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Trendwende in Maranello? Jetzt soll auch noch Ferrari ein SUV planen

Ferrari GTC 4 Lusso: Die aktuellen Pläne sähen ein noch größeres Auto vor, berichtet "Bloomberg"

Ferrari GTC 4 Lusso: Die aktuellen Pläne sähen ein noch größeres Auto vor, berichtet "Bloomberg"

Foto: Ferrari

Ein SUV aus Maranello? Noch Anfang 2016 war das für Ferrari-Boss Sergio Marchionne undenbkar. "You have to shoot me first" -"nur über meine Leiche" - hatte Marchionne damals gesagt, als er auf einer Pressekonferenz gefragt wurde, ob die Sportwagenschmiede ihre Verkäufe mit einem sportlichen Geländewagen ankurbeln könnte.

Nun deutet sich ein Strategieschwenk an: Ferrari denke über einen neuen Viersitzer nach, berichtet "Bloomberg" . Das Auto werde intern "Utility Vehicle" genannt - eine Folge von Marchionnes Ausführungen des vergangenen Jahres. Zielgruppe eines größeren Ferraris würden Kunden in Asien sein, vor allem in China, so "Bloomberg" weiter; das Auto könnte etwa 2000-mal im Jahr ausgeliefert werden. Erwartet werde ein Verkaufsstart im Jahr 2021, wenngleich eine finale Entscheidung zum Bau noch ausstehe.

Der Viersitzer sei Teil einer neuen großen Wachstumsstrategie, schreibt "Bloomberg"  weiter: Ferrari wolle aus seiner "traditionellen Supercar-Nische" ausbrechen und so den Umsatz bis 2022 verdoppeln. Dies stelle auch das selbst gesetzte Limit von 10.000 Autos infrage, die Ferrari aktuell jährlich maximal produzieren will. Marchionne hatte die traditionelle Absatzbegrenzung bereits bei seinem Amtsantritt ein Stück weit aufgeweicht, zu Zeiten seines Vorgängers Luca di Montezemolo hatte der Autobauer aus Maranello jährlich nur bis zu 7000 Fahrzeuge verkauft.

Kein kleiner Autobauer mehr - darum mehr Hybride

Die Absatzzahlen sind nicht nur aus Exklusivitäts- und damit Luxusgründen ein Thema für Ferrari: Mit weniger als 10.000 Autos pro Jahr genießen die Italiener in den USA und Europa aktuell weniger strenge Regeln bezüglich des Spritverbrauchs ihrer Flotte. Wenn die neue Strategie Anfang 2018 enthüllt werde, werde der Luxushersteller laut "Bloomberg"  entsprechend auch mehr Hybrid-Fahrzeuge ankündigen.

Ein Ferrari-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. Anfang Juli hatte bereits das englische "Car Magazine"  berichtet, in Maranello werde an einem "Sportwagen mit mehr als nur einer Idee Off-Roader" gearbeitet. Das Magazin hatte damals sogar eine Skizze  eines möglichen Ferrari-Familienautos anfertigen lassen.

Aktuell stoßen verschiedene Sportwagenhersteller ins SUV-Segment vor: Maserati will seinen Levante (hier geht es zum Fahrbericht) genauso häufig verkaufen wie alle anderen Fahrzeuge der Dreizack-Marke zusammen. Bentleys Bentayga (den Fahrbericht finden Sie hier) schafft mehr als 300 Stundenkilometer. Und auch Aston Martin (mit dem DBX) und Lamborghini (mit dem Urus) wollen in den aktuell von Porsches Cayenne und Macan dominierten Bereich einsteigen.

luk
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