Rapper Stress spricht heute Abend im SRF-«Club» über seine Depressionen. Und lässt tief in seine Seele blicken.
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Rapper Stress präsentiert sein neus Album. - SRF
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Das Wichtigste in Kürze

  • Rapper Stress merkte vor zehn Jahren, dass er Hilfe braucht.
  • Er flüchtete mit seiner Mutter vor dem gewalttätigen Vater aus der Sowjetunion.
  • Stress sagt: «Ich war ein Monster»

Fast jede fünfte Person in der Schweiz ist im Laufe ihres Lebens von einer Depression betroffen. Auch Rapper Stress (42). Im SRF-«Club» spricht er heute Abend offen und ehrlich über seine Erkrankung.

Und berichtet, wie ihm klar wurde, dass er krank ist. «Ich war mit meiner Freundin [Model Ronja Furrer] im Stau. Ich bin grundlos ausgeflippt, habe die Frau im Auto nebenan beschimpft. Ich habe mich sehr geschämt.»

Daraufhin habe er sich Rat bei einem Psychologen geholt und gesagt: «Ich bin ein Monster.»

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Rapper Stress und Model-Freundin Ronja Furrer. - Instagram/stressmusic

An einem regnerischen Sonntag vor zehn Jahren habe er erstmals Selbstmordgedanken gekriegt.

Stress konnte keine Musik mehr machen

Der Musiker betont: «Erfolgreicher Rapper zu sein und eine schöne Freundin zu haben ist alles nutzlos, wenn es dir nicht gut geht.»

Stress diskutiert heute Abend bei Moderatorin Barbara Lüthi mit anderen Betroffenen, Psychiatern und Psychologen.

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Stress mit Moderatorin Barbara Lüthi. - SRF

Seine Krankheit habe ihn nicht nur unglücklich gemacht, sondern auch blockiert. «Ich war an einem Punkt, an dem ich keine Musik mehr machen konnte», sagt der Rapper ganz ehrlich.

Seine Psycho-Therapie führte ihn schliesslich zurück in seine Kindheit. Mit 12 kam Andres Andrekson, so Stress bürgerlich, mit seiner Mutter in die West-Schweiz. Im kommunistischen Estland aufgewachsen, verbrachte er 12 Jahre in der Sowjetunion.

«Du hast keine Rechte, keine Seele»

«Im Kommunismus bist du kein Mensch, du hast nichts zu sagen», sagt er rückblickend. «Es gab dort keine Menschlichkeit.» Und: «Du hast keine Rechte, keine Seele.»

Sein Vater war gewalttätig, Stress und seine Mutter mussten gar vor ihm flüchten.

Heute versteht Stress ein Stück weit, was in ihm vorgeht. «Dank meiner Psychologin verstehe ich jetzt, dass ich kein Monster bin. Sondern ich es hasse, in einer hilflosen Situation zu sein. So kann ich mich wiederaufbauen.»

Das ganze Gespräch mit dem Rapper sehen Zuschauer heute Abend, 22:25 Uhr auf SRF1.

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