"Consumer Report" Qualitätsprobleme besiegt: Tesla klettert im US-Autoranking nach oben

Erst vor kurzem kritisierte der Report noch die nachlässige Produktion von Teslas Model 3.
© Tesla / PR
Um acht Plätze schob sich Tesla im wichtigsten US-Ranking der Automarken nach vorn. Früher waren die Experten entsetzt wegen der Mängel der Fahrzeuge. Jetzt hat es das Model 3 sogar in die Top-Kaufempfehlungen des "Consumer Reports" geschafft.

Der "Consumer Report" ist so etwas wie die Stiftung Warentest für die USA. Das Urteil des Reports hat im großen Binnenmarkt eben so viel Gewicht, wie die Schulnoten der Warentester in Deutschland. Wichtiger Unterschied: Der Report untersucht auch Autos, das machen die Warentester nicht. Im aktuellen Ranking der Automarken konnte Tesla den größten Sprung nach oben verzeichnen. Die Marke hüpfte acht Plätze nach oben und landete auf Platz 11. Keine US-Marke erreichte einen besseren Wert. Auf Platz 13 konnte sich die wiederbelebte Luxusmarke Lincoln platzieren, auf Platz 18 kommt mit Chrysler der erste amerikanische Massenhersteller.

Tesla verlässt die Zone der Unzufriedenheit

Platz 11 ist nicht der Spitzenplatz, vor allem wenn man bedenkt, dass Tesla nur Fahrzeuge oberhalb der Mittelklasse anbietet, sich also nicht mit Billig-Autos im Ranking behaupten muss.

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Doch der Sprung nach oben zeigt deutlich, wie gut Tesla seine Qualitätsprobleme in den Griff bekommt. Jahrelang galt, die Fahrzeuge von Tesla seien in vieler Hinsicht visionär, doch trübten Probleme in der Produktion den schönen Eindruck. Einst warnte der Consumer Report sogar ausdrücklich davor, einen Tesla zu kaufen. (Lesen Sie dazu: "Consumer Report warnt vor dem Tesla Model X").

Das Urteil damals war, die Wagen seien etwas für Fans, die generös über Pannen und Schludrigkeiten in der Montage hinwegsehen würden. Dann wurde die Produktion des ersten Tesla-Modells der Mittelklasse auch noch von massiven Anlaufschwierigkeiten geplagt. Der stern erwischte für seinen Test ein Fahrzeug, bei dem die Abdichtung der Heckklappe nicht funktionierte und der Kofferraum mit Wasser volllief. (Lesen Sie hierzu: "Das Tesla Model 3 geht ab, als würde es von einem gigantischen Gummiband gezogen")

Kaufempfehlung für Tesla Model 3

In diesem Jahr schaffte es der Tesla 3 sogar in die illustre Gruppe der zehn Top-Empfehlungen des Reports. Kein deutsches Auto ist dort vertreten. Das Model 3 ist nach Urteil des Reports das beste Elektroauto, das man in den USA kaufen kann. Und dabei zählen nicht allein ökologische Gründe, sondern der Fahreindruck des Autos. "Das hervorragende Handling und die schnelle und präzise Lenkung des Autos tragen dazu bei, dass es sich wie ein Sportwagen anfühlt", heißt es in der Empfehlung. "Die beeindruckende Straßenleistung wird nur durch die straffe Abstimmung und die auffälligen Windgeräusche beeinträchtigt. Aber die große Reichweite von 250 bis 330 Meilen (je nach Version) und die umweltfreundlichen Eigenschaften gleichen diese Nachteile aus."

"Die Fahrzeuge bringen heute eine phänomenale Leistung", erläutert der Cheftester Jake Fisher die Ergebnisse. "Die Kunden lieben diese Autos einfach." Für Tesla ist diese Einschätzung Gold wert. Die Marke spart sich die Ausgaben für klassische Werbung, umso wichtiger sind die Urteile unabhängiger Institutionen. Fisher sagte aber auch, dass das Model 3 bei der Markteinführung 2017 nicht so gut abgeschnitten habe. Tesla ist es offenbar gelungen, die Qualität des Autos in der laufenden Produktion massiv zu verbessern.

Mercedes auf einem traurigen Platz 20

In dem Urteil werden eigene Test Umfragen zur Zufriedenheit der Besitzer, die Sicherheitsausstattung und die Pannenstatistiken verwendet. Dazu gibt es eine weitere Besonderheit: Der "Consumer Report" arbeitet nicht mit Testfahrzeugen, die von den Herstellern überlassen werden, sondern kauft die Modelle verdeckt ein. Mit Platz 11 ist für Tesla noch Luft nach oben.

Die Tabelle führt in diesem Jahr Porsche an. Audi erreicht Platz 6, BMW 8 und Mini kommt auf Platz 10. Wie Tesla sind das allesamt Premiummarken. Erstaunlich ist, dass sich die Marken Subaru (3), Mazda (4) und Hyundai (7) sehr gut platzieren konnten und Hersteller wie Volkswagen (16) und Mercedes (20) weit hinter sich lassen konnten. Als schlechteste Edelmarke konnte sich Range Rover dem dreißigsten Platz unrühmlich hervortun. Am schlechtesten schnitt Fiat (33) ab.

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