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Geplanter Crew-Wechsel Versorgungsschiff erreicht "Polarstern" in der Arktis

Mit zwei Wochen Verspätung hat es endlich geklappt: Ein russischer Eisbrecher ist zum deutschen Forschungsschiff "Polarstern" in der Nähe des Nordpols vorgedrungen. Das ist eine gute Nachricht für die Mannschaft.
Versorgungsschiff  "Kapitan Dranitsyn" (vorne) und Forschungseisbrecher "Polarstern" (hinten)

Versorgungsschiff  "Kapitan Dranitsyn" (vorne) und Forschungseisbrecher "Polarstern" (hinten)

Foto: Steffen Graupner/ dpa

Zwei Wochen später als geplant ist in der Zentralarktis ein Versorgungsschiff bis zum Forschungseisbrecher "Polarstern" vorgedrungen. Seit dem Wochenende werden Mannschaft und Fracht ausgetauscht, wie ein Sprecher des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts (AWI) sagte. Die "Kapitan Dranitsyn" habe am Freitag die Eisscholle erreicht, mit der die "Polarstern" während der Mosaic-Expedition ein Jahr durch die zentrale Arktis driftet.

Bis der Wechsel beendet sei, werde es noch ein paar Tage dauern, da beide Schiffe rund einen Kilometer voneinander entfernt lägen. Geräte müssten mit Kränen von Bord gehievt werden, für den Shuttle würden Pistenraupen und Schneemobile eingesetzt. Einige Menschen hätten den Weg auch zu Fuß zurückgelegt.

Bis zu 1,6 Meter dickes Eis

Das stürmische Wetter und das dichte winterliche Meereis hatten ein zügiges Vorankommen der "Kapitan Dranitsyn" im Arktischen Ozean erschwert. Laut AWI musste das Schiff gegen bis zu 1,6 Meter dickes Eis ankämpfen - zwischenzeitlich war nicht einmal klar, ob es die "Polarstern" überhaupt erreichen kann.

Die Wissenschaftler an Bord der "Polarstern" werden ungefähr alle zwei Monate ausgetauscht. Der nächste Wechsel ist mit Polarflugzeugen geplant.

Mit der aufwendigen Expedition des AWI sollen ein ganzes Jahr lang die komplexen Klimaprozesse in der zentralen Arktis untersucht werden. Nie zuvor hat ein Forschungseisbrecher die direkte Umgebung des Nordpols auch im Winter und Frühjahr erreicht.

jki/dpa