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Simple Rechnung Warum es keine Vampire gibt

Entweder sind alle Menschen Vampire - oder es hat die sagenumwobenen Blutsauger nie gegeben. Mit dieser These will ein Physiker dem Mythos von den blutrünstigen untoten Kreaturen das Leben aussaugen.

Sie hassen Knoblauch und sind hungrig nach Blut: Vampire. Viele Legenden und Mythen ranken sich um die bleichen Blutsauger mit den langen und besonders spitzen Eckzähnen. So sollen sie unsterblich sein; nur ein mitten ins Herz gerammter Pfahl könne sie töten. Und wenn Vampire ihrem Opfer roten Lebenssaft entziehen und gleichzeitig ein paar Tropfen ihres eigenen Untoten-Bluts injizieren, dann werden jene Menschen selbst zu solch einer nach Blut lechzenden Kreatur.

Wenn es die sagenumwobenen Gestalten tatsächlich gäbe – wir alle müssten Vampire sein. Das zumindest glaubt Costas Efthimious von der University of Central Florida. Das Verlangen nach dem roten Lebenssaft könnte nicht nur jedem einzelnen Vampir-Opfer zum Verhängnis geworden sein, sondern die gesamte Menschheit untot gemacht haben. Eine simple Rechnung saugt dem Mythos existierender Vampire das Leben aus.

Angenommen, jeder Vampir würde pro Monat einem Menschen die Adern an- oder gar aussaugen und so zu seinem Kumpanen machen: Nach ein paar Monaten gäbe es nur noch Vampire und gar keine menschlichen Wesen mehr, so die entlarvende Logik von Efthimious.

Er lehrt hochwissenschaftlich Quantenmechanik und Teilchenphysik, allerdings stehen auch "Fun Courses" auf seinem Lehrplan. Physiker gelten mitunter als eigenwillige Kauze, aber auch in Deutschland gibt es Physikprofessoren, die James Bond in den Hörsaal bringen und auch Nicht-Fußball-Fans für die physikalischen Grundlagen der Bananenflanken begeistern können.

Efthimious geht davon aus, dass am 1. Januar des Jahres 1600 der erste Vampir auftauchte und exakt 536.870.911 Menschen die Welt bevölkerten. Tatsächlich lebten damals rund 500 Millionen auf der Erde. Wenn jener erste Vampir jeden Monat einem unberührten, unschuldigen Menschen erstmals die Zähne in den Hals rammte, dann hätte es am 1. Februar 1600 zwei Vampire gegeben. Auch dieser zweite würde jeden Monat einen neuen Menschen kosten wollen, so dass es am 1. März also schon vier dieser Geschöpfe in Menschgestalt gegeben hätte.

Nach 29 Monaten, also nach knapp zweieinhalb Jahren, wäre jeder Mensch gebissen, angezapft und zum Vampir geworden - sofern jeder Blutsauger auch immer rechtzeitig ein noch unberührtes Opfer gefunden hat. Mathematisch ausgedrückt: 2 hoch 29 = 536.870.912. Eine simple Gleichung.

Sie geht allerdings nur auf, wenn jeder Gebissene tatsächlich zum Vampir wird. Zumindest in einigen Filmen ist das nicht der Fall: Hier entscheidet die Art des Vampirbisses darüber, ob das Opfer zum Lebenssaft-Spender des Blutsaugers oder selbst zu einem Vampir wird.

fba

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