Risiko: Bisse auch im Winter

"Zecken sind auch im Winter gefährlich. Mindestens fünf Prozent aller Zeckenbisse finden in den Wintermonaten statt", warnt Werner Johansson und verweist auf eine Untersuchung des Berliner Robert-Koch-Instituts. Den Schweden, der in Bayern lebt, interessieren diese Spinnentiere - wohl auch, weil er ein Gerät verkauft, mit dem Zecken entfernt werden können. Seitdem jedenfalls erforscht er die Tiere, die Krankheiten wie Hirnhautentzündung und Borreliose übertragen können, mit ungewöhnlichen Versuchen. Das Ergebnis ist: Nur Blitzkälte und Hitze bringen die Spinnentiere wirklich um.

"Wer Kleidungsstücke in die Tiefkühltruhe legt, wird sie kaum vernichten", sagt Johansson, der lebendige Zecken nach eineinhalb Stunden aus seiner Tiefkühltruhe holte. Auch einen fünf Minuten dauernden Ausflug in den Backofen, den Johansson auf 110 Grad Celsius vorgeheizt hatte, überstanden die Plagegeister unbeschadet. Nach eineinhalb Stunden in seinem Trockner seien die Tiere allerdings tot gewesen. "Und wer Kleidung bei Temperaturen über 50 Grad Celsius in der Maschine wäscht, tötet die Tiere nach sicher ab", so der Hobbyforscher.

Und wie kommt die Zecke zum Mensch? An sonnigen Tagen kann es unter dem Schnee im hohen Gras bis zu 15 Grad Celsius warm werden, ergaben Messungen von Johansson. Bei diesen Temperaturen erwachen die Tiere. Ein Griff ins Gras, ein Einsinken in den Schnee oder ein Haustier, das die Zecke einsammelt - und schon ist es geschehen. Deshalb muß man auch im Winter auf Zeckenbisse achten.

Informationen im Internet: www.zeckenschlinge.de