(rdh) Schöner und gehaltvoller kann eine Symbiose von Musik und Literatur kaum sein: Antje Gräupner aus Burg (Spreewald), Harfenistin des Philharmonischen Orchesters Cottbus, mit ihrem siebenten Benefizkonzert zugunsten der Gutskapelle Reuden und Autorin Dr. Irmgard Dettbarn aus Berlin mit der fünften Lesung aus ihren Werken haben am Samstag die Zuhörer in Reuden auf eine bezaubernde Reise genommen.

Dettbarn vereint in ihrer Lesung Lyrik und Prosa, Hymne und Gebet, Vers und Erzählung. Mal nachdenklich und tiefgründig, mal süffisant-humorvoll, mal traurig: Es sind Fragmente aus den Werken einer 74-jährigen Schriftstellerin, geprägt von den Erfahrungen eines bewegten Lebens. Viereinhalb Jahre lebte sie in Israel, dann in Frankreich, acht Jahre in der Schweiz als begleitende Ehefrau ihres als Diplomat entsandten Mannes. Dann blieb sie in Berlin, bis alle vier Kinder Abitur hatten. Als letzte diplomatische Mission verschlug es das Ehepaar nach Peking.

Bereits mit 15 träumte sie davon, Schriftstellerin zu werden, und begann eine Lehre als Buchhändlerin. Über eine Begabtensonderprüfung folgte die Lehrerausbildung. Heute praktiziert sie als Psychoanalytikerin in Berlin.

Wohlklingend, wie an einer Perlenschnur aufgereiht, kommen die Töne von Antje Gräupners Harfe während der Vortragspausen zu Camille Saint-Saens oder Carlos Salzedo herüber. Gräupner studierte in Leipzig und arbeitet seit 1995 als Solo-Harfenistin am Staatstheater Cottbus. Seit 1998 konzertiert sie mit Ekkehard Kießling als Duo Concorde. Was bleibt, ist ein harmonischer Auftritt zweier Frauen, geschickt in Szene gesetzt, absolut stilsicher.