DE19649895A1 - Schäumende Körperreinigungsmittel - Google Patents
Schäumende KörperreinigungsmittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft schäumende Körperreinigungsmittel in Form einer flüssigen
Tensidzusammensetzung auf Basis einer Kombination stark schäumender Aniontenside
und schaumverstärkender Alkyl-(poly)-glycoside, die zur weiteren Verbesserung der
Schäumeigenschaften, insbesondere der Feinblasigkeit und Beständigkeit (Cremigkeit)
des Schaums eine Kombination aus einem zwitterionischen Tensid und einem
ampholytischen Tensid enthalten.
Flüssige Körperreinigungsmittel, wie sie z. B. als flüssige Seifen, Shampoos, Duschbad-Zu
bereitungen und Schaumbad-Zusätze im Handel sind, müssen nicht nur ein gutes
Reinigungsvermögen aufweisen, sondern sollen für Haut und Schleimhäute gut
verträglich sein und auch bei häufiger Anwendung nicht zu starker Entfettung oder
Hauttrockenheit führen. Darüber hinaus beurteilt der Verbraucher die Gebrauchs
eigenschaften aber auch nach der Menge und Qualität des bei der Anwendung sich
bildenden Schaumes. Insbesondere wird ein rasches Anschäumen unter Bildung von
feinblasigem und beständigem Schaum gewünscht, wobei diese Eigenschaften des
Schaums auch meist als die Cremigkeit des Schaums beschrieben werden.
Auch die Körperreinigungsmittel selbst sollen sich durch eine gewisse Dickflüssigkeit
auszeichnen, so daß sie z. B. auf die Hand aufgebracht werden können und nicht, bevor sie
auf der Körperoberfläche oder auf dem Kopf verteilt werden können, zwischen den
Fingern hindurchrinnen.
Es sind zahlreiche hautfreundliche und schleimhautverträgliche Tenside bekannt. Die
zusätzliche Forderung nach einer gewissen Dickflüssigkeit der wäßrigen Lösung und nach
einer Feinblasigkeit des Schaums wird jedoch nur von wenigen Tensiden erfüllt. Man hat
daher auch bisher stets Kombinationen verschiedener Tenside verwendet, um den
vielseitigen Anforderungen gerecht zu werden. So hat sich eine Kombination aus
Alkylethersulfat-Tensiden und Alkyl-(poly)-glucosiden als besonders schaumstark und
hautverträglich erwiesen. Weiterhin sind zwitterionische Tenside bzw. Betaintenside und
ampholytische Tenside dafür bekannt, daß sie in Kombination mit anionischen Tensiden
deren Hautverträglichkeit verbessern und den wäßrigen Zubereitungen eine höhere
Viskosität verleihen oder ihrer Verdickbarkeit durch Elektrolytsalze verbessern.
Aus DE-A-42 34 487 ist z. B. eine wäßrige Detergenszusammensetzung bekannt, die
Alkylsulfat-Tenside, Alkylethersulfat-Tenside, Alkyl-(oligo)-glucoside und amphotere
bzw. zwitterionische Tenside enthält.
Es wurde nun aber festgestellt, daß sich die Schäumeigenschaften, insbesondere die
Feinblasigkeit und Beständigkeit des Schaumes weiter steigern lassen, wenn man anstelle
eines Betain- oder Amphotensids eine Kombination aus einem zwitterionischen und
einem ampholytischen Tensid einsetzt.
Gegenstand der Erfindung sind daher wäßrige Körperreinigungsmittel-Zu
sammensetzungen mit einem Gehalt an schaumstarken, hautverträglichen anionischen
Tensiden (A) und Alkyl-(oligo)-glycosiden (B), die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie
zur weiteren Verbesserung der Schaumeigenschaften und der Viskosität eine
Kombination aus einem zwitterionischen Tensid (C) der Formel I
und einem Amphotensid (D) der Formel II
worin R1 eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 12-18 C-Atomen oder eine Gruppe
R5-CONH-(CH2)n- ist, worin R5 eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 12-18 C-Atomen
und n eine Zahl von 2-4 ist und R2, R3 und R4 Alkylgruppen mit 1-4 C-Atomen
oder Hydroxyalkylgruppen mit 2 oder 3 C-Atomen sind, in einem
Gewichtsverhältnis von (A) : (B) : (C + D) = 10 : (0,5-5) : (1-5) enthalten.
Schaumstarke, hautverträgliche anionische Tenside (A) sind dem Fachmann in großer
Zahl aus einschlägigen Handbüchern bekannt und im Handel erhältlich. Es handelt sich
dabei insbesondere um Alkylsulfate in Form ihrer Aminonium- oder
Alkanolammoniumsalze, Alkylethersulfate, Alkylethercarboxylate, Acylisethionate,
Acylsarkosinate, Acyltaurine mit linearen Alkyl- oder Acylgruppen mit 12-18 C-Atomen
und in Form ihrer Alkali- oder Ammoniumsalze. Die anionischen Tenside (A)
können dabei in einer Menge von 3-30 Gew.-% in den erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen enthalten sein. Besonders bevorzugt eignen sich als anionische
Tenside die Alkylethersulfate; es ist daher bevorzugt als anionisches Tensid wenigstens
ein Alkylethersulfattensid der Formel III
R6O (C2H4O)m-SO3 (-) M (+) (III)
in der R6 eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 12-18 C-Atomen, m = 1-4 und M(+) ein
Alkali-, Magnesium-, Ammonium- oder Alkanolammoniumion ist, in einer Menge von
wenigstens 5 Gew.-% der gesamten Zusammensetzung enthalten.
Alkyl-(oligo)-glycoside (B) sind seit langem bekannte, oberflächenaktive Stoffe, die aus
Zuckern und aliphatischen, primären Alkoholen mit 8-22 C-Atomen unter
Acetalisierung herstellbar sind. Als Zuckerkomponenten (Glycosen) kommen bevorzugt
Glucose, daneben aber auch Fructose, Mannose, Galactose, Talose, Gulose, Allose, Idose,
Arabinose, Xylose, Lyxose, Ribose und Gemische davon in Frage. Bevorzugt wegen der
leichten Verfügbarkeit und der guten Anwendungseigenschaften sind die Acetali
sierungsprodukte der Glucose mit Fettalkoholen, die z. B. aus natürlichen Ölen und Fetten
nach bekannten Verfahren erhältlich sind.
Bezüglich des Glycosidrestes gilt, daß sowohl Monoglycoside als auch Oligoglycoside,
bei denen ein Zuckerrest glycosidisch an den Fettalkohol gebunden ist, geeignet sind.
Gewöhnlich liegen bei den Handelsprodukten Gemische von Mono- und Oligoglucosiden
vor.
Bevorzugt sind als Alkyl-(oligo)-glycoside (B) solche der Formel R7(G)x enthalten, worin
R7 eine lineare Alkylgruppe mit 8-16 C-Atomen und (G)x ein (Oligo)-Glucosidrest mit
einem mittleren Oligomerisationsgrad x von 1 bis 2 ist.
Solche Produkte sind z. B. unter dem Warenzeichen Plantaren® oder Plantacare® im
Handel.
Zwitterionische Tenside (C) der Formel I sind ebenfalls seit langem bekannt und in einer
Vielzahl im Handel erhältlich. Die bekannteste und am weitesten verbreitete Gruppe
dieser Tenside ist die der Betain-Tenside, bei denen R2 und R3 Methylgruppen sind.
Weiterhin unterscheidet man dabei die Alkylbetaine, bei denen R1 eine Alkyl- oder
Alkylengruppe ist und die Amidbetaine, bei welchen R1 eine Gruppe R5CONH-(CH2)n
ist. Bevorzugt geeignet für die Zwecke der Erfindung ist ein Cocoamidopropylbetain der
Formel I, in der R1 einen Rest R5CONH(CH2)3- darstellt, worin R5CO von einer C12-C18-Kokos-
oder Palmkernfettsäure abgeleitet ist und R2 und R3 Methylgruppen sind.
Solche Produkte sind z. B. unter dem Warenzeichen Dehyton®K im Handel.
Amphotenside (D) der Formel II sind ebenfalls bekannte und im Handel erhältliche
Tenside. Sie haben die Eigenschaft, in saurer Lösung durch Protonierung am tertiären
Stickstoffatom wie Kationtenside und im alkalischen Bereich durch Salzbildung an der
Carboxylgruppe wie anionische Tenside zu reagieren. Bevorzugt geeignet als
ampholytisches Tensid (D) ist ein Cocoamphoglycinat der Formel II, in der R1 ein Rest
R5CONH(CH2)2-, worin R5CO von einer C12-C18-Kokos- oder Palmkernölfettsäure
abgeleitet ist und R4 eine Hydroxyethylgruppe ist. Ein solches Tensid ist z. B. unter dem
Warenzeichen Dehyton®G im Handel erhältlich.
Besonders günstige Schäumeigenschaften, insbesondere eine gute Feinblasigkeit und
Cremigkeit des Schaums wird erzielt, wenn das zwitterionische Tensid (C) und das
Amphotensid (D) im Gewichtsverhältnis (C) : (D) = 1 : (0,1-0,5) enthalten sind.
Die erfindungsgemäßen schäumenden, wäßrigen Zubereitungen können neben den
obligatorischen Komponenten (A), (B), (C) und (D) auch noch weitere Tenside und
Zusätze enthalten. Solche weiteren Stoffe sollten in ihrer Menge insgesamt nicht mehr als
die Komponente (A) ausmachen.
Geeignete weitere Zusätze sind z. B. nichtionogene Tenside, wasserlösliche Polymere,
z. B. kationische polymere Avivagemittel, perlglanzbildende Stoffe, Farbstoffe, Duftstoffe
und dafür geeignete Emulgatoren, wasserlösliche Polyole wie z. B. Glycerin, Sorbit,
Propylenglycol oder Polyethylenglycol, Elektrolytsalze, pH-Stellmittel und kosmetische
oder dermatologische Wirkstoffe.
Wenn der Gehalt der Komponenten (A) und (B) insgesamt unter 10 Gew.-% liegt, kann
die Viskosität erfindungsgemäßer Körperreinigungsmittel noch unbefriedigend sein. Es ist
ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Zubereitungen, daß sich in solchen Fällen
die Viskosität leicht durch den Zusatz wasserlöslicher anorganischer Elektrolytsalze
anheben läßt.
Als anorganische Elektrolytsalze eignen sich alle wasserlöslichen Alkali-, Ammonium-
und Erdalkalisalze, z. B. die Fluoride, Chloride, Bromide, Sulfate, Phosphate, Nitrate und
Hydrogencarbonate, soweit sie in einer Menge von wenigstens 1 Gew.-% bei 20°C in
Wasser löslich sind. Bevorzugt werden Natriumchlorid und Magnesiumchlorid
verwendet.
Die erfindungsgemäßen Körperreinigungsmittel-Zusammensetzungen können als
hochkonzentrierte Pasten mit einem Wassergehalt von weniger als 30 Gew.-% H2O oder
als verdünnte wäßrige Lotionen mit weniger als 5 Gew.-% des anionischen Tensids (A)
formuliert werden. Bevorzugt liegt aber der Gehalt an anionischen Tensiden (A) im
Bereich von 5-20 Gew.-%. In diesem Bereich lassen sich erfindungsgemäße
Körperreinigungsmittel in einem Viskositätsbereich von ca. 1 bis 200 Pa.s (20° C)
formulieren, die sich als Shampoos oder Duschgele eignen.
Die folgenden Beispiele sollen den Erfindungsgegenstand näher erläutern:
Texapon®N70: C 12/14
-Kokosfettalkohol-2 EO-Addukt-Sulfat
-Na-Salz (70%ige Paste)
Dehyton®K: Cocoamidopropyl-betain (30%ige Lösung)
R-CONH-(CH2
Dehyton®K: Cocoamidopropyl-betain (30%ige Lösung)
R-CONH-(CH2
)3
-N(+)
(CH3
)2
-CH2
COO(-)
R1
CO = Acylgruppe der C8
-C18
-Kokosfettsäure
Dehyton®G: Cocoamphocarboxyglycinate (30%ige Lösung)
R2
Dehyton®G: Cocoamphocarboxyglycinate (30%ige Lösung)
R2
-CONH(CH2
)2
-NH (CH2
CH2
OH) CH2
-COOH
R2
CO = Acylgruppe der C8
-C18
-Kokosfettsäure
Plantacare®818: C8
Plantacare®818: C8
-C14
-Alkylpolyglucosid (50%ige Lösung)
R3
R3
-(G)x
, R3
= C8
-C14
-n-Alkylgruppe
x = 1,4 G = Glucosidrest
Cetiol®HE: PEG7-Glyceryl-cocoate
Euperian®PK 810: Perlglanzkonzentrat, enthält Glycoldistearat und Texapon N70.
x = 1,4 G = Glucosidrest
Cetiol®HE: PEG7-Glyceryl-cocoate
Euperian®PK 810: Perlglanzkonzentrat, enthält Glycoldistearat und Texapon N70.
Schäumvermögen und Schaumeigenschaften wurden in einem praxisnahen
standardisierten Armwaschtest geprüft. 2 g der Zusammensetzung wurden auf die nasse
Hand gegeben und die Hände und Unterarme damit eingeseift. Nach 1 Minute wurde mit
Wasser (15°C) abgespült. Das Ausschäumverhalten, die Schaummenge und Cremigkeit
des Schaums wurden benotet. Die Beurteilung von zehn Prüfpersonen wurde gemittelt.
1 = mangelhaft, 2 = ausreichend, 3 = gut, 4 = sehr gut.
Rezepturen
Claims (6)
1. Schäumende, wäßrige Körperreinigungsmittel-Zusammensetzung mit einem Gehalt an
schaumstarken, hautverträglichen anionischen Tensiden (A) und Alkyl-(oligo)-
glycosiden (B), dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbesserung der
Schaumeigenschaften und der Viskosität eine Kombination aus einem zwitterionischen
Tensid (C) der Formel I
und einem Amphotensid (D) der Formel II
worin R1 eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 12-18 C-Atomen oder eine Gruppe R5-CO-NH(CH2)n- ist, worin R5 eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 12-18 C-Atomen und n eine Zahl von 2-4 ist, und R2, R3 und R4 Alkylgruppen mit 1-4 C-Atomen oder Hydroxyalkylgruppen mit 2 oder 3 C-Atomen sind, in einem Gewichts verhältnis von (A) : (B) : (C + D) = 10 : (0,5-5) : (1-5) enthalten ist.
und einem Amphotensid (D) der Formel II
worin R1 eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 12-18 C-Atomen oder eine Gruppe R5-CO-NH(CH2)n- ist, worin R5 eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 12-18 C-Atomen und n eine Zahl von 2-4 ist, und R2, R3 und R4 Alkylgruppen mit 1-4 C-Atomen oder Hydroxyalkylgruppen mit 2 oder 3 C-Atomen sind, in einem Gewichts verhältnis von (A) : (B) : (C + D) = 10 : (0,5-5) : (1-5) enthalten ist.
2. Schäumende Körperreinigungsmittel-Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß als anionisches Tensid wenigstens ein Alkylethersulfat-Tensid der
Formel III
R6O(C2H4O)m-SO3 (-)M(+) (III)
in der R6 eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 12-18 C-Atomen, m = 1 bis 4 und MM(+) ein Alkali-, Magnesium-, Ammonium- oder Alkanolammonium-Ion ist, in einer Menge von wenigstens 5 Gew.-% enthalten ist.
R6O(C2H4O)m-SO3 (-)M(+) (III)
in der R6 eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 12-18 C-Atomen, m = 1 bis 4 und MM(+) ein Alkali-, Magnesium-, Ammonium- oder Alkanolammonium-Ion ist, in einer Menge von wenigstens 5 Gew.-% enthalten ist.
3. Schäumende Körperreinigungsmittel-Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß als Alkyl-(oligo)-glycosid ein Alkylglucosid der Formel R7(G)x
enthalten ist, worin R7 eine lineare Alkylgruppe mit 8 16 C-Atomen und (G)x ein
(Oligo)-Glucosidrest mit einem Oligomerisationsgrad x von 1 bis 2 ist.
4. Schäumende Körperreinigungsmittel-Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als zwitterionisches Tensid (C) ein Cocoamidopro
pyl-Betain der Formel J enthalten ist, in der R1 ein Rest R5CONH(CH2)3- ist, worin
R5CO von einer C12-C18-Kokos- oder Palmkernfettsäure abgeleitet ist, und R2 und R3
Methylgruppen sind.
5. Schäumende Körperreinigungsmittel-Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Amphotensid (D) ein Cocoamphoglycinat der
Formel II enthalten ist, in der R1 ein Rest R5CONH(CH2)2- ist, worin R5CO von einer
C12-C18-Kokos- oder Palmkernfettsäure abgeleitet ist und R4 eine Hydroxyethylgruppe
ist.
6. Schäumende Körperreinigungsmittel-Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das zwitterionische Tensid (C) und das Ampho
tensid (D) im Gewichtsverhältnis (C) : (D) = 1 : (0,1-0,5) enthalten sind.
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