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Forscher fürchten in den USA mehr Corona-Tote als bisher angenommen

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Die Corona-Krise in den USA hält unvermindert an. Nun fürchtet eine Gruppe renommierter mit mehr Corona-Toten als bisher prognostiziert.

Update vom Samstag, 22.08.2020, 6.42 Uhr: Forscher befürchten einem weithin beachteten Modell zufolge in den USA noch mehr Corona-Tote als zuletzt prognostiziert. Bis Anfang Dezember könnten insgesamt fast 310 000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus sterben, rund 15 000 mehr als noch vor zwei Wochen angenommen. Das ging am Freitagabend (Ortszeit) aus einer Aktualisierung des Modells der Forscher des Instituts IHME der Universität Washington in Seattle hervor.

Wenn 95 Prozent der Menschen in der Öffentlichkeit stets Masken trügen, könnte die Zahl der Opfer bis 1. Dezember mit rund 240 000 deutlich geringer ausfallen, erklärten die Forscher

Update vom Mittwoch, 19.08.2020, 15 Uhr: Forscher*innen von der Johns Hopkins Universität in Baltimore Maryland sollen herausgefunden haben, warum viele Erkrankte einen Verlust des Geschmacks- und Geruchssinn klagen. Ein Forscherteam um die Wissenschaftler Mengfei Chen und Andrew P. Lane untersuchte Gewebeproben von verschiedenen Patienten und veröffentlichte ihre Ergebnisse heute (19.08.2020) im European Respiration Journal, wie auch der Bayerische Rundfunk berichtet.

Corona: Deshalb sollen Betroffene den Geruchs- und Geschmacksinn verlieren

Demnach soll das Coronavirus über das Protein Angiotensin Converting Enzyme 2 (ACE2)- auch ACE2-Rezeptoren genannt, in den Körper eindringen. Diese ACE2-Rezeptoren befinden sich besonders häufig in den Zellen der Nasenschleimhaut und sind für das Riechen verantwortlich, berichtet auch Focus Online. Durch die Beschädigung der Zellen durch das Coronavirus könnten Betroffene nicht mehr so gut riechen, so die Schlussfolgerungen der Forscher.

Die Neuinfektionen mit Corona steigen weltweit wieder an.
Die Neuinfektionen mit Corona steigen weltweit wieder an. © dpa

Corona in den USA: John-Hopkins Universität findet womöglich Begründung für Geruchsverlust

„Das Riechepithel ist ein recht leicht zu erreichender Teil des Körpers für ein Virus. Es ist nicht besonders tief vergraben, und die sehr hohen ACE2-Werte, die wir dort gefunden haben, könnten erklären, warum es so leicht ist, sich COVID-19 einzufangen“, sagte der Wissenschaftler Menfei in einer Pressemitteilung der Universität. Das Riechepithel sei auch deshalb eventuell auch ein guter Angriffspunkt für antivirale Therapien, so das Forscherteam weiter. Nun sollen noch weitere Experimente stattfinden, um die Theorie weiter zu beweisen.

Corona in den USA: New Yorks Gouverneur spricht bei Corona von einem „europäischen Virus“

Update vom Dienstag, 18.08.2020, 09.54 Uhr: Andrew Cuomo, der Gouverneur des US-Bundesstaats New York, hat das Coronavirus als „europäisches Virus“ bezeichnet. Bei einer Rede im Rahmen des Parteitags der Demokraten am Montag (17.08.2020), griff Cuomo die „dysfunktionale und inkompetente“ US-Regierung um Präsident Donald Trump an, die das Coronavirus nicht hätte kommen sehen. „Das europäische Virus hat den Nordosten infiziert, während das Weiße Haus noch auf China fixiert war“, sagte Cuomo.

Damit spielte Cuomo wahrscheinlich auf Donald Trump an, der Corona oftmals als „China-Virus“ oder „China-Grippe“ bezeichnete. Studien zufolge sollen europäische Reisende das Coronavirus in New York unwissend verbreitet haben. Erstmals entdeckt wurde es in Wuhan, China.

Update vom Dienstag, 18.08.2020, 07.53 Uhr: Mit einer emotionalen Ansprache auf dem Parteitag der US-Demokraten hat die Tochter eines verstorbenen Covid-19-Opfers schwere Vorwürfe gegen US-Präsident Donald Trump erhoben. Kristin Urquiza sagte in einem am Montagabend (Ortszeit) ausgestrahlten Beitrag, ihr Vater Mark Anthony Urquiza habe Trump und dessen „Sprachrohren“ vertraut, als diese gesagt hätten, dass das Coronavirus unter Kontrolle sei und verschwinden werde. Nachdem der Gouverneur des Bundesstaats Arizona die Ausgangsbeschränkungen Ende Mai aufgehoben habe, sei der 65-Jährige mit Freunden in eine Karaoke-Bar gegangen. Wenige Wochen später sei ihr Vater ohne Angehörige auf der Intensivstation gestorben.

„Seine einzige Vorerkrankung war, dass er Donald Trump vertraut hat, und dafür hat er mit seinem Leben bezahlt“, sagte Kristin Urquiza. „Das Coronavirus hat deutlich gemacht, dass es zwei Amerika gibt: Das Amerika, in dem Donald Trump lebt, und das Amerika, in dem mein Vater gestorben ist.“ Eine der letzten Dinge, die ihr Vater ihr gesagt habe, sei gewesen, dass er sich von Trump betrogen fühle. „Wenn ich meine Stimme für Joe Biden abgebe, werde ich es daher für meinen Vater tun.“ Ex-Vizepräsident Biden wurde auf dem bis Donnerstag andauernden Parteitag der Demokraten als Herausforderer von Trump bei der Wahl im November gekürt.

USA: 170.000 Corona-Tote – Mobbing im Weißen Haus wegen Tragens einer Schutzmaske

+++ 16.00 Uhr: Das Tragen einer Maske gegen das Coronavirus im Weißen Haus war laut einem Artikel des US-Onlinemediums The Daily Beast, der am Montag (17.08.2020) erschien, wohl Gegenstand von Lästerattacken unter den engsten Angestellten Donald Trumps. Trumps stellvertretender Sicherheitsberater Matthew Pottinger soll schon kurz nach dem Auftreten des Coronavirus Anfang des Jahres eine Maske im Weißen Haus getragen haben. Als Folge sollen enge Trump-Mitarbeiter*innen und Angestellte im Weißen Haus hinter verschlossenen Türen schlecht über den China-Experten gesprochen haben, wird ein Zeuge zitiert. Wie weite Kreise dies noch zog, ist bisher nicht bekannt.

Trump weigerte sich lange, eine Maske zu tragen.
Trump weigerte sich lange, eine Maske zu tragen. © Evan Vucci / dpa

Corona in den USA: Lästereien im Weißen Haus wegen Maske

Obwohl die Richtlinien der Gesundheitsbehörde CDC das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes seit April empfehlen, hatte Trump lange keine Maske getragen. Dies sollte sich auch nicht ändern, als im Mai nach dem Auftreten des Coronavirus im Weißen Haus dort eine Maskenpflicht eingeführt wurde, wie auch der Spiegel berichtet. Trump und das Weiße Haus begründeten die Entscheidung damit, dass der US-Präsident regelmäßig auf das Coronavirus getestet werde. Zudem verleugnete Trump in einigen Interviews, u.a. mit Fox News, den Schutz durch Masken. Trump wurde deshalb auch der Vorwurf gemacht, durch sein Auftreten ohne Maske ein schlechtes Vorbild zu sein. Dann wurde Pottingers Boss Robert O‘ Brien im Juli positiv auf das Coronavirus getestet. Im Juli verkündete Trump dann plötzlich die Kehrtwende per Twitter und erklärte das Tragen einer Maske als patriotisch.

Corona in den USA - 170.000 Tote - CDC-Chef schlägt Alarm

Update von Montag, 17.08.2020, 9.20 Uhr: In den USA wütet das Coronavirus weiterhin. Laut Daten der Johns-Hopkins-Universität sind jetzt über 170.000 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Die Zahlen steigen weiter in besorgniserregende Höhen, dabei steht die Grippesaison im Herbst noch bevor.

Corona in den USA: CDC-Chef warnt eindringlich vor dem Herbst

Gegenüber der Plattform „WebMD“ hat der Direktor des Zentrums für Seuchenkontrolle und Prävention (CDC), Robert Redfield, alarmierende Worte gewählt. Angesichts der alljährlichen Grippewelle könnte es in den USA zum „schlimmsten Herbst kommen, den es jemals gab“, unterstrich er. Jetzt hinge es an allen Amerikanern, wie sich die Corona-Pandemie weiter entwickeln würde.

Corona in den USA: Droht eine Immobilienkrise? – Viele Amerikaner vor der Zwangsräumung

Update vom Sonntag, 16.08.2020, 13.00 Uhr: Die Angst vor einer neuen Immobilien- und Finanzkrise in den USA wächst. Rund 40 Millionen US-Amerikaner drohen durch die Corona-Krise ihr Zuhause zu verlieren. Die Mieter müssen nach Meinung von Experten in den USA aktuell damit rechnen, dass ihnen gekündigt wird, weil sie die Miete nicht mehr aufbringen können. Das berichtet „spiegel.de“. Die Zahlen hat eine Gruppe von Fachleuten ermittelt, der Forscher des „Massachusetts Institute of Technology“ und der Universität Princeton angehören.

Diese Mietmisere kann für die USA auf mehreren Ebenen zur Katastrophe werden. Menschen mitten in einer Gesundheitskrise aus ihren Häusern zu vertreiben, berge ein höheres Risiko für die Ansteckung und Verbreitung von Covid-19, sagt Aaron Carr von der Mieterschutzorganisation Housing Rights Initiative gegenüber dem „Spiegel“. Die Katastrophe werde dann „zu einer Apokalypse“, fürchtet Carr.

In den USA stehen viele Immobilien leer.
In den USA stehen viele Immobilien leer. © epa Justin Lane/dpa

Bringt Corona eine Immobilienkrise in die USA? - Noch wird die Katastrophe verhindert

Zum aktuellen Zeitpunkt kann die Trump-Regierung diese Katastrophe noch verhindern. Trotz aller Kritik an der Krisenpolitik des Weißen Hauses sind die USA ökonomisch noch eher glimpflich davongekommen. Im Frühjahr 2020 schnürte der Kongress ein billionenschweres Hilfspaket, das eine zusätzliche wöchentliche Arbeitslosenunterstützung von 600 Dollar vorsah – ein Betrag, der den üblichen Lohn vieler Arbeiter übersteigt und sie bisher oft davor bewahrte, ihre Miete nicht mehr zahlen zu können.

43 Bundesstaaten und die Hauptstadt Washington haben ergänzend Regelungen erlassen, die Zwangsräumungen deutlich erschwerten. Diese Regelung lief allerdings Ende Juli aus. Laut einer Erhebung der staatlichen Zensusbehörde konnten rund 20 Prozent der Mieter in den USA im Juli ihre Miete nicht pünktlich bezahlen. Und bereits jeder dritte Befragte ging davon aus, die Miete für den August vermutlich nicht aufbringen zu können. „Wir nähern uns einem Punkt, an dem es für sehr viele Menschen sehr eng wird“, sagt Jurist Zach Neumann von der Mieterschutzinitiative Covid-19-Eviction-Defense-Project

Stehen Vermieter, die auf ihre Miete bestehen derzeit noch als „Übeltäter" da, kann sich die Mieter-Krise in den USA auch schnell zu einer Vermieter-Krise ausweiten. Denn können die Vermieter wegen fehlender Einnahmen ihre Kredite nicht mehr bedienen, droht ihnen der Zwangsverkauf.

Corona in den USA: Die Infektionsrate unter Kindern steigt immer weiter an

+++ 15.22 Uhr: Immer mehr Kinder in den USA infizieren sich mit dem Coronavirus. Das legen neue Untersuchungen nahe. Laut den Centers for Disease Control and Prevention (CDC), einer Behörde des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums, machen Kinder derzeit sieben Prozent der gesamten Corona-Fälle in den Vereinigten Staaten aus. Zwischen März und Juli sei demnach die Rate der Infektionen unter Kindern „konstant gestiegen“, zitiert CNN einen entsprechenden Bericht.. Insgesamt sind 22 Prozent der Bevölkerung Kinder.

Dass sich im Frühjahr weniger Kinder in den USA mit dem Coronavirus infizierten, könnte an geschlossenen Schulen und Kindergärten gelegen haben. Da diese nun wieder öffnen, stiegen auch die Infektionsraten, so die These.. Um sich mit vor einer Ansteckung mit Covid-19 zu schützen, sind laut US-Medien überall in den Staaten Lehrer zurückgetreten.

Unter anderem US-Präsident Donald Trump hatte vor einigen Wochen noch behauptet, Kinder seien „fast immun“ gegen Corona. Die Ergebnisse der CDC legen Anderes nahe: Die Wahrscheinlichkeit, dass infizierte Kindern schwere Krankheitsverläufe haben, sei zwar insgesamt kleiner als bei Erwachsenen. Der Anteil der infizierten Kindern, die ins Krankenhaus müssen, wachse aber. Und jedes dritte Kind, das mit Covid-19 ins Krankenhaus kam, liege nun auf der Intensivstation. Das sei dieselbe Rate wie bei Erwachsenen.

Corona in den USA: Ethnische Minderheiten sind am stärksten betroffen

Update vom Samstag, 15.08.2020, 08.41 Uhr: In den USA sind weltweit die meisten Menschen mit dem Coronavirus infiziert – darunter vor allem Schwarze und Lateinamerikaner*innen. Einem Bericht von „cnn.com" zufolge haben Forscher Daten der gemeldeten Fälle in Hotspot-Regionen der USA von Februar bis Juni analysiert und festgestellt, dass Lateinamerikaner*innen am häufigsten und Schwarze am zweithäufigsten von dem Coronavirus betroffen sind.

Schwarze Frau mit Maske
Lateinamerikaner*innen und Schwarze sind in den USA am häufigsten mit dem Coronavirus infiziert. © Jonathan Brady

Das soll zum einen an strukturellen Faktoren wie der Wirtschafts- und Wohnpolitik in den USA liegen und zum anderen an sozialen Faktoren wie dem Beschäftigungsverhältnis sowie Diskriminierung und sozialer Ungleichheit. Dadurch haben betroffene Personen häufig einen eingeschränkten Zugang zur Gesundheitsversorgung und damit ein erhöhtes Gesundheitsrisiko.

Corona in den USA: Kalifornien mit Rekord bei Infektionen

+++ 17:55 Uhr: Der größte Bundesstaat der USA ist nun auch der mit den meisten Corona-Infektionen im ganzen Land. In Kalifornien haben sich laut Angaben der „New York Times" seit Jahresbeginn 600.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.

Der Bundesstaat hat außerdem die drittmeisten Todesfälle in den ganzen Vereinigten Staaten. 10.800 Menschen sind dort bereits an Covid-19 gestorben. Mehr Opfer haben bislang nur die Bundesstaaten New York und New Jersey vermeldet.

+++ 16:45 Uhr: Sollte ein wirksamer Impfstoff gegen das Coronavirus entwickelt werden, soll die Impfung für alle US-Bürgerinnen und Bürger kostenlos sein. Das haben offizielle Stellen in Washington bekannt gegeben. Die Kosten für die Impfungen würden von der US-Regierung übernommen werden.

Gleichzeitig werde man aber aufgrund des Zeitdrucks, der mit den zahlreichen negativen Auswirkungen der Corona-Krise einhergeht, die Standards für dessen Entwicklung nicht senken. „Wir werden die Regularien nicht verändern", sagte Paul Mango, hochrangiger Mitarbeiter im Gesundheitsministerium, laut der Nachrichtenagentur AFP. Kritiker der Regierung von US-Präsident Donald Trump hatten in der Vergangenheit die Befürchtung geäußert, Trump werde die Standards senken lassen, um die Erforschung eines Impfstoffs zu beschleunigen.

Corona in den USA: Mehr als zehn Milliarden US-Dollar für den Impfstoff

Die US-Regierung hat bislang mehr als zehn Milliarden US-Dollar in sechs verschiedene Projekte investiert, die auf der Suche nach einem Impfstoff gegen das Virus Sars-CoV-2 sind. Das US-Gesundheitsministerium rechnet mit ersten Ergebnissen ab Januar 2021.

+++ 12.30 Uhr: Eine Kirche in Kalifornien, einem besonders hart von der Corona-Krise getroffenen US-Bundesstaat, hat für Entsetzen gesorgt. Die riesige Kirche in Los-Angeles hatte Ende Juni wieder geöffnet und Gottesdienste mit fast 7000 Menschen abgehalten, berichtet der Sender CNN.

USA, Los Angeles: Nur wenige Autos fahren während des Berufsverkehrs auf dem Arroyo Seco Parkway.
Eine Kirche in Los Angeles möchte nicht auf ihre Gottesdienste mit 7.000 Besuchern verzichten – Corona zum Trotz. © Mark J. Terrill/AP/dpa

Corona in den USA: Kirche besteht auf Gottesdienst und klagt gegen Vorschriften

Derzeit sind in Kirchen in diesem Bezirk maximal 100 Menschen oder 25 Prozent der Gesamtkapazität eines Gebäudes erlaubt. In der Kirche hält man von diesen Vorgaben nichts. Dicht an dicht sitzen die Gläubigen in den Kirchenbänken. Masken trägt dabei kaum jemand.

Wie sich das auf die Corona-Zahlen im Bezirk Los Angeles auswirkt, bleibt abzuwarten. Bereits jetzt kommen 1.500 bis 2.000 Corona-Neuinfektionen pro Tag hinzu. Die Kirche plant unterdessen, den Staat Kalifornien wegen seiner strengen Corona-Regeln zu verklagen, berichtet CNN weiter. Gleichzeitig hat der Bezirk Los Angeles jetzt den Pastor der Kirche, John MacArthur, verklagt, weil er auf seine XXL-Gottesdienste auch weiterhin bestehen will.

Corona in den USA: Joe Biden fordert landesweite Maskenpflicht

Update vom Freitag, 14.08.2020, 8.00 Uhr: Der demokratische US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat eine landesweite Maskenpflicht im Kampf gegen die Corona-Pandemie gefordert. „Jeder Amerikaner sollte mindestens in den kommenden drei Monaten eine Maske tragen, wenn er draußen ist“, sagte Biden in seiner Heimatstadt Wilmington im US-Bundesstaat Delaware, nachdem er und und seine Vize-Kandidatin Kamala Harris von Experten über die Corona-Pandemie unterrichtet worden waren. „Jeder Gouverneur sollte das Tragen von Masken verpflichtend anordnen.“ Nach Einschätzung von Experten könnten so in den kommenden drei Monaten 40.000 Menschenleben gerettet werden, sagte der frühere Vizepräsident.

„Das hat nichts mit Demokraten, Republikanern oder Unabhängigen zu tun“, sagte Biden mit Blick auf die politisch aufgeheizte Debatte über Schutzmasken in den USA. „Es geht nicht um Ihre Rechte, es geht um Ihre Verantwortung als Amerikaner.“ Eine landesweite Maskenpflicht würde ermöglichen, das Land schneller wieder auf Kurs zu bringen, sagte er. „Seien Sie ein Patriot. Beschützen Sie ihre Mitbürger.“

In den USA wurden bereits mehr als 5,2 Millionen Corona-Fälle registriert, mehr als 166.000 Menschen starben an den Folgen einer Infektion - mehr als in jedem anderen Land weltweit.

Joe Biden und Kamala Harris auf der Bühne in Wilmington.
Joe Biden und Kamala Harris sprechen sich für eine Maskenpflicht aus. © Drew Angerer

Corona in den USA: Sind es mittlerweile schon 200.000 Tote?

+++ 20.35 Uhr: „Der wahre Coronavirus-Tribut hat die 200.000 schon überschritten“ – so lautet der Titel einer Analyse der „New York Times“. Demzufolge sind in den USA von März bis Ende Juli mindestens 200.000 Menschen mehr gestorben als gewöhnlich in diesem Zeitraum. Diese Zahl ist um 60.000 höher als die Zahl der Toten, die direkt mit dem Coronavirus in Verbindung gebracht werden.

„In gleichem Maße, wie sich die Pandemie von ihrem Epizentrum in New York City nach Süden und Westen bewegt hat, haben sich auch die ungewöhnlichen Muster von Toden verschiedener Ursachen bewegt“, heißt es in dem Bericht. Daraus ziehen die Analyst*innen den Schluss, dass die offiziellen Todesstatistiken in den USA die Gesamtauswirkungen des Virus unterschätzen. Menschen würden nicht nur an Corona selbst sterben, sondern auch an anderen Ursachen, die mit der direkt oder indirekt Pandemie in Verbindung stehen. Möglich seien auch schlicht Falschdiagnosen.

Corona in den USA: 1.500 Opfer in 24 Stunden

Erstmeldung vom Donnerstag, 13.08.2020, 11.12 Uhr: New York - In den USA sind so viele Menschen an einem Tag mit dem Coronavirus gestorben wie seit Ende Mai nicht mehr. Binnen 24 Stunden gab es etwa 55.900 bekannte Neuinfektionen und rund 1.500 Tote, wie aus Zahlen der Universität Johns Hopkins in Baltimore am Donnerstagmorgen (MESZ) hervorging.

Am 27. Mai waren 1.522 Corona-Tote gemeldet worden, den Höchststand in absoluten Zahlen gab es Mitte April mit 2.666 Todesfällen. In den USA mit ihren 330 Millionen Einwohnern infizierten sich laut Johns Hopkins Universität bisher knapp 5,2 Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2, mehr als 166.000 Menschen starben. Experten rechnen allerdings mit einer merklichen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

Mit rund 1.500 Corona-Toten binnen 24 Stunden hat die USA einen Anstieg zu verzeichnen, wie es ihn seit Ende Mai nicht mehr gab.
Mit rund 1.500 Corona-Toten binnen 24 Stunden hat die USA einen Anstieg zu verzeichnen, wie es ihn seit Ende Mai nicht mehr gab. © Craig Ruttle/dpa

Coronavirus in den USA: Zahl der Infizierten von Kindern steigt rapide an

Während die Corona-Fälle in den USA weiter zunehmen, scheint US-Präsident Donald Trump die Pandemie noch immer nicht gänzlich ernstzunehmen. So behauptet Trump auch gerne, dass Kinder gegen das neuartige Coronavirus immun seien. Dabei hat sich die Zahl der Fälle bei Kindern im vergangenen Monat etwa im Bundesstaat Florida mehr als verdoppelt, wie das Gesundheitsministerium von Florida mitteilte.

Eine Entwicklung, die sich im ganzen Land abzeichnet. So ist die Zahl der Corona-Fälle bei Kindern in den USA im vergangenen Monat um 90 Prozent gestiegen. Florida hat laut des Gesundheitsministeriums sogar einen Anstieg von 137 Prozent zu verzeichnen. Demnach sei die Gesamtzahl der Fälle bei Kindern unter 17 Jahren von 16.797 am 9. Juli auf 39.735 am 9. August gestiegen. Zudem habe es in dieser Zeitspanne auch drei weitere Todesfälle bei Kindern gegeben. Damit liegt die Zahl in Florida jetzt bei sieben.

LandUSA
PräsidentDonald Trump
HauptstadtWashington, D.C.
Vorwahl+1
Bevölkerung328,2 Millionen (2019)
Arbeitslosenrate14,7% (Apr. 2020)

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