Nach der Enttäuschung in den Play-offs flirtet der Lausanne-Goalie Sandro Zurkirchen mit dem HC Lugano

Für den Lausanne HC endete die Saison im Play-off-Halbfinal gegen Zug mit einer bitteren Enttäuschung. Das Team gilt dennoch als Versprechen für die Zukunft. Der Torhüter Sandro Zurkirchen jedoch steht vor dem Wechsel zum HC Lugano.

Nicola Berger
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Vor dem Wechsel nach Lugano: Sandro Zurkirchen. (Bild: Adrien Perritaz / Keystone)

Vor dem Wechsel nach Lugano: Sandro Zurkirchen. (Bild: Adrien Perritaz / Keystone)

Als die Schlacht geschlagen war, stand Ville Peltonen im Kabinengang der Zuger Bossard-Arena. Er sah an sich herunter, als suchte er nach Blut, und sagte: «Wir haben uns zu oft in den Fuss geschossen, am Ende waren es zu viele Wunden.» Der finnische Trainer des Lausanne HC ärgerte sich über eine Vielzahl an Fehlern, über Disziplinlosigkeit. Doch er sagte auch: «Das war eine wichtige Etappe, wir haben hier eine gute Gruppe, die man nicht unterschätzen sollte.»

Die Saison mag mit einer Enttäuschung geendet haben, diesem 1:4 im Play-off-Halbfinal gegen den EV Zug, aber die Debütsaison Peltonens war für den Klub trotzdem ein Erfolg. Das Team steigerte sich im Vergleich zum katastrophalen Vorjahr (Platz 10) massiv, es erreichte erstmals in der Klubgeschichte die Halbfinals – und gewann die Gewissheit, mit Peltonen den richtigen Coach verpflichtet zu haben.

Lausanne rüstet weiter munter auf

Gewiss, der Finne fand kein Rezept gegen den EVZ. Was wohl auch dem Umstand geschuldet war, dass sein Kollektiv im Vergleich zum Gegner nicht über die gleiche Qualität verfügte. Doch die Differenz wird bald kleiner werden, Lausanne rüstet weiter munter auf; wenn der Verein im Herbst sein neues Stadion bezieht, will er zu den Titelkandidaten gehören – auf dieses Ziel arbeiten die Verantwortlichen seit Jahren hin. Im Hinblick auf die Saison 2019/20 hat der Klub mit dem Nationalstürmer Cody Almond (Genf/Servette), dem Torhüter Tobias Stephan (Zug) und dem mit Schweizer Lizenz spielenden Kanadier Josh Jooris (Toronto Marlies / AHL) erneut drei Profis aus dem Hochpreissegment verpflichtet.

Nicht mehr zum Team gehören wird aller Voraussicht nach Sandro Zurkirchen, die diesjährige Nummer 1 im Tor. Zurkirchen, 29, verfügt über einen Vertrag bis 2020, sieht in Lausanne aber durch die Verpflichtung Stephans keine Zukunft mehr; sein Agent Gaëtan Voisard wird sich nun um die Vertragsauflösung kümmern. Als Zurkirchens nächste Destination stand lange Davos im Raum, doch der WM-Teilnehmer von 2016 sagt: «Es ist noch nichts unterschrieben, aber wenn es klappt, würde ich gerne für Lugano spielen, das wäre eine gute Lösung für mich.» Der HC Lugano muss den in die NHL abgewanderten lettischen Nationaltorhüter Elvis Merzlikins ersetzen.

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