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Kreuze in Behörden Söder gibt sich verwundert über Kritik der Kirchen

"Sehr, sehr schade": CSU-Ministerpräsident Söder reagiert auf die Kritik an dem Beschluss, in allen bayerischen Behörden Kreuze aufzuhängen. Ausgerechnet die Haltung der Kirchen gefällt ihm nicht.
Markus Söder

Markus Söder

Foto: Peter Kneffel/ dpa

In jeder bayerischen Behörde soll ein Kreuz hängen. Mit dieser Initiative hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bundesweit für Aufregung gesorgt - aus vielen Richtungen gab es Kritik. Söder zeigt sich enttäuscht, besonders wegen der Reaktion der Kirchen.

"Ich finde es sehr, sehr schade, wenn wir darüber jetzt einen Streit führen", sagte er am Donnerstagabend in den ARD-"Tagesthemen". "Und manchmal wundere ich mich sogar, dass dies aus kirchlichen Kreisen kommt. Denn da wär mir ehrlich lieber, man würde sich zum eigenen Kreuz bekennen, man würde sich zum Symbol der eigenen Religion dazustellen, anstatt es kritisch zu hinterfragen."

Auf Initiative Söders hatte das bayerische Kabinett am Dienstag beschlossen, dass in allen Behördengebäuden unter der Verwaltung des Freistaats im Eingangsbereich ein Kreuz angebracht werden soll. Dies war unter anderem von den Kirchen als Instrumentalisierung des Kreuzes zu Wahlkampfzwecken kritisiert worden.

Tatsächlich findet in Bayern im Herbst die Landtagswahl statt. Söders Kreuz-Vorstoß, wie auch andere Äußerungen zum Islam, muss in diesem Zusammenhang gesehen werden.

Für ihn sei das Kreuz "in erster Linie ein religiöses Symbol", es gehöre "aber auch zu den Grundfesten des Staates", sagte Söder in der ARD. Es habe eine "identitätsstiftende, prägende Wirkung für unsere Gesellschaft".

Söder sagte, er wundere sich, dass "wir über Toleranz für andere Religionen reden und uns nicht trauen zu unseren eigenen Werten, unser eigenen Religion zu stehen". Es sei wichtig, "in den Zeiten in denen wir sind, ein Stück Selbstvergewisserung zu machen.

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mho/dpa