Schweizer sind die Reichsten

Rund eine halbe Million beträgt das Durchschnittsvermögen eines Erwachsenen in der Schweiz. Das ist das Zehnfache des globalen Mittels.

(sda) / feb.
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Alle privaten Haushalte zusammen sind in den letzten zwölf Monaten deutlich reicher geworden. Die Vermögen haben sich um 6,4 Prozent erhöht. Schweizerinnen und Schweizer bleiben dabei die Wohlhabendsten der Welt.

Boomende Aktien- und Immobilienmärkte

Von Mitte 2016 bis Mitte 2017 haben gemäss einer am Dienstag publizierten Studie der Credit Suisse die privaten Vermögen weltweit um 16,7 Billionen auf 280 Billionen Dollar zugenommen. Grund dafür sind einerseits die boomenden Aktienmärkte. Andererseits haben laut dem Bericht auch die steigenden Immobilienpreise für die Erhöhung der Vermögen gesorgt.

Folglich dürfte die ultraexpansive Geldpolitik der Zentralbanken in den vergangenen Jahren eine massgebliche Rolle beim Anstieg der Vermögen gespielt haben. Die Geldschwemme der Notenbanken sowie die künstlich niedrig gehaltenen Zinsen sorgen dafür, dass Investoren ihre Gelder verstärkt in Aktien und Immobilien anlegen.

Starker Anstieg in Nordamerika und Indien

Kräftig angestiegen sind diese jedoch nur in China (+6,3 Prozent), in Europa (+6,4 Prozent) und vor allem in Nordamerika sowie in Indien (je +9,9 Prozent). In Afrika (+0,9 Prozent) und im Raum Asien-Pazifik (+0,7 Prozent) ohne China dagegen haben sich die Vermögen nur wenig erhöht.

Die Welt ist nicht nur in absoluten Zahlen reicher geworden, sondern auch im Durchschnitt. So übertrifft der Vermögenszuwachs das Bevölkerungswachstum. In den letzten zwölf Monaten sind pro Erwachsenem die Vermögen um 4,9 Prozent auf 56 540 Dollar angestiegen.

Derweil hat die Ungleichheit der globalen Vermögensverteilung laut der Studie im vergangenen Jahr wieder zugenommen. So sind in Afrika, Lateinamerika und im Raum Asien-Pazifik zwar die Durchschnittsvermögen angestiegen. Der Umfang der mittleren Vermögen dagegen hat sich weiter reduziert.

Starker Franken spielt eine Rolle

Auch die Schweiz ist davon betroffen. Sie sei nämlich das einzige Land, in dem in den vergangenen hundert Jahren keine deutliche Reduktion der Ungleichheit stattgefunden habe, heisst es im Bericht. Erwachsene Schweizerinnen und Schweizer haben dabei im Durchschnitt mit 537600 Dollar das Zehnfache des globalen Durchschnittsvermögens. Seit dem Jahr 2000 ist der Wohlstand pro erwachsenem Bürger in der Schweiz um 130 Prozent gestiegen. Das mittlere Vermögen (Median) in der Schweiz beträgt 229 059 Dollar.

Der Anstieg der Vermögen hänge indessen stark mit dem starken Franken und dessen Anstieg gegenüber dem Dollar in den Jahren 2001 bis 2013 zusammen, heisst es in der Studie. Allerdings sei der Wohlstand der privaten Haushalte seit dem Jahr 2000 auch in Franken gemessen um 35 Prozent gewachsen.

Zwei Drittel der erwachsenen Schweizer hätten Vermögen in Höhe von mehr als 100 000 Fr., während knapp 9 Prozent von ihnen laut der Studie Dollar-Millionäre sind. In der Schweiz wohnten derweil geschätzte 2780 Personen mit einem Vermögen von mehr als 50 Mio. Dollar.