Kaufberatung zum Metallbohrer Test bzw. Vergleich 2024

Legen Sie besonderes Augenmerk auf:
  • Metallbohrer sind für Metall spezialisierte Spiralbohrer, daher heißen sie auch Metallspiralbohrer. Sie sind scharf genug, um in Stahl oder Gusseisen zu schneiden.
  • Gefräste Metallbohrer wurden in der Fabrik zurecht gefräst und sind meist besonders präzise. Rollgewalzte Bohrer garantieren nicht immer einen genauen Schnitt, da sie bei Herstellung durch Rollen in Form gewalzt wurden.
  • Bohrer aus Hochleistungsschnellarbeitsstahl (HSS) sind besonders robust. Wurde normaler Stahl mit Chrom, Molybdän oder Vanadium legiert, ist er ebenfalls sehr langlebig.

metallbohrer test

1. Woran erkennt man gute Metallbohrer?

metallbohrer-gefraest-und-rollgewalzt
Gefräste Bohrer sind i.d.R. silbern oder golden und rollgewalzte schwarz.

An ihrer Farbe: Schwarze Bohrer sind immer rollgewalzt und alle anderen gefräst. Die Metallbohrer lassen sich über ihre Herstellungsweise auch in diese zwei Kategorien aufteilen:

  • rollgewalzt
  • gefräst

Rollgewalzte Bohrer wurden während der Produktion zwischen Rollen in Form gewalzt. Dieses Verfahren ist sehr günstig, allerdings werden die Bohrer nicht immer gleichmäßig präzise: Mal verstecken sich zwischen den Metallbohrern unscharfe und ungenaue Modelle.

Gefräste Bohrer wurden, nachdem sie aus dem Schmiedeverfahren kommen, in Form geschliffen und gefräst. Dies ist zwar teurer, aber wesentlich präziser und verspricht eine hohe Erfolgsquote: Das Endergebnis hat fast immer Metallbohrer-Testsieger-Qualität.

Wer nur gelegentlich in Metall bohrt, wird durchaus mit einem rollgewalzten und günstigen Metallbohrer glücklich. Für hochwertige und präzise Bohrungen sollten Sie unbedingt ein gefrästes Modell wählen.

Was es mit der TiN-Beschichtung auf sich hat oder dem Drallwinkel, verraten wir Ihnen in der Kaufberatung weiter unten in unserem Metallbohrer-Vergleich 2023 / 2024 auf Heimwerker.de.

2. Kaufberatung für den besten Metallbohrer

2.1. Material & Legierung

Drallwinkel für die Härte

Leider geben Händler und Hersteller nur selten den Drallwinkel ihrer Bohrer an. Der Drallwinkel bezeichnet den Winkel, in dem der Bohrer Span abhebt. Ist der Winkel sehr spitz, wird der abgehobene Span eher kurz. Das ist bei zähen Metallen in der Regel der Fall. Aluminum als weiches Metall gibt einen langen Span ab.

Der Drallwinkel wird jedoch nicht mit einer Gradzahl, sondern lediglich mit einem Buchstaben angegeben:

  • H für sehr harte Metalle (ca. 16°)
  • N für normal harte Metalle (ca. 30°)
  • W für weiche Metalle (ca. 40°)

Allerdings gehören die meisten Metalle in die Kategorie N. Edelstahl verlangt hingegen nach einem Bohrer mit dem Drallwinkel H.

Die besten Werkzeuge sind aus dem sogenannten Hochleistungsschnellarbeitsstahl hergestellt (kurz HS-Stahl oder HSS). Wurde ein HS-Stahlbohrer gefräst, wird er meist mit HSS-G abgekürzt. Rollgewalzter HS-Stahl heißt dann HSS-R. HSS-Bohrer sind immer rostfrei.

Nahezu alle aktuellen Metallbohrer bestehen aus HS-Stahl. Es gibt kaum Bohrer aus Werkzeugstahl (WS) oder Schnellarbeitsstahl (SS). Eisenbohrer existieren nicht mehr.

Sie werden aber auch auf andere Stahl-Varianten treffen, die aus einer Legierung bestehen. Legierungen sind zwar nicht so robust wie HS-Stahl, aber immer noch genügend robust für alle Sorten von Metall.

Unter den Legierungen finden sich Stahl-Verbindungen mit Chrom-Vanadium (CV), Molybdän (Mo) oder Kobalt (CO für Cobalt). Diese nennen sich dann:

  • CV-Stahl
  • Mo-Stahl
  • CO-Stahl

Sehr selten sind Bohrer aus Hartmetall (HM). Es ist besonders fest und hart (härter als HS-Stahl) allerdings dadurch auch wenig flexibel und bricht bei extremen Schwingungen.

Verwirrungen mit Edelstahl: Gerne benennen Hersteller ihre Bohrer auch Edelstahlbohrer. Es meint jedoch nicht, dass sie aus Edelstahl bestehen, sondern dass die Bohrer für Edelstahl optimal geeignet sind.

Um in Edelstahl zu bohren, müssen die Werkzeuge sehr hart sein, da das Metall besonders zäh ist. Der beste Bohrer für Edelstahl besteht aus HSS (Drallwinkel: H). Die Stiftung Warentest empfiehlt, bei Edelstahl mit beschichteten Stahlbohrern zu arbeiten.

2.2. Beschichtung

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Die Bosch Metallbohrer aus HSS-TiN verraten ihre Beschichtung durch die goldene Farbe.

Eine Beschichtung dient bei Metallbohrern nicht als Schutz vor Rost, sondern, hält sie länger scharf. In der Regel sind beschichtete Metallbohrer mit Titannitrit überzogen: die sogenannte TiN-Beschichtung. Sie erkennen eine Beschichtung an der goldenen Farbe der Bohrer.

Seltener, aber ebenso hilfreich wie Titan sind Kobalt-Beschichtungen. Sie sorgen für einen vielfarbigen Schimmer wie ein Regenbogen. Damit gewinnen die Bohrer nicht nur optisch einen Metallbohrer-Test, sondern die Beschichtung hält sie auch sehr lange scharf.

2.3. Bohrerspitze

Der Feinschliff Ihrer Bohrersuche beginnt bei der Auswahl des Winkels der Bohrerspitze. Wenn Sie einen Metallbohrer neu kaufen, werden Sie häufig auf die Angabe 118° oder 135° treffen. Dieser Wert bezeichnet den Winkel der Schneiden an der Bohrerspitze.

Bohrerspitzen mit einem Winkel um 118° gelten als sehr dünn. Sie leiten die Hitze beim Bohren schnell ab, sind aber auch weniger stabil als dickere Bohrerspitzen.

Bohrerspitzen mit einem Winkel um 135° gehören zu den dicken und sind sehr stabil. Allerdings werden sie beim Bohren auch wesentlich schneller heiß.

Warum ein Bohrer nicht glühen darf: Beginnt ein Bohrer bei der Arbeit zu glühen, wird er stumpf, da die Legierung durch die Hitze sich verändert.

2.4. Was meint DIN 338?

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Die DIN 338 bestätigt nur, dass der Bohrer in jedes Standard-Bohrfutter passt. Über Bohrer-Hersteller und -Qualitäten sagt es nichts aus.

DIN 338 besagt lediglich, dass die Form des Bohrers bestimmte Grenzwerte nicht überschreitet (Länge, Durchmesser). Für den Kauf eines durchschnittlichen Metallbohrers, brauchen Sie jedoch nicht darauf zu achten, da die meisten Modelle der DIN entsprechen.

Achten Sie allerdings bei extrem dicken beziehungsweise dünnen Bohrern wieder auf diese DIN, da in Extremfällen einige Bohrer doch zu stark abweichen könnten. Über Bohr-Qualität sagt die DIN hingegen nichts aus.

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2.5. Passend für das Bohrfutter?

Abseits von DIN-Größen ist auch die Form des Bohrerschaftes wichtig. Weit verbreitet sind runde Schäfte, die in jedes Standard-Bohrfutter (auch Werkzeugaufnahme) einer jeden Bohrmaschine passen. Hierbei ist es zudem unerheblich, ob es sich um ein Schnellspann-Bohrfutter oder um ein klassisches Bohrfutter handelt.

In seltenen Fällen haben Metallbohrer Schäfte mit Sechskantformat oder einen SDS-Schaft. Für diese Schäfte brauchen Sie jedoch die entsprechenden Bohrfutter: Sechskant-Bohrfutter oder SDS-Bohrfutter. Hauptsächlich finden sich aber SDS-Bohrer unter den Steinbohrern.

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2.6. Bohrergrößen

Je nach Bohr-Projekt sollten Sie entweder auf den Bohrerdurchmesser oder auf die Bohrerlänge achten, denn in einigen Online-Shops wird nur eine Millimeter-Zahl angegeben, die aber nicht konsequent dem Durchmesser oder der Länge zugeordnet wurde. Nicht immer, aber meistens ist der Durchmesser gemeint.

Je dünner Sie einen Bohrer wählen, desto kürzer wird er auch. Nur spezielle Bohrerausführungen sind dünn und lang. Bei dünnen Bohrern ist es normal, dass sie schnell abbrechen. Besonders dünne Modelle haben einen Durchmesser von ungefähr 1 mm und dicke können bis zu 12 mm umfassen. In einem durchschnittlichen Metallbohrer-Set finden sich meist Größen von 1 bis 10 mm.

3. Tipps und Tricks zum Bohren in Metall

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Schneidöl verhindert, dass der Bohrer schnell heiß wird.

Wie bereits anklang, ist zu große Hitze ein Problem beim Bohren in Metall. Schneidöl verhindert, dass der Bohrer schnell heiß wird. Dieses Kühlmittel kann auch zum Fräsen oder Sägen in Metall verwendet werden.

Die Hitze beschädigt das zu schneidende Metall und den Bohrer selbst. Ein zu heißer Bohrer verfärbt sich beim Glühen ins Blaue. Ist dieser Fall eingetroffen, wurde die Legierung des Bohrers angegriffen und er verliert schnell seine Schärfe.

Ab einer Materialtiefe von 20 mm lohnt bereits der Einsatz Schneidöl. Bei Edelstahl müssen Sie gegebenenfalls schon für geringere Tiefen das Öl einsetzen.

4. Besondere Arten und Formen von Metallbohrern

In folgender Tabelle stellen wir Ihnen spezialisierte Metallbohrer-Arten vor:

Typ Besonderheiten
Gewindebohrergewindebohrer-drillpro-profi
  • auch Gewindeschneider oder Maschinengewindebohrer genannt
  • schneidet Gewinde in bestehende Löcher
  • wird meist als Handbohrer manuell im Bithalter ohne Bohrmaschine geführt
  • hat häufig einen Sechskant-Schaft
Stufenbohrerstufenbohrer-konusbohrer
  • auch Konusbohrer oder Kegelbohrer genannt
  • schneidet genormte Lochgrößen
  • erweitert bestehende Löcher

5. Häufige Fragen zum Thema Metallbohrer

5.1. Wie erkenne ich Metallbohrer?

bohrerspitzen-zum-vergleich
Bohrer im Vergleich: Steinbohrer, Holzbohrer, Metallbohrer (von links).

Metallbohrer unterscheiden sich bei genauerem Hinsehen an der Spitze von Stein- oder Holzbohrern: Bohrer für Metall sind schlicht aufgebaut und haben nur das Schneidgewinde, welches an der Spitze konisch zusammenläuft.

Holzbohrer haben besonders scharfe Schneiden an der Spitze, die sich über den Schaft herunterziehen. Auf der Spitze haben sie zudem eine sogenannte Zentrierspitze. Dies ist ein kleiner Dorn, der in das Holz gesteckt wird und die Spitze zentriert. Häufig finden sich im Holzbereich auch sogenannte Schlangenbohrer, bei denen die Schneiden weit auseinanderliegen.

Steinbohrer haben kleine „Flügel“ an der Bohrerspitze, mit denen sie das Gestein im Bohrloch zertrümmern. Metallbohrer sind im Vergleich eher schlicht, da sie weder Zentrierspitze, noch „Flügel“ an der Bohrerspitze aufweisen.

Grenzen des Universalbohrers: Universalbohrer, die auch für Holz und Beton gut sein sollen, sehen den Metallbohrern zum Verwechseln ähnlich. Sie sind jedoch nicht immer robust genug für tiefe Löcher in Metall.

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5.2. Welcher Hersteller macht die besten Metallbohrer?

Die bekannten Werkzeug-Hersteller Bosch, Metabo und Makita bringen auch passende Aufsätze und Zubehör für ihre Maschinen auf den Markt. In diversen Internet-Foren sind Hobby-Heimwerker jedoch geteilter Meinung was die Qualität des Marken-Zubehörs betrifft. Ebenso ist es auch bei den Metallbohrern. Sehr beliebt sind hingegen Bohrer von Proxxon, Alpen und S&R.

Der noch eher unbekannte Hersteller Technolit wirbt mit seiner Spezial-Metallbohrer-Reihe SAS-P W, dass diese mit geschliffenen Seitenklingen Metall schneiden. So können Sie beim Bohren gleichzeitig auch seitlich ins Metall schneiden. Dies ist praktisch, wenn man eine ovale Öffnung in einem Blech herstellen möchte. Allerdings hat sich Technolit im Online-Handel noch nicht etabliert.

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5.3. Was kosten Metallbohrer?

Bohrer kosten pro Stück nicht viel: Die teuersten liegen bei ungefähr 1 bis 2 Euro. Allerdings gibt es sie meist im Set, daher sollten Sie den Gesamtpreis immer durch die Bohreranzahl teilen. In unserem Metallbohrer-Vergleich 2023 / 2024 haben wir diese Aufgabe in unserer Tabelle am Seitenanfang bereits übernommen.

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5.4. Wie schärft man Metallbohrer?

Bohrer schärfen
Schärfgeräte für Bohrer haben häufig weitere Aufsätze zum Schärfen von Messer- oder Scherenklingen.

Auch Gewinner eines Metallbohrer-Tests werden mit den Jahren Stumpf. Bohrer-Liebhaber schleifen gerne selbst, jedoch ist der Aufwand groß. Sie können an einem Schleifstein die Spitze wieder schärfen oder Sie investieren in ein Bohrerschärfgerät. Günstige Modelle gibt es schon für 30 Euro.

Wer trotzdem unbedingt schleifen möchte, muss den Winkel präzise treffen, da er sonst die Spitze am Schleifstein stumpf schleift. Dabei sollte nicht nur der Spitzenwinkel beibehalten werden (118° oder 135°), sondern auch die Schneiden, die von der Spitze wegführen, können dabei Macken bekommen.

Die seitlichen Schneiden müssen gleichmäßig bleiben: Würden sie beim Schleifen jedoch partiell mit angeschliffen, würden die Klingen ungleichmäßig. Ungleichmäßige Bohrerklingen verkanten beim Arbeiten, fabrizieren ungenaue Bohrungen und geraten heftiger in Schwingungen, wodurch auch der Bohrer schneller bricht. Der Bohrer wäre endgültig ruinieren.

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