Gesunkene Lebenserwartung :
Warum starben so viele früher?

Lesezeit: 4 Min.
Friedhof in Osnabrück: Vor drei Jahren starben viele Ältere vor allem an den Folgen der Grippe.
Ein Warnsignal? Zum ersten Mal ist die Lebenserwartung in einem Jahr in den reichen Ländern fast simultan eingebrochen. In Amerika sind es die Suchtopfer, aber das kann kaum die Ursache in Deutschland sein.

Das hat es seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben: In vielen wohlhabenden Ländern, genauer: in europäischen Ländern und in den Vereinigten Staaten, ist die Lebenserwartung regelrecht eingeknickt. Lange zeigte die Kurve ungebrochen nach oben, die Menschen wurden immer älter und jedes Neugeborene hatte blendende, von unvorhersehbaren Epidemien ausgenommen nahezu ungetrübte Aussicht, dass es uralt – heute sogar leicht hundert Jahre – werden kann. Mit Blick auf die Statistik konnte man in den reichen Staaten die Sektkorken knallen lassen. Plötzlich aber das: da tauchen neue Zahlen auf, die die Fachleute ins Zweifeln bringen. Domantas Jasilionis vom Max-Planck-Institut für demographische Forschung in Rostock spricht von einem „Signal, das auf sehr grundlegende Probleme hinweist“ – vor allem in der medizinischen Versorgung wohlhabender Länder.  

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