Norwegens Frauenquote :
Goldröcke und Großmütter an der Macht

Lesezeit: 4 Min.
Die Folgen, die eine Frauenquote für Deutschland hätte, lassen sich aus den Erfahrungen in Norwegen nur eingeschränkt ableiten
Norwegen hat die Frauenquote schon. Dort müssen die Verwaltungsräte zu 40 Prozent weiblich sein. Quotengegner behaupten, das führe zu Mehrfachmandaten. Doch ist die dortige Situation überhaupt mit der deutschen vergleichbar?

Freunde der Quotenregelung zeigen schon lange auf Norwegen: Dort garantiert seit 2008 ein Gesetz das Gleichgewicht der Geschlechter in der Wirtschaft, mindestens 40 und höchstens 60 Prozent der Verwaltungsratsmandate in Aktiengesellschaften müssen von Frauen wahrgenommen werden. Je näher ein ähnliches Gesetz in Deutschland rückt, desto genauer schauen sich nun auch die Gegner das Beispiel aus Skandinavien an - und warnen vor norwegischen Verhältnissen: Viele Unternehmen hätten die Rechtsform geändert, um dem staatlich vorgeschriebenen Frauenzwang zu entgehen. Außerdem habe das Gesetz mangels geeigneter Bewerberinnen zu vielen Mehrfachmandaten geführt, ein Kreis von rund 70 Managerinnen teile sich gut 300 Posten. „Diese Seilschaft nennt man mittlerweile Goldröcke“, zitiert der FDP-Bundestagsabgeordnete Marco Buschmann norwegische Schlagzeilen.

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