DE2338087A1 - Neue aldonsaeureamide als arzneimittel - Google Patents
Neue aldonsaeureamide als arzneimittelInfo
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Description
Neue Aldonsäureamide als Arzneimittel Zusatz zu Patent (Patentanmeldung P 23 21 752.9)
Gegenstand des Hauptpatentes sind neue Aldonsäureamide der allgemeinen Formel I
^N-C-(CHOH) -CH,-X *f
•a*^ f| η * ^-
2O
in der
normaler oder verzweigter Anordnung, der gegebenenfalls durch ein Sauerstoff- oder Schwefelatom unterbrochen 1st und/oder
gegebenenfalls eine Hydroxylgruppe trägt, wobei das Sauerstoff- bzw. Schwefelatom bzw. die Hydroxylgruppe durch mehr
als ein Kohlenstoffatom vom Stickstoffatom der Säureamidgruppe getrennt ist,
R2 Wasserstoff oder einen aliphatischen Rest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, der gegebenenfalls mit einer Phosphiny!gruppe,
die ihrerseits Alkyl-, Hydroxyalkyl- und/oder Alkoxyalkylreste mit 1'bis 3 Kohlenstoffatomen in jeder Alkyl- bzw.
Alkoxy-Komponente trägt, substituiert sein kann,
η eine ganze Zahl von 3 bis S
und
X eine Hydroxylgruppe oder Wasserstoff bedeuten.
- 409883/1440 . , .
_ 2 —
Gegenstand des Hauptpatents sind auch ein Verfahren zur Herstellung
von Aldonsäureamiden der vorgenannten Formel I und Arzneimittel, die durch einen Gehalt an Verbindungen der
Formel I gekennzeichnet sind.
Es wurde nun gefunden, daß sich auch solche Aldonsäureamide
der vorgenannten Formel I als Arzneimittel eignen, in denen
»it 8-JO. vorzugsweise
R- einen aliphatischen RestYmTt8 Kohlenstoffatomen,in normaler
oder verzweigter Anordnung darstellt, der gegebenenfalls durch ein Sauerstoff- oder Schwefelatom unterbrochen 1st
und/oder gegebenenfalls eine Hydroxylgruppe trägt, wpbei das Sauerstoff- bzw. Schwefelatom bzw. die Hydroxylgruppe
durch mehr als ein Kohlenstoffatom vom Stickstoffatom der Säureamidgruppe getrennt ist.
Rj, η und X haben die oben für das Hauptpatent angegebene Bedeutung
.
Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist auch ein Verfahren zur Herstellung von Mdonsäureamiden der vorgenannten Formel I mit
der erfindungsgemäß angegebenen Bedeutung für R1, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man Aldonsäuren oder ihre Derivate,wie Ester oder Lactone, mit Aminen der allgemeinen Formel II
R1
H-N
in der R1 die erfindungsgemäß angegebene Bedeutung (außer n-Octyl)
und R> die gleiche Bedeutung hat, wie sie oben für die Arzneimittel
angegeben ist, umsetzt. Schließlich sind auch die neuen AldonsXurearaide
der allgemeinen Formel I Gegenstand der Erfindung, in der R. die erfindungsgemäß angegebene Bedeutung (aufier n-Octyl) und
R-, η und X die oben für das Hauptpatent angegebene Bedeutung haben.
409883/1440
Für die Synthese der neuen Aldonsäureamide lassen sich prinzipiell
alle in der Kohlehydratchemie für Amidsynthesen bekannten Wege beschreiten.
Vorteilhaft verwendet man jedoch die Arainolyse der Aldonsäureester, wobei zum Beispiel die Methyl- oder Äthylester,
noch besser jedoch die gut zugänglichen Lactone der entsprechenden Aldonsäuren, wie Penton-, Hexon-, 6-Desoxyhexon- und Heptonsäuren
eingesetzt werden können. Hierfür sind von Bedeutung die Pentonsäuren Arabon-, Ribon- und Xylonsäuren, die HexonsÄuren Allon-,
Altron-, Galacton-, Glucon-, Gulon-, Idon-, Mannon- und Talonsäure
sowie ihre 6-Desoxyanaloga. Aus der Reihe der Heptonsäuren
sind zu nennen die Glycerogalacton-, Glycerogulon-, Glyceroglucon-,
Glyceroidon-, Glyceromannon- und Glycerotalonsäure. Die aufgeführten
Lactone werden zumeist in den optisch aktiven Formen, wie den L, D, LL, DL, DD-Formeη eingesetzt. In gleicher Weise sind
jedoch auch die Razemate verwendbar. Die in die beanspruchten Amide übergeführten Amine sind zum Beispiel 2-Amino-n-octanräf2,4- \5 $.[
Io \ trimethylpentan, -5-methylheptan, -6-methylheptan, -5-hydroxy-5- \t='
methylheptan. Sämtliche Stoffe können gegebenenfalls in ihrer l/3"
optisch aktiven Form verwendet werden.
Die Reaktionspartner läßt man vorteilhaft im Verhältnis 1:1 bis 1:1,2 bei Temperaturen zwischen 10 und 800C reagieren. Wird in
Gegenwart eines Lösungsmittels gearbeitet, dann verwendet man vorteilhaft
einwertige Alkohole mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie
Methanol, Äthanol, die Propanole, n- und Iso-Butanole und/oder
Monoäther von Diolen mit insgesamt 3 bis 6 C-Atomen, wie Xthylenglykolmonomethylftther,
-monoäthylSther oder -raonobutyläther, ferner zweiwertige Alkohole mit 2 bis 6 C-atomen, wie Äthylenglykol, die
Propan- oder Butandiole oder Diäthylenglykol; auch p-Dloxan 1st
verwendbar, und in gewissen Maße auch Pyridin, Chinolin und Dimethylformamid,
wobei allerdings mit diesen basischen Lesungsmitteln Bedingungen einzuhalten sind, unter denen Isomerisierungen
der Hydroxylgruppen vermieden werden.
A09883/1AAO
Das Fortschreiten der Umsetzung läßt sich mit Hilfe chromatographischer Analysenmethoden, zum Beispiel Dünnschichtchromatographie, verfolgen. So läßt sich der Zeitpunkt der vollständigen
Umsetzung leicht ermitteln.
Nach dem angegebenen Verfahren ist eine Vielzahl von neuen AldonsHureamiden herstellbar, wie die Verbindungen (siehe hierzu
die Formel-Tabelle unter der laufenden Nummer)
1) D(+)-Gluconsäure-(+)-(6-methyl)-heptyl-(2)-amid;
2) D(+)-GluconaSure-(-)-(6-methyl)-heptyl-(2)-a»id;
3) D(+)-Gluconsäure-(5-methyl)-heptyl-amid;
4) ρ(+)-Gluconsfiure-n-octyl-(2)-amid j
5) D(+)-Gluconsäure-(2,4,4-trimethyl)-pentyl-(2)-amid;
6) D(+)-Gluconsäure-(5-hydroxy-5-methyl)-heptyl-(2)-amid j
+) Auch die entsprechenden Ribon-, Galacton- sowie Heptagluconsäureverbindungen sind herstellbar, ebenso die von C,- und C^-Amlnen.
Die Struktur der erflndungsgemäB hergestellten Substanzen wurde
auf verschiedene Heise, nämlich durch Schmelzpunkt, Eleaentaranalyse, Dünnschicht-Chromatographie sowie IR-Spektroskopie bestimmt. In Einzelfällen wurde das Ergebnis durch Kernresonanzbzw. Massenspektrographie erhärtet. Die Aldonsäureamld« sind aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften vielseitig verwendbar,
da sie sowohl einen lipophilen als auch einen hydrophilen Molekülteil besitzen; im Gegensatz zu den unsubstituierten Amiden
zeigen die Amide eine gute Stabilität auch in wäßrigen Lösungen. Die Wasserlöslichkeit erreicht zum Beispiel im d-Gluconsäureamid
von 1-Amino-n*oktan einen Wert von feindest·«· 0,21 bei 2O°C.
Die Aldonsäureamide können als Zwischenprodukte für dl· Herstellung
von Acylverbindungen, Phosphorsäure- und Borsäureestern sowie
Metallkomplexen, darüber hinaus als Hilfsstoffe bei galvanischen
Verfahren, als Formtrenn- bzw. Gleitmittel in der Kunststoffe, insbesondere Aminoplast-Formmassen verarbeitenden Industrie bzw. al·
+) 7) D(+)-Gluconsäure-3-(h*xyloxy)-propylamid. - 5 -
409883/U40
Zwischenprodukte für elektrochemische Reaktionen wie Reduktionen
bzw. Oxydationen dienen. Ähnlich dem bekannten Milchsäureäthanolamld zeigen sie lösungsvermittelnde Eigenschaften und aufgrund
der Häufung von Hydroxygruppen antistatische Effekte. Weiterhin zeigen sie bei guter Verträglichkeit und geringer Toxizität
vielseitige pharmakologische Wirkungen, von denen insbesondere die analgetischen, antiphlogistischen, gefäßerweiternden und
atemanregenden für therapeutische Anwendungen herangezogen werden können. Die sehr niedrige Toxizität bietet Vorteile bei der
therapeutischen Anwendung.
Die Stabilität der zumeist kristallin erhaltenen Verbindungen erlaubt die Zubereitung von technisch verwendbaren Präparationen
sowie die Herstellung von Arzneiraittelzubereitungen, z.B. für
orale, parenterale und rektale Verabreichung.
Die Herstellung dieser Zubereitungen kann nach der üblichen Praxis
unter Zumlschung geeigneter weiterer Wirkstoffe und/oder passender
verträglicher Hilfsstoffe, wie Stärke, Milchzucker, Cellulosederivate, Stearinsäure oder ihrer Salze, Lösungsmittel, Lösungjevermittler, Zäpfchenmasse, Chloriden, Phosphaten und Carbonaten,
z.B. NatriuRibicarbonat, erfolgen, und zwar in an sich bekannter
Weise zu Pulvern, Tabletten, Dragees, Kapseln, Zäpfchen, Lösungen oder Suspensionen.
1) Zu einer Suspension von 17,81 g (0,1 Mol)D(+)-Gluconsäure-S-lacton
in 55 nl Methanol werden bei 23°C Ausgangstenperatur unter Rühren
im Verlauf von 20 Minuten 12,92 g (0,1 Mol) (+)-^-
heptan getropft. Das Fortschreiten der Reaktion kann »it Hilfe chromatographischervSpVktrographlscher Methoden verfolgt werden.
Man isoliert das D(+) -Glucons3ure-(+)-(6-methyl)-2-heptyl-(2)-araid (Fp 130°c), indem »an das Lösungsmittel einengt und da·
409883/UAO
Kristallisat abfiltriert. Ausbeute 27,12 g *. 85% der Theorie.
Anstelle von D(+)-GluconsMure-^-lacton kann auch D(+)-Glucon-
säure-v-lacton eingesetzt werden.
Beispiele 2-6
stellt.
Die Verbindung gemSß Beispiel 4 erwies sich im Phenyl-p-chinon-Writhing-Test
an der Maus nach Sigmund et al (Proc.Soc.exp.Biol. Med. 95_ (1957) 729) als analgetisch wirksam. Durch eine günstigere
Verträglichkeit ergab sich fihr sie ein wesentlich höherer therapeutischer
Index als für Aminoph3nazon. Die ermittelten Werte
sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt:
Substanz-Nr,
5o in rag/kg per QS
Phenyl-p-chinon-Test
LD50 (Maus)
in mg/kg per os
in mg/kg per os
TI
(Phenylchinon-Test)
10SO * »So
c«. 35
4ooo
>4o bis 80
Aminophenazon 27 eiafenin 42
1252
84o
84o
46
2o
2o
409883/UAO
lfd.
Nr.
Struktur
Scheel«- punkt 0C
hergestel] nach
Beispiel Hr.
CH.
CH,
OH H OH OH
23 Ii I I I i
O H OH H H
130*
CH,
CH,
OH H OH OH
3 2 3 I I I I I
0 H OH H H
1594
CH,
H,C-CH0-CH- (CH-) .-NH-C -3 2 2 A
η
OH H
C -
OH OH
- C-CH-OH
I 2
H OH H H
CH,
OH H OH OH
3 2 5 ι \ ι ι T
O H OH H H
161'
CH, CH,
H,C-C-CH--C -NH-C
3I2I Ii
CH, CH, 0
OH H OH OH
I I I I
C - C -C - C - CH-OH
I Il I ■
H OH H H
131'
CH,
CH.
OH H OH OH
I J I ° (III
3 I 2 3 · I I I I I
OH O H OH H H
£1.
OH H OH OH
I I I I
OH OH H H
122-126
409883/U40
Claims (1)
- P a t entaneprflche1. Arzneimittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Verbindungen der For»el I•νN-C-(CHOH) -CH--X I * α η ίR2 0 XworinR1 einen aliphatischen Rest, R_ Wasserstoff oder einen aliphatischen Rest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, der gegebenenfalls mit einer Phosphinylgruppe, die ihrerseits Alkyl-, Hydroxyalkyl- und/oder Alkoxyalkylreste mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen in jeder Alkyl- bzw. Mkoxy-Komponente trägt, substituiert sein kann, η eine ganze Zahl von 3 bis 5 und X eine Hydroxylgruppe oder Wasserstoff bedeuten, nach Patent (Patentanmeldung P 23 21 7 52.9), dadurch gekennzeichnet, daß R.. einen aliphatischen Rest mit 8'Kohlenstoffatomen in normaler oder verzweigter Anordnung darstellt/ier gegebenenfalls durch ein Sauerstoff- oder Schwefelatom unterbrochen ist und/oder gegebenenfalls eine Hydroxylgruppe trägt, wobei das Sauerstoff- bzw. Schwefelatom bzw. die Hydroxylgruppe durch mehr als ein Kohlenstoffatom vom Stickstoffatom der Säureamidgruppe getrennt ist.2. MdonsHureamide der allgemeinen Formel I gemäß Anspruch 1 undAnspruch 1 des Patentes (Patentanmeldung P 23 21 752.9\dadurch gekennzeichnet, daß 1^2, η und X die im Anspruch 1 sowj im Anspruch 1 des Hauptpatentee genannte Bedeutung haben und daß R1 die im Anspruch 1 genannte Bedeutung mit Ausnahme eines] pj·.Kohlenwasser stof fr es tes\[in normaler Anordnung hat.3. Weitere Ausbildung des Verfahrens zur Herstellung von AldonsSureamiden der allgemeinen Formel I gemäß Anspruch 2 desPatentes (Patentanmeldung P 23 21 752.9), wobeiman Aldonsäuren oder ihre Derivate, wie Ester oder Lactone,A09883/UA0OfUGiNAL INSPECTEDmit Aminen der allgemeinen Formel IIH-IT IIdadurch gekennzeichnet, daß man solche Aroide der allgemeinen Formel II umsetzt, in der R1, R2, η und X die im Anspruch der vorliegenden Anmeldung genannte Bedeutung haben. 4. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß R1 einen aliphatischen Rest mit 8 Kohlenstoffatomen bedeutet.18. Juni 1973
Dr.KIr/Her409883/1U0
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