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Sixt: E-Autos bleiben liegen

Freier Wirtschaftsredakteur
Kunden beschweren sich beim Autovermietkonzern über leere Batterien

Der Autovermietkonzern Sixt gehört mit rund 2500 Autos mit Elektromotor zu den größten Betreibern von Fahrzeugen mit dem Zukunftsantrieb. Doch nach Aussage von Konzernchef Erich Sixt führt das Angebot an E-Autos bislang weder zu einem besonderen Wunsch der Kunden nach diesen Fahrzeugen noch zu viel Freude in der Praxis. „Die Kundennachfrage nach E-Autos ist im Augenblick nicht da“, sagte Sixt jetzt bei der Vorlage von Quartalszahlen.

Nach wie vor bekomme das Unternehmen Beschwerden von Kunden, die auf der Autobahn mit leeren Batterien liegen geblieben sind und fragen, was sie tun können. „Da können wir nur sagen: Bitte laden Sie das Auto auf“, sagte Sixt. E-Autos seien in der Autovermietung mit kilometerlangen Fahrten nur bedingt einsetzbar. Lediglich im Carsharing gebe es einen Bedarf. Nach wie vor hätten 40 Prozent der Vermietfahrzeuge einen Dieselmotor, weil vor allem Firmenkunden diese bestellten. Die Diesel seien kostengünstiger und sorgten trotz negativer Schlagzeilen für einen niedrigen CO2-Ausstoß, sagte Sixt.

Sixt berichtete über ein weiter starkes Wachstum des Konzerns, vor allem auch im Ausland. Der Umsatz legte im ersten Quartal um 14 Prozent auf 620 Millionen Euro zu. Die Ertragsentwicklung hielt erstmals seit langer Zeit aber nicht Schritt und soll auch im Gesamtjahr eher stagnieren. Dies wird mit weiter hohen Investitionen erklärt. So wird das Carsharing-Angebot in Kürze auch auf München ausgedehnt.

Der für seine pointierten Äußerungen bekannte Unternehmer äußerte sich auch zu der von Juso-Chef Kevin Kühnert losgetretenen Sozialismus-Debatte. „Lieber Kevin, gerne auch gleich alle Autobesitzer enteignen“, hatte Sixt bereits in Anzeigenmotiven vorgeschlagen. Der Jung-Politiker hatte sich für die Vergesellschaftung großer Unternehmen ausgesprochen und den Autohersteller BMW genannt. Der Konzernchef schlägt dem 29-Jährigen vor, „er soll sich mal ein paar Tage im Unternehmen bewegen“, um in der Praxis zu sehen, welche Entscheidungen auch über Investitionen anstehen. „Vielleicht sieht er uns Unternehmer dann nicht mehr nur als Ausbeuter.“

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