der Welt getan hat".