Millionenbetrug mit teuren Porsche?: Autohändler nach Razzia in U-Haft
Aachen – Es geht um teure historische Rennautos und bandenmäßigen Betrug. Der Schaden soll 100 Millionen Euro betragen. Vor einer Woche durchsuchten Kripobeamte 18 Wohn- und Firmen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Im Zentrum der Ermittlungen: Das Automobilzentrum „Scuderia M66“ und Geschäftsführer Uwe N. (48). Er sitzt in Untersuchungshaft. Auch weitere bekannte Persönlichkeiten aus der Auto-Szene sollen verwickelt sein. Polizei und Staatsanwaltschaft geben sich zugeknöpft. „Um die weiteren Ermittlungen nicht zu gefährden“, so Staatsanwalt Jost Schützeberg am Mittwoch.
Der „Oldtimer-Bande“ wird vorgeworfen, schrottreife Oldtimer- und Rennfahrzeuge wiederaufgebaut oder Replikate hergestellt zu haben. Diese sollen dann als angebliche Originale verkauft worden sein.
Fahrgestellnummern und KFZ-Briefe sollen gefälscht worden sein. Liebhaber zahlten Höchstpreise für die angeblichen Schätzchen. So kostet ein Porsche 911 RS locker 600 000 Euro. Rechtsanwalt Michael Rietz, der Uwe N. vertritt: „Es ist ein sehr komplexes Thema. Am Ende werden die Vorwürfe so aufgeklärt, dass wir keine verkehrten Autos verkauft haben.“ Es habe sich um neu aufgebaute originalgetreue Autos gehandelt: „Wer so ein Auto kauft, weiß das.“